E-Book, Deutsch, Band 81, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Crosby / Alers / Kirk Bianca Extra Band 81
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-4807-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 81, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-4807-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HERZ VERLOREN, FAMILIE GEFUNDEN von LYNNE MARSHALL
Nach einem schmerzlichen Verlust hat Daniel der Liebe abgeschworen und stürzt sich ganz in die Arbeit. Hätte er nur nicht die hinreißende Keela O'Mara als Assistentin eingestellt! Sie erinnert ihn ständig an das, was er verloren hat - und berührt gegen seinen Willen sein Herz ...
EIN FLIRT, EIN KUSS - UND MEHR? von SUSAN CROSBY
Niemand fasziniert Anwältin Laura so sehr wie der attraktive Reporter Donovan McCoy. Aber sie muss seine Flirtversuche ignorieren! Als ihr Klient ist er tabu für eine Affäre; sie wiederum ist keine Frau zum Heiraten, zumindest für einen kinderlieben Mann wie ihn. Oder?
TÜR AN TÜR MIT DEM GLÜCK von ROCHELLE ALERS
Natalia lässt die Großstadt und ihren übergriffigen Ex hinter sich, um im beschaulichen Wickham Falls neu anzufangen. Das Letzte, was sie da braucht, ist gleich die nächste Beziehung! Allerdings ist ihr Nachbar Seth einfach unwiderstehlich. Kann ein einziger Kuss ein Fehler sein?
TRAUMFRAU MIT GEHEIMNISSEN von CINDY KIRK
Erst ist Singledad Joel einfach nur dankbar, dass sich die neue Kinderärztin so liebevoll um seine Adoptivtochter Chloe kümmert. Dann fühlt er sich immer mehr zu Dr. Kate McNeal hingezogen. Noch ahnt er nicht, wer Kate wirklich ist - und dass sie nicht zufällig in die Stadt gekommen ist ...
Susan Crosby fing mit dem Schreiben zeitgenössischer Liebesromane an, um sich selbst und ihre damals noch kleinen Kinder zu unterhalten. Als die Kinder alt genug für die Schule waren ging sie zurück ans College um ihren Bachelor in Englisch zu machen. Anschließend feilte sie an ihrer Karriere als Autorin, ein Ziel, dass sie schon seit langer Zeit ins Auge gefasst hatte. Aufgewachsen ist sie, zu der Blütezeit der Beach Boys an den weißen Stränden von Südkalifornien. Noch immer liebt sie das Gefühl des Sandes zwischen ihren Zehen, ein frühmorgendliches Bad im blauen Ozean und sie würde gern noch einmal in den gelb gepunkteten Bikini von damals schlüpfen. Susan hat zwei erwachsene Söhne, eine wunderbare Schwiegertochter und zwei perfekte Enkelkinder.
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2. KAPITEL Als Keela ihre letzte Patientin zurück zum Wartezimmer begleitete, warf sie im Vorbeigehen einen Blick in Daniels Büro, das zu ihrer Überraschung leer war. Als sie gerade Abby, die Rezeptionistin, fragen wollte, wo die beiden steckten, flog die Tür auf, und Daniel und Anna betraten mit Eistüten in den Händen die Praxis. Daniels Erleichterung bei Keelas Anblick war nicht zu übersehen. Anna rannte sofort auf ihre Mutter zu. „Das war ganz toll!“ „Ach ja?“ Überrascht lächelnd hob sie den Blick zu Daniel, der den Rest seines Eises verspeiste und sie beide ignorierte. „Okay, mein Job ist hiermit erledigt“, sagte er kühl, bevor er kommentarlos in seinem Büro verschwand. Keela sah ihm verwirrt hinterher. Aber was konnte sie schon erwarten, wenn sie ihm ihre Tochter aufhalste? Dass es ihm Spaß machte? „Komm, bedank dich noch mal bei ihm, Anna“, sagte sie zu ihrer Tochter und ging mit ihr zu Daniels Büro. „Danke!“, rief Anna in den Raum hinein. Er hob den Blick und wirkte halb überrascht, halb verärgert wegen der nochmaligen Unterbrechung. „Gern geschehen“, sagte er. „Und vergiss nicht, die Beine vorzustrecken, wenn du nach vorn schaukelst, und sie wieder anzuwinkeln, wenn die Schaukel zurückschwingt. So kommst du viel höher.“ Er hatte die Aufmerksamkeit schon wieder auf seinen Computerbildschirm gerichtet. Anna schien das nicht zu stören. Sie griff nach ihrem Rucksack, steckte ihre Stifte und ihr Malbuch ein und zog den Reißverschluss zu. Keela fragte sich, wie hoch Anna wohl geschaukelt war, während sie ihrer Tochter beim Aufsetzen des Rucksacks half. „Hast du Dad ein Bild gemalt?