Conermann / Hawary | Was sind Genres? | Buch | 978-3-936912-96-8 | www.sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 326 Seiten, GB, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Reihe: Narratio Aliena?

Conermann / Hawary

Was sind Genres?

Nicht-abendländische Kategorisierungen von Gattungen
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-936912-96-8
Verlag: EB-Verlag

Nicht-abendländische Kategorisierungen von Gattungen

Buch, Deutsch, Band 1, 326 Seiten, GB, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Reihe: Narratio Aliena?

ISBN: 978-3-936912-96-8
Verlag: EB-Verlag


Über die Fragen, wie sich Gattungen herausbilden, was ihr Wesen ausmacht, wodurch sie sich voneinander unterscheiden und in welchem Verhältnis sie zu Textsorten oder Schreibweisen stehen, haben sich schon seit langer Zeit sehr viele intelligente Menschen gewichtige Gedanken gemacht, ohne zu allgemeingültigen Aussagen zu gelangen. Gattungen heute theoretisch zu fassen und über ihre Eigenarten, Gemeinsamkeiten, Abgrenzungen, Funktionen und ihre Historizität wissenschaftlich zu reflektieren, wirft vor allem deshalb eine ganze Reihe von Problemen auf, weil das zugrunde gelegte Textmaterial bisher in der Regel in romanischen, slawischen oder germanischen Sprachen abgefasst war. Für jemanden, der sich in erster Linie mit „außereuropäischen“ (und dazu noch häufig mit „vormodernen“) Texten beschäftigt, erscheint es sehr bemerkenswert, wie ausdifferenziert die Debatte um die Erfassung des Phänomens „Genre“ daherkommt und wie intensiv sich die Kolleg/inn/en aus der Anglistik, Germanistik, Romanistik oder Slawistik bereits mit dem Forschungsgegenstand befasst haben. Neidvoll muss man anerkennen: Die Gattungsforschung befindet sich in den mit dem nicht-westlich-abendländischen Schrifttum befassten Disziplinen noch im Anfangsstadium. Insofern liefert dieser Sammelband eine erste Bestandsaufnahme gewisser indigener (tibetischer, chinesischer, sanskritischer, arabischer, japanischer, mongolischer, hethitischer) Gattungstypen, die interessanterweise eine gewisse Affinität zu hybriden gegenwärtigen (postkolonial-englischer, oraler lateinamerikanischer) Genres aufweisen. Uns geht es erst einmal um eine Rekonstruktion historischer Genealogien und Typologien von Textsorten in ‚nicht-abendländischen‘ Kulturen. Eine tiefergehende, transkulturell vergleichende Analyse bleibt hingegen ein großes Desiderat. Genres müssen in einem zweiten, noch zu leistenden Schritt komparatistisch untersucht und funktionsgeschichtlich hinsichtlich eines kulturspezifischen Gattungsgedächtnisses und einer kulturspezifischen Gattungskritik analysiert werden.

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