?erban, Robert
Robert ?erban wurde am 4. Oktober 1970 in Turnu Severin, Rumänien, geboren. Der Schriftsteller und Journalist studierte Kunst und Design an der West-Universität und Bauwesen an der Universität Politehnica, beide in Timi?oara/Temeswar, wo er auch lebt. Er ist Präsident des Internationalen Literaturfestivals Timi?oara, Redaktionsmitglied der Zeitschrift Orizont und Produzent der Fernsehsendung Piper pe limba (Pfeffer auf der Zunge, TVR Timi?oara und TVR 3). Zahlreiche Veröffentlichungen, Preise und Stipendien. Neben mehreren Interview-Bänden und Sammlungen publizis- tischer Beiträge veröffentlichte Robert ?erban seit den 1990er-Jahren ein beachtliches literarisches Werk, u. a. die Titel Fire?te ca exagerez / Natürlich übertreibe ich (Lyrik, 1994, Debütpreis des Rumänischen Schriftstellerverbandes), Odyssex (Lyrik, 1996), Pe urmele marelui fluviu / Auf den Spuren des großen Stroms (Lyrik und Prosa, gemeinsam mit Nora Iuga, Ioan Es. Pop, Werner Lutz und Kurt Aebli, 2002), Barzaconii / Anus dazumal (Prosa, 2005), Cinema la mine-acasa / Heimkino, bei mir (Lyrik, 2006, Preis der Zeitschrift Observator cultural für den besten Gedichtband des Jahres 2006, Preis des Schriftstellerverbandes Timi?oara, nominiert für den Lyrikpreis der Zeitschrift Cuvântul), Athénée Palace Hotel (Drama, gemeinsam mit Alexander Hausvater, 2007), o caru?a încarcata cu nimic / ein karren beladen mit nichts (Lyrik, gemeinsam mit Ioan Es. Pop und Peter Sragher, 2008), Moartea parafina / Feintod (Lyrik, 2010, Preis der Zeitschrift Luceafarul de diminea?a, nominiert für den Lyrikpreis des Schriftstellerverbandes Timi?oara), [20] Arti?ti ai genera?iei ’80 / [20] Künstler der Generation ’80 (Kunstkritik, 2015), Pu?in sub linie / Nah an der Gürtellinie (Lyrik, 2015, Lyrikpreis von Radio România Cultural, Preis der Zeitschrift Ateneu, Preis des Schriftstellerverbandes Timi?oara), Ascuns în transparen?a / Versteckt in der Transparenz (Lyrik, gemeinsam mit Pavel Vere?, 2017), Tehnici de camuflaj / Techniken der Tarnung (Lyrik, 2018, ausgezeichnet mit dem Lyrikpreis der Zeitschrift agen?iadecarte.ro), ce ramâne din via?a / what’s left of life (Lyrik, zweisprachige Ausgabe, 2022), Învederatul. Poeme alese 1994–2022 / Das Sichtbare. Ausgewählte Gedichte 1994–2022, 2022). In deutscher Übersetzung sind im Pop Verlag in Ludwigsburg bisher folgende Titel von Robert ?erban erschienen: Heimkino, bei mir (2009), Feintod (2018), Nah an der Gürtellinie (2018), Ein plötzlich erlöster Glücksritter (2018).
Robert ?erban wurde zu Literaturfestivals und Lesungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Polen, Serbien, der Ukraine, der Tschechischen Republik, Großbritannien, Spanien, Portugal, Belgien, Dänemark, Israel und China eingeladen. Gastaufenthalte in Krems (2005), Thusis (2007), Winterthur (2009) und Wien (2013). 2004 ehrte ihn das rumänische Präsidialamt mit dem Orden für kulturelle Verdienste im Rang eines Ritters.
