E-Book, Deutsch, Band 0274, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Anderson / McCusker / Gold Collection Baccara Band 274
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-612-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sommer der Sinnlichkeit / Verrückt nach Lena / So brav und doch so sexy /
E-Book, Deutsch, Band 0274, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-86295-612-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SOMMER DER SINNLICHKEIT von GOLD, KRISTI
Sinnlicher Sommer in San Francisco: Noch nie hat Kerry sich so sehr zu einem Mann hingezogen gefühlt wie zu Ford Ashton. Doch als sie sich ihm nach leidenschaftlichen Küssen rückhaltlos hingeben will, zeigt er ihr plötzlich die kalte Schulter ...
VERRÜCKT NACH LENA von MCCUSKER, PENNY
Was hat Lena Reed zu verbergen? Als die schöne Ärztin in seiner Heimatstadt auftaucht, steht die Welt von Sheriff Clarence Beeber Kopf. Vom ersten Augenblick an erliegt er ihrer magnetischen Anziehungskraft. Doch er ahnt auch, dass seine Traumfrau ein Geheimnis hat ...
SO BRAV UND DOCH SO SEXY von ANDERSON, NATALIE
Die Luft in der Bar vibriert vor Erotik, so heiß flirtet Emma mit dem Playboy Jake Rendel. Als er ihr eine Affäre auf Zeit vorschlägt, sieht sie ihre Chance gekommen: Endlich kann sie beweisen, dass sie keine brave graue Maus, sondern eine sexy Verführerin ist ...
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
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1. KAPITEL
Schon zehn nach sieben? „Dann wird’s ja höchste Zeit, dass ich den Computer ausschalte“, murmelte Emma.
Normalerweise machte sie nicht vor acht Feierabend, und auch heute wäre sie gern noch ein, zwei Stunden im Büro geblieben, um die Monatsbilanz fertigzustellen. Aber das ging leider nicht – ihr Chef hatte die Mitarbeiter auf einen Drink eingeladen, und die meisten von ihnen saßen wohl längst in der nahe gelegenen Countrybar.
Wenn sie sich nicht beeilte, würde sie die Letzte sein. Na ja, wie immer bei solchen Gelegenheiten. Es war typisch für sie, dass sie Zeit und Raum vergaß, wenn sie sich in die Arbeit vertiefte. Doch jetzt sicherte sie ihre Dateien, stand auf und öffnete das Fenster. Sie atmete tief durch, als die angenehm kühle Abendluft hereinströmte. Was für eine Wohltat nach der Schwüle in den Mittagsstunden!
Mit der frischen Brise drangen auch Stimmen zu ihr in den ersten Stock. Weibliche Stimmen, die vom Innenhof kamen, und falls Emma sich nicht irrte, standen dort unten zwei Kolleginnen aus der Rezeption, Becca und Jules. Neugierig beugte sie sich vor und horchte.
„Was meinst du, kommt sie?“, fragte Becca.
„Ob sie kommt?“ Jules kicherte. „Nee, die weiß gar nicht, wie das geht“, fügte sie spöttisch hinzu, und schon prusteten beide vor Lachen.
„Das glaube ich auch. Ich schätze, ihr Sexleben ist so aufregend wie das einer Klosterschwester. Wahrscheinlich hatte sie noch nie einen Freund.“
„Bestimmt nicht. Für die graue Maus interessiert sich doch keiner. Die ist so was von langweilig und verklemmt. Kannst du dir vorstellen, wie sie mit einem Mann flirtet?“
Becca lachte. „Nein, sobald sie den Mund aufmacht, kommen ja nur Zahlen raus. Was anderes hat sie nicht im Kopf, unsere fleißige Buchhalterin.“
Emma erstarrte, und vor Scham stieg ihr die Röte ins Gesicht – die beiden tratschten über sie. Eindeutig. Sie war die Buchhalterin des Hotels Sanctuary. Und sie hatte sich noch nie so gedemütigt gefühlt wie in diesem Moment. Es war verletzend, wie Becca und Jules über sie redeten. Auch wenn sie zum Teil nur die Wahrheit aussprachen …
Sie hatte ja wirklich noch nie einen Freund gehabt. Dabei ging sie Männern nicht aus dem Weg. Nein, es hatte sich einfach nie ergeben, da ihr jegliche Zeit für Vergnügungen fehlte. Nach dem Internat hatte sie sich voll aufs Studium konzentrieren müssen, anschließend auf ihren Job.
