Wachtveitl, Udo
Der gebürtige Münchner hatte sein erstes Bühnenengagement mit 19 Jahren an der Schauburg München. Zwei Jahre später stand er für den Fernsehfilm »Die Weber« (1979, Regie: Fritz Umgelter) erstmals vor der Kamera. Es folgten Filmrollen in einer Vielzahl hochkarätiger
Produktionen, darunter »Bretter, die die Welt bedeuten« (Regie: Tom Toelle), »Kampf der Tiger« (Regie: Dieter Wedel), »Vera Brühne« (Regie: Hark Bohm). Daneben gastierte er an renommierten Spielstätten wie dem Thalia Theater in Hamburg und dem Münchner Volkstheater. Sein Kinodebüt gab Wachtveitl in der französischen Produktion »Der Glückspilz« (Regie: Claude Lelouch). Für seine Darstellung hat er u. a. den Goldenen Löwen, den Bayerischen Fernsehpreis sowie zweimal den Grimme- Preis erhalten.
Dickens, Charles
Schon zu Lebzeiten war er ein Bestsellerautor: Charles Dickens, der berühmteste englische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Sein Werk verbindet viktorianische Ideale mit scharfer Sozialkritik, unsterbliche Figuren der Weltliteratur hat er erschaffen - "Oliver Twist", "David Copperfield" und nicht zuletzt: Ebenezer Scrooge, den Protagonisten der "Weihnachtsgeschichte". Am 7. Februar 1812 wurde Charles Dickens im südenglischen Landport geboren. Früh musste er erleben, was es bedeutet, unterprivilegiert zu sein. Durch familiäre Not war er schon als Zwölfjähriger gezwungen, in einer Londoner Fabrik zu arbeiten. Die Hoffnungslosigkeit seiner damaligen Lage prägte ihn für sein Leben. "Es ist mir ein Rätsel, wie ich in einem solchen Alter derart weggeworfen werden konnte", erzählte er später. "Es ist mir ein Rätsel, dass niemand Mitgefühl mit mir hatte - einem Kind von einzigartigen Fähigkeiten, aufgeweckt, lernbegierig, zart und leicht verletzbar. Eine Menge Unglück kann vermieden werden, wenn man ein Kind in eine Schule steckt!" In der Folge versuchte er, der Armut zu entrinnen. Es gelang ihm, eine Schule zu besuchen, er wurde Gerichtsreporter, Journalist - und kam so täglich mit den Ungerechtigkeiten der Industrialisierung in Berührung. Die Veröffentlichung seines von Ironie und Situationskomik durchsetzten Fortsetzungsromans "Die Pickwickier" machte den "Unnachahmlichen", wie ihn seine Freunde bald bewundernd nannten, über Nacht zum gefeierten Schriftsteller. Er wurde Herausgeber der liberalen Tageszeitung "Daily News" - und er schrieb wie ein Besessener, zum Teil an mehreren Romanen gleichzeitig, immer getrieben von der Angst, wieder ins soziale Elend abzurutschen. Für seine Fortsetzungsromane "Oliver Twist", "Nicholas Nickleby", "Der kleine Raritätenladen" oder "David Copperfield" erfand er kindliche Helden, die der viktorianischen Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Dass er auch ein theatralisches Talent hatte, verrät sein Urururenkel Nickolas Denby: "Dickens' Lesungen vor einem großen Publikum waren beliebtes Einmanntheater." Diese Mehrfachbelastung wurde dem rastlosen Literaten schließlich zum Verhängnis. Gegen den besorgten Rat der Ärzte setzte er eine anstrengende Lesereise durch die USA fort, bis ihn am
9. Juni 1870 ein Schlaganfall aus dem Leben riss. Mit nur 58 Jahren. Heute gilt er als meistgelesener Autor der englischen Literatur.
Mühleis, Martin
Martin Mühleis ist Regisseur, Produzent und Verleger, Absolvent der Münchner
Hochschule für Fernsehen und Film. Mehr als fünfzehn abendfüllende Filme hat er als Autor und Regisseur gedreht - für den SDR, den Bayerischen Rundfunk, den WDR, Radio Bremen und das ZDF. Mit seinen Bühnenbearbeitungen literarischer Werke hat er eine eigene Theatersprache zwischen Melodrama, und literarischer Revue entwickelt. Über seine Bühnenballade "SEIDE" mit Joachim Król schrieb die Berliner Zeitung: "Man kann dem Autor Alessandro Baricco nur wünschen, dass er das einmal erleben kann. Diese Form zeigt, was möglich ist, um Literatur populär zu machen."
Síma, Libor
Als Sohn des tschechischen Musikers Jiri Sima ist Libor Sima in Schwäbisch
Hall aufgewachsen. Als Sonderbegabter konnte er schon mit 16 Jahren das Gymnasium verlassen und bestand die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Stuttgart. Schon während seines Studiums hat er, als Preisträger beim Kompositionswettbewerb "Musica Nova", als Komponist auf sich aufmerksam gemacht. Neben diversen kammermusikalischen Werken fand seine Jazzsuite "Stuttgarter Plätze" Beachtung. Sein "Double Concerto", eine Auftragskomposition des Stuttgarter Kammerorchesters, wurde unter der Leitung von Dennis Russell Davies und sein Werk "Ahab" von der Staatskapelle Dresden unter Sebastian Weigle uraufgeführt.
Nemec, Miroslav
Nach dem Abitur in Traunstein studierte Miroslav Nemec Musik am Mozarteum in Salzburg - mit dem Schwerpunkt klassisches Klavier. Nach seinem erfolgreichen Studienabschluss absolvierte er die Schauspielakademie in Zürich und war drei Jahre lang fest am Schauspielhaus Köln engagiert. Sechs Jahre lang war er Mitglied im Ensemble des Münchner
Residenztheaters, unter den Intendanten Meisel und Baumbauer. Er spielte an den Bühnen von Essen, Frankfurt und am Münchner Volkstheater und bald auch regelmäßig neben seiner Bühnenarbeit in Fernsehspielen und Serien. Seit 1991 ist er als Hauptkommissar »Ivo Batic« Teil des Münchner »Tatort«-Ermittlerduos. Für seine Darstellung wurde er 2002 und
2011 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, zweimal erhielt er den Bayerischen Fernsehpreis.