Buch, Deutsch, 116 Seiten, PB, Format (B × H): 120 mm x 190 mm, Gewicht: 132 g
Eine Erzählung, eine Bildgeschichte sowie eine autobiographische Skizze
Buch, Deutsch, 116 Seiten, PB, Format (B × H): 120 mm x 190 mm, Gewicht: 132 g
ISBN: 978-3-940597-48-9
Verlag: Verlag 28 Eichen
Wilhelm Busch ist der bekannteste deutsche Grafiker - und wahrscheinlich dennoch einer der am meisten unterschätzten deutschen Künstler. Denn er war ebenso ein hervorragender Maler, ein begnadeter Schriftsteller, ein tiefdringender Philosoph und zu alledem ein außergewöhnlich bescheidener Mensch. In Deutschland neigt man dazu, bescheidene Menschen zu unterschätzen und die Krakeeler an die Spitze politischer Bewegungen zu hieven. Die Attribute "Volkstümlichkeit" und "Humorist" haften ihm an - nicht zu seinem Vorteil. Der vorliegende Band bietet einen winzigen Querschnitt durch sein Schaffen, der den Leser zu einem ebenso vergnüglichen wie tiefgreifenden Blick auf den Künstler Wilhelm Busch einlädt.
Er enthält die phantastische Erzählung "Eduards Traum", die Bildgeschichte "Hans Huckebein, der Unglücksrabe" und den autobiographischen text "Was mich betrifft".
Zielgruppe
Leser phantastischer Literatur und Bildgeschichten
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Gelungene Burschen, diese Art Punkte! Der alte Brenneke, mein Mathematiklehrer, pflegte freilich zu sagen: „Wer sich keinen Punkt denken kann, der ist einfach zu faul dazu!“ lch hab’s oft versucht seitdem. Aber just dann, wenn ich denke, ich hätt’ ihn, just dann hab’ ich gar nichts. Und überhaupt, meine Freunde! Geht’s uns nicht so mit allen Dingen, denen wir gründlich zu Leibe rücken, daß sie grad dann, wenn wir sie mit dem zärtlichsten Scharfsinn erfassen möchten, sich heimtückisch zurückziehen in den Schlupfwinkel der Unbegreiflichkeit, um spurlos zu verschwinden, wie der verzauberte Hase, den der Jäger nie treffen kann? Ihr nickt; ich auch. –
Ein Barbier, der mit wenig Seife viel Schaum schlagen konnte, war kürzlich unter die Literaten gegangen. Er hatte großen Erfolg, wie ich hörte, trug bereits drei Brillantringe an jedem Finger und wollte sich demnächst mit einer Köchin verheiraten, die ohne Schwierigkeit ein einziges Eiweiß zu mehr als fünfzig Schaumklößen aufbauschte, also auch noch was leisten konnte. –
Die hübsche stramme Bäuerin hat ihr hübsches strammes Bübchen auf dem Schoße liegen, sein Gesichtchen nach unten gekehrt. Sie lüftet ihm das Hemdchen; sie reibt ihm den Rücken; er strampelt mit den Beinen vor lauter Behagen. „Oh, tu tu tu mit tein ticken tinketen Popösichen!“ so ruft sie in mütterlich-kindischem Stoppeldeutsch; und während sie dies tut, gibt sie dem Herzensbengel bei jedem Worte einen klatschenden Schmatz auf die rosigen Hinterbäckchen. –
Ach, meine Freunde! Wie viel Liebes und Gutes passiert uns doch in der Jugend, worauf wir im Alter nicht mehr mit Sicherheit rechnen dürfen! –