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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 8, 400 Seiten

Reihe: Elemental Assassin

Estep Spinnenfalle

Elemental Assassin 8
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-492-97677-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Elemental Assassin 8

E-Book, Deutsch, Band 8, 400 Seiten

Reihe: Elemental Assassin

ISBN: 978-3-492-97677-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Messerscharf und rot wie Blut - das ist Gin Blancos neues Abendkleid, und es steht ihr ausgezeichnet. Auch wenn sie als Profikillerin eigentlich ununterbrochen Arbeit hat, gibt es eine Feierlichkeit, die sich Gin auf gar keinen Fall entgehen lassen möchte: In einer opulenten Gala in Ashlands angesagtesten Kunstmuseum sollen die ach-so-schicken Besitztümer ihrer jüngst verstorbenen Erzfeindin ausgestellt werden. Doch leider ist die Veranstaltung nicht nur super hip, sondern auch heiß begehrt bei Kriminellen. Kaum hat Gin begonnen, den Abend zu genießen, wird das Museum von einer Diebesbande gestürmt. Eine Frechheit, die die Auftragskillerin nicht auf sich sitzen lassen kann - schließlich ist nicht nur ihr Kleid scharf, sondern auch die Messer darunter ...

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.
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1


»Das sähe fantastisch an dir aus!«

Finn zeigte auf ein obszön großes Armband in der Mitte einer Vitrine voller Schmuck. Das Glänzen der Juwelen passte zu dem gierigen Funkeln in seinen Augen.

Ich warf einen Blick auf das Preisschild, das an der mit Edelsteinen überzogenen Monstrosität hing. »Dir ist schon klar, dass der Preis dieses Armbandes fast an mein monatliches Einkommen als Auftragsmörderin herankommt, oder?«

»Du meinst, dein Honorar zu der Zeit, als du tatsächlich noch Leute für Geld umgebracht hast«, hielt Finn dagegen. »Oder wie ich es gern nenne: in der guten alten Zeit.«

Finn bedachte das Diamantarmband noch mit einem sehnsüchtigen Blick, bevor er zu den Schuhen weiterzog. Er schnappte sich einen lilafarbenen Pump von einem Regalbrett und wedelte damit vor mir herum, bevor er ihn selbst eingehend betrachtete. Er musterte den Schuh vollkommen hingerissen, als wäre er ein Kunstwerk und nicht nur eine überteuerte Ansammlung von zusammengenähten Lederfetzen.

»Das ist der neuste Schrei«, erklärte er träumerisch. »Handgenähtes lavendelfarbenes Wildleder mit zehn Zentimeter hohen Absätzen. Ist er nicht fantastisch?«

Ich zog eine Augenbraue hoch. »Habe ich dir schon mal gesagt, wie unheimlich ich es finde, dass du mehr über Damenschuhe weißt als ich?«

Finn grinste und seine grünen Augen leuchteten amüsiert. »Mehrfach. Aber mein unfehlbarer Sinn für Mode ist auch eines der vielen Dinge, die du so an mir liebst.«

Er rückte seine graue Krawatte zurecht und zwinkerte mir zu. Ich schnaubte und wanderte zu einer Kleiderstange an der Wand, auf der die verschiedensten Klamotten hingen.

Wir waren zusammen shoppen, eine von Finns Lieblingsbeschäftigungen. Meine allerdings nicht. Ich achtete nicht besonders darauf, was ich anzog. Mir war nur wichtig, dass meine Jeans und Stiefel bequem genug waren, um darin zu kämpfen, und meine Ärmel meiner Oberteile so lang, dass sie die Messer verbargen, die ich unentwegt mit mir herumschleppte. Als Profikillerin »die Spinne« hatte ich schon vor langer Zeit gelernt, nicht zu viel Geld für Kleidung auszugeben, die letztendlich doch nur Blutflecken abbekommen würde.

