Eames | Verführung am Fluss | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Eames Verführung am Fluss


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7399-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7399-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kochen kann Savannah nicht. Das merkt Ryder schnell, nachdem er sie als neue Köchin auf der Ranch engagiert hat. Aber irgendwie kommt sie ihm bekannt vor, und ihre weiblichen Reize sind Versuchung pur ...

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2. KAPITEL

Ryder blieb nur eine knappe Stunde im Purple Palace. Er machte sich Sorgen um Billy. Die kommenden Wochen und Monate würden schwierig für den Jungen werden, doch Ryder wollte sein Möglichstes tun, um ihm diese Zeit zu erleichtern.

Er hatte noch ein anderes Problem, denn seit seiner Rückkehr vor einem Monat hatte er seinen Platz auf der Farm noch nicht gefunden. Ihm blieb vorläufig nichts anderes, als den Laufburschen für Shane und Joshua zu spielen. Das passte ihm im Moment zwar recht gut, weil Maddy und Billy ihn zurzeit mehr denn je brauchten, aber im Grunde fehlte ihm eine klare Aufgabe.

Ryder ließ seinen Pick-up vor dem Pferdestall stehen und machte sich sofort auf den Weg zur Koppel. Für einen kurzen Moment kam ihm die neue Köchin in den Sinn. Ihre Art zu sprechen kam ihm seltsam vertraut vor, oder war es der Klang ihrer Stimme?

Shane entdeckte seinen Bruder und winkte ihn zu sich. Der alte Bucking Horse stand neben ihm. Ryder schlenderte zu den beiden Männern und stützte sich mit den Armen auf den oberen Koppelzaun.

„Na, suchst du Arbeit?“, rief Shane ihm zu.

„Ja. Was hast du für mich?“

„Das Vieh kommt demnächst auf die Sommerweide. Vorher müssten die Zäune draußen überprüft werden, einige Stellen sind kaputt.“ Als Ryder nicht reagierte, fuhr Shane fort: „Du könntest aber auch Joshua bei dem Traktor helfen … irgendetwas stimmt mit dem Motor nicht.“

„Okay, dann gehe ich erst mal zu Josh und kümmere mich später um die Zäune.“ Ryder beobachtete Bucking Horse, der mit einem Pferd an der Longe arbeitete. „In Billings ist nächste Woche Pferdeauktion. Ich habe mir gedacht, dass ich morgen mal hinfahre und mir die Tiere ansehe … es sei denn, du möchtest das selbst erledigen.“

Shane lehnte sich neben ihn an den Zaun. „Nein, fahr du ruhig.“

Ryder wusste das Vertrauen seines Bruders zu schätzen, denn Pferde waren Shanes große Leidenschaft. Das war auch einer der Gründe für seine enge Freundschaft mit Bucking Horse. Schon dem kleinen Jungen hatte der Indianer alles beigebracht, was er selbst über Pferde in seiner Jugend beim Stamm der Crow gelernt hatte. Ryder war damals eifersüchtig auf seinen Bruder gewesen, denn Buck hatte für Shane in jener Zeit den Vater ersetzt, während Ryder sich einsam gefühlt hatte.

„Okay …“ Shane stieß sich vom Zaun ab. „An die Arbeit.“ Nach ein paar Schritten hielt er inne und drehte sich noch einmal um. „Was hältst du eigentlich von der neuen Köchin?“

„Hat durchaus ihre Qualitäten.“ Er grinste zweideutig. „Aber das wird dir sicher nicht entgangen sein.“

„Stimmt. Allerdings habe ich auch bemerkt, dass sie ihre Augen nicht von dir lassen konnte.“

„Tatsächlich?“ Ryder war echt überrascht.

„Meiner Meinung nach tätest du gut daran, sie nicht auch noch zu ermutigen.“ Shane warf ihm einen strengen Blick zu, der ihn an Max erinnerte und sofort zum Widerspruch reizte.

„Ich kann selbst entscheiden, was ich tun und lassen muss, Bruderherz.“ Ryder machte sich auf den Weg zum Geräteschuppen, hörte aber noch, wie Shane hinter ihm leise fluchte.

Savannah war zurück zum Big Beak Motel gefahren, um ihr restliches Gepäck abzuholen. Sie verstaute alles im Kofferraum und ging zur Rezeption, um die Rechnung zu begleichen.

„Sie reisen schon wieder ab?“ Ungeachtet der Tatsache, dass ihm ein oberer Schneidezahn fehlte, schenkte der Portier ihr ein breites Lächeln.

„Ich habe einen Job in Joeville.“

„Joeville?“ Seine müden Augen wurden groß, und er schien sich mit einem Mal Sorgen zu machen. „Ich hoffe doch, Sie meinen die Ranch der Malones?“

„Ja. Wieso? Gibt es da noch etwas anderes?“

„Hmm … ja, da ist noch der Purple Palace.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich war mir aber sicher, dass Sie dort nicht arbeiten würden. Es wird Ihnen bestimmt gut bei den Malones gefallen.“

Savannah verließ das Motel, stieg in ihren Wagen und machte sich auf den Weg. Sie hatte nur zwei Nächte im Big Beak verbracht, und doch hatte der alte Portier sie behandelt, als gehörte sie zur Familie. Ihr war aufgefallen, dass die Menschen immer freundlicher und aufgeschlossener wurden, je weiter sie nach Westen reiste. Es gab hier weniger Stress und weniger Hektik als in Detroit, wo man immer in Bewegung war, immer auf der Suche …

Wonach eigentlich? Ihr ganzes Leben lang war sie auf der Suche gewesen. Nicht nur nach einem anderen Ryder Malone, so verrückt das auch klingen mochte, sondern nach dem Sinn des Lebens. Und hier, in der einsamen Wildnis von Montana, war ihr plötzlich bewusst, was ihr eigentlich fehlte: der innere Frieden.

