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E-Book, Deutsch, 456 Seiten

Boss Kohlsuppe


2. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7412-6121-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 456 Seiten

ISBN: 978-3-7412-6121-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Reichshauptstadt Ogersheim wird belagert. Regent, Kanzler und Pfalzrat stehen einer alten Hinterlassenschaft der Ostlande hilflos gegenüber. Wo weder Militär, Ritterschaft noch Gebete helfen, vermag vielleicht Magie die Lösung zu bieten. Der berühmte Zauberer Aegidius und sein Lehrling Bernward ziehen aus, um das Reich zu retten. Doch alles nimmt einen anderen Verlauf als geplant. Fragen über Fragen: Wer steckt hinter der Bedrohung? Welches Spiel treiben die Grafen Gerhard, Oskar und Rudolf? Was führen "die kleine M" und die Ost-Stapo im Schilde? Wie gefährlich können Zauberbücher sein? Wer wird den Wettstreit um das Kanzleramt gewinnen? Was sind die beruflichen Perspektiven für Hexen, Dämonen und Fabelwesen? Es gibt nur einen Weg zu den Antworten: Lies das Buch!

Barthle B. Boss ist definitiv literarisches Urgestein des Universums und seit der Sekunde Null in unterschiedlichen Erscheinungsformen tätig. Das Erstlingswerk "Urknall" - Die spinnt, die Schöpfung" gilt als verschollen. Nach namhaften literarischen Erfolgen auf Beteigezeuze ("Sencha ist für alle da" - Abhandlungen über die interstellaren Teezeremonien) und Epsilon Eridani ("Gruxechsen" - Haustiere für Fortgeschrittene) wechselte er in die Belletristik. Einem längeren Aufenthalt auf den Hyaden folgte der Wechsel in die Milchstraße mit dem Schwerpunkt Sol-System, dort erst der Mars und später Terra. Nach einer Neustrukturierung der vorhandenen klimatischen Bedingungen und Lebensformen widmete er sich wieder der Literatur. Erste terrestische Werke unterhaltsamer Natur finden sich auf Tontafeln und sind in Jiahu und sumerischer Keilschrift verfasst. Dem Autoren wird maßgeblich die Erfindung der Hieroglyphen und der Bibliothek von Alexandria, der Runen sowie des Alphas und des Omegas unterstellt. Einer längeren Schaffenszeit in Utgard und Asgard folgte dann als Endstation Midgard, wo er als Co-Autor der "Edda" tätig war. Aktuelle Erfolge sind "Die erste ist die schwerste" - Der Weg zur Million, "Echte Männer essen keinen Tofu" - das ultimative Männerbuch und "Gallenextrakt". Aktuelle Werke sind "Die erste ist die schwerste" - Der Weg zur Million, "Echte Männer essen keinen Tofu" - Der Leitfaden für Männlichkeit und "Gallenextrakt"- Satirische Kurzgeschichten. Der dreiteilige Ogersheim-Zyklus, bestehend aus "Kohlsuppe", "Ölfritten" und "Goldbroiler", bietet humorvolle Fantasy mit satirischen Inhalten der besonderen Art. Viel Spaß beim gepflegten Lesevergnügen.

