E-Book, Deutsch, 550 Seiten
P. Walter Jacobs Remigration und seine Intendanz an den Städtischen Bühnen Dortmund 1950-1962
E-Book, Deutsch, 550 Seiten
ISBN: 978-3-8309-8815-1
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Anhand ausgewählter Themen spannt die vorliegende Studie einen weiten Bogen, in dem die Vorbereitung der Remigration, die Umstände von Jacobs Wahl und die Auseinandersetzungen um seine Stellung als Intendant, Fragen des Theaterkonzepts sowie der Wiedergutmachung betrachtet werden. Gleichsam nebenher ergibt sich ein Bild von der Nachkriegsgesellschaft in Westdeutschland, von den Arbeitsbedingungen in einer kriegszerstörten Stadt sowie vom Theaterbetrieb und seinen Verflechtungen mit städtischer Verwaltung und Presse. Deutlich werden auch der nach wie vor virulente Antisemitismus und die Mechanismen des Verschweigens der jüngsten Geschichte.
Sophie Fetthauer, Studium der Historischen und Systematischen Musikwissenschaft sowie der Neueren Deutschen Literatur an der Universität Hamburg, 2002 Abschluss der Dissertation über Musikverlage im >Dritten Reich< und im Exil, u. a. 2005-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit am Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg, seit 2014 Arbeit an dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt Das Musikerexil in Shanghai 1938-1949, Forschung und Publikationen zu Musikindustrie und Institutionengeschichte im >Dritten Reich< und im Exil, Remigration und Displaced Persons in der Nachkriegszeit sowie Musikerbiographien.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Buchtitel;1
2;Impressum;4
3;Inhalt;5
4;Einführung;11
5;Zur Person P. Walter Jacobs;23
5.1;1 Biographischer Hintergrund und beruflicher Werdegang;25
5.2;2 Zum Selbstverständnis P. Walter Jacobs;33
5.2.1;Politische Positionierung und Haltung zur jüdischen Herkunft während des Exils;33
5.2.2;Bedeutung der deutschen Staatsangehörigkeit: Aus- und Wiedereinbürgerung;39
5.2.3;Haltung zu (Partei-)Politik und jüdischer Herkunft nach der Remigration;43
5.3;3 Die Folgen der NS-Zeit für die Familie Jacob-Strauch und erste Kontakte zwischen den Überlebenden nach 1945;49
5.3.1;Fanny und Max Jacob: Leben im niederländischen Exil 1939–1942;49
5.3.2;Erste Kontakte zwischen den überlebenden Familienangehörigen nach Kriegsende;56
5.3.3;Verfolgung und Ermordung der Familienangehörigen;59
5.3.4;Auswirkungen der NS-Zeit auf die familiären Beziehungen;62
5.4;4 P. Walter Jacobs Publizistik zum Wiederaufbau der deutschen Kultur nach dem Ende des „Dritten Reichs“;67
5.4.1;Nach der Flucht 1933: Sinnstiftung und Pflichterfüllung;68
5.4.2;Während des Zweiten Weltkriegs: das „Andere Deutschland“, Internationalität, Erziehungsarbeit;71
5.4.3;Die Befreiung von Wien und Berlin 1945: Unsicherheit der Aussichten;77
5.4.4;Zusammenfassung;79
5.5;5 Orientierung und erste Rückkehrbemühungen 1945–1948;81
5.5.1;Orientierung nach Kriegsende;83
5.5.1.1;Musiktheater in Südamerika;84