Als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht, hielt sie an, stieg aus und atmete die frische Luft ein, die sie fast trunken werden ließ vor Glück.

Jenny hatte recht gehabt. Sie würde nicht mehr zurückkommen.

Denn nie zuvor hatte sie sich so im Einklang mit sich selbst gefühlt, wie jetzt am Straßenrand in der heißen Mittagssonne von Montana.

Irgendwie gelang es ihr, sich wieder hinter das Lenkrad zu setzen und die Fahrt fortzusetzen. Heute Morgen auf dieser Strecke war sie aufgeregt gewesen und hatte sich angstvoll gefragt, wie ihre erste Begegnung mit Ryder nach all diesen Jahren ablaufen würde. Sie war auch jetzt noch ängstlich und fürchtete sich vor der Erkenntnis, dass er möglicherweise doch nicht der Mann sein könnte, den sie sich erträumt hatte.

Hannah hatte bereits alle Vorbereitungen für das Abendessen getroffen, als Essie das letzte Gepäckstück in ihre neue Behausung geschafft hatte und die Küche betrat.

„Schön, dass Sie sich auch mal blicken lassen“, knurrte Hannah und warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Dabei hackte sie auf eine wehrlose Zwiebel ein und wischte sich über die tränenden Augen.

Freundlich lächelnd überhörte Essie den Sarkasmus der Haushälterin, noch immer ganz erfüllt von der beglückenden Fahrt. „Was kann ich helfen?“

„Helfen?“ Hannah schrie förmlich. „Das hier ist Ihr Job. Ich habe schließlich auch noch andere Dinge zu erledigen.“

„Oh … es tut mir leid, dass ich so spät komme. Vielleicht kann ich Ihnen dafür ja später bei Ihrer Arbeit helfen?“ Essie warf der brummigen alten Haushälterin einen hoffnungsvollen Blick zu, die weiter die arme Zwiebel malträtierte, ohne dabei aufzublicken. Eine große Schüssel mit Hackfleisch stand auf dem Tisch vor ihr.

„Was gibt es denn? Hackbraten?“

„Haben Sie etwa eine bessere Idee?“

„Nein, nein, ich mag Hackbraten gern.“

„Gut, dann können Sie ja mit den überbackenen Kartoffeln anfangen.“

Hilflos sah Essie sich in der Küche um.

„Kartoffeln sind da hinten in der Holzkiste.“ Hannah nickte mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.

Essie fand die Kiste, nahm zwölf große Kartoffeln heraus und legte sie zum Schälen neben die Spüle.

„Wir sind sechs Personen!“, bellte Hannah über die Schulter.

„Zu wenig?“ Essie ging zurück zur Holzkiste und fühlte sich so fehl am Platz wie selten zuvor in ihrem Leben. Ohne ihr Kochbuch war sie verloren. Nur … wer würde es schon wagen, ein Kochbuch hervorzuholen, wenn die schreckliche Hannah einem ihren Atem in den Nacken blies?

„Wir brauchen mindestens die doppelte Menge.“

Essie brachte ein weiteres Dutzend Kartoffeln zur Spüle, fand ein Schälmesser in einer halb herausgezogenen Schublade und begann unter laufendem Wasserhahn mit dem Schälen.

„Ich habe keine Ahnung, woher Sie kommen, aber wir sparen hier mit dem Wasser.“

Essie wurde rot. Sie hoffte nur, dass dieser Hausdrachen möglichst schnell von hier verschwinden würde.

Die Schwingtür öffnete sich quietschend, fiel zu, und schwere Schritte hallten auf den Holzdielen. Essie schälte mit gesenktem Kopf weiter. Hoffentlich ist es nicht Ryder, dachte sie.

„Alles klar, Hannah?“

Verflixt. Ihr Magen zog sich bei dem Klang der vertrauten Stimme schmerzhaft zusammen. Sie schälte weiter und hoffte, dass er bald wieder gehen möge.

„Wo warst du eigentlich den ganzen Tag, Ryder?“, flötete Hannah mit ungewöhnlich sanfter Stimme.

„Ach, hier und da.“

„Shane hat gesagt, dass du morgen wegen der Pferdeauktion nach Billings fahren willst?“

„Stimmt. Soll ich dir etwas mitbringen?“

Sofort hob Essie den Kopf. Sie wollte nicht, dass Ryder die Lebensmittel einkaufte. Das war ihr Job.

Ryder sah zu ihr hinüber, tippte mit dem Finger gegen die Hutkrempe und nickte. „N’Abend, Essie.“ Er sah ihr kurz ins Gesicht und starrte dann ungeniert auf ihren Busen.

„Hallo“, erwiderte sie knapp und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Kartoffeln zu. Sie war wütend, weil er sie so lüstern anstarrte – und noch wütender auf sich selbst, weil es ihr etwas ausmachte.

„Die Speisekammer ist ziemlich leer, aber wie ich dich kenne, hast du wenig Lust zum Einkaufen.“ Hannah lachte, und Essie traute ihren Ohren kaum.

„Stell mir eine Liste zusammen, und ich bringe dir alles mit, was dein Herz begehrt.“

„Vielleicht könntest du Essie mitnehmen … und ihr die Läden zeigen.“

Nein! In Ryders Anwesenheit konnte Essie wohl schlecht Fertiggerichte kaufen, wie sie es sich ausgedacht hatte.

„Von mir aus. Einverstanden, Essie? Wir werden auch nicht allzu spät zurückkommen.“

Als sie sich umdrehte, sah sie, wie...



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