Ehrhardt | Ehrenamt | Buch | 978-3-593-39387-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 950, 277 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 144 mm x 213 mm, Gewicht: 381 g

Reihe: Campus Forschung

Ehrhardt

Ehrenamt

Formen, Dauer und kulturelle Grundlagen des Engagements

Buch, Deutsch, Band 950, 277 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 144 mm x 213 mm, Gewicht: 381 g

Reihe: Campus Forschung

ISBN: 978-3-593-39387-2
Verlag: Campus Verlag GmbH


Ehrenamtliches Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Trotzdem ist bislang unbekannt, über welche Zeiträume Ehrenämter
ausgeübt werden. Anhand empirischer Analysen zeigt Jens Ehrhardt, dass sich Freiwillige meist nur für kurze Zeit engagieren und
dass dieses soziale Feld durch starke Fluktuationen gekennzeichnet ist. Er identifiziert fünf Grundformen des Engagements mit unterschiedlichem Nutzen für die Menschen, die sie ausüben: religiös motiviertes Engagement, statusbezogene Tätigkeiten,
solche in Zweckvereinen und in Gemeinschaften sowie Engagement, das auf den Erwerb von Wissen ausgerichtet ist.
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Inhalt1 Einleitung 72 Definition des Untersuchungsgegenstandes 153 Zu einer Austauschtheorie des Ehrenamtes 223.1 Ausgangspunkt und Probleme 223.2 Theoretische Grundlagen und Prämissen 293.3 Ideen und Handlungsfelder 383.3.1 Religiös motiviertes Engagement (Caritas) 413.3.2 Zum Generieren und Präsentieren von Status mit dem Ehrenamt 583.3.3 Bürgerschaftliches Engagement in Zweckvereinen 673.3.4 Engagement in Gemeinschaften 773.3.5 Zum Tausch 'Arbeitszeit gegen Wissen' 814 Zum Kontext des Engagements 844.1 Organisationsbezogene Einflussfaktoren 844.2 Der Lebenslauf als Rahmenbedingung für freiwillige Tätigkeiten 954.3 Der weitere gesellschaftliche Kontext 1045 Zwischenbilanz mit einem Ausblick auf die empirischen Analysen 1136 Datenbasis: Das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) 1176.1 Die Grundstruktur der Befragung und ihre Stichproben 1176.2 Das Erhebungsinstrument für ehrenamtliche Tätigkeiten 1186.3 Die zeitliche Struktur der Daten für freiwilliges Engagement 1216.4 Unabhängige Variablen 1287 Design und statistisches Verfahren 1327.1 Mobilitätstabellen für ehrenamtliche Tätigkeiten 1327.2 Zugangskohorten 1367.3 Das zeitdiskrete logistische Regressionsmodellfür Verweildaueranalysen 1437.4 Datenorganisation im 'Person Period Data Set' 1478 Engagement aus der Querschnittperspektive 1509 Engagement aus der Längsschnittperspektive 1589.1 Merkmale der Zugangskohorten 1589.2 Zum Rekrutierungsreservoir: Eine Analyse des Zugangs über fünf Jahre 1729.3 Zur Dauer freiwilliger Tätigkeiten 1979.4 Perforierte Engagementverläufe 2119.5 Der Querschnittsbestand aus dynamischer Perspektive 21710 Abschließende Betrachtung: Zusammenfassung und Ausblick 22211 Statistischer Anhang 229Literatur 253Nachwort und Dank 276