Konradt, Edith
Edith Konradt wurde 1955 in Sighisoara/Schäßburg, Rumänien, geboren. Nach dem Abitur 1974 studierte sie an der Babes-Bolyai-Universität in Cluj/Klausenburg die Lehramtsfächer Deutsch und Englisch, nach der Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland 1977 setzte sie ihre Studien in Neuerer deutscher Literatur, Germanistischer Linguistik und Kunstgeschichte erst in Würzburg, ab 1980 in München fort, 1982 Magisterprüfung und 1987 Promotion zum Dr. phil. an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1983 bis 1987 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Eichstätt, Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Seit den 1980er-Jahren als Lektorin, Redakteurin und Übersetzerin tätig, zahlreiche literaturhistorische und literaturkritische Veröffentlichungen in wissenschaftlichen und literarischen Zeitschriften und Sammelbänden mit dem Schwerpunkt deutsche Literatur aus Südosteuropa, u.?a. Mitarbeit als Autorin am Lexikon der Deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (München, 2003). Von 1991 bis 1995 Herausgeberin und Geschäftsführerin von Halbasien. Zeitschrift für deutsche Literatur und Kultur Südosteuropas. Buchpublikationen: Grenzen einer Inselliteratur. Kunst und Heimat im Werk Adolf Meschendörfers (Frankfurt am Main, 1987), Oskar Pastior – Deutsche Autoren aus dem östlichen Europa (Köln 1993). Übersetzungen aus dem Rumänischen und Englischen:
• Rodica Draghincescu: Phänomenologie des geflügelten Geschlechts. Gedichte. Stuttgart: Edition Solitude, 2001.
• PAPI Emilian Rosculescu: Ars post artem. Timisoara: Marineasa, 2003.
• Tricia Guild: Inspirationen. München: Winkler Medien Verlag, 2004.
• Ioan Flora: Die Donau – leicht ansteigend. Gedichte (gemeinsam mit anderen Übersetzern). Ludwigsburg: Pop Verlag, 2004.
• PAPI: Manchmal später. Gedichte und Zeichnungen. Ludwigsburg: Pop Verlag, 2005.
• Traian Pop Traian: Schöne Aussichten. Poem in drei Akten, fünf Bildern und einem Prolog. Rimbach: Verlag im Wald, 2005.
• Aura Christi: Elegien aus der Kälte. Gedichte. Ludwigsburg: Pop Verlag, 2008.
• Lucian Dan Teodorovici: Dann ist mir die Hand ausgerutscht. Prosa. Ludwigsburg: Pop Verlag, 2009.
• Traian Pop Traian: Die 53. Woche. Gedichte (gemeinsam mit anderen Übersetzern). Ludwigsburg: Pop Verlag, 2013.
• Dinu Flamând: Schatten und Klippen. Gedichte. Berlin: Klak Verlag, 2017.
• Radu Gavan: Neverland. Roman. Ludwigsburg: Pop Verlag, 2015.
• Traian Pop Traian: Absolute Macht (gemeinsam mit anderen Übersetzern). Ludwigsburg: Pop Verlag, 2018.
• Dinu Flamând: Zwischenfrost. Gedichte. Ludwigsburg: Pop Verlag, 2020.
Pop, Traian
Traian Pop (alias Traian Pop Traian), *1952 Bra?ov/Rumänien, Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist. Freiberufliche Mitarbeit während des Studiums und danach (Ton-Ingenieur, Texter, Bühnenarbeiter) bei Rock- und Jazz-Musikgruppen. Parallel dazu Veröffentlichung ungebärdiger Texte. Einige Theaterstücke, u.a. Die Stadt der Lügenzwerge (nach zehn Vorstellungen verboten) – und Schöne Aussichten (kurz vor der Uraufführung verboten). Dezember 1989 bis Januar 1990 – Mitglied des ersten Redaktionsteams der Tageszeitung „Temesvar“ nach dem Sturz Ceausescus. Seit 1990 lebt er in Ludwigsburg wo er 2002 ein Literaturverlag gegründet hat. Traian Pop Traian wurde als Autor und Verleger mit zahlreichen Literaturpreisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. 2002 Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes, 2020 Andreas-Gryphius-Preis, 2021 Dorfschreiberpreis Katzendorf und 2024 mit dem Deutschen Verlagspreis. 2025 ehrte ihn das rumänische Präsidialamt mit dem Orden für „Kulturelle Verdienste“ im Rang eines Offiziers, Kategorie A – „Literatur“. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Der letzte Schnee (sorbisch-deutsch, 2020). Kurzfilm Traumdiktat nach dem Gedicht Wer keinen blassen Schimmer hat, Poscimur Produktion (2004).