Brenner-Wilczek / Singh | ... das hohe Geistergespräch | Buch | 978-3-89528-657-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 250 g

Brenner-Wilczek / Singh

... das hohe Geistergespräch

Über Literatur im musealen und digitalen Raum

Buch, Deutsch, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 250 g

ISBN: 978-3-89528-657-5
Verlag: Aisthesis


Am Ende eines Rundfunkdialoges mit dem Titel 'Können Dichter die Welt ändern?' verweist Gottfried Benn auf Friedrich Schillers Anschauung der Kunst als der 'regellos schweifenden Freiheit am Rande der Notwendigkeit'. Aus dieser Perspektive, welche die Autonomie literarischen Schreibens mit dem Gestus der Unbedingtheit verteidigt, deutet der Dichter den Dialog der Schreibenden mit den Lesenden als 'das hohe Geistergespräch' über die Epochen und Zeiten hinweg.
In den europäischen Literaturen hat die Reflexion über die Frage, welchen Einfluß das literarische Kunstwerk auf die Lebenswirklichkeit zu nehmen vermag und welcher Mittel es sich bedient, diesen Einfluß geltend zu machen, eine lange Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert jedoch ist sie nicht nur von Schriftstellern und Verlegern gestellt und auf je unterschiedliche Weise beantwortet worden, sondern mit der Herausbildung und Ausdifferenzierung von literarischen Archiven und Gedenkstätten, Museen und Dichterhäusern auch von Archivaren und Wissenschaftlern. Und indem wir uns heute mit der Notwendigkeit sowie den Möglichkeiten der Vermittlung der literarischen Tradition auseinandersetzen, ist in den vergangenen Jahrzehnten die zentrale Bedeutung der Archive und Museen für den wissenschaftstheoretischen wie öffentlichen Diskurs immer deutlicher geworden.
Bernd Kortländer, dem wir den vorliegenden Band aus Anlaß seines sechzigsten Geburtstages zueignen, hat seine wissenschaftliche Laufbahn eben jenem 'hohen Geistergespräch', dem Dialog der Dichter und der Leser verschrieben. So haben sich Kollegen, Freunde und Weggefährten aus Archiven, Museen und Universitäten zusammengefunden, um in essayistisch gehaltenen Beiträgen einerseits Fragen der Bestandsbildung und -erhaltung literarischer Archive und andererseits Perspektiven musealer und digitaler Präsentation zu diskutieren.
(Aus dem Vorwort)
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Weitere Infos & Material


Sabine Brenner-Wilczek und Sikander Singh: Vorwort

I.
Hans Stilett: Tröstliches Archiv
Dieter Forte: Vom Glück des Aufhebens, Wiederfindens und Weitergebens
Heidemarie Vahl: 'Schöne Gedichte, Lieder, gefeilte Prosa'. Die Bibliothek Bertolt Brechts – eine Bestandsaufnahme von Peter Weiss. Schweden 1940

II.
Joseph A. Kruse: Bedeutungsvielfalt. Gedanken aus Anlaß der Fragmente einer Arbeitshandschrift von Heines Versepos 'Deutschland. Ein Wintermährchen'
Christian Liedtke: 'O Autographenwüter!' Notizen über Heine-Sammler
Faszination Autographen. Ein Gespräch von Gaby Köster mit Kirsten Engelmann über das Sammeln von Autographen
Hans Adolf Stiehl alias Hans Stilett zur Übergabe seines literarischen und journalistischen Vorlasses, zu seinen weiteren Arbeitsplänen und zu Montaigne. Ein Interview von Sabine Brenner-Wilczek, Daniela Schilling und Amelie Stoppa

III.
Karin Füllner: 'so viel zu singen und zu sagen'. Von Dachböden, Kellern und Wohnräumen der Literatur oder Literatur und Öffentlichkeit
Jochen Golz: Verwahrung oder Vernutzung von Handschriften? Ausstellungs-Erfahrungen aus dem Goethe- und Schiller-Archiv
Gertrude Cepl-Kaufmann: Archiv – Diskurs – Ausstellung. Vom Reiz des Entdeckens und Zeigens
Peter Barth: Emil Barth zum Hundertsten
Ursula und Klaus-Hinrich Roth: 'Zu besserem Verständnis' – Der literarische Text als Inszenierungsimpuls

IV.
Volker Kaukoreit: Vom Verschwinden des Originals. Herausforderungen des Literaturarchivs im digitalen Zeitalter – Erfahrungen und Anregungen aus der Praxis des Österreichischen Literaturarchivs
Lothar Jordan: Spinne und Netz. Über das Verhältnis der Originale in Literaturarchiven zu ihrer globalen Medialisierung
Martin Hollender: Einige Gedanken über die Kriterien bei der Auswahl von zu digitalisierenden Archivalien
Bernd Füllner: Der Leser als Editor – Editionskritik als Möglichkeit digitaler Editionen am Beispiel des Heinrich-Heine-Portals

V.
Walter Gödden: Radiodays in NRW. Hörbuch-Produktionen verführen dazu, akustisch zu denken. Warum nicht auch über eine O-Ton-Literaturgeschichte NRWs?
Gaby Köster: 'Eine für Alle' – d:kult. Bestandserschließung des Heinrich-Heine-Instituts im Kontext der Kulturinstitute der Stadt Düsseldorf
Susanne Schwabach-Albrecht: 'Vergangenes und Gebliebenes.' Die Nachlässe von Heinrich und Francis Kruse im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
Jochen Grywatsch: Aus der Zwangsjacke in die Traumfabrik. Der Gelsenkirchener Autor Rainer Horbelt und sein Nachlaß im Westfälischen Literaturarchiv

VI.
Sabine Brenner-Wilczek: Reanimationen des kulturellen Gedächtnisses – Literaturarchive und ihre Traditionslinien
Enno Stahl: Das Archiv als gesellschaftliches Gedächtnis
Cornelia Ilbrig: Identität und Gedächtnis: das Archiv als Ort ungreifbarer Erinnerungen in Annette von Droste-Hülshoffs 'Fräulein von Rodenschild'
Sonja Klein: 'Ach, daß es für Gedichte einen Louvre gäbe!' Durs Grünbein und das Museum im Kopf
Sikander Singh: Glasperlenspiele


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