Althöfer | Mathe in Abizeitungen und Schul-Erinnerungen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 204 Seiten

Althöfer Mathe in Abizeitungen und Schul-Erinnerungen

So oder So ... Gesammelt, sortiert und manchmal kommentiert von Ingo Althöfer - Ganz ohne Formeln

E-Book, Deutsch, 204 Seiten

ISBN: 978-3-7562-6035-5
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Mehrheit der Menschen bringt der Mathematik Gefühle entgegen, wie sie nach Aristoteles durch die Tragödie erweckt werden sollen, nämlich Mitleid und Furcht. Mitleid mit denen, die sich mit Mathe plagen müssen, und Furcht, man könne selbst einmal in diese gefährliche Lage geraten.

Es gibt aber auch eine nennenswerte Minderheit, die sich für Mathematik begeistert. In einer Abizeitung von 2007 fand sich ein Fach-Ranking: Jeder Schüler sollte seine beliebten und sein verhassten Fächer ankreuzen. Beim Zusammenzählen waren Mathematik und Sport die einzigen Fächer, die in beiden Top-5 auftauchten.

Dieses Buch enthält viele Mathe-Anekdoten aus Abizeitungen und Schul-Erinnerungen. Gesichtet wurden dafür mehr als 500 Abizeitungen aus 14 Jahrzehnten und an die 300 Biographien und Autobiographien.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2 Schüler
Sprüche und Kommentare
über Lehrer, Mitschüler und sich selbst Lustig - Frech - Bedenklich 1900 Hermann Oberth als Erstklässler in der Schule. Der Lehrer wollte in der ersten Woche testen, welcher Schüler schon was konnte. So kam immer wieder auch mal die Frage „wieviel ist zwei mal zwei?“, die fast alle richtig beantworten konnten. Als die Reihe damit an Hermann kam, erwiderte er: „Vier“ und zusätzlich zum Lehrer: „Das könntest Du jetzt endlich wissen.“ Dafür gab es dann Prügel vom Vater. Oberth dazu: „Insgesamt habe ich von meinem Vater sieben Mal Prügel bezogen - zwei Mal zu Unrecht, fünf Mal zu Recht.“ Die Prügel für die freche 2x2-Antwort sei berechtigt gewesen. 1925 Oberth als junger Gymnasial-Lehrer für Mathe und Physik. Seine Klasse wurde von den anderen beneidet. Unter anderem hatten die Schüler herausgefunden, wie sie ihn vom eigentlichen Stoff ablenken konnten: Es brauchte nur einer zu fragen: „Herr Professor, wie ist das nun eigentlich mit der Mondrakete?“ oder „Wann fliegen wir zum Mond?“ Das reichte für einen Plaudervortrag, der manchmal bis zum Ende der Stunde ging. 1925 Aus den Erinnerungen eines Schülers 'Unser Mathe- und Physiklehrer hatte den Spitznamen Stoffel, wohl wegen seiner Ungeschicklichkeit. In Physik ging es um die Fallgeschwindigkeit. Die Theorie sollte durch ein praktisches Beispiel unter Beweis gestellt werden. Der Physiksaal lag im dritten Stock. Die Hälfte der Klasse begab sich in den Schulhof, um den klassischen Versuch von unten zu verfolgen. „Zurücktreten - alle zurücktreten“ rief der von Natur aus ängstliche Stoffel den unten stehenden Schülern zu, denn er wollte ja einen faustgroßen Stein in ein bereitgestelltes Wasserbecken hinunterfallen lassen. Die Stoppuhr in der einen, den Stein in der anderen Hand, stand der Lehrer am Fenster. Mit einer weiteren Stoppuhr war einer der unten stehenden Schüler ausgerüstet. Auf das Kommando „Achtung - fertig - los“ sollten beide Stoppuhren mit dem Abwurf des Steines in Funktion treten und mit dem Aufschlag in das Wasser die Zeit gestoppt werden. Mit der nochmaligen Warnung „Nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und unten alle zurücktreten“ nahm der Test seinen Verlauf. „Achtung - fertig - los“ rief, ja schrie der zerstreute Professor, ließ die Stoppuhr fallen und drückte auf den Stein. Das Gejohle, Gelächter und das Geschrei klingt mir noch heute in den Ohren.' 