Wilks | Wolf Shadow - Tödlicher Zauber | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 08, 400 Seiten

Reihe: Wolf-Shadow-Reihe

Wilks Wolf Shadow - Tödlicher Zauber


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8025-8959-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 08, 400 Seiten

Reihe: Wolf-Shadow-Reihe

ISBN: 978-3-8025-8959-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Agentin Lily Yu und ihr Verlobter, der Werwolfprinz Rule Turner, müssen sich wegen eines magischen Vorkommnis vor dem Senat von Washington, D.C. verantworten. Da wird der radikal gegen Magie eingestellte Senator, der die Anhörung leitet, überraschend ermordet. Eine Katastrophe braut sich zusammen, die nicht nur das Volk der Lupi, sondern das ganze Land bedroht.

Eileen Wilks wurde in Texas geboren und lebt seit über dreißig Jahren in der westtexanischen Stadt Midland. Seit 1996 schreibt sie Liebesromane, die regelmäßig auf die Bestsellerlisten gelangen, und wurde mehrfach für den RITA Award und den Romantic Times Award nominiert.

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2 Amerika war keine klassenlose Gesellschaft. Die gab es natürlich nirgendwo. Nirgendwo, wo auch Menschen wohnten. Menschen dachten ebenso hierarchisch wie Werwölfe, fand Lily. Sie gaben es nur nicht zu. Offiziell waren die Vereinigten Staaten eine Leistungsgesellschaft: Wer Talent hatte, sich anstrengte oder Außergewöhnliches leistete, schaffte es, so hieß es, bis ganz nach oben. Möglicherweise stimmte das auch, wenn man davon ausging, dass Geld gleich Kompetenz war. Doch dieser Meinung war Lily nicht. Denn diese hübsche Metrik ließ eine weitere Komponente unberücksichtigt, die die Klassenzugehörigkeit mitbestimmte: Schönheit. Eine Frau, die über beides verfügte, dachte sie, als sie den Reißverschluss ihrer Jeans zuzog, wirkte möglicherweise kalt, weil sie sich isoliert fühlte und anderen Frauen mit Argwohn begegnete. Oder sie war eine hochnäsige Zicke. Eventuell würde sie heute herausfinden, was von beidem auf die Frau ihres Chefs zutraf. Nach ihrer einzigen Begegnung im letzten Frühjahr neigte Lily dazu, sie für eine Zicke zu halten, doch es war nur ein sehr kurzes Zusammentreffen gewesen. Vielleicht lag sie ja falsch. Schließlich hatte Ruben sich für Deborah entschieden und war bei ihr geblieben. Außerdem war sie Lehrerin in der siebten Klasse, also … »Bist du sicher, dass es ein Geist war?« »Natürlich nicht.« Für einen Moment sah Lily rot – das Rot des Stretchpullis, den sie sich gerade über den Kopf zog. Dann sah sie wieder die grauen Wände und das helle Holz des Schlafzimmers und den Mann, mit dem sie dieses Schlafzimmer teilte. »Wie kann ich mir sicher sein? Ich bin kein Medium.« »Aber es sah aus wie ein Geist.« Rule setzte sich auf das Bett, um sich die Schuhe anzuziehen. Als er den Kopf senkte, fiel sein nerzbraunes Haar nach vorn und verbarg sein Gesicht. Der Termin für den selbst für seine Verhältnisse längst fälligen Haarschnitt hatte schon festgestanden, bevor er vom Unterausschuss aufgefordert worden war, »seine Fachexpertise vom letzten März näher zu erläutern« – woraufhin er ihn sofort wieder abgesagt hatte. Aus Widerspruchsgeist, nicht aus Zeitmangel. Die Aufforderung kam von einem erzkonservativen Senator, der hoffte, Rule mit unangenehmen Fragen so in Bedrängnis bringen zu können, dass dieser sich zu Aussagen hinreißen ließ, die er dann für seine Zwecke verwenden konnte. Daher wollte Rule unbedingt den Eindruck vermeiden, er habe sich die Haare schneiden lassen, nur um irgendwelchen konservativen Vorstellungen über gepflegtes Aussehen zu genügen. »Weiß und milchig. Es schwebte. Ja, es sah aus wie ein Geist.