Prof. Dr. med. Jens Waschke
Jens Waschke (geb. 1974 in Bayreuth) hat an der Universität Würzburg Medizin studiert und 2000 in der Anatomie promoviert. Nach dem AiP in der Anatomie und der Inneren Medizin habilitierte er sich 2007 für das Fach Anatomie und Zellbiologie. Zwischen 2003 und 2004 verbrachte er einen neunmonatigen Forschungsaufenthalt in der Physiologie an der University of California in Davis. Von 2008 an war er Inhaber des neu gegründeten Lehrstuhl III an der Universität Würzburg, bevor er an die Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen wurde. Dort leitet er seit 2011 an der Anatomischen Anstalt den Lehrstuhl I. Weitere Angebote aus Wien, Hannover und Würzburg lehnte er ab. Im Jahr 2018 wurde Jens Waschke zum Präsidenten der Anatomischen Gesellschaft gewählt. Aktuell gehört er der Sachverständigenkommission des IMPP und dem Fachkollegium der DFG an und ist Ehrenmitglied der Anatomischen Gesellschaften von Äthiopien und Chile.
Seit 2019 veröffentlichte Jens Waschke die Bücher „Mensch – einfach genial" und „Cutting edge“, um die Anatomie und deren Geschichte für eine breite Leserschaft verständlich zu erklären, sowie seine Anatomie-Krimis „Einbein" und „Waidmannsheil“.
In seiner Forschung untersucht Jens Waschke die Mechanismen, die die Haftung zwischen Zellen kontrollieren, um neue Therapieansätze für die blasenbildende Hauterkrankung Pemphigus, die arrhythmogene Kardiomyopathie und Morbus Crohn zu identifizieren.
Prof. Dr. Tobias M. Böckers
Tobias M. Böckers (geb. 1964) studierte Medizin an den Universitäten Münster, Seattle (USA) und Wellington (NZ). Er promovierte und habilitierte sich für „Anatomie und molekulare Neurobiologie" an der Universität Münster. Im Jahr 2003 wurde er Direktor des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Ulm. Er erhielt mehrere Forschungs- und Lehrpreise und ist Mitglied der AG Lehre des Medizinischen Fakultätentages (MFT). Seit 2010 ist er Studiendekan der medizinischen Fakultät der Universität Ulm und war im Jahr 2012 Präsident der Anatomischen Gesellschaft.
Zwischen 2016 und 2024 war er Fachkollegiat bei der DFG (zelluläre Neurowissenschaften) und wurde im Jahr 2019 Leiter der Kooperationsgruppe „translational biochemistry“ des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen, DZNE, am Standort Ulm. Im gleichen Jahr erfolgte die Aufnahme in die Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle. Er ist seit dem Jahr 2021 Mitglied im Vorstand der neurowissenschaftlichen Gesellschaft.
Nach mehreren Forschungsaufenthalten am Leibniz Institut für Neurobiologie in Magdeburg entwickelte sich sein Forschungsinteresse von der Neuroendokrinologie zur Analyse synaptischer Kontakte im ZNS weiter. Er beschäftigt sich mittlerweile insbesondere mit Molekülen der postsynaptischen Dichte und analysiert deren Funktion im Rahmen neuropsychiatrischer Erkrankungen.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Friedrich Paulsen
Friedrich Paulsen (geb. 1965 in Kiel) absolvierte nach dem Abitur in Braunschweig zunächst eine Ausbildung als Krankenpfleger. Anschließend studierte er Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU). Nach dem AiP an der Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und einer Zeit als Assistenzarzt in der Universitäts-HNO-Klinik erhielt er 1998 eine Assistentenstelle am Anatomischen Institut der CAU, wo er sich 2001 für das Fach Anatomie bei Prof. Dr. med. Bernhard Tillmann habilitierte. 2002 und 2003 verbrachte er mehrmonatige Forschungsaufenthalte am Department of Ophthalmology, Unversity of Bristol, UK. 2003 folgten Rufe auf C3-Professuren für Anatomie an die LMU München und die MLU Halle-Wittenberg. In Halle gründete er ein Weiterbildungszentrum für Klinische Anatomie. Es folgten Rufe auf Ordinariate an die Universitäten des Saarlands, Tübingen und Wien sowie an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), wo er seit 2010 Professor für Anatomie und Institutsdirektor ist. Von 2016 bis 2022 war er Vizepräsident der FAU und damit Teil der Universitätsleitung. Seit 2006 ist er Herausgeber der Zeitschrift Annals of Anatomy und seit 2014 Mitglied der Sachverständigenkommission des IMPP.
Friedrich Paulsen ist Ehrenmitglied der Anatomical Society (Great Britain and Ireland) sowie der Societatea Anatomistilor (Rumänien). Seit 2006 ist er Schriftführer der Anatomischen Gesellschaft, war von 2009 bis 2019 Generalsekretär der International Federation of Associations of Anatomy (IFAA), dem internationalen Dachverband der Anatom*innen, und von 2021 bis 2023 Präsident der European Federation of Experimental Morphology (EFEM), dem Dachverband der europäischen Anatom*innen. Er hat zahlreiche Wissenschaftspreise erhalten, unter anderem den Dr. Gerhard Mann SICCA-Forschungspreis, den SICCA-Forschungspreis des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands, den Goldenen Löwen der Deutschen Ophthalmochirurgen, die Commemorative Medal der Comenius-Universität Bratislava, und den Anton-Waldeyer-Preis der Anatomischen Gesellschaft sowie diverse Preise für ausgezeichnete Lehre. 2022 erhielt der die Ehrendoktorwürde der Carol-Davila-Universität Bukarest und 2023 die Ehrendoktorwürde der Grigore T. Popa Universität, Ia?i, Rumänien wo er gleichzeitig Ehrenbürger der Stadt ist. Seine Forschungsschwerpunkte sind der vordere Augenabschnitt mit der Augenoberfläche, dem Tränensystem sowie das trockene Auge sowie zahlreiche anatomisch-klinische Fragestellungen.