1926 Mathe an einem drückend heißen Nachmittag. Die Schüler stellten den Antrag auf Hitzefrei. Der Lehrer lehnte das aus pädagogischen Gründen rundweg ab. Da erklärten die Schüler, Algebra hinge ihnen allmählich zum Hals raus. Lehrer: „Das müsst ihr mir erst beweisen“ - mit überlegener Miene. Er machte sich dann wieder an der Tafel zu schaffen. Als er sich aber umdrehte, blieb im doch das Wort im Halse stecken. Denn die ganze Klasse - fünf Buben und fünf Mädels – streckten, so weit wie möglich, die Zunge heraus, und auf jedem klebte ein Zettel mit leidigen Algebraformeln. Da gab sich der Lehrer geschlagen und jagte die Klasse direkt nach draußen. 1930 Der Lateinlehrer des humanistischen Gymnasiums hatte Mitleid mit der Klasse, die Angst vor Mathe-Klassenarbeiten hatte. Da hat er in den Lateinstunden vor Mathe-Klausuren mit ihnen Mathe geübt - und auf ihren Wunsch NACH Mathe-Klausuren auch die richtigen Lösungen durchgetüfelt. Latein kam dabei natürlich zu kurz. 1940 Zur besten Schülerin, auch in Mathe. Sie hatte im Abizeugnis keine Sportnote, stattdessen einen Satz in der allgemeinen Beurteilung: 'Das körperliche Streben war durch Krankheit behindert.' In der Abizeitung gab es zu ihr eine Kleinanzeige: 'An meinem Kursus über den schiefen Wurf können noch Schülerinnen teilnehmen.' Sie war halt sehr gut in Physik, aber schwach mit dem Schlagball. 1946 Am Ende eines Sonderlehrgangs über einen strebsamen Schüler in einer reinen Jungenklasse: Die Dämlichkeit tut er verspotten;
muss dafür, wenn andre tanzen, auf'nem Schemel hocken.
Doch Gott sei Dank lässt er sich nicht stören,
lacht eben über diese Gören.
Nur eine große Flamme es gibt,
das ist für ihn die Math'matik.
Wenn sie erscheint, dann jauchzt er auf,
lässt eben den Dingen ihren Lauf. Eine Mädchen-Abiturklasse. 'Für Mathematik, Physik und Chemie war Herr Studienassesor X verantwortlich. Wir 33 junge 'Damen' haben ihm sein Lehrerdasein nicht ganz leicht gemacht, zumal die Mehrheit der Klasse sehr von ihm eingenommen war. Das kam auch in der Abizeitung zum Ausdruck: „Da kommt der schöne Valentin, die ganze Klasse schwärmt für ihn.“ ' 1953 Mädchengymnasium, Klasse 10 nach den großen Sommerferien. Es ist lautes Geschnatter, weil alle Ferienerlebnisse ausgetauscht werden müssen. Schließlich wird es ruhiger, die Mädchen bemerken, dass vorne ein schüchterner junger Mann steht, der neue Mathelehrer. Nach einem Moment des Schweigens kommt aus der letzten Reihe der Spruch: „Gott, ist der süß!“ Der Junglehrer hielt es an der Schule nur sechs Wochen aus, bevor er an ein Jungengymnasium versetzt wurde. 