5.5.1.1.1;Fortführung der Freien Deutschen Bühne in Buenos Aires;84
5.5.1.1.2;Option Europa;87
5.5.2;Jacobs Beweggründe für eine Remigration;92
5.5.3;Suche nach Anknüpfungspunkten;97
5.5.4;Resonanz auf Jacobs Bemühungen;100
5.5.5;Nachrichten von Kollegen und Freunden:Leben im Nachkriegsdeutschland und die Situation der Theater;103
5.5.6;Zusammenfassung;110
5.6;6 Europaaufenthalte 1948/49 und 1949/50;111
5.6.1;Vorbereitungen für die erste Europareise;113
5.6.2;Der Europaaufenthalt 1948/49;119
5.6.2.1;Erste Bühnenauftritte im Nachkriegsdeutschland;124
5.6.2.2;Bewerbungen um Intendanzen;127
5.6.2.3;Unterstützung durch Freunde und Weggefährten;128
5.6.3;Vorläufige Rückkehr nach Buenos Aires und zweite Europareise;131
5.6.4;Zusammenfassung;135
5.6.5;Zeittafel: P. Walter Jacobs Europareise 1948/49;137
5.6.6;Zeittafel: P. Walter Jacobs Europareise 1949/50;138
6;Krisen und Konflikte;139
7;7 Wahl zum Intendanten der Städtischen Bühnen Dortmund und Arbeitsbedingungen in der Industriemetropole;141
7.1;Wahl zum Intendanten;142
7.2;Spielstätten der Städtischen Bühnen;149
7.3;Finanzielle Rahmenbedingungen für die Theaterarbeit;156
7.4;Personelle Situation;158
7.4.1;Wiederbeginn am Theater nach 1945;159
7.4.2;Entnazifizierung;164
7.4.3;Jacobs Personalpolitik;168
7.5;Zusammenfassung;172
8;8 P. Walter Jacobs Auseinandersetzungen mit der Stadtverwaltung und der Presse um seine Stellung als Intendant in Dortmund;175
8.1;Jacobs Änderungsantrag zum Dienstvertrag und zur Dienstanweisung 1950;177
8.2;Konflikte mit dem Kulturamtsleiter Walter Wenzel;181
8.3;Anonyme Anfeindungen 1951 und 1952;188
8.4;Pressefehde 1953;192
8.4.1;Interviews des Schauspielers Sepp Bommer zu Jacobs Intendanz;192
8.4.2;Jacobs Stellungnahme vor der Betriebsversammlung;195
8.4.3;Weitere Anfeindungen in der Presse und die Verteidigung Sepp Bommers vor der Betriebsversammlung;198
8.4.4;Entlastung Jacobs durch Ewald Görshop vor der Ratsversammlung;204
8.4.5;Jacobs Antwort auf Walter Wenzels „Stellungnahme zur Theatersituation“;205
8.5;Der Intendantenvertrag von 1953 und Jacobs Prozess gegen Walter Wenzel 1956?–1959;208
8.6;Die Zusatzverträge zum Intendantenvertrag von 1957 und 1960;212
8.7;Zusammenfassung;216
9;9 Antisemitische Anfeindungen und Vorfälle im Umfeld des Dortmunder Theaters;219
9.1;Antisemitismusvorwürfe im Zusammenhang mit der Wahl des Intendanten 1950;220
9.2;Anonyme Hakenkreuzsendung vom 20. April 1950;225
9.3;Der Fall Bernhard Lauschek 1950;227
9.4;Das Bühnen-Volks-Fest 1951;235
9.5;Gerüchte über antisemitische Äußerungen 1951;238
9.6;Beleidigungsklage gegen Berthold Wangnick und Josef Schäfers 1955/56;240
9.7;Zusammenfassung;247
10;10 P. Walter Jacob und der Kritiker der Ruhr-Nachrichten Herbert Gerigk;249
10.1;Die Dortmunder Presse und ihre Musikkritiker;250
10.2;Herbert Gerigk;254
10.3;Kontakte zwischen Jacob und Gerigk;263
10.4;Gerigks Musikkritiken für die Ruhr-Nachrichten;266
10.5;Unkenntnis der Vergangenheit und Professionalität als Entlastungsargument;275