„Irgendwie tut sie mir ja leid“, fuhr Becca fort. „Sie ist sechsundzwanzig und kennt nur ihre Arbeit. Was für ein ödes Leben.“
„Wie, du hast auch noch Mitleid mit ihr? Ich bitte dich! Es zwingt sie doch niemand, von morgens bis abends zu schuften. Und vor allem sollte sie mal aufhören, es auch von uns zu fordern. Sie ist eine Sklaventreiberin.“
Tja, das war die Strafe dafür, dass man andere Leute belauschte – man erfuhr Dinge über sich, die man nie hatte hören wollen.
Und es stimmte auch nicht. Wenn Jules sie als Sklaventreiberin bezeichnete, geschah das aus purer Gehässigkeit. Emma konnte sich nicht erinnern, jemals unfreundlich zu ihren Kolleginnen gewesen zu sein. Sie erwartete nur, dass jeder seinen Job tat. Und sie selbst ging mit bestem Beispiel voran, denn so war sie erzogen worden. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die goldene Regel ihres Vaters beachtet: Arbeite hart, dann wirst du belohnt – mit Lob, Anerkennung und Liebe.
Lob erhielt sie durchaus für ihre Leistungen, sowohl von ihrem Boss als auch von ihrem Dad. Aber Liebe? Nein, niemand liebte einen dafür, dass man Tag für Tag Überstunden machte, und trotz ihrer erfolgreichen Karriere konnte Emma leider nicht von sich behaupten, rundum glücklich zu sein.
Ach, was soll’s? Auch mir wird eines Tages der Richtige über den Weg laufen, dachte sie optimistisch und schloss leise das Fenster. Ihre Träume von der großen Liebe würden schon noch in Erfüllung gehen. Da war sie sich ganz sicher.
Sie hatte nicht vor, sich vom dämlichen Gerede anderer deprimieren zu lassen. Im Gegenteil. Statt sich gekränkt zurückzuziehen, würde sie gleich mit einem strahlenden Lächeln in die Bar marschieren und sich ganz selbstbewusst in die Schar der Kollegen einreihen. Ja, heute Abend würde sie nur noch lächeln, scherzen und sich blendend unterhalten.
Entschlossen holte sie ihr Schminktäschchen hervor und legte etwas Lippenstift auf, bevor sie sich prüfend in dem kleinen Handspiegel betrachtete. An ihrem Make-up gab es nichts auszusetzen, auch das Haar saß tadellos. Wie an jedem Bürotag hatte sie ihre langen braunen Locken zurückgekämmt und im Nacken zu einem Knoten zusammengesteckt.
Emma beugte sich über die gelbe Bauernrose auf ihrem Schreibtisch und sog genussvoll den Blütenduft ein. Sie liebte Blumen, darum sorgte sie auch dafür, dass in der schlanken Glasvase neben ihrem Computer stets eine einzelne Rose, Hyazinthe oder eine andere schöne Blüte steckte. Je nach Jahreszeit und Laune. Belebt von dem frischen Duft, straffte sie die Schultern und schwor sich, die gemeine Lästerei der Kolleginnen einfach zu ignorieren.
Als sie zehn Minuten später in die Bar trat und Jules ihr spöttisch entgegenblickte, wurde sie allerdings wieder unsicher. Darum gesellte sie sich erst mal zu Max, ihrem Chef, und innerhalb weniger Sekunden waren sie beide in ein Gespräch vertieft, in dem sich alles nur um den Job drehte. Am nächsten Tag sollten im Hotel umfangreiche Renovierungsarbeiten beginnen, und so gab es ja auch alles Mögliche zu besprechen.
Mit Max verstand Emma sich bestens. Was wohl niemanden wunderte, denn er war ein Workaholic wie sie. Doch nun wollte er sich zur Ruhe setzen und hatte sein kleines, aber feines Hotel verkauft – das war auch der Grund, warum das Haus komplett umgestaltet wurde. Die neuen Eigentümer des Sanctuary besaßen Ferienanlagen sowie Stadthotels in allen Ecken Neuseelands, und Max prophezeite Emma eine glänzende Zukunft. Wenn sie es geschickt anstellte, so meinte er, könnte sie problemlos bis ins obere Management des Konzerns aufsteigen.