1962 Auf dem Titelblatt der Abizeitung die Höllenfächer Griechisch, Latein und Mathe. Innen drin eine fiktive Geschichte 'Der Prozess': Elf Lehrer wurden verhaftet und in ein Verlies geworfen. Die Lehrer im Dunkeln: 'Da war auch keiner, der nicht bis drei zählen konnte. Und nach drei Stunden hatten sie herausgefunden, dass sie wirklich zu elft waren. Zur Probe zogen sie die Wurzel aus 100 und addierten 1. Das Ergebnis war wieder 11.' Aus derselben Abizeitung die Charakterisierung eines Schülers: 'Mathematisch absolute Nullstelle, Papstanwärter.' 1967 Zu einer Schülerin: Sie kann Mathe, obwohl sie sonst einen netten Eindruck macht. 1971 in Kulmbach Thomas Gottschalk (geboren 1950 in Bamberg). Zwei Mal sitzengeblieben, Abi mit Ach und Krach geschafft. Bei der Mathe-Klausur gab er mehrere leere Blätter ab; nur auf einem hatte er geschrieben: „Quod erat expectandum!“ 1975 Der Mathelehrer hat das Binär-System durchgenommen, wo 1+1 = 0 ist. Auf seine Frage: „Wo bin ich, wenn 1+1 = 0 ist?“ ertönt es aus der letzten Reihe „in der Psychiatrie!“ Rolf Mank, 1964: Mathematische Bandbreite in einer Klasse 1978 Schülerzeitung Fiktive Heiratsanzeige eines an die Schule versetzten jungen Mathe-Lehrers: 'Einsamer schüchterner Junggeselle im besten Alter sucht Anschluss und Nestwärme bei einem kleinen Frauchen, das ihm viel Liebe und Geborgenheit schenken kann. Wer möchte mit Johann ein liebevolles kinderreiches Heim gründen? Kennwort Mathematikus.' 1982 Zu Schülerin Z: 'Man kriegt die Schublade nicht zu, in die man sie stecken will. Das absolute Chaos findet man nur in ihrem alten Matheheft, wenn dort auch sehr gründlich.' 1983 X war der beste Matheschüler in der Klasse. Kleinanzeige: 'X erteilt auf Wunsch seiner Mathe-Lehrerin Nachhilfe.' Schüler C in seiner letzten Stunde im Mathe-LK: „Mit Leuten, die besser als 5 stehen, spreche ich nicht mehr.“ Reaktion der anderen: „Führst Du Selbstgespräche?“ 1986 Ein sehr guter Schüler hatte Wettinstinkt: normalerweise hatte er in jeder Mathe-Klausur 15 Punkte. Als einmal die Rückgabe einer Klausur anstand, wettete er mit jedem Einzelnen aus dem Kurs, dass er weniger als 15 Punkte darin habe. Alle setzen auf 15. Er hatte aber nur 14 und gewann so all die Wetten! 1987 Zu einem umstrittenen Mathe-Lehrer: „Verstand hatte er nur auf mathematischer Basis.“ 1988 Mathelehrer zum Kurs: „Der Vektor muss senkrecht auf einem Richtungsvektor stehen!“ Darauf die Schüler: „Wir stehen gerade senkrecht auf dem Schlauch!!!“ Spruch auf der Wand des Mädchenklos: „Imken träumt von ---, aber --- liebt Nicole.“ Nicole darunter: „O, was macht ihr mit mir!? Nicole liebt nur ###, aber der träumt nur von Mathe!“ Ein einziges Mal machte die Mathelehrerin einen Rechenfehler: Ein Schüler rief: „Hurra, sie ist ein Mensch!“ 1988 Über einen Mitschüler: 'Wie weit darf ein Mann gehen, um seinen Traum zu verwirklichen? Karl ging in den Mathe-LK. Er ging zu weit ...' Mathe-LK bei Lehrer Streck: Die Schüler jammern über die Hitze im Klassenraum. Streck: „Jetzt habe ich doch extra schon die Tür für Euch aufgemacht.“ Schüler: „Wieso, hätt ma scho geh' derfa?“ 1989 Mathe-GK bei Lehrer Beck. Wenn der Lehrer mal hektisch wurde, sagte...


Althöfer, Ingo
Geboren 1961 in Lage (Lippe). Mathestudium in Bielefeld, seit 1994 Professor für Mathematik an der Universität Jena. Etliche Standeskollegen bestreiten, dass er wirklich zu ihnen gehört. Das stört ihn aber nur bedingt.


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