Doch hier war ich nun, auf Shoppingtour. Finn war kurz nach dem Mittagessen im Pork Pit, meinem Barbecue-Restaurant, aufgetaucht und hatte mich nach Northtown geschleppt, den Teil von Ashland, in dem die soziale, magische und finanzielle Elite von Ashland lebte und einkaufte. Wir hatten die letzte Stunde damit verbracht, in einer schicken, neu angelegten Einkaufsstraße von Laden zu Laden zu flanieren.

Im Moment sahen wir uns im Posh um, einer der größten, schicksten und teuersten Boutiquen in diesem Block. Regale voller Ballkleider und Abendgarderobe füllten den Laden. Die weißen Kleider hingen ganz links, dann verdunkelten sich die Farben nach rechts bis zu Mitternachtsschwarz – als würde sich ein Regenbogen einmal quer durch den Raum ziehen. Es gab kein einziges Stück hier, das weniger als fünftausend Dollar kostete, die Schuhe an der hinteren Wand waren mindestens genauso teuer. Ganz zu schweigen von den winzigen Handtaschen, die zehnmal mehr wert waren als ein gutes Abendessen.

»Komm schon, Gin«, schmeichelte Finn und hielt mir den Pump entgegen. »Probier ihn doch wenigstens mal an.«

Ich verdrehte die Augen, nahm ihm den Schuh ab und wog ihn in der Hand. »Leicht, schöne Farbe. Nicht das Schlimmste, was du mir heute gezeigt hast. Und dieser schmale Absatz gibt eine akzeptable Waffe ab, wenn man sich die Mühe macht, ihn vom Schuh abzubrechen und das Ende zu einer Spitze zu feilen.«

Mit einem Seufzen nahm mir Finn den Schuh wieder ab. »Habe ich dir schon mal gesagt, wie gruselig ich es finde, dass du High Heels nur als potenzielle Stichwaffen betrachtest?«

Ich grinste ihn an. »Das sagst du mir ständig. Aber mein unfehlbarer Sinn für improvisierte Waffen ist eines der Dinge, die du so an mir liebst.«

Dieses Mal war es an Finn, die Augen zu verdrehen. Dann murmelte er, dass man mich einfach nirgendwohin mitnehmen könne. Mein Grinsen wurde breiter. Ich liebte es genauso sehr, meinen Ziehbruder auf die Palme zu bringen, wie er es genoss, mich zu nerven.

»Sag mir doch bitte noch mal, warum ich mit dir zu dieser Party gehen muss«, forderte ich ihn auf, als seine Tirade ein Ende fand.

»Das ist nicht einfach eine Party«, brummte er. »Es ist die Eröffnungsgala für eine Ausstellung von Kunstwerken, Juwelen und anderen Kostbarkeiten aus dem Besitz der verstorbenen und sicherlich mit keiner Träne beweinten Mab Monroe. Jeder von Rang und Namen wird da sein, ob nun aus der Unterwelt oder nicht. Es ist das Event der besseren Gesellschaft in diesem Sommer. Außerdem: Bist du nicht wenigstens ein klein bisschen neugierig zu sehen, was das alte Mädchen über die Jahre so angehäuft hat? Die Dinge, die sie gesammelt hat? Was sie schön oder kostbar oder zumindest wertvoll genug befand, um es aufzuheben? Sie war schließlich deine Erzfeindin.«

Mab Monroe war ein wenig mehr gewesen als meine Erzfeindin. Die Feuermagierin hatte meine Mutter und meine ältere Schwester ermordet, als ich dreizehn gewesen war. Außerdem hatte sie mich gefoltert. Aber ich hatte meine Rache bekommen, als ich ihr letzten Winter mein Steinsilber-Messer ins schwarze Herz gerammt hatte. Mab zu töten, war einer der befriedigendsten Momente meines Lebens gewesen. Schlussendlich kam es jedoch nur darauf an, dass sie tot war und ich noch lebte.