“ „Nein. Wir haben ganz viel andere Sachen gemacht.“ Anna ließ sich von Keela zur Tür führen. „Dr. Dan hat mir beigebracht, ganz hoch zu schaukeln! Er hat gesagt, er will nicht die ganze Arbeit allein machen.“ „So unfreundlich habe ich das nicht ausgedrückt“, warf Daniel ein, ohne den Kopf zu heben. Anscheinend war er doch nicht so ignorant, wie er tat. Keela warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er tat immer noch so, als wären sie gar nicht da. „Wir haben uns Käfer angesehen, und ich durfte eine Raupe anfassen und …“, zählte Anna auf dem Weg zum Auto alles auf, was sie unternommen hatten. Eine erstaunlich lange Liste. „So viel habt ihr gemacht?“, fragte Keela ungläubig auf dem Weg zum Wagen. Irgendwie passte das nicht zu Daniels Verhalten von gerade eben. Er konnte Anna unmöglich den Nachmittag über ignoriert und trotzdem ihre Zuneigung gewonnen haben. Das Kind war förmlich aus dem Häuschen vor Begeisterung. Was natürlich auch mit dem Zucker im Eis zusammenhängen konnte, aber ehrlich gesagt war Anna nach den gelegentlichen Treffen mit ihrem Vater nie so fröhlich. Keela schnallte ihre Tochter in ihrem Kindersitz an, schloss die Tür und setzte sich hinters Steuer, um den Motor ihres alten, aber zuverlässigen Sedans zu starten. Bisher hatte sie immer den Eindruck gehabt, dass Daniel Delaney nur für seinen Job lebte. Er schien seine ganze Freizeit in die Praxis zu stecken, wofür sie ihn respektierte. Von der netten Rezeptionistin Abby hatte sie von seiner schlimmen Trennung und den schlechten Erfahrungen mit seiner letzten Physiotherapeutin gehört und vermutete daher, dass er nicht nur ihr, sondern allen Frauen gegenüber so distanziert war. Sie nahm das genauso wenig persönlich wie seine gelegentliche Unfreundlichkeit. Sie wusste, wie sich Liebeskummer anfühlte und wie lange er nachwirken konnte. Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass sie beide ein Team waren – ganz anders als sie und Ron. Als sie die Main Street entlangfuhren, kamen sie an der Eisdiele vorbei, wo Daniel Anna Eis gekauft hatte. Kurz darauf bog sie in ihr Viertel, das ein paar Häuserblocks vom Strand entfernt lag. Ron hatte sich nicht über Nacht verändert. Nein, er hatte einfach sein wahres Ich erst nach zwei Jahren offenbart. Er war sehr geschickt mit Worten, aber wenn es um den Alltag und seine Rolle als Ehemann und Vater ging, hatte er sich als egozentrisch und nörglerisch entpuppt. Nachdem Keela begriffen hatte, dass sie ihm sowieso nichts recht machen konnte, hatte sie aufgehört, es zu versuchen, und sich auch nicht mehr mit ihrer Kritik zurückgehalten. Ihre Konflikte hatten sich irgendwann so zugespitzt, dass er immer öfter von zu Hause weggeblieben war. Irgendwann hatte er sie betrogen, und sie hatten sich schließlich getrennt. Er hatte sich bereit erklärt, ihr die Ausbildung zur Physiotherapeutin zu bezahlen – vermutlich, um sie endlich loszuwerden, nachdem er eine neue Freundin hatte. Keela hatte eine Weile gebraucht, um alles zu verarbeiten, aber inzwischen war sie darüber hinweg. Sie wusste nur eins: Nie wieder würde sie sich von einem Schmeichler reinlegen lassen! Sie parkte unter dem Carport neben ihrem Häuschen. Nach der Scheidung waren ihr wieder ihre erste Reise nach Kalifornien und das idyllische Strandhotel in Sandpiper eingefallen, das ihr so gut gefallen hatte. Da die Stadt in der Nähe ihres Colleges lag, hatte sie sich dort ein kleines Häuschen zur Miete gesucht. Und seit sie den Job in der Praxis hatte, ging es mit ihrem Leben steil bergauf. Sie war heilfroh, dass Daniel sie eingestellt hatte, und hatte sich daher fest vorgenommen, ihr Bestes zu geben. Mit seiner abweisenden Art konnte sie umgehen. Die war kein Vergleich zu den ständigen Beschwerden ihres Ex. Als sie die Haustür aufschloss, rannte Anna sofort ins Bad. „Dr. Daniel hat mir einen Trick gezeigt“, rief sie über eine Schulter. „Hat er das?