E-Book, Deutsch
Baxter Für immer an deiner Seite
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-2926-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch
ISBN: 978-3-7515-2926-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
An der romantischen Amalfi-Küste will Lyssa ihr Leben neu ordnen, und Ricardo könnte ihr dabei behilflich sein - der millionenschwere Manager weckt in ihr den Wunsch, bei ihm in Italien zu bleiben. Zuvor muss sie ihm jedoch etwas gestehen, das ihr Glück für immer zerstören könnte ...
Claire Baxter ist in Warwickshire England aufgewachsen und arbeitete, wie manch andere Autoren auch, in vielen anderen Bereichen, bevor sie genau wusste, was sie wollte: Liebesromane schreiben. Sie arbeitete unter anderem als persönliche Assistentin, Übersetzerin für Französisch, PR-Beraterin und im Kommunikationsmanagement. Sie unterbrach ihre Karriere, um ihren Abschluss in Journalismus zu absolvieren, aber auch herauszufinden, ob Sie sich ihren Traum, einen Liebesroman zu schreiben erfüllen kann. Wenn Claire nicht gerade an einem neuen Liebesroman schreibt, dann schwimmt sie gerne in ihrem Swimmingpool oder liest ein gutes Buch. Heute lebt Sie mit ihrem Ehemann, ihren zwei Söhnen und zwei Hunden in Adelaide im Süden von Australien. Sie freut sich sehr über Mails von ihren Lesern. http://www.clairebaxter.com (Claire Baxters Internetseite)
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Du fährst nach Italien?“
„Ja. Ist das nicht toll?“ Lyssa Belperio lächelte strahlend. „Würdest du wie üblich auf meine Wohnung aufpassen, Chloe?“
„Ja, natürlich. Oh, ich bin direkt neidisch. Komm rein, und erzähl mir alles! Ich mache uns Kaffee.“
„Nicht für mich“, lehnte Lyssa dankend ab und betrat das Apartment ihrer Freundin, das neben ihrem eigenen lag. „Du weißt doch.“
„Ach, richtig! Dass du schwanger bist, vergesse ich ständig, weil man ja noch nichts sieht. Möchtest du einen Kräutertee? Ich habe Pfefferminz, Kamille oder Hagebutte“, zählte Chloe auf und füllte den Wasserkocher.
„Pfefferminz, bitte. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich für ein neues Hochglanzreisemagazin einen Artikel verfasst habe.“
Chloe nickte, während sie Becher aus dem Schrank nahm. „Über Shoppen in Hongkong, richtig?“
„Genau. Jedenfalls, die Herausgeberin hat mir per E-Mail das Angebot gemacht, einen Artikel im, ich zitiere: ‚gleichen erfrischend humorvollen Stil‘ zu schreiben.“
„Klingt gut. Also hat ihr der Text gefallen“, meinte Chloe und gab etwas Instantkaffee in den einen und einen Beutel Pfefferminztee in den anderen Becher.
„Es scheint so.“ Lyssa zuckte die Schultern. „Jedenfalls soll ich über eine Reise entlang der Küste von Amalfi schreiben.“
„Du Glückliche! Alle Kosten werden hoffentlich übernommen?“
„Ja. Die Tour wird von einem kleinen Reiseunternehmen gesponsert. Sie stellen ein Auto und einen Chauffeur zur Verfügung, der gleichzeitig als mein privater Reiseleiter fungiert.“
„Wahnsinn! Brauchst du keine Fotografin? Ich kann gut mit meinem Handy knipsen.“ Chloe lächelte verschmitzt, während sie das mittlerweile kochende Wasser in die Becher goss.
„Danke für das Angebot, aber die Herausgeberin besteht auf professionellen Aufnahmen.“
„Schade. Kannst du mich dann vielleicht als blinden Passagier in deinem Koffer mitnehmen?“
„Das würde ich gern, aber du weißt ja, dass ich immer mit leichtem Gepäck reise“, ging Lyssa auf den Scherz ein.
„Willst du damit sagen, ich wäre schwer?“, fragte Chloe, scheinbar empört, und nahm den Teebeutel aus dem einen Becher, den sie Lyssa reichte. „Demnächst bist du viel schwerer als ich.“
Sie gingen zu den beiden bequemen Sofas im Wohnbereich und setzten sich.