« Als sie sich an das Mitleid erinnerte, das sie empfunden hatte, schnürte es Lily die Kehle zu. Das Wesen hatte etwas von ihr gewollt. Etwas gebraucht. Geister, sagte sie sich entschieden, sind keine Menschen. Das hatte ihr einmal jemand erklärt, der es wissen musste. Was immer dieses Stück Ektoplasma gewollt hatte, es war an die Falsche geraten. Sie konnte ihm nicht helfen. Lily drehte sich um, um sich im Spiegel zu begutachten. Hinter sich konnte sie Rule sehen. Die alten Sportschuhe – keine Socken –, die er gerade zuband, passten zu den abgewetzten Jeans mit dem Loch im Knie. Und seltsamerweise ebenso zu dem hauchdünnen schwarzen Kaschmirpullover, der vermutlich so viel wie eine Rate für den Toyota, den Lily endlich abbezahlt hatte, gekostet hatte. »Ich weiß, Ruben sagte ›zwanglos‹, aber …« »Meinst du, Jeans sind zu zwanglos?« »Nein, dich meine ich nicht. Du siehst gut aus.« Rule sah auch in zerrissenen Jeans und einem Kaschmirpullover wie ein Filmstar aus. Lily nicht. Zum einen besaß sie keinen Kaschmirpulli. Zum anderen verglich sich keine Frau, die noch bei Verstand war und wollte, dass es so blieb, mit Rule Turner. Denn der sah selbst in Kaugummipapier gut aus. Er stand auf und ließ die weißen Zähne auf eine Art blitzen, die ihr immer noch durch Mark und Bein ging. »Du kannst doch nicht in einem Blazer bei einem Barbecue auftauchen, Lily.« »Das wäre zu steif.« »Was bedeutet, dass du auf dein Schulterholster verzichten musst.« »Das weiß ich.« »Du trägst ein Knöchelholster, nicht wahr?« »Natürlich.« Darin steckte eine kleine, kurzläufige Beretta, die ihr ursprünglich einmal Rules Vater geliehen hatte. Als Isen sie ihr dann hatte schenken wollen, hatte sie nicht protestiert. Reichweite und Zielgenauigkeit konnte man von einer kurzläufigen Waffe nicht erwarten, doch ihre Mannstoppwirkung war gut. Eine ausgezeichnete Notfallwaffe. Die Glock, mit der sie vorhin trainiert hatte, war jetzt ihre Hauptwaffe. Der Griff lag gut in der Hand, was immer ein Kriterium war, wenn man kleine Hände hatte. Die Reichweite stimmte, ebenso wie die Zielgenauigkeit, und mit der richtigen Munition war sie sehr wirksam. Aber trotzdem war sie nicht zu vergleichen mit ihrer SIG. Die war zu Hause in Kalifornien, begraben unter mehreren Tonnen Erde und Fels. Sie vermisste sie. Aber egal, die hätte sie ohnehin nicht zur Grillparty ihres Chefs mitgenommen. Mit gerunzelter Stirn musterte sie sich im Spiegel. Dies war das erste Mal, dass sie privat zu den Brooks eingeladen war, und sie wollte einen guten Eindruck machen. Die Jeans waren ganz annehmbar. Der Pulli … irgendetwas stimmte daran nicht. Rot stand ihr, daran konnte es also nicht liegen. Das Material war dehnbar, saß aber nicht zu eng für eine Party bei ihrem Vorgesetzten. Und auch der Ausschnitt war nicht zu tief. Er zeigte gerade genug Haut, um zu signalisieren »Ich bin privat hier, nicht dienstlich«. Aber die Haut sah irgendwie nackt aus. Sie trug das toltoi nicht. Das war es. Das toltoi war ein Talisman, den der Clan ihr überreicht hatte, als sie Rules Auserwählte wurde – als Symbol dafür, dass ihre Dame sie für ihn ausgesucht hatte. Zuerst hatte Lily geglaubt, die Dame der Lupi sei eine Göttin, nur ein Mythos, nicht real. Doch die Dame war so real wie ein Sonnenaufgang. Oder ein Kinnhaken. Und die Lupi beteten sie nicht an, sie dienten ihr. Letzte Woche war die Kette durch einen dummen Zufall gerissen, und jetzt hatte sie Angst, den Talisman zu verlieren. Deswegen hatte sie ihn in San Diego einem Goldschmied gegeben, der mit Metall und mit