Buch, Deutsch, 396 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1086 g
Weiterverwendung, Wiederverwendung und Neuinterpretation antiker Werke im Mittelalter
Buch, Deutsch, 396 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1086 g
ISBN: 978-3-89500-622-7
Verlag: Reichert Verlag
Die archäologische Forschung hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit der Spätantike beschäftigt. Dabei galt das Interesse zum einem der Transformierung des antiken Repertoires in einem veränderten politischen und religiösen Umfeld, zum anderen dem Weiterbestehen und Weiterwirken von Strukturen und Lebensformen in vielen Bereichen des Alltags. In der deutschen Mediävistik des 20. Jahrhunderts richtete die historische und kunsthistorische Forschung ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Antikenrezeption im Zusammenhang mit der karolingischen und ottonischen Renovatio imperii als herrscherlicher Legitimationsstrategie sowie auf die Wissenschafts-Renaissance im 12. Jahrhundert. Neuere Arbeiten zeigen nun die Fortführung und die Veränderungen antiker Verwaltungsformen, Leitbegriffe, Gesetzeswerke oder Lehrbücher auf und reflektieren die mittelalterlichen Antikenbilder und -fiktionen.
Diese neuen Impulse greift der vorliegende Band, der auf einem Kolloquium zweier Forschungszentren der Philiosophischen Fakultät der Universität zu Köln – des „Lehr- und Forschungszentrums für die antiken Kulturen des Mittelmeerraums (Zakmira)“ und des „Zentrums für Mittelalterstudien“ – basiert, auf. Verschiedene Autoren aus den Fächern Archäologie, Geschichte, Judaistik, Kunstgeschichte, Mittellatein und Philosophie stellen in den Beiträgen die vielfältigen Phänomene der Weiterverwendung und Neuinterpretation antiker Werke in unterschiedlichen Bereichen aus interdisziplinärer Perspektive dar und vergleichen sie miteinander.
Die Begriffe Persistenz und Rezeption im Titel des Bandes weisen auf verschiedene Formen des Weiterlebens der Antike im Mittelalter hin. Der Begriff der Persistenz zielt auf das Beharrungsvermögen der antiken Relikte, auf die scheinbar selbstverständliche Aufnahme und Fortführung überkommener Formen, Stoffe und Strukturen; der Rezeptionsbegriff akzentuiert die bewusste Übernahme bestimmter kultureller Formen der Antike durch die Kulturträger der mittelalterlichen Gesellschaft. Auf diese Weise gelingt es, die unterschiedlichen Perspektiven der Altertumswissenschaften und der Mediävistik aufzunehmen und Disziplinen zusammenzuführen, die sonst durch Gegenstand und Methoden getrennt sind.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Klassische Literaturwissenschaft Mittel- & Neulateinische Literatur
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Geisteswissenschaften
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Rezeption, literarische Einflüsse und Beziehungen
- Geisteswissenschaften Kunst Kunstgeschichte Kunstgeschichte: Byzantinisch
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie Mittelalterliche & Scholastische Philosophie
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Alte Geschichte & Archäologie Frühchristliche, byzantinische Archäologie
- Geisteswissenschaften Kunst Kunstgeschichte Kunstgeschichte: Völkerwanderung und Mittelalter
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte