Backhaus | Backhaus, K: Nachhaltige Freiheit | Buch | 978-3-593-51166-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 396 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 144 mm x 214 mm, Gewicht: 490 g

Backhaus

Backhaus, K: Nachhaltige Freiheit

Buch, Deutsch, 396 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 144 mm x 214 mm, Gewicht: 490 g

ISBN: 978-3-593-51166-5
Verlag: Campus Verlag GmbH


Beschneidet Nachhaltigkeit unsere Freiheit? Im Gegenteil: Die ökologische Krise bedroht unsere politische Freiheit. Wenn wir weiterhin darüber entscheiden wollen, wie wir gemeinsam leben, müssen wir, so die These dieser Studie, Freiheit neu denken. Nachhaltige Freiheit bezieht ihre Bedingungen und ihre Konsequenzen ein. Die Autorin bestimmt Nachhaltigkeit als das Verhältnis von Mensch und Natur und entwickelt einen Mindeststandard, der irreversible ökologische Schäden verhindern soll. So legt sie mit diesem Buch eine moderne ökologische Philosophie vor.
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Inhalt1 Freiheit und Nachhaltigkeit zusammen denken 91.1 Klimawandel und die ökologische Krise 191.2 Freiheit in der grünen politischen Theorie und Umweltethik 281.3 Aufbau des Buches 372 Freiheit 412.1 'Negative' und 'positive' Freiheit? 432.1.1 Zwei Freiheitsbegriffe (I. Berlin) 432.1.2 Das Problem der negativen Freiheit (Ch. Taylor) 582.1.3 Drei Freiheitskonzepte? (Q. Skinner) 682.1.4 Ein triadisches Freiheitskonzept (G. MacCallum) 752.1.5 Zwischenfazit: Fünf Kernkategorien eines umfassenden Freiheitsbegriffs 822.2 Drei Elemente der Freiheit 872.2.1 Die natürliche Umwelt als Bedingung der Möglichkeit von Freiheit 912.2.2 Zu den Entstehungsgründen der Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit 952.2.3 Der Zusammenhang der Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit und der Freiheitspotentiale 1012.2.4 Der Zusammenhang von Freiheitspotential und Freiheitsakt 1072.3 Zwischenfazit: Freiheit realisieren 1133 Nachhaltigkeit 1173.1 Zur Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit 1193.1.1 Zu den Wurzeln des Nachhaltigkeitsbegriffs 1203.1.2 Ein neuer Begriff: Nachhaltige Entwicklung 1273.1.3 Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung - zwei separate Begriffe? 1423.2 Grundkonzepte der green political theory 1453.2.1 Die Debatte um den Wert der Natur 1513.2.2 Der Mensch zwischen Natur und Verantwortung 1563.3 Ein 'normativer Mindeststandard' der Nachhaltigkeit 1663.3.1 Unbegrenzte Substituierung? 1673.3.2 Zur ökologischen Dimension des 'normativen Mindeststandards' der Nachhaltigkeit 1703.3.3 Zur moralischen Dimension des 'normativen Mindeststandards' der Nachhaltigkeit 1753.3.4 Wie kann ein 'normativer Mindeststandard' der Nachhaltigkeit politisch begründet werden? 1843.3.5 Konkrete politische Praxis der Nachhaltigkeit mit Blick auf den 'normativen Mindeststandard' 1943.4 Zwischenfazit: Mensch und Natur, ein politisches Verhältnis? 1994 Zu den Bedingungen der Möglichkeit einer nachhaltigen Freiheit 2024.1 Zwei Entstehungsgründe der Bedingungen der Möglichkeit einer nachhaltigen Freiheit 2034.1.1 Existentiell gegebene Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit 2044.1.2 Von Menschen geschaffene Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit 2244.1.3 Freiheit und das 'Wesen' des Menschen 2404.2 Interne und externe Bedingungen der Möglichkeit einer nachhaltigen Freiheit 2504.2.1 Interne Bedingungen der Möglichkeit nachhaltiger Freiheit 2514.2.2 Externe Bedingungen der Möglichkeit nachhaltiger Freiheit: Die normative politische Ordnung nachhaltiger Freiheit 2554.2.3 Interne und externe Bedingungen der Möglichkeit verbinden 2604.3 'Greening liberalism'? 2644.3.1 Derek R. Bell: Ökologische Prinzipien sprengen die liberale Verfassung 2654.3.2 Marcel Wissenburg: Naturschutz als liberales Rechtsprinzip 2704.3.3 Simon Hailwood: Neutrale Natur und liberale Toleranz 2824.4 Noch einmal: Warum es wichtig ist, die Bedingungen der Möglichkeit in die Freiheit zu integrieren 2905 Zu den Freiheitspotentialen und -akten nachhaltiger Freiheit 2935.1 Politische Freiheit mit privatem Freiheitspotential 2945.1.1 Politische Freiheitspotentiale 2965.1.2 Das Freiheitspotential der privaten Lebensgestaltung 2985.1.3 Freiheit erfahren 3005.2 Das 'Regenwald-Problem' 3015.2.1 Abholzung des Regenwalds: Ein nachhaltiges Problem 3035.2.2 Abholzung des Regenwalds: Ein freiheitstheoretisches Problem 3055.2.3 Strukturelle Freiheitshindernisse und politisches Handeln 3075.2.4 Die Freiheit des Unternehmers 3135.3 Das 'Porsche-Problem' 3215.3.1 Subjekte nachhaltiger Freiheit und ihre Präferenzen 3225.3.2 'Das Freiheitsvehikel schlechthin... ' 3245.3.3 Konsumfreiheit: Drei Kritikpunkte 3285.3.4 Der Sportwagen als Präferenz 3365.3.5 Nachhaltige und nicht nachhaltige Freiheitspotentiale und -akte 3435.3.6 Politische Grenzen der privaten Freiheitspotentiale 3455.4 Wirkmacht und Rechte 3505.4.1 Politische Wirkmächtigkeit als Resultat von Freiheitsakten? 3505.4.2 Freiheitspotentiale als Freiheitsrechte? 3565.5 Radikale nachhaltige Freiheit? 3616 Schluss 3636.1 Fazit 3646.1.1 Die Aktualität der Freiheit 3656.1.2 Das komplexe Konzept der Nachhaltigkeit 3686.1.3 Nachhaltige Freiheit: Eine Zusammenfassung 3716.2 Ausblick 377Literatur 382


