E-Book, Deutsch, Band 2655, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Ellmer Perry Rhodan 2655: Garrabo schlägt Phenube
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8453-2654-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Neuroversum"
E-Book, Deutsch, Band 2655, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2654-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
ARNDT ELLMER Er hat einen direkten Draht zu den Perry Rhodan-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der Perry Rhodan-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den Perry Rhodan-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei Perry Rhodan genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der Perry Rhodan-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Wobei Arndt Ellmer, Jahrgang 1954, den Bezug zur Science Fiction schon recht früh herstellte: 'Mit acht Jahren entdeckte ich gewissermaßen die Sterne. Ich sah, dass es sie tatsächlich gab, die fernen Sonnen. Ein kleines Buch über den Sternenhimmel vervollständigte meinen Traum von der Unendlichkeit. Bis heute hält er mich gefangen.' Wohl auch aus diesem Grund verlor Ellmer in all den Jahren der Schule und des Studiums der Sprachwissenschaften nie den Kontakt zur phantastischen Literatur. Erste Fangeschichten erschienen in den 70er Jahren; sein erster Roman wurde 1980 im Zauberkreis-Verlag publiziert. Rasch kamen weitere Titel auf den Markt. Ebenfalls 1980 erschien das Perry Rhodan-Taschenbuch Nummer 213 'Weg in die Unendlichkeit'. 1981 stieg Ellmer in die ATLAN-Serie ein. 1983 kam dann Perry Rhodan hinzu. Daneben entstanden zahlreiche Einzelromane, unter anderem der beliebte Zyklus um die 'Sternenkinder'. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 Perry Rhodan- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 Perry Rhodan-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der Perry Rhodan-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1.
Mit dem Erwachen kehrte der Schmerz zurück – und ein winziges Bruchstück seiner Erinnerung.
Er glaubte ein Geräusch zu hören wie berstendes Glas.
Eine Woge schwemmte sein Innerstes an die Oberfläche, schleuderte es dorthin, wo es die schlimmsten Qualen durchlitten hatte. Er glaubte fremde Gedanken in sich zu erkennen, die sich zwischen die eigenen drängten, jeder einzelne ein feuriger Stich.
Er wollte dagegen ankämpfen – vergeblich. In ihm war keine Kraft, kein Leben. Das Sein floss aus ihm hinaus, die fremden Gedanken versiegten.
Für einen winzigen Augenblick schien seine Welt stillzustehen. Der Druck in seinem Innern ließ nach, das Bild einer brennenden, zerbrechenden Mauer verblasste. Ihre Steine setzten sich zusammen, als liefe die Zeit rückwärts. Einer leuchtete hell wie ein Stern. In dem grellen Schein entdeckte er ein Gesicht. Er kannte es. Es gehörte Tormanac da Hozarius, einem Arkoniden. Er wollte ihm die Hand entgegenstrecken, damit dieser Mann ihm half.
Es gelang ihm nicht. Er war zu schwach, auch nur einen Finger zu rühren. Das Gesicht zerfaserte, der Stern erlosch. Dunkelheit umfing ihn wieder, aber dieses Mal verlor er das Bewusstsein nicht.
Dafür versiegte der Schmerz, ohne etwas zu hinterlassen.
Dieses Gesicht ... Seine Gedanken kämpften sich wie durch zähen Sirup voran. Das bin ich! Ich bin Tormanac da Hozarius! Aber wo bin ich?
Ein glühender Stich jagte durch sein Bewusstsein. Erneut schmerzte es, als rissen unsichtbare Klauen sein Innerstes entzwei.
Eine Stimme sprach. Sie drückte ihr Bedauern aus. Viermal in hundert Arkonjahren hatte es nicht funktioniert. Er hatte die höchste Stufe der ARK SUMMIA nicht geschafft. Sein Extrasinn war nicht aktiviert worden.
Wo bin ich?, wiederholt er die Frage. Er sah nichts, er hörte nichts, sein Körper war taub, die Nerven abgestorben.
Wieder stach ein Erinnerungsfetzen auf ihn ein, der Tod Shallowains. Auch das schmerzte, aber es war ein anderer Schmerz. Shallowain der Hund, hatte versucht, das Beste aus der misslungenen Karriere seines Schützlings zu machen.