Zwischen einem Viertel und einem Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist ehrenamtlich aktiv. Der Freiwilligen-Survey von 1999 misst für Personen ab 14 Jahren in Westdeutschland ein Niveau von 35 und in den neuen Bundesländern eines von 28 Prozent (Rosenbladt 2000); die Wiederholungsbefragung von 2004 bestätigt von leichten Steigerungen in einigen Teilbereichen abgesehen die Ergebnisse von 1999 (Gensicke/Picot/Geiss 2006). Betrachtet man freiwillige Tätigkeiten mit Hilfe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), dann erkennt man auf einem etwas niedrigeren Messniveau, dass die Quoten in Westdeutschland - insgesamt gesehen - in den vergangenen 20 Jahren angewachsen sind und dass es in Ostdeutschland zu einem Wiederanstieg nach den sozialen Verwerfungen im Zuge der Vereinigung gekommen ist (Kapitel 8). In beiden Fällen wird die Gesamttendenz durch (jährliche) Schwankungen konterkariert (vgl. Künemund/Schupp 2008).Aus der Querschnittperspektive, bei der zu einem oder mehreren Zeitpunkten (Zeitreihe) Messwerte bereitgestellt werden, ist der Untersuchungsgegenstand mittlerweile recht gut vermessen worden. Unklar ist jedoch, wie sich Engagement aus der Längsschnittperspektive darstellt: Über welchen Zeitraum erstrecken sich ehrenamtliche Tätigkeiten im Durchschnitt? Lassen sich typische Verlaufsformen unterscheiden? Welche Faktoren beeinflussen die Engagementdauer? Die Bedeutung dieser Fragen kann man gut mit einem einfachen Gedankenspiel verdeutlichen, bei dem die beiden Extremvarianten benannt werden, mit denen der oben genannte Querschnittswert berechnet werden kann: Wenn rund ein Drittel der Befragten an zwei Messzeitpunkten ehrenamtlich aktiv ist - wir nehmen an, dass die Messungen im Abstand von einem Jahr durchgeführt wurden -, dann kann das rein rechnerisch bedeuten, dass sich das gesamte Sample im Verlaufe des Jahres engagiert, freilich jeder einzelne nur über jeweils vier Monate (eben ein Drittel des Zeitraumes) hinweg. Ebenso kann es sein, dass ein Drittel der Befragten kontinuierlich tätig gewesen ist und es keine Fluktuation bzw. keinen Wechsel bei den Aktiven gegeben hat. Technisch gesprochen geht es um die Frage, wie viel "individuelle Instabilität" bei "Aggregatstabilität" (Kaase 1986, 209ff.) bzw. wie viel "Bewegung in sozialen Strukturen" (Berger/Sopp 1992, 1995) vorliegt, oder anders gesagt: wie sich der Untersuchungsgegenstand desaggregiert darstellt (vgl. z.B. Hannan 1991).Befasst man sich mit der Tätigkeitsdauer bzw. der Beschaffenheit des Abgangs aus Engagement, so müssen auch - das zeigt das Beispiel - die Merkmale des Zugangs geklärt werden. Eine 'komplette' dynamische Untersuchung hat sich mit beiden Seiten des Phänomens zu befassen. Beim Zugang stellen sich folgende Fragen: Nehmen Jahr für Jahr etwa gleich viele Personen eine Tätigkeit auf? Mit anderen Worten: Sind die (Zugangs-) Kohorten gleich stark besetzt oder können Schwankungen bzw. Mobilisierungswellen beobachtet werden? Hat sich der Umfang des Zugangs in den letzten Jahren geändert? Und schließlich: Welche Faktoren befördern die Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit? Um die Beantwortung dieser Fragen wie auch um die Aufklärung direkt angrenzender Bereiche geht es in dieser Arbeit. Sie bestimmen die Struktur der empirischen Analysen und die Präsentation der Ergebnisse in Kapitel 9.Mit diesem Programm soll eine wichtige Wissenslücke bei der Erforschung freiwilliger Tätigkeiten in ihren Grundzügen geschlossen werden. Trotz der Vielzahl an Beiträgen, die in den letzten 20 Jahren zum Thema Ehrenamtlichkeit verfasst wurden, liegen bislang nur erste Erkenntnisse über die Dynamik freiwilliger Tätigkeiten vor; dieses Wissen beruht in Hinsicht auf quantitative Sozialforschung auf der Analyse von Mobilitätstabellen bzw. eines 2-welligen-Paneldesigns (vgl. Erlinghagen 2000, Wilson/Musick 1999). Damit lässt sich zwar zeigen, dass der Untersuchungsgegenstand durch erhebliche Fluktuationen gekennzeichnet ist, der Erkenntnisgewinn ist aber in Be


Jens Ehrhardt, Dr. phil., Soziologe, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am European University Institute in Fiesole/ Florenz.


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