Buch, Deutsch, 190 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 130 mm x 195 mm, Gewicht: 230 g
Buch, Deutsch, 190 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 130 mm x 195 mm, Gewicht: 230 g
ISBN: 978-3-944343-54-9
Verlag: Verlag 3.0 Zsolt Majsai
Wer oder was ist.? Das ist die Frage.
Die klare Antwort lautet: Verdächtige und andere Katastrophen!
Fragen über Fragen.
Wer hat die Klavierlehrerin rosamunde Stichnote ermordet?
Wie kann ein Kommissar mit klarem Verstand einen derart verworrenen Fall lösen?
was kann dessen neutrotischer asistent un, um nicht noch tiefer in die Spirale des Wahnsinnst zu geraten?
Begeiten Sie Hauptkommissar Gregor Brandolf und seinen Gehilfen Paul Maurus durch die Abgründe der menschlichen Seele.
Zielgruppe
Ein Kriminalfall mit überraschendem Ende
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Paul Maurus schaute sich um. Seine großen, blauen Augen mit dem leicht verrückten Blick, blieben an dem Spülbecken hängen. Er fixierte den tropfenden Wasserhahn. Die Tropfen, die in regelmäßigen Abständen in den Spülstein fielen, hallten wie Trommeln in seinem Kopf. Mit dem Stuhl, auf dem er rittlings saß, schlug er kippelnd den Takt dazu. Die Arme auf der Lehne verschränkt, das Kinn darauf gestützt, wanderten seine Augen zum Telefon. Er wünschte, es würde läuten, wenngleich er nur mit Widerwille telefonierte. Seine Gedanken tanzten Walzer. Wie stets, wenn er seinen Kopf frei bekommen wollte, schüttelte er diesen so heftig, dass ihm seine kinnlangen, blonden Haare noch zerzauster in die Stirn fielen und ihm das Aussehen eines ausgefransten Wischmopps verliehen. Diese Phase der Entspannung wurde unvermittelt durch das Aufreißen der Tür gestört. Der Anblick seines Chefs, Kommissar „Eifer“, der bei Tag und Nacht, dienstlich wie privat, jederzeit mit Leib und Seele Hauptkommissar Gregor Brandolf war, ließ ihn unwillkürlich zusammenzucken. Nicht etwa, weil er sich ertappt fühlte oder die Art, wie sein Chef die Tür öffnete, waren der Grund, vielmehr die Tatsache, dass er sich nie wirklich an dessen Aussehen gewöhnt hatte und es auch niemals tun würde. Wie musste sich da erst Kommissar „Eifer“ beim Anblick seines Spiegelbildes fühlen? Der Gedanke stimmte ihn mitleidig gegenüber diesem ebenso unerbittlichen wie hässlichen Mann, dessen Aussehen nur eine Mutter lieben konnte und der mit der schmerzlichen Gewissheit zu leben hatte, dass jeder Spiegel sein natürlicher Feind war. Sein ungewöhnliches Äußeres ähnelte einer misslungenen Kreuzung teils exotischer Tiere. Und er litt an einer unheilbaren Krankheit, die schon zu weit fortgeschritten war. Es gab keine Möglichkeit mehr, sie zu heilen. Diese Krankheit hieß Ehrgeiz, und er würde daran sterben.
„Na, Chef! Was gibt’s Neues?“, fragte Paul lapidar.
„Maurus, Sie befinden sich in der günstigeren Position, diese Frage zu beantworten!“ Gregor Brandolf öffnete die Jacke seines wie stets in einem schlichten Grauton gehaltenen Anzugs und strich sich im Hinsetzen über die einen Farbton dunklere Krawatte.
„Sie haben recht, Chef. Der Gärtner war‘s!“
„Was fällt Ihnen ein, Maurus?!“
„Sehr viel, Chef!“
„Ihr Humor, Maurus, ist wirklich bewundernswert. Obschon Sie wissen, dass Sie Ihre Assistenz nicht einem Akt der Nächstenliebe zu verdanken haben und ganz sicher nicht Ihrer Logik, die so löchrig ist wie Schweizer Käse, sondern einzig und allein der Gegebenheit, dass Ihr Vater vor seiner Pensionierung selbst Hauptkommissar war, geben Sie hier den Possenreißer!“ Mit Nachdruck warf er die grüne Dokumentenmappe, die er unter seinem rechten Oberarm hervorgezogen hatte, vor sich auf den Schreibtisch.
„Jeder tut das, was er am besten kann, Chef!“
„Das halte ich für ein Gerücht, Maurus!“
„Und ich halte es für eine Tatsache, dass Sie zum Lachen in den Keller gehen, Chef, und sich dabei noch eine Kapuze über den Kopf ziehen.“
„Ich werde jetzt genüsslich ein paar Zigaretten rauchen und mich derweil daran erfreuen, dass Sie, als Nichtraucher, ein Dienstzimmer mit mir teilen müssen.“ Sein Froschmaul verzog sich zu einem spöttischen Grinsen, während er den Rauch tief einsog. „Wie Sie sehen, Maurus, habe ich noch immer die Hoffnung, dass Sie vielleicht früher oder später den Dienst quittieren und endgültig aus meinem Dunstkreis verschwinden.“
„Ach, Chef. Geben Sie sich keine Mühe!“ Paul öffnete das Fenster und lehnte sich weit hinaus. „So leicht werden Sie mich nicht los!“




