David | Star Trek - The Next Generation: Imzadi II | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

David Star Trek - The Next Generation: Imzadi II

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11715-3
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-11715-3
Verlag: Heyne
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Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Deanna Troi und Commander Worf ihre Verlobung bekanntgeben, drängen Rykers Gefühle an die Oberfläche

"Imzadi" - dieser Begriff bedeutet für Betazoiden wie Counselor Deanna Troi mehr als "Geliebter". Er bezeichnet die Verbindung zweier Seelen, ein geistiges Band, das nie mehr durchtrennt werden kann. Commander William Ryker und Deanna Troi haben diese Bindung erfahren. Doch Ryker hat sich jahrelang bedeckt gehalten, und Deanna sich in den Klingonen Worf verliebt. Als die beiden ihre Verlobung bekannt geben, drängen Rykers Gefühle an die Oberfläche.

Er will sich mit Deanna aussprechen, auch wenn es längst zu spät scheint. Aber dann werden die Counselor und Worfs Sohn Alexander von romulanischen Terroristen entführt.

Peter David, geboren 1956 in Maryland, tat sich vor allem als Comicautor (u.a. Hulk, Captain Marvel, Spider-Man, Wolverine, Supergirl und Aquaman) hervor. Darüber hinaus schrieb David auch eine Folge der Fernsehserie Star Trek und mehrere Romane, die auf dieser Serie basieren. Er arbeitete außerdem als Autor für einige Folgen der Serie Babylon 5.

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Kapitel 1


Für Riker gab es keine Vorwarnung, als ihn der Schockstab in den Rücken traf. Sofort war er gelähmt, vorübergehend, von der Hüfte abwärts. Er hasste es, wenn es geschah, dieses Gefühl der völligen Hilflosigkeit. Viel zermürbender und schmerzhafter als der nun folgende Sturz war das Wissen, dass der Sturz unausweichlich war.

Es gab einen schweren Aufprall, wie jedes Mal bei solchen Gelegenheiten. Er ließ seinen Erzzertrümmerer fallen, weil er hoffte, den Sturz zum Teil mit den Händen abfangen zu können, was ihm sogar in einem gewissen Ausmaß gelang – aber nicht völlig, denn nun schlugen seine Handflächen gegen den harten Boden. Er spürte die Erschütterung bis in die Ellbogen und stieß ein tiefes Keuchen aus. Dann machte er sich auf den unausweichlichen Tritt gefasst. Er kam genauso, wie er erwartet hatte, ein schmerzhafter Schlag in den Bauch. In den ersten Tagen seiner Gefangenschaft war diese Sache das Schlimmste gewesen, die Tritte in den Bauch. Doch mit der Zeit hatte er gelernt, sie vorherzusehen, und nun konnte er sich darauf einstellen. Kurz vor dem Schlag spannte er die Bauchmuskeln an, damit sie einen Teil der Wucht abfingen. In seiner Phantasie wurden seine Eingeweide so unverwundbar, dass sein Peiniger sich schließlich den Fußknöchel brach.

Es war eine nette Phantasie.

»Stehen Sie auf, Riker«, sagte sein Aufpasser und versetzte ihm einen weiteren Tritt. Diesmal stieß er nur noch ein Grunzen aus und dieser Mangel an Reaktion schien seinen Peiniger nur um so mehr anzustacheln. »Wird's bald?«

Riker brachte mühsam heraus: »Bitte, Sir … ich möchte … mehr …«

Der Wachmann starrte in totaler Verblüffung auf ihn herab. »Also gut … wenn Sie es wirklich wünschen …« Er wollte Riker gerade einen dritten Fußtritt verpassen, als ihn eine schneidende Stimme innehalten ließ.

»Das genügt«, sagte die Stimme.

Der cardassianische Wächter ließ den Fuß sinken und drehte sich zu der Person um, die ihn angesprochen hatte. Der Wächter, dessen Name Mudak lautete, war ein fülliger Mann, doch jeder, der ihn für verfettet gehalten hätte, wäre auf grausame Weise eines Besseren belehrt worden. Jedes Gramm auf seinen Knochen bestand aus reinen Muskeln und wenn er sich bewegte, geschah es mit überraschender Geschwindigkeit. Es kam vor, dass Mudak einen Meter entfernt mit hängenden Armen dastand, und plötzlich fand man sich am Boden wieder, ohne auch nur andeutungsweise geahnt zu haben, dass ein Schlag kommen würde.