Eine Karriere, die nun zu Ende war, weil Fremde Tormanac in ihre Gewalt gebracht hatten. Er hielt sie für jene Wesen, die Herm Porlt als Badakk bezeichnet hatte. Tormanac da Hozarius wusste den Namen wieder, und gleichzeitig erinnerte er sich an das Becken, in das sie ihn gelegt hatten. Ich muss da raus!
Die Flüssigkeit war in seinen Körper eingedrungen, gefolgt von fremden Gedanken. Er suchte sie und fand sie nicht. Das Gefühl, dass etwas aus ihm hinausfloss, blieb hingegen.
Ich habe einen Fehler gemacht, dachte er. Ich habe nicht auf den Rat Ghlesduuls gehört.
Nun war es zu spät.
Tormanac da Hozarius wurde kalt. Er schien auf einer Eisfläche zu liegen. Der Gedanke, eingefroren zu werden, löste Panik in ihm aus. Er wollte den Körper herumwerfen, damit er auf dem Bauch zu liegen kam und sich schneller aufrichten konnte. Die Paralyse ließ es nicht zu.
Ich bin ein schlechter Garrabo-Spieler. Ich hätte zuvor den nächsten und den übernächsten Schritt bedenken sollen.
Die Sternengötter gaben ihm keine zweite Chance.
Bostich, ich habe dich enttäuscht!
Die Furcht, von der glorreichen Familiengeschichte für alle Zeiten totgeschwiegen zu werden, verlieh ihm neue Kraft. Er versuchte die Finger zu bewegen – es klappte. Er schob einen Arm von sich, auch das funktionierte. Nach und nach wich die Lähmung von ihm. Sie tat es nicht ganz, aber immerhin gelang es ihm in einem ersten Schub, seine Nervenbahnen so zu aktivieren, dass er seinen Körper wieder spürte.
Wie von fern hörte er ein Murmeln – von einem Bach oder von Stimmen. Eigentlich hätte er längst tot sein müssen. Ohne zu atmen, hielt es ein Arkonide nicht lange unter Wasser aus und schon gar nicht in dieser gallertartigen, schleimigen Flüssigkeit, in die man ihn versenkt hatte.
Die Sternengötter hatten ein Einsehen.
Durch die geschlossenen Lider drang Helligkeit. Sein Schluckreflex setzte ein. Tormanac da Hozarius spürte einen Luftzug an der Nase und atmete vorsichtig ein. Es war reine Luft, die in seinen Rachen und die Luftröhre strömte, nichts Flüssiges, kein Schleim.
Etwas war anders als erwartet. Er suchte nach einer Erklärung. Das Notsignal fiel ihm ein, das er ausgelöst hatte.
Probeweise öffnete er ein Auge, dann das zweite. Er lag mit dem Gesicht nach unten und ausgebreiteten Armen da. Der grau-braun gesprenkelte Untergrund roch nach einem Desinfektionsmittel. Das war nicht der Tank, in den ihn die tonnenähnlichen Wesen gelegt hatten.
Tormanac da Hozarius atmete tiefer ein, ohne es sich anmerken zu lassen. Sein Leben hing an einem seidenen Faden, das sagte ihm sein Instinkt. Er musste schneller auf den Beinen sein, als sie schießen konnten.
Tormanac traute es sich zu. Er war durchtrainiert, sogar mehr als das. Sein Amt als Berater Bostichs I. brachte es mit sich.
Sein Kopf wurde klar, die Erinnerungen an die Ereignisse vor der Paralyse kehrten in allen Einzelheiten zurück. Das Zusammentreffen mit den Zylinderwesen hatte sich eher zufällig ereignet, verursacht durch den Vorstoß der Unither.
Unmerklich spannte der Arkonide seine Muskulatur an und bereitete sich auf den Sprung vor. Einer Raubkatze ähnlich nach vorn schnellen und dabei vom Boden hochkommen, das hatten ihm schon die Sportlehrer in seiner Jugend beigebracht. Es mit derselben Geschmeidigkeit zu tun wie ein jagendes Tier, hatte er von Shallowain gelernt.
Ein paar Augenblicke noch ... Für Arkon!
Langsam drehte er den Kopf zur Seite. Sofort stach es in seinem Nacken wie von tausend Nadeln. Es wurde doch nichts mit dem Schnellstart. Noch nicht. Tormanac da Hozarius starrte auf ein halbes Dutzend Paar Stiefel in seiner Nähe, undeutlich zu erkennen im schummrigen Licht. Dazwischen ragten zwei Säulen mit einem halben Meter Durchmesser auf.
