E-Book, Deutsch, Band 1856, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Ellmer Perry Rhodan 1856: Shabazzas Gebote
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-1855-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Tolkander"
E-Book, Deutsch, Band 1856, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-1855-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
ARNDT ELLMER Er hat einen direkten Draht zu den PERRY RHODAN-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der PERRY RHODAN-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den PERRY RHODAN-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei PERRY RHODAN genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der PERRY RHODAN-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Wobei Arndt Ellmer, Jahrgang 1954, den Bezug zur Science Fiction schon recht früh herstellte: 'Mit acht Jahren entdeckte ich gewissermaßen die Sterne. Ich sah, dass es sie tatsächlich gab, die fernen Sonnen. Ein kleines Buch über den Sternenhimmel vervollständigte meinen Traum von der Unendlichkeit. Bis heute hält er mich gefangen.' Wohl auch aus diesem Grund verlor Ellmer in all den Jahren der Schule und des Studiums der Sprachwissenschaften nie den Kontakt zur phantastischen Literatur. Erste Fangeschichten erschienen in den 70er Jahren; sein erster Roman wurde 1980 im Zauberkreis-Verlag publiziert. Rasch kamen weitere Titel auf den Markt. Ebenfalls 1980 erschien das PERRY RHODAN-Taschenbuch Nummer 213 'Weg in die Unendlichkeit'. 1981 stieg Ellmer in die ATLAN-Serie ein. 1983 kam dann PERRY RHODAN hinzu. Daneben entstanden zahlreiche Einzelromane, unter anderem der beliebte Zyklus um die 'Sternenkinder'. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 PERRY RHODAN- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 PERRY RHODAN-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der PERRY RHODAN-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
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1.
»Halt aus!«, signalisierte das Schriftband auf ihrer Helmscheibe. »Ich bin gleich da. Du kannst mich jetzt sehen … Streck die Hand aus! Ja, so ist es gut. Greif zu! Nicht loslassen, Tek! Du bist gerettet.«
Atlan brachte seinen SERUN bis dicht an Dao-Lin-H'ay heran und musterte die Kartanin.
»Informiere mich über ihre Körperwerte«, verlangte er vom Pikosyn. »Wie geht es ihr?«
Auch auf seiner Helmscheibe begann das Schriftband zu laufen. Solange sie sich im Nebelfeld aufhielten, war kein Funkverkehr zwischen den Pikosyns möglich.
»Pulsschlag und Atemfrequenz beschleunigen sich«, lautete die schriftliche Antwort. »Ich werde ihr erneut ein Beruhigungsmittel verabreichen.«
»Ja, tu das! Sorg dafür, dass sie nicht leiden muss.«
Der Arkonide wandte sich an Kantor, ohne Dao aus den Augen zu lassen. Der Wissenschaftler hing etwas abseits und starrte in die Ferne. Die drei Eindringlinge hatten sich zwei Kilometer in die »Suppe« zurückgezogen, fern von dem Gliederschiff, das Atlan erkundet und dessen Demontage er beobachtet hatte.
Kantor blieb stumm und reagierte nicht, als sein Gefährte auf ihn zuschwebte.
»Dao scheint nicht unser einziges Problem zu sein«, sagte der Arkonide. »Wie würdest du deinen Zustand beschreiben, Myles?«
»Wie? Ach so, du sprichst mit mir. Wie geht es Dao?«
»Schlecht. Und dir?«
»Meine Ahnungen, Atlan. Wir hätten gleich nach unserer Ankunft umkehren sollen, als das Dimensionstor noch existierte. Jetzt ist es leider zu spät.«
In dem Gebilde, das sie inzwischen als »Goeddas Bauwerk« bezeichneten, wimmelte es nur so von Physander-Robotern. Sie stammten mit Sicherheit nicht nur von diesem einen Gliederschiff.
Und sie setzten Neutralisatoren ein, die jeden fremden Roboter und jedes fremde Schirmfeld lahmlegten. An eine Rückkehr in das Bauwerk und an die Stelle, an der die Zwillinge und die Herreach das Dimensionstor geöffnet hatten, war auf absehbare Zeit nicht zu denken.
Selbst wenn Mila und Nadja Vandemar sich erholten und mit Hilfe der Herreach erneut einen Riss in den Dimensionen schufen, der von Trokan in die Traumblase führte – mehr als ein Regen aus Physander-Robotern käme über Moond nicht heraus.