»Tut mir leid«, meinte ich. »Ich spüre keinerlei Verlangen danach, Mabs Kostbarkeiten zu besichtigen. Sie sind nutzlos, oder? Ich bin einfach glücklich darüber, dass Mab in ihrem Grab verrottet. Und ich verstehe immer noch nicht, warum du darauf bestehst, mich hierherzuschleppen, um ein Kleid zu kaufen. Ich habe jede Menge kleine Schwarze zu Hause und jedes davon wäre für die Party geeignet.«

Finn schnaubte. »Sicher. Wenn man nichts dagegen hat, etwas anzuziehen, was zerrissen und voller Blut ist.«

Dagegen konnte ich nichts einwenden. Wirklich dumm, dass es einem letztendlich immer die Klamotten versaute, wenn man jemanden abmurkste.

Finn seufzte und schüttelte über mein mangelndes Interesse an Mabs unzähligen Schätzen den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du nicht allein schon aus Neugier hinwillst. Und Gier, natürlich. Das sind auf jeden Fall die Gründe, aus denen ich das Event besuche. Dasselbe gilt wahrscheinlich für die Hälfte der Leute auf der Gästeliste. Also, jetzt weißt du, warum du ein neues Kleid brauchst. Und was die Frage angeht, wieso du mich begleiten musst: Nun, ich habe natürlich zuerst Bria gefragt, aber sie muss arbeiten. Ich brauche irgendjemanden, der mit mir Champagner trinkt und über die anderen Gäste lästert. Diese Bitte willst du mir doch nicht abschlagen, oder?«

»Gott bewahre«, murmelte ich. »Aber was ist mit Roslyn? Oder Jo-Jo? Wieso nimmst du nicht eine von ihnen mit?«

»Roslyn geht bereits mit jemand anderem und Jo-Jo hat ein Date mit Cooper.« Finn zählte unsere Freunde an den Fingern ab. »Ich habe sogar Sophia gefragt, aber an diesem speziellen Abend findet in irgendeinem Kino ein Western-Festival statt, das sie besuchen will. Außerdem würde sie darauf bestehen, schwarzen Lippenstift, ein Steinsilber-Halsband und den Rest ihrer üblichen Grufti-Klamotten zu tragen. Da ich nicht dafür verantwortlich sein will, dass irgendwer aus der alten Garde einen Herzinfarkt erleidet, bist du meine Begleitung.«

»Ich Glückliche.«

»Außerdem ist es ja nicht so, als hättest du schon etwas vor«, fuhr er fort, als hätte ich gar nichts gesagt. »Außer zu Hause herumzusitzen und dein gebrochenes Herz zu beweinen.«

Ich kniff die Augen zusammen und warf Finn einen Blick zu, der die meisten Männer dazu gebracht hätte, in ihren Lederschuhen zu erstarren. Er dagegen griff einfach nur nach einer kanariengelben Riemchensandale und bewunderte sie einen Moment, bevor er mir den Schuh hinhielt.

»Was denkst du? Ist Gelb deine Farbe? Ja, stimmt schon. Nicht bei deinem Teint.« Er stellte den Schuh wieder ab und drehte sich zu mir um. »Hör mal«, sagte er mit ernster Miene. »Ich dachte einfach, es wäre gut für dich, mal einen Abend aus dem Haus zu kommen. Du weißt schon: dich schick anziehen, die Stadt unsicher machen, ein wenig Spaß haben. Ich weiß, wie schwer die letzten Monate, in denen du und Owen nicht allzu gut aufeinander zu sprechen wart, für dich gewesen sind.«

Nicht gut aufeinander zu sprechen war noch eine Untertreibung. Ich hatte nicht mit Owen Grayson, meinem Geliebten, gesprochen … seit dem Abend vor ein paar...


Estep, Jennifer
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado« und »Black Blade« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin« und »Bigtime«.



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