Abrahamsen / Hartwig / Schips | Empirische Analyse des Gesundheitssystems Schweiz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 123 Seiten

Reihe: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich

Abrahamsen / Hartwig / Schips Empirische Analyse des Gesundheitssystems Schweiz

E-Book, Deutsch, 123 Seiten

Reihe: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich

ISBN: 978-3-7281-3162-1
Verlag: vdf Hochschulverlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Diese Studie analysiert die Kostenentwicklung im schweizerischen Gesundheitswesen. Die Anteile der unterschiedlichen Leistungen, Leistungserbringer und Finanzierungsträger an den Gesamtkosten und deren Entwicklung seit Mitte der 80er-Jahre werden dargestellt. Weiter wird ein Modell zur Prognose der gesamten Gesundheitskosten sowie der einzelnen Teilkomponenten entwickelt.

Dieses Modell belegt, dass insbesondere die Lohnentwicklung und die Entwicklung der Bevölkerungszahl im Rentenalter mithelfen, die Kostenentwicklung zu erklären, nicht aber die Zunahme der Ärztedichte.

Den Kosten steht ein schwer messbarer Nutzen gegenüber. Den Kostensteigerungen im Medikamentenbereich werden erhebliche Einsparungen auf anderen Gebieten (insbesondere bei der stationären Behandlung) gegenüber gestellt sowie auch der geldwerte Gewinn an Lebensjahren und Lebensqualität. Der Gesundheitssektor leistet einen steigenden Wertschöpfungsbeitrag und ein wachsender Anteil der Erwerbsbevölkerung findet in diesem Sektor eine Beschäftigung.
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1;Inhaltsverzeichnis;4
2;Geleitwort;5
3;1 Einleitung: Daten zur Kostenentwicklung im schweizerischen Gesundheitssystem;7
4;2 Die Entwicklung des Gesundheitswesens im Zeitablauf;11
4.1;2.1 Leistungserbringer 1995–2002;11
4.2;2.2 Leistungen 1995–2002;15
4.3;2.3 Finanzierung 1995–2002;17
4.4;2.4 Leistungserbringung 1985–2002;21
4.5;2.5 Leistungen 1985–2002;23
4.6;2.6 Finanzierung 1985–2002;24
5;3 Analyse der Bestimmungsfaktoren für die beobachtete Kostenentwicklung im Gesundheitssystem;27
5.1;3.1 Einzelgleichungsschätzung des Wachstums des totalen Kostenaggregats;27
5.2;3.1.1 Einschub: Kantonale Ärztedichten und Gesundheitskosten;31
5.3;3.2 Erklärung des Wachstums der Teilkomponenten der schweizerischen Gesundheitskosten;33
5.3.1;3.2.1 Korrelationsanalyse der Niveaus;35
5.3.2;3.2.2 Korrelationsanalyse der Wachstumsraten;35
5.3.3;3.2.3 Regressionsanalyse der Wachstumsraten;39
5.3.3.1;3.2.3.1 Leistungstransaktionen;42
5.3.3.2;3.2.3.2 Leistungserbringungstransaktionen;46
5.3.3.3;3.2.3.3 Finanzierungstransaktionen;51
5.3.3.4;3.2.3.4 Gesamtschau der Regressionsresultate;56
5.4;3.3 Prognose der Wachstumsraten der Kostenvariablen des schweizerischen Gesundheitswesens für die Jahre 2002 – 2005;59
5.4.1;3.3.1 Vergleich der Out-of-sample-Prognosen für 2002 mit den provisorischen Angaben des BFS;60
5.5;3.4 Nachschätzung des Modells mit dem Stützbereich 1985–2002 ;66
5.5.1;3.4.1 Modellrevisionen;66
5.5.2;3.4.2 Vergleich der Modellprognosen für 2003–2006 nach neuer und alter Spezifikation;69
5.5.2.1;3.4.2.1 Leistungstransaktionen;73
5.5.2.2;3.4.2.2 Leistungserbringungstransaktionen;80
5.5.2.3;3.4.2.3 Finanzierungstransaktionen;89
6;4 Zum Nutzen des Gesundheitswesens;97
6.1;4.1 Methoden zur Ermittlung des Nutzens des Gesundheitswesens;97
6.2;4.2 Indikatoren zur Wirkung des medizinischen Fortschritts;102
6.3;4.3 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitssektors;112
7;5 Zusammenfassung der Ergebnisse;117
8;6 Literaturverzeichnis;119


