Bissig | ANCHISES IN ALASKA | Buch | 978-3-03867-096-4 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 196 mm, Gewicht: 170 g

Bissig

ANCHISES IN ALASKA

Ein Vaterbuch in Versen
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-03867-096-4
Verlag: Brotsuppe, Verlag Die

Ein Vaterbuch in Versen

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 196 mm, Gewicht: 170 g

ISBN: 978-3-03867-096-4
Verlag: Brotsuppe, Verlag Die


Was, wenn der Tod des anderen die Möglichkeit des Nachfragens ausgelöscht hat? Das lyrische Ich, das in diesem Buch die ganze Redezeit beansprucht, will sich nicht mit einem Monolog zufriedengeben. Es hält daran fest, den Abwesenden im Gespräch zur Anwesenheit zu verführen.

Zu diesem Behuf geht es dorthin, wo die Grenzen von Anwesenheit und Abwesenheit, von Sein und Nichtsein, von Leben und Tod nebulös werden: ins Reich der Einbildungskraft. Durch das Einrücken in eine geteilte Welt von literarischen Imaginationen findet es einen Resonanzraum, in dem sich sein jambischer Redefluss in ein mehrstimmiges Tableau auffächert.

So trifft sich der Sprecher kraft der Erinnerung und kraft der Fantasie mit seinem Vater irgendwo im Grenzbereich zwischen Ober- und Unterwelt, zwischen Biografie und Fiktion, zwischen Erinnerung und Tagtraum. Einmal begegnet er ihm als waghalsigem Teufelskerl zu Fuss in Alaska, ein andermal trägt er ihn als gelähmten Anchises aus dem brennenden Troja.

Und immer befragt er ihn, bohrend, aber liebevoll, zu seinen Lebensentwürfen und Fantasien.

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Weitere Infos & Material


Ein bisschen Kies, ein bisschen Gras (dies mög
uns hier als Lokodeskription genügen)
(nur dies vielleicht: dass eine Bachstelze
auf einem Grabstein hockt, die Augen auf-
merksam auf mich gestellt, und singt tschiwid
tschiwid ganz aufgeregt tschiwid – wie sollt’s
mir anders als bedeutungsvoll erscheinen?)

Ich bin’s, dein Danny Boy, zurück bei dir
im stillen Tal zu knien
Hörst du, wie
ich knirsche über dir? Nun wird dein Grab
ein wenig wärmer
wenn ich mich zu dir
hinunterbeuge und durch Kies und Gras

und Staub hindurch auf Wiedersehen sage
und dich bis dann in Frieden ruhen lasse.
Aber wo ist, wo war es denn?

Die alten
Reihen sind weg und neue sind an andrer
Stelle, verschoben scheint die ganze Grab-
landschaft. Wo deines ist / war
bleibt unklar
clever!
Du bräuchtest keinen Grabstein, pflegtest
du zu zitieren. Aber wenn denn wir
für dich –
du wusstest wohl,
wir brauchen einen
was drauf zu stehen habe, hast du nie
gesagt
und auch Vorschläge hast du nie
gemacht


Bissig, Florian
Florian Bissig, geboren 1979, ist Publizist und literarischer Übersetzer. Er studierte in Zürich, Berlin und Austin Philosophie und Englische Literaturwissenschaft. Als freier Journalist schreibt Florian Bissig für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften über Literatur und Musik. Er übersetzte ausserdem die Lyrik von S.T. Coleridge, verfasste dessen Biografie und besorgte die erste deutsche Übertragung der Werke von Phillis Wheatley. Florian Bissig lebt mit seiner Familie in Affoltern am Albis.



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