Außerdem war er groß, aber sein bemerkenswertestes Kennzeichen waren seine Augen. Sie waren dunkel und erbarmungslos – ein Schwarzes Loch verströmte mehr Sympathie als diese Augen. Wenn Riker in diese Augen blickte, erinnerten sie ihn an die eines Hais. Sie betrachteten ihn und die anderen Gefangenen mit einem Ausdruck, der keinen Zweifel daran ließ, dass es ihm völlig gleichgültig war, ob sie lebten oder starben.

Jetzt betrachtete Mudak die Person, die ihm den Spaß verdorben hatte. Es war ein Romulaner, einen Kopf größer als Mudak, mit ergrautem Haar und einem düsteren, herrischen Blick. In Wirklichkeit hatte der Romulaner an diesem Ort der Folter keinen anderen Status als Riker. Doch seine Art und sein Verhalten drückten aus, dass er gar nicht daran interessiert war, seine untergeordnete Stellung im großen Plan zur Kenntnis zu nehmen. Ein unbeteiligter Beobachter hätte wahrscheinlich niemals erkannt, dass Mudak der Gefängniswärter und der Romulaner der Gefangene war.

Trotz der vorgeblichen Autorität des Cardassianers über den Romulaner schien Mudak nicht geneigt zu sein, diesen Punkt in seinem Sinne zu klären. Stattdessen sagte er mit einer Ruhe, die an Boshaftigkeit grenzte: »Diese Angelegenheit geht Sie überhaupt nichts an, Saket.«

Saket blickte von Riker, der immer noch am Boden lag, zu Mudak. »Sie geht mich sehr wohl etwas an, Mudak. Und Sie werden jetzt diesen Menschen in Ruhe lassen.«

»Er hat zu langsam gearbeitet«, gab Mudak zurück. »Er hat mit offenen Augen geträumt.«

Saket kam einen Schritt näher, bis sein Gesicht beinahe das von Mudak berührte. »Lassen Sie ihn träumen, Mudak. Schließlich sind Träume das Einzige, was uns an diesem Ort noch geblieben ist.«

Mudak dachte einen Moment über diese Worte nach, dann stieß er ein kehliges Lachen aus. Es war ein unheimlicher Laut, als hätte er einen Muskel benutzt, der durch langen Nichtgebrauch bereits stark geschrumpft war. Mit leiser Stimme erwiderte er knurrend: »Eines Tages werden Sie für meine Vorgesetzten jeden Nutzen verlieren, Saket. Und wenn dieser letzte Tag für Sie gekommen ist, werden Sie Ihre Arroganz teuer bezahlen müssen.«

»Wir alle werden an unserem letzten Tag bezahlen, Mudak«, sagte Saket, ohne die Ruhe zu verlieren. »Gefängniswärter und Gefangene, alle werden bezahlen.«

Mudaks Hände spielten lässig mit dem Schaft des Schockstabes, als würde er darüber nachdenken, ob er ihn Saket in die Kehle oder eine noch unangenehmere Körperöffnung rammen sollte. Doch anscheinend konnte er sich nicht zu einer solchen Tat aufraffen. Stattdessen tippte er sich mit dem inzwischen deaktivierten Ende des Stabes gegen die Stirn und nach diesem süffisanten Gruß ging er fort. Dann hockte sich Saket neben den gestürzten Riker. »Sie müssten allmählich wieder etwas in Ihren Beinen spüren können. Der Stab war auf eine relativ schwache Stufe eingestellt.«

»Das Gefühl hatte ich auch«, ächzte Riker. »Diesmal war es einfach nur qualvoll statt unerträglich qualvoll.«

»Na bitte! Sie haben bereits Ihren Humor wiedergefunden.«

Saket stand auf, packte Riker unter den Armen und wuchtete ihn hoch. Im ersten Moment spürte Riker praktisch nichts unter sich und Saket musste ihn eine Zeitlang wie eine Marionette bewegen, um ihn wieder in die Gänge zu bringen. »Ein Bein nach dem anderen«, riet Saket. »Mehr ist gar nicht nötig, mein Junge.«

Auf Sakets Drängen zwang sich Riker dazu, aus eigenem Antrieb die Beine zu bewegen, bis er mit jedem Schritt spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten. »Gehen Sie weiter«, empfahl Saket und half Riker dabei, im Kreis zu laufen. Nach einigen Minuten entsprach Rikers Gang wieder einigermaßen seiner normalen Kondition. »Kommen Sie, Riker … wir machen einen Spaziergang, Sie und ich.« Damit marschierten die beiden langsam durch das Gefangenenlager. »Haben Sie vorhin den Verstand verloren? Als Sie sagten, Sie wollten mehr?«

