Benjamin / Schweppenhäuser / Tiedemann | Gesammelte Schriften | Medienkombination | 978-3-518-57772-1 | sack.de

Medienkombination, Deutsch, 1046 Seiten, Format (B × H): 129 mm x 208 mm, Gewicht: 1044 g

Benjamin / Schweppenhäuser / Tiedemann

Gesammelte Schriften

VII: Nachträge. 2 Teilbände
1. Auflage 1989
ISBN: 978-3-518-57772-1
Verlag: Suhrkamp

VII: Nachträge. 2 Teilbände

Medienkombination, Deutsch, 1046 Seiten, Format (B × H): 129 mm x 208 mm, Gewicht: 1044 g

ISBN: 978-3-518-57772-1
Verlag: Suhrkamp


Durch den vorliegenden Band gelangen Benjamins Gesammelte Schriften zum Abschluß, die 1972 zu erschienen begonnen hatten. Sieben Bände, die in vierzehn gebunden sind, vereinen einen Textteil von 5200 Druckseiten mit einem wissenschaftlichen Apparat, der noch einmal 2600 Seiten umfaßt. Mit Rücksicht auf die Fragment gebliebenen Manuskripte Benjamins beansprucht die Ausgabe kein absolutes Vollständigkeit; vor allem solche Notizen und Entwürfe, die Vorstufen zu abgeschlossenen Arbeiten darstellen, könnten in ihrer Gesamtheit sinnvoll nur von einer historisch-kritischen Edition reproduziert werden. Im Hinblick auf die abgeschlossenen Schriften Benjamins kommen die Gesammelten Schriften jedoch einer Ausgabe Sämtlicher Schriften bereits so nahe, wie das gegenwärtig möglich ist.
Der Editionsplan der Ausgabe sah den siebten Band ursprünglich nicht vor, waren doch die in ihm als Nachträge in chronologischer Reihenfolge abgedruckten Texte entweder verschollen oder – wie im Fall von Benjamins Arbeiten für den Rundfunk – den Herausgebern unzugänglich. Erst 1981 wurde in der Pariser Nationalbibliothek eine Anzahl Manuskripte wiedergefunden, die Benjamin dort 1940, vor seiner Flucht aus der Stadt, hatte verändert lassen. Darunter befinden sich etwa die Sonette auf den Tod seines Freundes Heinle, die neben dem großen Theoretiker Benjamin zum erstmal auch den Lyriker in den Blick rücken. Gleichfalls im Pariser Nachlaß ist von der Berlin Kindheit um neunzehnhundert mit der Fassung letzter Hand die einzige erhaltene vorhanden, die eine von Benjamin selbst herrührende Anordnung aufweist und durch ihre eingreifende Revision der Texte zu einer veränderten Rezeption dieses verbreitetsten Buches von Benjamin nötig.
Auch die Literarischen rundfunkvorträge sowie vor allem die Rundfunkgeschichten für Kinder, die in Ost-Berlin aufbewahrt werden und deren Erstausgabe erst 1985 erscheinen konnte, erweitern die Physiognomie des Autors Benjamin um eine neue Dimension, zeigen sie ihn doch als ebenso unaufdringlich wie ingeniösen Volks- und Jugendaufklärer. Vom Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit – wahrscheinlich derjenigen Arbeit Benjamins, welcher die wichtigsten theologischen Impulse zu danken sind – enthält der siebte Band eine bislang unveröffentlichte Zwischenfassung, die an Radikalität die bekannten Fassungen überbietet. Das im Anhang abgedruckte, von Benjamin bis zu seinem Tod sorgfältig geführte Verzeichnis der gelesenen Schriften, mit dessen Hilfe sich literarische und theoretische Einflüsse in seinem Werk exakter als zuvor bestimmen lassen, dürfte für die Forschung bedeutsam werden.

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Weitere Infos & Material


Benjamin, Walter
Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren und nahm sich am 26. September 1940 in Portbou/Spanien das Leben. Benjamins Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur 1912 studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918 –1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschließung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik bei Richard Herbertz promovierte. 1923/24 lernte er in Frankfurt am Main Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer kennen. Der Versuch, sich mit der Arbeit Ursprung des deutschen Trauerspiels an der Frankfurter Universität zu habilitieren, scheiterte. Benjamin wurde nahegelegt, sein Gesuch zurückzuziehen, was er 1925 auch tat. Sein Interesse für den Kommunismus führte Benjamin für mehrere Monate nach Moskau. Zu Beginn der 1930er Jahre verfolgte Benjamin gemeinsam mit Bertolt Brecht publizistische Pläne und arbeitete für den Rundfunk. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im September 1933 ins Exil zu gehen. Im französischen Nevers wurde Benjamin 1939 für drei Monate mit anderen deutschen Flüchtlingen in einem Sammellager interniert. Im September 1940 unternahm er den vergeblichen Versuch, über die Grenze nach Spanien zu gelangen. Um seiner bevorstehenden Auslieferung an Deutschland zu entgehen, nahm er sich das Leben.