1 Freiheit und Nachhaltigkeit zusammen denkenDen Blick auf die im doppelten Sinne begründenden gedanklichen Gerüste der von Menschen geteilten Welt zu werfen, ist Aufgabe der politischen Theorie und Philosophie. Widersprüche innerhalb dieser Strukturen zu diskutieren gehört ebenso dazu, wie neue Perspektiven auf Bestehendes aufzuzeigen. Zudem gehört dazu, Veränderungen desselben nicht nur zu registrieren, sondern auch zu begleiten. Ich diskutiere in diesem Buch die fundamentale Veränderung der menschlichen Umwelt, die ich als ökologische Krise bezeichne, aus der Perspektive der politischen Theorie und Philosophie. So rückt die Reflexion des der Krise zugrundeliegenden Verhältnisses von Mensch und Natur in den Fokus.Die ökologische Krise betrifft die natürliche Umwelt aller Lebewesen auf der Erde inklusive der Ökosysteme. Nicht nur die Erfassung und Beschreibung dieser Krise, sondern auch Lösungen und Handlungsempfehlungen werden dementsprechend häufig von Expertinnen erwartet, die sich mit naturwissenschaftlichen Fragen beschäftigen. Obwohl dies geschieht, zeigen die Ergebnisse dieser Untersuchungen, dass eine Reduktion auf die naturwissenschaftliche Perspektive nicht erfolgversprechend ist, weil sie die tieferliegenden Ursachen der Krise nicht erfassen kann. Denn am Beginn der naturwissenschaftlichen Kausalkette, die unter anderem erklären will, weshalb die Erderwärmung weiter fortschreitet, steht der Mensch selbst. Unsere Lebensweise ist die Ursache für das Ausmaß und die Form der ökologischen Krise, die wir gegenwärtig erleben. Demzufolge ist es genau genommen falsch, von einer ökologischen Krise zu sprechen: »Environmentalists' problems began with inaccurately referring to the crisis we face as an 'ecological' one. The natural environment has not malfunctioned. It is the destructive behaviour of humans which is the problem.«Dass die natürliche Umwelt unter bestimmten menschlichen Verhaltensweisen leidet, ist inzwischen sowohl bekannt als auch anerkannt. Debatten über die Vermeidung von Plastikmüll, über klimafreundliche Mobilität oder den Ausbau der Nutzung regenerativer Energien werden - zumindest in Deutschland - von einer breiten Öffentlichkeit geführt. Nichtsdestotrotz ist noch immer mehr als unklar, ob es möglich sein wird, eine weitere Verschärfung der ökologischen Krise und damit umfassende Veränderungen der natürlichen Umwelt zu vermeiden. Denn in einer demokratischen Gesellschaft kann der Wandel von Konsum, Produktion und Lebensstil nicht einfach angeordnet werden. Akzeptanz von und Motivation für Veränderung, Teilhabe an Entscheidungsprozessen und die Sicherheit, dass gewisse Standards weiterhin Gültigkeit haben, sind wichtige Faktoren für eine umfassende ökologische Wende.In der öffentlichen Diskussion zeigt sich, dass Menschen vor allem um eins fürchten: ihre Freiheit. In einem Essay mit dem Titel »Der Teufel trägt Öko« hat Thomas Assheuer diese Sorge um das Ende der liberalen Freiheit prägnant formuliert:»Wenn die Klimakrise so gewaltig ist, wie die erdrückende Mehrheit der Klimaforscher behauptet, dann hat die Freiheit definitiv keine Wahl mehr, sie muss umsteuern oder, wie einige fordern: Sie muss die Laufrichtung ändern. Freiheit schlägt um in Unfreiheit, denn unter den Bedingungen von Erderwärmung und Artensterben stünde das Ziel allen politischen Handelns immer schon fest, absolut, unverrückbar und für lange Zeit. Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit und reduziert sich darauf, die Folgen früherer Freiheitsentscheidungen zu bekämpfen: Eine Zukunft gibt es nur, wenn es in der Gegenwart gelingt, die Fehler der Vergangenheit zu minimieren. Ist es dann noch Freiheit?«Immer neue Beispiele bestätigen diesen Zusammenhang: Wenn Innenstädte autofrei werden, ist es dann noch Freiheit? Wenn die Mehrwertsteuer auf Fleisch steigt, ist es dann noch Freiheit? Wenn Inlandsflüge verboten werden, ist es dann noch Freiheit? Nachhaltigkeit, die normative und politische Antwort auf die ökologische Krise, steht de


Backhaus, Katia Henriette
Katia Henriette Backhaus hat am Exzellenzcluster 'Die Herausbildung normativer Ordnungen' an der Universität Frankfurt im Bereich der Politischen Theorie promoviert. Sie arbeitet nun als Journalistin und lebt in Bremen.

Backhaus, Katia HenrietteKatia Henriette Backhaus hat am Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« an der Universität Frankfurt im Bereich der Politischen Theorie promoviert. Sie arbeitet nun als Journalistin und lebt in Bremen.


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