Nur wusste sie nicht, ob sie das wollte – eine noch größere Verantwortung übernehmen und dafür eventuell auf jegliche Freizeit verzichten? Nein, im Grunde ihres Herzens wünschte sie sich, endlich ein glückliches Privatleben zu haben.
Verstohlen schaute sie auf ihre Kolleginnen, die unbeschwert lachten, bunte Cocktails tranken und mit den gut aussehenden Kellnern flirteten. Und sie? Sie stand brav neben ihrem fünfundsechzig Jahre alten Boss, sprach mit ihm über den Job und nippte an einer langweiligen Limonade.
Traurig, traurig, traurig. Becca und Jules hatten absolut recht, ihr Leben war total öde. Und je länger Emma darüber nachdachte, desto deprimierter fühlte sie sich. Sie rackerte sich ab – und wofür? Um hin und wieder gelobt zu werden? Seit ihrer Kindheit versuchte sie ständig, die Erwartungen anderer zu erfüllen, und sie war sich gar nicht mehr sicher, ob das Ergebnis die Mühe lohnte.
Ach, hör auf rumzujammern, ermahnte sie sich. Dein Leben ist ja noch nicht vorüber. Jetzt gönn dir mal einen Schluck Alkohol und versuch, den Abend zu genießen.
Sie entschuldigte sich bei Max, wandte sich zum Tresen und bat einen der Kellner, etwas Gin in ihre Limonade zu geben. Dann nippte sie daran, während sie sich in der Bar umschaute. Es herrschte nicht gerade Hochbetrieb. Die Crew des Sanctuary stand in kleinen Grüppchen vor dem Tresen, drei weitere Gäste saßen an einem Tisch, und im hinteren Teil des Raums spielten zwei Männer Billard. Interessiert musterte Emma den, der gerade am Zug war.
Der groß gewachsene schwarzhaarige Typ in weißem T-Shirt hatte ihr den Rücken zugewandt, und er bot einen sehr verführerischen Anblick, als er sich jetzt vorbeugte und der weiche Stoff seiner Jeans sich über einem ausgesprochen knackigen Po straffte.
Auch wenn sie das Leben einer Nonne führte … sie genoss es durchaus, mal einen gut gebauten Mann zu betrachten.
Nachdem er drei Kugeln erfolgreich versenkt hatte, richtete er sich auf und wechselte auf die gegenüberliegende Seite des Billardtisches. Und jetzt starrte Emma ihn erst recht an. Das Gesicht kannte sie doch.
Oh ja! Dieser sexy aussehende Billardspieler war niemand anderer als Jake Rendel, der Nachbarssohn aus ihrem Heimatort. Sie waren gemeinsam aufgewachsen.
Ihre eben noch trübe Stimmung schlug ins Gegenteil um, und fast hätte sie vor Freude gejuchzt. Es war Jahre her, seit sie Jake zum letzten Mal gesehen hatte. Er war jedoch immer nett zu ihr gewesen, und ein paar freundliche Worte waren genau das, was sie im Moment brauchte. Strahlend marschierte sie auf ihn zu. „Hi, Jake. Wie geht’s dir?“
Ein paar Sekunden lang musterte er sie irritiert. So, als überlegte er, wen er vor sich hatte. Doch schon leuchteten seine Augen auf, und ein warmherziges Lächeln umspielte seine Lippen. „Emma Delaney, was für eine schöne Überraschung, dich hier zu treffen.“
Seine Stimme klang wundervoll, so tief und sanft, dass Emma wohlig erschauerte. Und ihr Herz pochte heftig, während sie Jake anschaute. Er hatte schon immer fantastisch ausgesehen, aber in den vergangenen Jahren war er noch attraktiver geworden, seine Gesichtszüge markanter, die Schultern breiter und muskulöser.
Ja, Jake Rendel, der heimliche Schwarm ihrer Jugend, hatte sich zu einem wahren Traummann entwickelt. Als junges Mädchen war sie unsterblich in ihn verliebt gewesen, aber davon ahnte er wohl nichts. Sie...