Bonner Stressmindernde Pflege bei Menschen mit Demenz
1., Auflage 2014
ISBN: 978-3-456-95332-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Praxishandbuch für Pflegeassistenten, Begleiter und Angehörige
E-Book, Deutsch, 140 Seiten
ISBN: 978-3-456-95332-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Wie kann man Stress bei Menschen mit Demenz vermindern? Menschen mit Demenz haben eine geringere Stresstoleranz als Menschen ohne kognitive Beeinträchtigungen. Sie benötigen daher eine Umgebung, die weder unter- noch überfordernd ist und Menschen, die mit ihnen einen guten Mittelweg zwischen Anregung und Beruhigung beschreiten. Dieses anschauliche, einfache und leicht zugängliche Buch bietet eine umfassende Checkliste einfacher und fantasievoller Wege, um stressbedingtes Verhalten bei Menschen mit Demenz zu verhindern oder zu verringern und um zu bewirken, dass sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen. Chris Bonner macht praktische Vorschläge für den Umgang mit einigen der Probleme, denen Menschen mit Demenz gegenüberstehen, wie etwa beim Essen, Ausscheiden, ruhelosen Umhergehen und Schlafen sowie bei Aggression und Unruhe. Er zeigt auch, wie bei Menschen mit Demenz das Gedächtnisses angeregt, die Umgebung beruhigt und die Kommunikation verbessert sowie Stress effektiv abgebaut werden kann. All das macht dieses kleine Buch zu einer großartigen Hilfe für die in der Begleitung und Pflege Tätigen sowie für die Familien und Betreuungspersonen von Menschen mit Demenz. Aus dem Inhalt · Stressfaktoren · Verhindern beziehungsweise Minimieren von Stress · Umgang mit stressbedingten Reaktionen · Umgang mit Ernährungsproblemen · Umgang mit unangemessenem Sexualverhalten · Umgang mit gestörtem Schlaf · Die Bedeutung von Teamwork, Training und Unterstützung · Das PLST-Modell
Zielgruppe
Pflegeassistenten, Demenznegleiter, Angehörige
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Einleitung;12
3;1 Stressfaktoren;16
3.1;Folgen von Stress;19
4;2 Verhindern beziehungsweise Minimieren von Stress;22
4.1;Finden Sie möglichst viel u¨ber die Person heraus;22
4.1.1;Bestimmen funktioneller Ausgangswerte;22
4.1.2;Assessment des medizinischen Zustands;24
4.1.3;Sozial- und Berufsanamnese;27
4.2;Wenden Sie geeignete Praktiken zur Stressminimierung an;29
4.2.1;Vorgehen und Haltung;32
4.2.2;Umgebung;34
4.2.3;Kommunikation;36
4.2.4;Pflegepraktiken;41
4.2.5;Aktivitäten und Techniken;44
4.2.5.1;Körperliche Anregung bieten;44
4.2.5.2;Geistige Anregung bieten;45
4.2.5.3;Fu¨r Ruhe und Entspannung sorgen;48
5;3 Umgang mit stressbedingten Reaktionen;50
5.1;Feindselige verbale undkörperliche Reaktionen;50
5.1.1;Entschärfen einer akuten verbalen oderkörperlichen Episode;50
5.1.2;Assessment verbaler oder körperlicher Reaktionen;51
5.1.3;Verhindern feindseliger verbaler oder körperlicher Reaktionen;52
5.1.3.1;Herausfinden der Ursache bzw. Bedeutung von Stress;52
5.1.3.2;Beseitigen von Stressoren;53
5.1.4;Allgemeines Management von agitiertem Verhalten;56
5.1.5;Strategien der Körperpflege;57
5.1.6;Strategien der Toilettenbenutzung;59
5.1.6.1;Vorgehensweisen bei Personen, die sich gegen den Toilettengang wehren;61
5.2;Verbal agitiertes Verhalten;61
5.2.1;Ansätze der Untersuchung und des Managements verbaler Agitiertheit;62