“ Keela folgte ihr in den rosa gefliesten Raum. Nachdem Anna ihr Geschäft verrichtet hatte, klappte sie strahlend den Toilettendeckel runter, stieg darauf und beugte sich zum Waschbecken. „Siehst du?“, fragte sie, während sie das Wasser aufdrehte und sich die Hände wusch. „Ich schaff das ganz allein. Ich brauche keinen Hocker mehr.“ Bisher war Daniel für Keela nur ihr Arbeitgeber gewesen, aber plötzlich sah sie ihn mit völlig neuen Augen. Wie sagte man so schön? Taten sagen mehr als Worte. Hinter seiner abweisenden Fassade schien er ein richtig toller Mann zu sein. Nach der schwierigen Ehe mit Ron und anderthalb Jahren allein tat es gut zu wissen, dass es da draußen auch noch gute Männer gab. Oder zumindest normale Männer mit gutem Herzen. Männer, denen man vertrauen konnte. Auch wenn die Erkenntnis, dass ausgerechnet ihr Chef zu ihnen gehörte, ganz schön beunruhigend war. Als Daniel mit der Untersuchung des letzten Patienten heute fertig war, ging er in sein Büro, um dort weiterzumachen, wo er vorhin aufgehört hatte, bevor Anna ihn unterbrochen hatte. Obwohl die Praxis leer war, schloss er die Tür hinter sich, da sich der Knoten in seiner Brust seit Annas Auftauchen inzwischen so hart und schmerzhaft anfühlte, dass er sich für einen Moment hinsetzen und sich die Schläfen reiben musste. Er versuchte, sich auf seinen Atem zu konzentrieren und seinen Schmerz und seine Trauer zu verdrängen. Lass das. Denk einfach nicht mehr daran. Doch anstatt seinen eigenen Rat zu befolgen, öffnete er die unterste Schreibtischschublade und nahm einen Umschlag heraus. Kopfschüttelnd, weil er genau wusste, dass er einen Fehler machte, öffnete er ihn und griff nach dem Ultraschallfoto von Emma mit zwanzig Wochen. Das Foto von jenem Tag, an dem sie erfahren hatten, dass es ein Mädchen war. Und die niederschmetternde Diagnose bekommen hatten. Der Knoten in seiner Brust löste sich etwas, als ihm die Tränen in die Augen schossen und Emmas perfektes kleines Profil vor seinen Augen verschwamm. Sie hatte nie die Chance bekommen, aus Brunnen zu trinken, zu schaukeln oder rosa Tutus zu tragen. Noch nicht mal ein einziger Atemzug war ihr vergönnt gewesen. An Tagen wie diesen fragte er sich manchmal, ob er wohl je über ihren Verlust hinwegkommen würde. Donnerstagvormittag brachte Keela gerade ihre letzte Patientin zur Tür, als Daniel strahlend in die Praxis geeilt kam und triumphierend mit einer Faust in die Luft schlug. „Ich hab’s geschafft!“, rief er. „Sie haben mich engagiert, oder vielmehr unsere Praxis! Ab nächstem Monat werden Sie Gruppentherapie geben müssen, da wir von jetzt an die Sportstudenten vom City College betreuen.“ „Das ist ja fantastisch!“ „Ich weiß! Lassen Sie uns das feiern! Was sagen Sie, Abby und Keela? Wie wär’s mit einem Mittagessen beim Chinese Dragon? Ich lade Sie ein.“ Eine Stunde später leerte Keela ihren grünen Tee, griff nach ihrem Glückskeks und brach ihn auseinander. „Ein Lächeln öffnet fremde Herzen …“ Kopfschüttelnd rümpfte sie die Nase. Daniel folgte ihrem Beispiel. „Na sieh mal einer an! ‚Ein Traum wird für Sie wahr.‘ Wer sagt, dass Glückskekse nur Unsinn sind?“ Keela erwiderte Daniels Blick. Irgendwie fiel ihr auf, dass er sie heute anders ansah als sonst. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Sie beide zuckten nicht mal mit einer Wimper – bis Keelas Herzschlag sich plötzlich so heftig beschleunigte, dass sie blinzen musste. Abby öffnete gerade ihren Glückskeks und verzog das Gesicht. Dankbar für einen Vorwand, den Blick von Daniels tiefgrünen und faszinierenden Augen zu lösen, richtete Keela die Aufmerksamkeit auf ihre über vierzigjährige Kollegin. „‚Ein fliegender Vogel denkt immer ans Land‘? Was soll das denn heißen?“ Sie mussten lachen. Die Mägen waren voll, und die Stimmung war gut, wobei Keelas...