Tiedemann, Rolf
Rolf Tiedemann wurde 1932 in Hamburg geboren. Im Zuge seines Studiums der Philosophie, Germanistik und Soziologie in Hamburg, Göttingen, Berlin und schlussendlich in Frankfurt am Main, war Tiedemann ab 1959 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als persönlicher Assistent bei Theodor W. Adorno beschäftigt. 1964 promovierte er mit der ersten Dissertation über Walter Benjamin bei Adorno und Max Horkheimer. Gemeinsam mit Hermann Schweppenhäuser übernahm er 1970 die Herausgeberschaft der Gesamtausgaben von Adorno und Walter Benjamin. Von 1985 bis 2002 war er Direktor des Theodor W. Adorno Archivs in Frankfurt, von wo aus er u.a. die Ausgaben der Nachgelassenen Schriften Adornos initiierte. Vielfach rezipiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind die von Tiedemann edierten Bände des Passagenwerks von Benjamin und der Ästhetischen Theorie sowie des Beethoven von Adorno.

Rolf Tiedemann verstarb am 29. Juli 2018.

Schweppenhäuser, Hermann
Hermann Schweppenhäuser, geboren am 12. März 1928 in Frankfurt am Main, war ein deutscher Philosoph und Publizist. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Assistent am Frankfurter Institut für Sozialforschung und war ein bedeutender Vertreter der Kritischen Theorie. Schweppenhäuser lehrte viele Jahre an der Universität Lüneburg. Er verstarb am 8. April 2015 in Veitshöchheim.

Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren und nahm sich am 26. September 1940 in Portbou/Spanien das Leben. Benjamins Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur 1912 studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918 –1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschließung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik bei Richard Herbertz promovierte. 1923/24 lernte er in Frankfurt am Main Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer kennen. Der Versuch, sich mit der Arbeit Ursprung des deutschen Trauerspiels an der Frankfurter Universität zu habilitieren, scheiterte. Benjamin wurde nahegelegt, sein Gesuch zurückzuziehen, was er 1925 auch tat. Sein Interesse für den Kommunismus führte Benjamin für mehrere Monate nach Moskau. Zu Beginn der 1930er Jahre verfolgte Benjamin gemeinsam mit Bertolt Brecht publizistische Pläne und arbeitete für den Rundfunk. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im September 1933 ins Exil zu gehen. Im französischen Nevers wurde Benjamin 1939 für drei Monate mit anderen deutschen Flüchtlingen in einem Sammellager interniert. Im September 1940 unternahm er den vergeblichen Versuch, über die Grenze nach Spanien zu gelangen. Um seiner bevorstehenden Auslieferung an Deutschland zu entgehen, nahm er sich das Leben.

Hermann Schweppenhäuser, geboren am 12. März 1928 in Frankfurt am Main, war ein deutscher Philosoph und Publizist. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Assistent am Frankfurter Institut für Sozialforschung und war ein bedeutender Vertreter der Kritischen Theorie. Schweppenhäuser lehrte viele Jahre an der Universität Lüneburg. Er verstarb am 8. April 2015 in Veitshöchheim.

Rolf Tiedemann wurde 1932 in Hamburg geboren. Im Zuge seines Studiums der Philosophie, Germanistik und Soziologie in Hamburg, Göttingen, Berlin und schlussendlich in Frankfurt am Main, war Tiedemann ab 1959 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als persönlicher Assistent bei Theodor W. Adorno beschäftigt. 1964 promovierte er mit der ersten Dissertation über Walter Benjamin bei Adorno und Max Horkheimer. Gemeinsam mit Hermann Schweppenhäuser übernahm er 1970 die Herausgeberschaft der Gesamtausgaben von Adorno und Walter Benjamin. Von 1985 bis 2002 war er Direktor des Theodor W. Adorno Archivs in Frankfurt, von wo aus er u.a. die Ausgaben der Nachgelassenen Schriften Adornos initiierte. Vielfach rezipiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind die von Tiedemann edierten Bände des Passagenwerks von Benjamin und der Ästhetischen Theorie sowie des Beethoven von Adorno.

Rolf Tiedemann verstarb am 29. Juli 2018.

Theodor W. Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren und starb am 06. August 1969 während eines Ferienaufenthalts in Visp/Wallis an den Folgen eines Herzinfarkts. Von 1921 bis 1923 studierte er in Frankfurt Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musikwissenschaft und promovierte 1924 über Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie. Bereits während seiner Schulzeit schloss er Freundschaft mit Siegfried Kracauer und während seines Studiums mit Max Horkheimer und Walter Benjamin. Mit ihnen zählt Adorno zu den wichtigsten Vertretern der 'Frankfurter Schule', die aus dem Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt hervorging. Sämtliche Werke Adornos sind im Suhrkamp Verlag erschienen.

Gershom Scholem (1897–1982) begründete mit seinen Werken einen neuen Forschungszweig: die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik, die ein neues Verständnis des Judentums und der jüdischen Geschichte eröffnet hat.

Christoph Gödde ist Mitarbeiter am Theodor W. Adorno Archiv in Frankfurt am Main und gibt im Suhrkamp Verlag die Nachgelassenen Schriften sowie den Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer heraus (zusammen mit Henri Lonitz). Im August erscheinen im Suhrkamp Verlag: Theodor W. Adorno, Briefe an die Eltern 1939-1951, herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz, sowie Adorno. Eine Bildmonographie, herausgegeben vom Theodor W. Adorno Archiv.



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