„Triumphe, Niederlagen und Volksvergnügen“, all das gehört zum Sport dazu. Doch welchen Sportarten man gerade in Kufstein seit der Zeit um 1900 nachging, welche Siege man einfuhr und welche Vereine den größten Zulauf hatten, das hat Andreas Exenberger nun erstmals systematisch erhoben. Der Wirtschafts- und Sporthistoriker erzählt von Kufstein, der Hochburg des Schlittensports, der Heimat erfolgreicher Faustballer und dem Austragungsort des Bambini-Turniers der jungen Tennisprofis. Ausführlich legt er die Geschichte des Fußballs dar, der zeitweise mit vier Vereinen in der Stadt vertreten war. Leidenschaftlich vom Publikum verfolgt, boten die Spiele der Kufsteiner Kicker reichlich Spannung und auf regionaler wie nationaler Ebene auch so manchen Sieg. Dass die größten Kufsteiner Erfolge aber in Sportarten wie Tischtennis oder Baseball gelangen und Kufsteiner Olympioniken im Skeleton, Rennrodeln, Judo und Segeln antraten, zählt zu den vielen erstaunlichen Erkenntnissen zur Sportgeschichte der Stadt im 20. und 21. Jahrhundert.
Exenberger, Andreas
Andreas Exenberger, geboren 1972 in Kufstein und bis 2000 in Endach wohnhaft, ist assoziierter Professor für Wirtschafts und Sozialgeschichte an der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Universität Innsbruck. Er ist promovierter Volkswirt und diplomierter Politikwissenschaftler und hat die VS Zell und das BG/BRG Kufstein besucht. Seit 1999 arbeitet er an der Universität Innsbruck und beschäftigt sich in der Forschung vor allem mit globalen Themen und Fragen der Ungleichheit, Armut und Entwicklung mit einem regiona len Fokus auf Afrika. Zudem ist er in der Vermittlung von wissen schaftlichen Erkenntnissen engagiert, u. a. mit transferorientierten Publikationen wie Globo. Eine neue Welt mit 100 Menschen (2020; gemeinsam mit Stefan Neuner und Josef Nussbaumer) sowie zahl reichen öffentlichen Vorträgen, und ist in diesem Zusammenhang auch ehrenamtlich in mehreren Vereinen tätig (unicum:mensch, Komment, teamGlobo). Derzeit leitet er außerdem ein von der FFG gefördertes Projekt Ein digitaler Wegweiser bei sozialen Problemen: Der Sozialroutenplan für Westösterreich mit dem Ziel, den Zugang zu sozialen Unterstützungsleistungen zu verbessern, und ist im Tiroler Armutsforschungsforum aktiv. Seine lokalgeschichtliche Tätigkeit beinhaltet u. a. Arbeiten zu ver schiedenen Aspekten der Tiroler Wirtschafts- und Sozialgeschichte in der Nachkriegszeit (zusammen mit Josef Nussbaumer) sowie die Herausgeberschaft des Sammelbandes Ein Fels in der Brandung? Bischof Golser und der Innsbrucker Hexenprozess von 1485 (2015). Außerdem hat er in der „Edition Kufstein“ bereits den Band 4 Es geht bergauf, aber nicht von selbst. Eine Kufsteiner Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1950–2000 (2021) verfasst.