Bastijans | Eine qualitative, empirische Studie des Erlebens der Sportart Windsurfen | Buch | 978-3-96146-782-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 100 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 173 g

Bastijans

Eine qualitative, empirische Studie des Erlebens der Sportart Windsurfen

Buch, Deutsch, 100 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 173 g

ISBN: 978-3-96146-782-2
Verlag: Diplomica Verlag


Worin besteht die andauernde Faszination der anfänglich zumeist von Seglern belächelten und verspotteten Aktivität der „Stehgeiger“, „Billigsegler“ oder „Mopedfahrer der See“, und wie gelingt es ihr, Glücksmomente und Spaß zu generieren? Zieht man Berichte aus einschlägigen Fachmagazinen heran, so ist hier von einem „Gefühl des Losgelöstseins“ und der „Befreiung vom Leistungszwang“ die Rede.
Die vorliegende Studie geht dieser Frage nach. Sie untersucht den Windsurfsport dabei aus der Perspektive seiner Protagonisten, indem sie sich für deren Erleben bei der Tätigkeit des Windsurfens interessiert und dieses ausführlich und konkret beschreiben lässt. Um diese Erfahrungen umfassend und adäquat erfassen zu können, bedient sie sich einer entsprechenden qualitativen Forschungsstrategie, wie sie das theoretische und methodische Konzept der Morphologischen Psychologie nach Salber bereitstellt. Damit ist innerhalb der sportpsychologischen Forschung ein exzeptioneller und vakanter Erkenntnisweg eingeschlagen, der zudem im Zusammenhang mit dem Windsurfsport erstmals angewendet wird.
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Textprobe:Kapitel 3.5, Körper- und Bewegungserleben beim Windsurfen (Strehle, 1994):Ausgehend von der soziologischen Systemtheorie nach Luhmann (1988) und des theoretisch-methodischen (Interview-)Ansatzes von Zahn (1993) als wissenschaftliche Referenzsysteme geht es Strehle (1994) in seiner im Rahmen einer Diplomarbeit durchgeführten empirischen Untersuchung "Körper- und Bewegungserleben im Sport am Beispiel der Sportart Windsurfen" darum, die Erlebnisqualität des Windsurfens, insbesondere aber das Spaßmotiv, "als eines der wichtigsten Prinzipien heutigen Sporterlebens" (ebd., 4), näher zu erforschen. Um "dicht" (ebd., 19) an die Erfahrungs- und Einstellungswelt des Windsurfers heranzukommen, führt er fünf ca. 40 bis 90-minütige Interviews mit ausschließlich sehr guten und wettkampferfahrenen weiblichen und männlichen Windsurfern durch, da nur diese, seiner Meinung nach, über einen ausreichend "großen Erlebnisschatz" (ebd., 68) verfügen, mit dem das Körper- und Bewegungserleben beim Windsurfen erfaßt werden könne.Die angewendete Interviewmethode enthält sowohl eine qualitative als auch eine quantitative, standardisierte Ebene und ist in drei Phasen eingeteilt: In der ersten Phase soll der Proband die ihm vorgelegten 18 schriftlichen Erlebnisaussagen (sogenannte Text-Items) auf ihren Realitätsgehalt mittels einer Fünf-Punkte-Wertungsskala beurteilen. In der zweiten Interviewphase hat der Proband dann die Möglichkeit, seine Wertung zu kommentieren und in der dritten Phase darf der Interviewer nachfragen. Bei den Text-Items, die den offenen aber vorstrukturierter Leitfaden für die Interviews ausbilden, handelt es sich um zwei bis fünf Sätze umfassende Zitate verschiedener Verfasser zum Windsurfen, die Strehle aus Lehrbüchern, Sportzeitschriften, "Kultbüchern" (ebd., 21), aus der flow-Forschung und psychologischen Untersuchungen zur Fortbewegung zusammengestellt hat und seiner Meinung nach die wichtigsten Sinnmomente des Erlebens beim Windsurfen wiedergeben. Diese Text-Items beschreiben etwa rauschartige Gefühlszustände (1), das Gleiten (2), das "soziale Moment" (ebd., 23) (3) und die Bedeutung der Füße (4), die Naturgewalt Wind (5), die Angst (6), das Springen (7), Momente gedehnten Zeiterlebens (8), das Erlernen neuer Manöver (9), Momente der "Weltausgrenzung" (ebd., 26) und Rauschzustände (10), die Auflösung von Raum und Zeit (11), die Bedeutung der Natur (12), Bewußtseinsveränderungen beim Surfen (13), Intelligenz und Kunst im Windsurfen (14), die Wahrnehmung Windsurfer-Umwelt (15), Momente des Glücks (16), den Vergleich (Vogel-)Flügel-Segel (17) und das gesteigerte Empfinden der eigenen Existenz beim Windsurfen (18).Eine erste Auseinandersetzung Strehles mit der Thematik erfolgte mittels eines selbsterstellten Protokolls, in dem er Erlebbares, Besonderes, Genuß- und Lustvolles sowie Gefühle bei der Tätigkeit des Windsurfens anhand eigener Erfahrungen schildert. So berichtet er von einem ungeduldigen Spannungszustand beim Aufbau seiner Gerätschaft. Er sei aufgeregt und freue sich, wieder einmal auf das Surfbrett zu kommen. Diese positive Spannung könne aber bei Problemen während des Aufriggens in einen nervösen Gefühlszustand übergehen.Der Autor stellt ferner die Bedeutung des Windes heraus. Dieser sei für ihn nicht nur eine Informationsquelle bezüglich der Wahl des entsprechenden Materials (Brett- und Segelgröße), sondern verstärke die beschriebene Spannung durch seine "gewisse Offenheit" (ebd., 6), denn die Windverhältnisse könnten sich ständig ändern. Wenn der Wind in das Segel blase, spüre Strehle zudem einen deutlichen Zug in den Armen und Händen, der sich durch den ganzen Körper bis in die Zehen fortsetze."Das Geilste" (ebd., 7) am Windsurfen sei jedoch das Gleiten, denn hier lasse die Anspannung nach und man könne sich "gemütlich" (ebd.) in sein Trapez setzen. In den Füßen verspüre Strehle ein angenehmes Kribbeln und er vernehme ferner ein Summen des Brettes beim Übergang ins Gleiten. Da der Fahrtwind und die Gesc


René Bastijans ist Diplom-Sportwissenschaftler und hat seinen Abschluss an der Deutschen Sporthochschule in Köln erworben. Derzeit ist er als Partner eines Marktforschungsinstituts tätig.


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