Der Arkonide entspannte sich. Er kannte dieses Wesen. Es war Ghlesduul, der Naat. Sein Leibwächter, sein Partner, der ihm das Fehlen des Extrasinns zu kompensieren half. Die beiden Säulenbeine bewegten sich auf ihn zu.
Naats waren in Arkonidenaugen groß und plump, mit überlangen Armen und einem Kugelkopf, der direkt auf dem Rumpf saß. Ihre Haut war haarlos, schwarzbraun, lederartig. Sie hatten drei Augen. Die Nase bestand aus zwei winzigen, schnell verschließbaren Hautlappen.
Naats wirkten unbeholfen, man unterschätzte sie gern. Die Funktionstüchtigkeit ihrer Feinmotorik allerdings wollte Tormanac lieber nicht ausprobieren. Als sich der Naat über ihn beugte, kehrte das Leben vehement in den Arkoniden zurück.
»Ich kann allein aufstehen«, sagte Tormanac. Seine Stimme klang verwaschen und glitschig, aus den Mundwinkeln liefen Reste dieses ekelhaften Schleims.
Eine Art Vorhang senkte sich zwischen die Säulen und ihn. Tormanac da Hozarius stemmte sich mit den Armen hoch, ging in die Hocke und schnellte federnd hoch. Schwindel erfasste ihn, er musste mit den Armen balancieren. Der Riese mit den Säulenbeinen legte ihm einen Umhang über die Schultern. Tormanac zog ihn hastig zusammen, sodass er nur die rechte Schulter und den Arm frei ließ. Der Arkonide legte den Kopf in den Nacken, schaute zu dem Naat empor, der den Helm seines Kampfanzugs offen trug.
Es besteht keine unmittelbare Gefahr!
»Ich danke dir, Ghlesduul!«, sagte Tormanac da Hozarius. »Du hast mich vor dem Tod bewahrt. Oder vor Schlimmerem!«
Seine Beine gaben nach. Der Naat fing ihn auf.
*
Indirekte Beleuchtung füllte den Raum mit diffusem Licht. Es gab keine Einrichtung mit Ausnahme des Beckens, das weiter hinten stand. Die schleimige Flüssigkeit schwappte auf und ab. Pfützen am Boden deuteten darauf hin, dass Ghlesduul und seine Begleiter ihn aus diesem Becken geholt hatten.
Tormanac musterte die Männer neben Ghlesduul. Ein paar der Gesichter kannte er bereits. Die Männer gehörten zur Sicherheitsabteilung von Mapoc da Akkat, dem Oberhaupt der Akkat-Familie, dessen Einladung Tormanac nach Travnor geführt hatte.
Tormanac da Hozarius hielt Mapoc für ein hochrangiges Mitglied der Interessengruppe Ark'Tussan, die mit Imperator Bostich I. Gespräche über eine engere Zusammenarbeit führen wollte.
Seit dem Attentat auf der Plejadenwelt Maharani rückte die Ark'Tussan deutlicher in den Fokus des Herrschers. Die Interessengruppe strebte nach einem in der Milchstraße führenden Kristallimperium. Wie es schien, wollte sie ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen, mit den Methoden von Verschwörern und Terroristen. Mapoc da Akkat sprach von engeren Beziehungen zum Thron, von Kooperation und Zusammenarbeit, aber das umschrieb eher die offizielle Politik der Regierung von Travnor. Die Ark'Tussan verfügte daneben über einen militanten Flügel, der die Ziele einer umfassenden arkonidischen Hegemonie in der Milchstraße in möglichst kurzer Zeit verwirklichen wollte.
Inzwischen konnte sich Tormanac da Hozarius wieder an alles erinnern, was er seit seiner Ankunft erlebt hatte, auch an den Felssturz, der ein Attentat gewesen war. Die Auftraggeber hatten in seinen Augen kurzsichtig gehandelt. Wenn die Ark'Tussan mehr Einfluss auf Bostich nehmen wollte, ließ es sich bestimmt nicht dadurch erreichen, dass die Organisation einen seiner Berater umbrachte.
Inzwischen war eine dritte Partei im Spiel. Ein Begriff geisterte durch seine Gedanken, den er noch nicht richtig einordnen konnte. QIN SHI ...
Tormanac beendete die Musterung. Der Naat umhüllte ihn mit einem Transportfeld, das sich in Bewegung setzte und ihn aufrecht zur Tür beförderte. Die...