»Es war … es war ein Zitat … aus einem Buch … über Waisenkinder, Oliver Twist, geschrieben von Dickens … Ich hielt es für passend … da ich in gewisser Weise auch keine Eltern mehr habe … Ich bin einfach nur … da …«

»Sie faseln, Riker.«

»Nein. Mir geht es gut … wirklich. Dickens … ein großartiger Autor … Sie sollten etwas von ihm lesen … Bleak House … die Darstellung meines Lebens … Eine Geschichte aus zwei Städten … über zwei Männer, die sich ähnlich sehen, von denen sich einer für den anderen opfert … als ich Dickens damals als kleiner Junge las … habe ich gar nicht gemerkt … wie viel Bedeutung er einmal für mich gewinnen würde …«

»Ganz wie Sie meinen, Riker«, entgegnete Saket kopfschüttelnd.

»Saket«, sagte Riker, »wir kennen uns noch nicht sehr lange. Aber wir sind Freunde … Sie dürfen mich Thomas nennen. Oder Tom, wenn es Ihnen lieber ist.«

»Um ehrlich zu sein, Riker ist mir lieber«, erwiderte Saket. »Hat mir schon immer gut gefallen. Klingt stark, der Name. Hat eine angemessene und angenehme Härte.«

»Wahrscheinlich haben Sie Recht«, räumte Riker ein. »Solange Sie mich weiterhin als Freund bezeichnen.«

Sie trotteten an einem der Deutronium-Verarbeitungszentren vorbei und Tom Riker war – nicht zum ersten Mal – von der geschickt fabrizierten Sinnlosigkeit beeindruckt, die die alltägliche Existenz im cardassianischen Arbeitslager auf Lazon II erfüllte.

Tom Riker, der absonderliche und perfekte Doppelgänger von William Riker, der durch einen ungewöhnlichen Transporterunfall während einer Rettungsaktion auf Nervala IV geschaffen worden war. Die Tatsache, dass es einen zweiten Riker gab, war schon für das Originalexemplar beunruhigend genug. Doch nach einer gescheiterten Starfleet-Karriere war Tom Riker – der diesen Vornamen seinem (beziehungsweise ihrem) gemeinsamen Mittelnamen entlehnt hatte – schließlich in der Widerstandsgruppe namens Maquis gelandet und hatte dort den Plan verfolgt, das Raumschiff Defiant zu stehlen. Die gegenwärtige Konsequenz dieses Vorhabens war seine Gefangenschaft auf Lazon II.

Lazon II war eine recht trostlose Welt, die zum überwiegenden Teil unbewohnbar war. Ein Stück der Oberfläche war durch Terraforming in einen Ort verwandelt worden, an dem Humanoide überleben konnten, und dort verbüßten Tom Riker, Saket und etwa fünfzig oder sechzig weitere Feinde des cardassianischen Staates ihre lebenslangen Freiheitsstrafen. Allerdings war niemals offiziell von einer lebenslangen Strafe die Rede gewesen. Normalerweise gab es eine Höchstgrenze, die bei zwanzig oder dreißig Jahren lag. Doch bedauerlicherweise war die Sterblichkeitsrate auf Lazon II recht hoch. Eine Verbannung nach Lazon II kam infolgedessen faktisch einem Todesurteil gleich.

Lazon II war ursprünglich gar nicht als Arbeitslager geplant gewesen. Ursprünglich hatte der Planet das spezielle Interesse der Cardassianer geweckt, weil er reich an Deutroniumerz war. Veredeltes Deutronium war ein begehrter Treibstoff für verschiedene cardassianische Waffensysteme und einige frühere Modelle ihrer Kriegsschiffe gewesen. Da die Cardassianer die Deutronium-Vorräte auf Welten wie...


David, Peter
Peter David, geboren 1956 in Maryland, tat sich vor allem als Comicautor (u.a. Hulk, Captain Marvel, Spider-Man, Wolverine, Supergirl und Aquaman) hervor. Darüber hinaus schrieb David auch eine Folge der Fernsehserie Star Trek und mehrere Romane, die auf dieser Serie basieren. Er arbeitete außerdem als Autor für einige Folgen der Serie Babylon 5.



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