»Wir haben nicht einmal eine Chance, dass uns die Meldung der Mikrosonde erreicht, die du an Ort und Stelle zurückgelassen hast«, fuhr der Terraner fort. »Im Prinzip ist es völlig egal, ob wir uns jetzt ergeben oder erst in dreißig Stunden.«
»Dann hätten wir bisher völlig umsonst gekämpft«, hielt Atlan ihm entgegen. »Ergibt das nach terranischem Verständnis einen Sinn?«
Dao-Lin-H'ay ersparte Myles die Antwort. Ihr Pikosyn meldete optisch, dass sie übergangslos unter einer Art Schüttelfrost litt, hervorgerufen durch die Beeinträchtigung des Nervenkostüms.
»Verordne ihr zwölf Stunden Tiefschlaf«, empfahl der Arkonide dem Syntron des Schutzanzugs. »Und versuch die neuronalen Vorgänge in ihrem Kopf unter Kontrolle zu bringen.«
»Das tue ich bereits die ganze Zeit. Es hilft nichts. Die Symptome werden immer stärker. Fast scheint es, als habe sich etwas in ihrem Bewusstsein geändert.«
»Und du kannst nichts Konkretes feststellen?«
»Nein. Tut mir leid.«
Myles Kantor trieb auf Atlan zu und schlug gegen seinen Arm.
»Begreifst du denn nicht?«, machte er sich verständlich. »Sie wird sterben, wenn wir sie nicht aus der Traumblase herausbekommen. Wir müssen nach einem Ausgang suchen.«
Vorsicht!, warnte der Extrasinn des Arkoniden. Aus irgendeinem Grund scheint er hysterisch zu werden. Das passt nicht zu seinem Charakter.
»Reiß dich zusammen, Myles! In der ›Suppe‹ sind wir vorerst gut aufgehoben. Hier könnt ihr euch beide erholen.«
»Ich mache mich auf den Weg.« Der Wissenschaftler blieb stur. »Ich will wissen, ob der Übergang offensteht oder nicht. Der Gedanke, dass wir den Zeitpunkt verpassen könnten, macht mich verrückt. Wieso kannst du das nicht verstehen?«
Der Terraner wandte sich ab und raste davon.
Atlan hinderte ihn mit einem Traktorstrahl an der geplanten Flucht.
»Komm zu dir!«, forderte Atlan. »Es hat keinen Sinn. So, wie du dich aufführst, gefährdest du nicht nur dich, sondern uns alle.«
Der SERUN des Terraners ruckte und bockte; der Anzug versuchte, aus der Fesselung zu entkommen. Er schaffte es nicht. Der eigene Pikosyn handelte gegen seine Interessen und redete leise auf seinen Insassen ein. Endlich gab Myles Kantor auf und kehrte zu den Gefährten zurück.
»Ich hätte auf Ockonea hören sollen und mich gefangen nehmen lassen.«
»Unsinn!« Der Arkonide schüttelte den Kopf. »Damit hättest du uns gezwungen, an deiner Befreiung zu arbeiten, statt unsere Kraft und Ausdauer auf die Erkundung der Traumblase zu konzentrieren.«
»Ja, ja, ich weiß. Es ist dumm von mir, ausgerechnet jetzt den Mut sinken zu lassen. Aber mir fällt nichts mehr ein. Es ist, als seien meine Gedanken mit Brettern vernagelt.«
»Willst du damit sagen, dass du unter ähnlichen Symptomen leidest wie Dao-Lin?«
»Ich weiß es nicht.«
Du bist auf der richtigen Spur, Alter, warf der Extrasinn ein. In der Tat sieht alles nach einem Zusammenhang aus. Du darfst jetzt nicht lockerlassen.
»Beschreibe mir, was du empfindest!«, bat er.
Widerstrebend schilderte Myles Kantor seine Eindrücke. Etwas legte sich immer wieder wie ein Schleier über seine Gedanken. Es fiel ihm schwer, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und Gedanken in einen Bezug zueinander zu bringen, der Augenblicke zuvor noch existiert hatte. Der Zustand hielt jedes Mal fünf bis zehn Minuten an.
»Ich habe Angst vor dem nächsten Mal«, gestand der Wissenschaftler.