5.3;Ruheloses Umhergehen;66
5.4;Aufdringlichkeit, Herumkramen und «Picking»;71
6;4 Umgang mit Ernährungsproblemen;74
6.1;Interventionen zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme;75
7;5 Umgang mit unangemessenem Sexualverhalten ;80
8;6 Umgang mit gestörtem Schlaf;84
8.1;Faktoren, die bei älteren Menschen mit Demenz den Schlaf stören;84
8.2;Interventionen fu¨r einen besseren Schlaf;84
9;7 Die Bedeutung von Teamwork, Training und Unterstu¨tzung;88
10;8 Das PLST-Modell;90
10.1;Merkmale chronischer Verwirrtheit;90
10.2;Elemente des PLST-Modells;92
10.3;Grundannahmen;93
10.4;Grundsätze;95
10.5;Interventionen;96
11;Literaturverzeichnis zu Kapitel 1 bis 7;98
12;Anhang;106
12.1;Deutschsprachige Literatur zum Thema «Demenz»;106
12.1.1;Informationen u¨ber das Krankheitsbild und den Umgang mit Demenzkranken;106
12.1.2;Pflege, Pflegekonzepte;108
12.1.3;Demenz und Zivilgesellschaft;111
12.1.4;Beschäftigung, Training, Erinnern;111
12.1.5;Reminiszenztherapie, Biografiearbeit, Erinnerungspflege;112
12.1.6;Ernährung;113
12.1.7;Wohnen und Pflegeheim;113
12.1.8;Technische Unterstu¨tzung;114
12.1.9;Beratung und Unterstu¨tzung fu¨r Angehörige (wissenschaftliche Beiträge);114
12.1.10;Erfahrungsberichte, Tagebu¨cher und Prosa;115
12.1.11;Bu¨cher fu¨r Kinder und Jugendliche;116
12.1.12;Medizinische Fachliteratur;117
12.1.13;Recht und Pflegeversicherung;117
12.1.14;Veröffentlichungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.;118
12.2;Deutschsprachige Spiele zum Thema «Demenz»;119
12.3;Deutschsprachige Videos und DVDs zum Thema «Demenz»;120
12.4;Links;122
12.5;Wichtige Adressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz;124
12.6;Bezugsquellen fu¨r Materialien;130
12.7;Deutschsprachige Kurse zum DCM-Verfahren;132
13;Autoren- und Sachwortverzeichnis;134
2 Verhindern beziehungsweise Minimieren von Stress
Die beste Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz unter Stress beginnt mit einem gründlichen Assessment, um die der Verhaltensänderung zugrunde liegende Ursache herauszufinden. Eine medizinische Begleiterkrankung sollte behandelt und eine Beeinträchtigung des Sensoriums angegangen werden. Assessment und Management sind wesentliche Komponenten der Behandlung einer Demenz (Herrmann, 2001).
Finden Sie möglichst viel über die Person heraus
Da das Langzeitgedächtnis bei De menz länger erhalten bleibt als das Kurzzeitgedächtnis, liegt die Welt, wie sie im Geiste der Person mit De menz gesehen wird, oft in der fernen Vergangenheit. Pflegepraktiken müs sen daher auf einer sehr genauen Kenntnis des Lebens der Person be ruhen. Wir brauchen auch ein akku rates Bild davon, wie die Person zu bedeutsamen Zeitpunkten, wie etwa der Aufnahme in die Heimpflege und -versorgung, funktioniert. Wichtig ist auch, Ausgangswerte zu bestimmen, damit wir Ergebnisse von Pflegepraktiken objektiv validieren können.
Bestimmen funktioneller Ausgangswerte
Bei der Aufnahme in Heimpflege und -versorgung ist es wichtig, Kognition, Stimmungslage, Leistungsfähigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens, Mobilität und allgemeine Funktionsfähigkeit zu beurteilen. Bei Menschen, die zuhause gepflegt und versorgt werden, können diese Informationen durch eine Gemeindeschwester oder einen Arzt, eventuell durch Überweisung, erhoben werden.