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Der Reichskanzler war endlich einmal früh in die Federn gekrochen. All die sorgenreichen Momente der letzten Tage hatten ihren Tribut gefordert und nach nur wenigen Momenten des Grübelns war er in tiefen Schlaf gesunken. So schlief er denn den Schlaf der Gerechten, als plötzlich die Kemenaten Tür aufgerissen wurde. Seine persönliche Magd Maike stürmte laut kreischend und wild mit den Armen wedelnd herein. „Hilfe, Herr!“ schrillte sie. „Hilfe! Zur Hilfe!“ „Maike…was hat sie? Wie kann sie es wagen, mich aus dem Schlaf...“ „Zur Hilfe, Herr! Die Untoten. Sie sind in die Festung eingedrungen!“ Und dann sank sie mit einem Stoßseufzer darnieder. „Schnell, Herr Kanzler!“ schallte es vom Korridor. Der Heerführer der Ogersheimer Armee schleppte keuchend die Prunkrüstung des Kanzlers in dessen Schlafgemach. „Rüstet Euch, Herr. Die Situation ist ernst!“ Es dauerte seine Zeit, bis der Reichskanzler mit Hilfe seiner wieder zu sich gekommenen Zofe und seines Heerführers in die lange nicht getragene, eng gewordene Rüstung gequetscht worden war. Der Brustpanzer raubte ihm die Luft zum Atmen, alles drückte und überhaupt…wozu hatte er Soldaten, wenn er jetzt selbst ins Blechgewand steigen musste? Schweren Atems folgte er Herrn Volker und quälte sich Schritt für Schritt die Turmtreppe hinab. Als er den Ogersheimer Marktplatz erreicht hatte, bot sich ihm ein Bild des Schreckens. Untote staksten langsam, aber zielsicher über den Platz. Gerade eben erschlagene Soldaten, die über den ganzen Marktplatz verteilt lagen, begannen zu zucken, sich zu erheben und dem grauenhaften Totenheer anzuschließen. Inmitten der Schar des Schreckens stand ER, „Äpfelmann der Unheilige“. Der verwesende Riese mit den irren, milchigen Augäpfeln und dem wilden, schwarzen Bart erblickte den Kanzler, deutete mit seinem riesigen, skelettierten Zeigefinger auf ihn und stöhnte ein lautes „Duuuuu!“ Der Reichskanzler sah, wie sein tapferer Heerführer laut kreischend die Flucht ergriff, während der Riese auf ihn zuhielt. Er wollte flüchten, war aber wie versteinert. Wie eine Maus vor der Schlange. Der Gigant stand nun direkt vor ihm und hob seinen Fuß. Dann trat er zu. Der Kanzler wurde unter seinem Fuß begraben und wie eine lästige Kakerlake zu einer roten, breiigen Masse zerquetscht. Und das war das Ende von Ogersheim. Der Reichskanzler erwachte laut schreiend auf durchweichtem Laken. Seine Frau kam gerade ins Schlafgemach gestürmt und begann, den zitternden, schweißnassen Mann zu beruhigen. „Schon wieder einer dieser Alpträume, mein Dicker?“ redete sie beruhigend auf ihn ein. „Keine Angst…alles ist gut. Nichts ist passiert!“ Er stöhnte laut auf und tastete nach der Flasche Wein, die auf seinem Nachtschrank stand. Einige Schlucke später war er wieder halbwegs bei Sinnen. „Das halte ich nicht mehr aus“, schluchzte er. Seit Tagen quälte ihn immer wieder dieser Traum. „Mehr Wein…sonst stehe ich das nicht durch!“ Nach mehreren Flaschen sank er in einen diesmal traumlosen Schlaf, während seine Gemahlin mit beunruhigtem Blick neben ihm saß und seine Hand hielt. Am nächsten Morgen wachte der Reichskanzler in keinster Weise erholt auf. Bei der vormittäglichen Pfalzratsitzung erfuhr er, dass ausnahmslos alle Mitglieder des Rates unter heftigen Albträumen gelitten hatten. Und in allen Träumen hatten die „Tote Armee“ und „Äpfelmann, der Unheilige“ eine zentrale Rolle gespielt. Die Nerven lagen blank. Die Frühstückstafel würde helfen, die Nerven wieder ein wenig zu beruhigen. Die Bediensteten trugen reichhaltig auf. Im Gegensatz zur normalen Bevölkerung litt der Rat keinen Mangel. Die persönliche Dienerin des Kanzlers, Maike, schob eine große, silberne Warmhalteglocke mit Pfalzschweinebraten herein und hob den Deckel. „Buh!“ ertönte es. „Naaa…? Schlecht geschlafen, die Herrschaften?