Erdmagie vertraut war, damit er ihn in einen Ring einfasste. Das toltoi selbst hatte keine besonderen magischen Kräfte, aber es war auch nicht neutral. Es hatte … irgendetwas. Etwas, das Lily zu ihrem großen Ärger nicht benennen konnte. Aber was immer es war, es musste mit Achtung behandelt werden. Und zu diesem Pullover fehlte eine Halskette. Sie trat vor ihren Schrank. Lily mochte es, wenn alles an seinem Platz war. Die Armbänder lagen in dem Silberkästchen auf der Kommode. Daneben die Ohrringe in einer Dose aus Acryl. Halsketten hingen im Schrank in diesen Hängedingern. Sie fischte in einer der Taschen des Hängedings. »Ein Schießstand ist schon ein komischer Ort, um einen Geist zu sehen, findest du nicht?« Sie zog eine doppelreihige Kette aus kleinen schwarzen Perlen heraus. »Und da ich bisher noch nie einen gesehen habe und daher nicht weiß, wie einer aussieht, kann ich mich nur auf Hörensagen verlassen.« Rule trat hinter sie. »Normalerweise sind sie doch an den Ort gebunden, wo sie gestorben sind, oder nicht? So viele Leute, die auf einem Schießstand gestorben sind, wird es wohl nicht geben.« »Das will ich hoffen«, sagte sie trocken. »Aber sie können auch an einen Gegenstand statt an einen Ort gebunden sein. Außerdem gibt es Geister, die gegen die Regeln verstoßen. Habe ich zumindest gehört.« Nachdenklich betrachtete sie die Kette, legte sie dann zurück und nahm stattdessen ein Halsband aus polierten Holzperlen in die Hand. »Kannst du das bitte für mich zumachen?« »Nein, das nicht.« Er nahm ihr das Band aus der Hand. »Vielleicht ist dein Geist an eine der Waffen auf dem Stand gebunden.« »Es ist nicht mein Geist.« Lily hatte einen Geist gehabt oder so etwas Ähnliches wie einen Geist – einen Teil ihrer Seele, von einer Lily, die gestorben war. Einen Teil, zu dem sie monatelang keinen Kontakt gehabt hatte, doch das war jetzt vorbei. Jetzt war sie wieder ein Ganzes. Stirnrunzelnd blickte sie über die Schulter zu Rule. »Und ich mag das Halsband.« »Das Holz sieht wunderbar auf deiner Haut aus, aber bevor du dich entscheidest, sieh dir das mal an.« Sie spürte, wie er ihr leicht mit den Fingern über den Nacken strich, als er ihr etwas Kühles, Metallenes um den Hals legte. Drei Reihen aus feinen Silber- und Kupferketten fielen in einer zarten Pracht hinunter bis zwischen ihre Brüste. Jede Reihe war mit einem weißen Stein besetzt. Die Kette war hinreißend und ausgefallen und nichts, das sie sich selbst gekauft hätte – nicht nur wegen des zweifellos hohen Preises. Große, schwere Ketten waren nichts für sie. Damit sah sie aus wie ein kleines Mädchen, das Verkleiden spielte. Aber nicht mit dieser. Diese stand ihr. Einen der weißen Steine berührend, wandte sie sich um und hob das Gesicht, um in Augen von der Farbe von Zartbitterschokolade zu schauen. »Habe ich einen Anlass vergessen?« »Sag nicht, du hast unser Elf-Monate-und-fünf-Tage-Jubiläum vergessen.« Das brachte sie zum Lächeln. Sie hob sich auf die Zehenspitzen – er war eigentlich zu...


Wilks, Eileen
Eileen Wilks wurde in Texas geboren und lebt seit über dreißig Jahren in der westtexanischen Stadt Midland. Seit 1996 schreibt sie Liebesromane, die regelmäßig auf die Bestsellerlisten gelangen, und wurde mehrfach für den RITA Award und den Romantic Times Award nominiert.

Eileen Wilks wurde in Texas geboren und lebt seit über dreißig Jahren in der westtexanischen Stadt Midland. Seit 1996 schreibt sie Liebesromane, die regelmäßig auf die Bestsellerlisten gelangen, und wurde mehrfach für den RITA Award und den Romantic Times Award nominiert.



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