„Bist du dir sicher, dass Reisen dir nicht schadet?“, erkundigte Chloe sich, nun ernsthaft. „Was, wenn dir etwas zustößt?“
„Mir passiert nichts“, erwiderte Lyssa überzeugt. „Ich bin schon allein in Asien gereist, also schaffe ich es auch in Italien. Außerdem bin ich erst ein bisschen schwanger.“
„Ein bisschen schwanger gibt es nicht“, widersprach Chloe.
„Du weißt, wie ich das meine! Am Anfang der Schwangerschaft sind Reisen kein Problem. Und da man mir noch nichts ansieht, wird keiner etwas merken.“
„Wirst du deinen Eltern beichten, was mit dir los ist, bevor du abreist?“, wollte Chloe wissen.
„Lieber nicht. Es wird sie schrecklich aufregen. Du weißt ja, wie sie sind.“
„Fürsorglich“, antwortete Chloe kurz und bündig.
„Und schrecklich altmodisch“, fügte Lyssa hinzu.
„Trotzdem musst du es ihnen irgendwann sagen.“
„Ja, aber erst, wenn ich zurück bin.“ Lyssa trank einen Schluck. „Wer weiß, wozu Dominic und Tony imstande sind, wenn ich nicht hier bin, um sie zu bremsen.“
„Was haben denn deine Brüder mit der Sache zu tun?“
„Ich traue ihnen zu, dass sie Steve aufsuchen und ihn zwingen wollen, mich zu heiraten.“
Chloe lachte. „Wie wollen sie das erreichen? Ihn verprügeln? Da wäre ich zu gern mit dabei.“
„Rede keinen Unsinn“, mahnte Lyssa. „Du verabscheust Gewalt und kannst kein Blut sehen.“
„In dem Fall würde ich eine Ausnahme machen. Nach dem, was Steve dir angetan hat, verdient er Prügel.“
Lyssa zuckte die Schultern, obwohl sie ihrer Freundin insgeheim recht gab.
„Wie auch immer“, sagte sie laut, „ich will ihn nicht mehr sehen, und ich will schon gar nicht, dass Dominic und Tony sich einmischen.“
„Du würdest Steve also nicht wieder aufnehmen, wenn er auf Knien zu dir gerutscht käme, mit einer Entschuldigung auf den Lippen und einem Verlobungsring in der Tasche?“
„Natürlich nicht! So gut müsstest du mich doch kennen, um das zu wissen, Chloe!“
„Jedenfalls weiß ich, dass du von einer perfekten Familie träumst, mit Kindern und einem Vater dazu.“
„Ja, aber besser gar kein Vater als ein schlechter“, meinte Lyssa bedrückt.
„Also, ich will ja nicht Partei für Steve ergreifen, aber … bist du dir sicher, dass er ein schlechter Vater wäre?“, hielt Chloe dagegen.
„Ja. Er hasst Kinder.“ Unwillkürlich legte Lyssa schützend die Hand auf den Bauch. „Wie konnte ich mich nur so in ihm irren? Ich dachte, er mag nur die Kinder von anderen nicht. Das war ein Irrtum. Er verabscheut Kinder grundsätzlich.“
„Dann bist du ohne ihn wirklich besser dran“, stimmte Chloe zu. „Nur …“
„Nur was?“
„Hoffentlich hast du dir alles gut überlegt, Lyssa, und bereust deine Entscheidung nicht eines Tages.“
„Bereuen? Bestimmt nicht! Ich weiß, es wird nicht leicht als alleinerziehende Mutter, aber das ist mir immer noch lieber, als an einen Mann gefesselt zu sein, der mich und das Baby nicht bedingungslos liebt und akzeptiert.“
Chloe sah so aus, als wollte sie noch etwas sagen, dann presste sie die Lippen zusammen. Gerührt betrachtete Lyssa ihre Freundin, die sie, da war sie sich ganz sicher, immer unterstützen würde. Dafür war sie ihr zutiefst dankbar.
„Na ja, vielleicht triffst du ja jemand in Italien“, meinte Chloe schließlich. „Du hast doch immer gesagt, dein Traummann wäre Italiener.“
„Das ist lange her“, wandte Lyssa ein.