“ Ein Lachen wie verrottendes Laub im Wind ertönte, während die Anwesenden aufstöhnten und gegen den Brechreiz ankämpften. Der alte Mann lenkte den Wagen so gut er nur konnte den engen Weg durch den großen Forst entlang. So langsam verdarb ihm die lange Reise im holprigen Karren die Laune. Auch der schwindende Vorrat an „Jagdgehilfen“ trug nicht zur Verbesserung seiner Stimmung bei. Früher war das Leben in Saus und Braus im Palast Erics des Roten ein einziges Fest gewesen, dass sich zu leben gelohnt hatte. Wein in Strömen, Kaviar vom Stör aus Borscht, roter Sekt, die schönsten Frauen der Ostlande…aber nun? Immerhin hatte er seinen Spaß daran, den Ogersheimer lustigen Spuk wie den Schädel zu schicken. Die kleinen Freuden des Alltags eben. Aber es gab doch mehr Dinge, die das Leben verschönen konnten. Doch plötzlich, direkt vor ihm, stand eine Gestalt auf dem Weg. Er glaubte seinen Augen nicht. Eindeutig. Ein Tanzmädchen aus Borscht. Im knappen und nahezu transparenten rosa Tanzmädchenkleid, den traditionellen Schleier tragend und einen Fächer mit Straußenfedern in jeder Hand, der mehr betonte als verdeckte. „Hallooo, hübschär Maaann!“ Petrovics Herz erwärmte sich und Erinnerungen an damals wurden wacher. „Daaas Schicksaaal haaat miiich hieeerhär värschlaaagän und iiich brauchä einän sooo staaattlichän Maaann wieee Euch für Schuuuutz“ Der Zauberer schmolz dahin wie Schokolade in der Sonne. „Nu gugge“, kicherte er. „Was hat sooo ein hübsches Gind wie Dich nur hierher gebracht?“ „Bösäs Räuberpaaack in Waaald. Fluuucht!“ schluchzte die Schönheit im Schleier. „Na gomm mal, meine Kleene. Gomm mal neben Vaddi aufn Bock…und wennde ganz brav bist…zeische ich Dir auch was Schönes!“ giggelte er voller Vorfreude. Die Hübsche, deren weibliche Attribute durch die hauchzarten Stoffe mehr als nur zu erahnen waren, kam näher und näher. „Ich dänkäää, ich weiss, waaas echtä Männääär braaauchän…“, lächelte sie, trat mit einem Fuß aufs Wagenrad. Ihr wohlgeformtes, langes Bein tauchte aus dem Stoff auf. Die Augen des Zauberers leuchteten auf. Das Schicksal meinte es anscheinend wieder gut mit ihm. Er nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche mit dem Hirschkopf. „Auch ein Schlüggschen für Dich, meeene Hübbsche?“ Die Hübsche lüftete den Schleier und lächelte ihn an. Eine der beruhigenden Tatsachen des menschlichen Lebens war, dass alles einmal der Vergangenheit angehören würde. Manche Dinge waren sogar so endgültig, dass niemand jemals wieder etwas von ihnen hörte. Einige Dinge mit Bestand hingegen bargen eine gewisse Brisanz in sich, wie zum Beispiel: „Wohin, in aller Götter Namen, habe ich gestern meine Augengläser hingelegt?“ (Lästig) „Wo ist meine Geldkatze?“ (Sehr unschön) „Wo, Ihr Götter bin ich, und wie komme ich hierher?“ (Schlimm) „Wer, oh ihr Götter, liegt da neben mir im Bett?“ (Übelst) Oder: “Guten Morgen, Bernward! Steh sofort auf und verrichte Dein Tagwerk, oder ich heize Dir ein!“ (Panik) Und so begann denn auch Bernwards nächster Tag. Doch er begann überraschend, denn der Meister verlor kein Wort über den gestrigen „heißen“ Abend, so als sei nichts geschehen. Und so verliefen auch die nächsten Tage. Meister Aegidius und Bernward durchquerten den großen Forst und Bernward erging sich außerhalb seiner normalen Tätigkeiten in Übungen. Doch auch die „alltäglichen Tätigkeiten“ des Lehrlings erfuhren eine bemerkenswerte Weiterentwicklung. Der große Forst bot eine Vielzahl von Kräutern, Pilzen und Früchten und somit manche unerwartete Bereicherung der Speisekarte. An Fleisch herrschte ebenfalls kein Mangel, gab es doch Scharen von Kaninchen im Wald. Geröstetes Kaninchen mit Preiselbeeren, Kaninchenragout mit Waldpilzen, Kaninchen im Kräutermantel, Suppe von Kaninchen...die Resultate waren sowohl nahrhaft als auch köstlich. Bernward wusste, dass es für den Fall des Misslingens seiner Magier Karriere immer einen Ausweg gab: An einer Laufbahn als Koch war nichts auszusetzen. Meister Aegidius war es zufrieden; neben einer Leidenschaft für Wein, Bier und Destillate hatte er eine Vorliebe für gute Küche. Und dieser Vorliebe wurde täglich Genüge getan. Die Reise durch den großen Forst dauerte an. Bernward begann philosophische Betrachtungen über den „großen Forst“ anzustellen. Der Name schien ihm nicht angemessen, eher eine Untertreibung zu sein. Nicht als Bäume, Sträucher und Buschwerk seit Tagen, Wochen und vielleicht auch noch länger. „Riesiger Forst“? Nein, zu klein. „Forst der...



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