Atlan rief sich in Erinnerung, was die Pikosyns an Informationen aus dem Bauwerk zusammengetragen hatten. Die Kardia, wie Myles das Gebilde im Zentrum des Bauwerks getauft hatte, besaß eine suggestive, um nicht zu sagen hypnotische Komponente, die jede Annäherung abblockte und zudem Nachwirkungen erzeugte. Myles hatte sich der Kardia nie bis zu diesem gefährlichen Abstand genähert, und doch schien er etwas davon mitbekommen zu haben.
Die unheimliche Kraft, die die Kartanin erfahren hat, dehnt sich aus. Vergiss das nicht! Sie wird stärker, sie wächst. Myles leidet ebenso darunter, nur nicht so schlimm.
Atlans Gedanken waren bereits einen Schritt weiter und bewegten sich um die Frage, worum es sich bei der Kardia handelte. Dao-Lin-H'ay konnte dazu beitragen, Licht in das Dunkel zu bringen. Das Ding, wie die Kartanin es genannt hatte, bedrohte sie. Zumindest empfand sie es so. Ihr Zustand ließ kaum vermuten, dass es sich dabei um Einbildung handelte. Leider konnte auch der Pikosyn ihres SERUNS keine Auskunft über die Art der Beeinflussung geben.
Der Arkonide neigte nicht dazu, sich in wirren Spekulationen zu ergehen. Ein Gedanke ließ ihn jedoch nicht mehr los. Er hing damit zusammen, dass sie bisher vergeblich nach Spuren der Philosophen Ausschau gehalten hatten.
Nach dem, was sie über diese Wesen wussten, waren es zweiundfünfzig an der Zahl, und ihre Existenz in der Traumblase unterschied sich von der auf den betroffenen Planeten. Ihre Traumblasen-Komponenten gerieten zu ins Riesenhafte gewachsenen Abbildern.
Du kannst froh sein, dass du noch nicht auf sie gestoßen bist. Vermutlich könntet ihr ihnen selbst zu dritt nicht länger als einen Atemzug widerstehen.
Das mag durchaus sein, dachte Atlan. Ich will auf etwas anderes hinaus. Es muss nicht stimmen, dass die Philosophen überall in ihrer Riesengestalt herumlaufen.
Er teilte Myles seine Gedanken mit. »Kann es sein, dass sich die Philosophen in diesem Gebilde aufhalten, das sich ortungstechnisch nicht durchdringen lässt?«
»Es liegt im Bereich des Möglichen«, pflichtete der Terraner ihm bei. »Das Bauwerk stellt dann so etwas wie das Esszimmer für diese Wesen dar. Ein angereicherter Brei, zu Röhren und Schläuchen gegossen und zu irrwitzigen Gebilden gewunden und verdreht, versorgt sie.«
Der Arkonide hatte seine Erlebnisse am und im Gliederschiff derart plastisch geschildert, dass der terranische Wissenschaftler sich alles bis in die kleinste Einzelheit vorstellen konnte.
»Es könnte bedeuten, dass die Philosophen ihre endgültige Größe noch lange nicht erreicht haben«, setzte Atlan den Gedanken fort. »Das Bauwerk wächst weiter, und ich vermute stark, dass inzwischen die Gliederschiffe der meisten Planeten eingetroffen sind und im Nebelfeld parken. Das ›Lebkuchenhaus‹ wird systematisch vergrößert.«
Myles verschluckte sich und hustete. Eine einzelne Strähne seiner blonden Haare hing ihm ins Gesicht, und er machte eine Geste, als sei ihm plötzlich etwas Wichtiges eingefallen.
»Neuntausend Kilometer Durchmesser, wo sind sie geblieben?«, fragte er. »Die Kardia ist das Zentrum des Bauwerks, und dieses wird vom Silberfeld begrenzt. Was aber ist nebenan? Wie viele Abteilungen besitzt die Traumblase? Und wie wechselt man zwischen ihnen hin und her? Die Kardia könnte so etwas wie ein auf mentaler Basis abgeschirmter Transmitter sein. Benutzung für Unbefugte auf eigene Gefahr.«
Zuviel Spekulation auf einem Haufen, kommentierte der Extrasinn. Lass dich davon nicht beeinflussen!
»Im Hyperraum ist vieles möglich. Bei dem Raum mit neuntausend Kilometer Durchmesser könnte es sich um das Innere der Kardia handeln«, hielt der Arkonide dem Terraner entgegen. »Dann wäre dies hier nur der Vorhof zur Traumblase. Die Tatsache, dass sich von außen nichts orten lässt, spricht...




