Buch, Deutsch, Band 3, 312 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 205 mm, Gewicht: 448 g
Reihe: Dichter für das "Dritte Reich" / Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie
Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie. 9 Autorenportäts und eine Skizze über das Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes
Buch, Deutsch, Band 3, 312 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 205 mm, Gewicht: 448 g
Reihe: Dichter für das "Dritte Reich" / Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie
ISBN: 978-3-8498-1079-5
Verlag: Aisthesis Verlag
Der dritte Band der Reihe Dichter für das „Dritte Reich“ stellt mit Kuni Tremel-Eggert und Polly Maria Höfler erstmals auch zwei Autorinnen vor. Mit ihren völkisch-rassistischen Romanen rangierten sie lange auf den oberen Plätzen der Bestsellerlisten im nationalsozialistischen Deutschland. Ebenfalls von bedeutender literarisch-propagandistischer Wirkung war die Lyrik Baldur von Schirachs, der nicht nur als Reichsjugendführer zu den Spitzenfunktionären des Regimes gehörte, sondern auch den Ruf als „Sänger der Bewegung“ genoss. Mit Anton Graf Bossi-Fedrigotti und Otto Paust präsentiert der Band zudem zwei Autoren, die in ihren Texten die sog. Frontgemeinschaft des Ersten Weltkriegs als Modell für eine ideale Gesellschaft priesen. Der Theatertheoretiker und Schriftsteller Walter Best hingegen wollte mit seinen Studien ein „Theater auf rassischer Grundlage“ konzipieren, und der von Heinrich Himmler hochgeschätzte Werner Jansen verherrlichte mit seinen Romanen ein ‚rassisch reines‘, heldisches Germanentum. Ludwig Finckh, seinerzeit als „Ahnenforscher“ bekannt, forderte gar die planmäßige Züchtung von „hochwertigem“ menschlichem Erbgut, während der unter seiner „gemischtrassigen“ Herkunft leidende Mirko Jelusich in seinen Texten die geniale prophetische Führergestalt propagierte und als Nationalsozialist im österreichischen kulturpolitischen Untergrund den „Anschluss“ seines Landes an das Deutsche Reich vorbereiten half.
Das Deutsche Kulturwerk europäischen Geistes (DKEG) entwickelte sich seit 1950 zur wohl größten rechtsextremen Kulturorganisation in Westdeutschland, in der zahlreiche ehemalige NS-Dichter engagiert waren. Das DKEG bestand bis 1996. Der diesen Band beschließende Beitrag skizziert erstmals ein kritisches Gesamtbild über Programm, Aktivitäten, Mitglieder, Aufstieg und Zerfall dieser in der Öffentlichkeit bis heute nur wenig bekannten Institution.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einleitung
Patrick Deppe
Walter Best – der völkische Theatertheoretiker
Christoph Penning
Anton Graf Bossi-Fedrigotti – der Südtiroler
Jana Rogge
Ludwig Finckh – der rassistische Ahnenforscher
Johanna Clausing-Schweers
Polly Maria Höfler – die Bestsellerautorin
Nina Recke
Werner Jansen – der Germane
Monique Mense
Mirko Jelusich – der „halbe“ Deutsche
Alicia Pfeifer
Otto Paust – der Dichter der „Kampfzeit“
Stefanie Hundehege
Baldur von Schirach – der „Sänger der Bewegung“
Bettina Weber
Kuni Tremel-Eggert – die katholische Antisemitin
Daniel Klünemann
Das Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG)
Beiträger und Herausgeber dieses Bandes
Personenregister