Es stimmte, dass sie seit Jahren davon träumte, nach Italien zu reisen, und dass sie der verrückten Vorstellung nachgehangen hatte, dort den idealen Mann fürs Leben zu finden. Aber seither war sie erwachsen geworden und hatte erkannt, dass der ideale Mann und die wahre Liebe nur Fantasiegebilde waren.
„In Zukunft werde ich mich ausschließlich auf die Mutter-Kind-Beziehung konzentrieren“, fügte sie, ein bisschen hochtrabend, hinzu. „In Italien habe ich einen Job zu erledigen. Außerdem lerne ich endlich die Heimat meiner Eltern kennen, kehre also gewissermaßen zu meinen Wurzeln zurück. Das genügt mir fürs Erste.“
„Ich bin doch kein Reiseleiter“, protestierte Ricardo Rossetti und sah seinen Onkel bestürzt an.
„Aber du kennst dich mit der Geschichte unserer Gegend hervorragend aus, besser als ich oder Gino“, versuchte Alberto ihn zu beschwichtigen. „Ich weiß, du würdest den Job hervorragend erledigen, Rico, und glaub mir, ich würde dich nicht bitten, wenn ich nicht völlig verzweifelt wäre.“ Er fuhr sich durchs Haar. „Ginos Unfall war das Schlimmste, was passieren konnte. Ich würde die Tour ja selber übernehmen, aber der Arzt hat mir verboten, Auto zu fahren.“
Ricardo stützte die Ellbogen auf den Tisch, auf dem noch Obst und Käse standen als Abschluss eines hervorragenden Essens, das seine Tante Maria zubereitet hatte.
Ich bin ihnen zu Dank verpflichtet, ermahnte Ricardo sich. Sie hatten ihn bei sich aufgenommen, als seine Eltern an seinem zwölften Geburtstag tödlich verunglückt waren, und bis heute profitierte er von ihrer Großzügigkeit und Gastlichkeit. Wann immer er Erholung brauchte, kam er zu Onkel und Tante zurück.
Höchste Zeit, dass er etwas von seinen Dankesschulden abtrug!
Die beiden arbeiteten viel zu hart. Warum mussten sie ausgerechnet jetzt ihr kleines Reiseunternehmen namens Amalfitori vergrößern, wenn sie nicht mehr die Jüngsten waren? Sie sollten es langsamer angehen lassen, vor allem, da es mit Onkel Albertos Gesundheit nicht zum Besten stand.
Wenn er sich doch nur von mir finanziell unterstützen lassen würde, dachte Ricardo leicht gereizt.
Aber er wusste ja, dass Onkel und Tante niemals Geld von ihm annehmen würden.
Ihn um Hilfe zu bitten stand auf einem anderen Blatt. Das konnten sie tun, ohne ihren Stolz zu verlieren. Und es war ja nicht viel, was sie sich von ihm wünschten: nur, dass er eine Ausländerin einige Wochen herumkutschierte und ihr die Gegend erklärte.
„Die Frau kommt aus Australien, also hat sie wahrscheinlich noch nie von dir gehört. Das macht es doch einfacher für dich, oder?“, meinte sein Onkel hoffnungsvoll.
Ricardo nickte. „Einverstanden, Onkel Alberto! Ich tu’s. Ich hoffe nur, die Dame ist der Mühe wert.“
„Was willst du damit sagen?“ Besorgt runzelte der Ältere die Stirn. „Du musst sie auf jeden Fall respektvoll behandeln, Rico! Sie ist keins von diesen … keine von den Frauen, mit denen du dich in Mailand abgibst.“
„Keine Angst, ich werde mich tadellos benehmen“, versicherte Ricardo rasch.
Er war ein bisschen bestürzt, dass sein Privatleben Onkel Alberto so gut bekannt war. Aber Frauen – egal welche – interessierten ihn im Moment ohnehin nicht. Es gab Wichtigeres zu bedenken.
„Ich wollte sagen, ich hoffe, der Artikel, den sie schreibt, ist den ganzen Aufwand wert“, fügte Ricardo beschwichtigend hinzu. „Der soll doch für dein Unternehmen Reklame machen.“
„Ach, so hast du das gemeint!“...