1 Einleitung: Daten zur Kostenentwicklung im schweizerischen Gesundheitssystem (S. 7)

Angesichts der Jahr für Jahr steigenden Krankenversicherungsprämien richtet sich das öffentliche Interesse verstärkt auf die möglichen Ursachen dieser Entwicklung. Hinter dem Prämienanstieg stehen steigende Gesundheitskosten. Was sind die Ursachen für den Kostenanstieg im schweizerischen Gesundheitswesen? Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Dabei wird ein empirischer Zugang gewählt, um Hypothesen über mögliche Ursache-Wirkungsbeziehungen anhand des verfügbaren Datenmaterials testen zu können.

Eine sachgerechte Analyse des bestehenden Gesundheitssystems setzt eine möglichst detaillierte Kenntnis der Datenlage und der wichtigsten Entwicklungstendenzen voraus. Nur so lässt sich der Stellenwert der einzelnen Diskussionsbeiträge und Reformvorschläge für das Gesamtsystem adäquat beurteilen. Hinsichtlich der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen müssen drei Betrachtungsperspektiven voneinander unterschieden werden.

Es geht einmal um die Zuordnung der Produktion von Gesundheitsleistungen auf die einzelnen Leistungserbringer, dann aber auch um die Unterscheidung des Konsums von Gesundheitsleistungen nach einer funktionellen Klassifikation der Leistungen (Verwendungsseite) sowie um die Aufteilung der Finanzierungsströme.

Aus dem Blickwinkel der Produktion erbrachten z.B. im Jahr 20011 die Krankenhäuser (Allgemeine Krankenhäuser, psychiatrische Kliniken, Rehabilitationskliniken und andere Spezialkliniken) „wertmässig" 35.0% der Leistungen, die sozialmedizinischen Institutionen (Institutionen für Betagte und Chronischkranke, Institutionen für Behinderte und andere Institutionen) 17.6%, die ambulanten Dienste (Ärzte, Zahnärzte, Physio- und Psychotherapeuten, Spitexdienste, medizinische Labors und andere) 30.6%, der Detailhandel mit Arzneimitteln (Apotheken und Drogerien) und therapeutischen Apparaten 9.4%, der Staat (Bund, Kantone und Gemeinden) 2.0%, die Versicherer 4.4% und einige private Organisationen ohne Erwerbscharakter aufgrund ihrer Tätigkeit in den Bereichen „Verwaltung, Prävention und Unfallverhütung" 1.1%.

Verwendungsseitig betrachtet entfielen im Jahr 2001 auf die stationäre Behandlung 47.3% der Gesamtausgaben für Gesundheitsleistungen, 29.7% auf die ambulante Behandlung (inklusive der ambulanten Behandlung in den Krankenhäusern), 12.6% auf Medikamente (einschliesslich der Direktabgabe von Medikamenten in den Arztpraxen) und therapeutische Apparate, 3.2% auf den Patiententransport und die Rettungsdienste sowie auf die Leistungen von medizinischen Labors und Röntgen-Instituten, die nicht zu einer Arztpraxis oder zu einem Spital gehören, 4.9% auf die Verwaltung und 2.3% auf die Präventionsmassnahmen der öffentlichen Hand bzw. der Sozialversicherungen. 40.2% der erbrachten Leistungen des Gesundheitssystems wurden im Jahr 2001 zunächst direkt von den verschiedenen sozialen Sicherungssystemen (Sozialversicherungen) abgegolten, 32.3% dabei allein von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP).

Die privaten Krankenversicherungen (Zusatzversicherungen) bezahlten 10.2% der Leistungen, und die öffentliche Hand (Staat ohne Sozialversicherungen) trug unmittelbar 16.9% der gesamten Kosten des Gesundheitssystems. Der direkt übernommene Anteil der privaten Haushalte betrug 31.7% (Zahlungen für Leistungen, die nicht von den Vorsorgeeinrichtungen [OKP, Zusatzversicherungen] gedeckt werden – wie z.B. Zahnbehandlungen, Spitex, Kostenbeteiligungen wie Franchisen und Selbstbehalte). Private Spenden und Legate übernahmen 1.0% der Ausgaben.

Insgesamt gesehen wurden im Jahr 2001 bereits 10.9% des nominellen Bruttoinlandprodukts (BIP)3 für Leistungen des Gesundheitssystems aufgewendet.


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