10.6;Schlussstrich oder Eingreifen: der Vergleichsfall Jens Bergfeldt;279
10.7;Zusammenfassung;283
11;11 P. Walter Jacobs Theater- und Spielplankonzept;287
11.1;Jacobs Theaterkonzept;288
11.1.1;Ein „Theater der Menschlichkeit“;288
11.1.2;Volkstheater;291
11.1.3;Repertoiretheater;296
11.2;Der Dortmunder Spielplan für das Musiktheater;298
11.2.1;Oper;299
11.2.2;Operette;302
11.2.3;Ballett;305
11.2.4;Vergleich mit den bundesdeutschen Spielplänen;307
11.3;Spielplangestaltung als geistige und künstlerische Bilanz;309
11.4;Zusammenfassung;315
12;12 Die Eröffnung des Kleinen Hauses am Hiltropwall 1950 mit Ludwig van Beethovens „Fidelio“;319
12.1;Jacobs Publizistik zu Ludwig van Beethoven:Freiheit, Internationalität, Menschlichkeit;321
12.2;Der Festakt und die Festaufführung zur Eröffnung des Kleinen Hauses am Hiltropwall;326
12.3;Die Eröffnung weiterer deutscher Opernhäuser nach 1945 mit Fidelio;335
12.4;Zusammenfassung;340
13;13 P. Walter Jacobs Inszenierungen und Dirigate derOpern Richard Wagners im Spiegel der Presse;343
13.1;Die Zeitungsausschnittsammlung zum Dortmunder Theater inJacobs Nachlass;344
13.2;Jacobs Begründung für die Aufführung der Werke Richard Wagnersin Dortmund;347
13.3;Jacobs Überlegungen zur Inszenierung der Opern Richard Wagners;352
13.4;Die Kritik der Dortmunder Richard Wagner-Inszenierungenvor dem Hintergrund Neu-Bayreuths;354
13.5;Dirigate „abseits aller ‚Kapellmeisterroutine‘“;360
13.6;Zusammenfassung;367
14;14 Die Uraufführung von Erich Wolfgang Korngolds musikalischer Komödie Die stumme Serenade 1954;369
14.1;Jacobs Inszenierungen für das unterhaltende Musiktheater:zwischen Operette und Revue;371
14.2;Erwartungen der Kritik an die Uraufführung von KorngoldsStummer Serenade;379
14.3;Diskussionen um die Gattung der „musikalischen Komödie“;383
14.4;Hollywood und die Filmmusik;390
14.5;Die Reaktion des Publikums im Spiegel der Presse;392
14.6;Zusammenfassung;395
15;15 P. Walter Jacobs Haltung zur Frage der Wiedergutmachung;399
16;16 Bemühungen um Wiedergutmachung 1945??–1953;405
16.1;Wiedergutmachung für die materiellen Verluste der Elternin den Niederlanden;405
16.2;Wiedergutmachung in der Bundesrepublik Deutschland 1950?–1953;408
16.2.1;Anerkennung als Verfolgter des NS-Regimes;409
16.2.2;Sofortbeihilfen;410
16.2.3;Beschädigtenrente;410
16.2.4;Entschädigung für berufliche Einbußen;416
16.2.5;Wiedergutmachung im Namen von Fanny und Max Jacob;418
16.3;Zusammenfassung;421
17;17 Wiedergutmachungsverfahren nach den Bundesentschädigungsgesetzen;423
17.1;Wiedergutmachungsverfahren im eigenen Namen;424
17.1.1;Soforthilfe für Rückwanderer;425
17.1.2;„Schaden im beruflichen Fortkommen“;426
17.1.3;„Schaden im wirtschaftlichen Fortkommen“;429
17.1.4;„Schaden an Körper oder Gesundheit“;433
17.1.5;„Schaden an Eigentum und Vermögen“;441
17.2;Wiedergutmachungsverfahren im Namen von Fanny und Max Jacob;447
17.3;Wiedergutmachungsverfahren im Namen weiterer Familienangehöriger;456
17.4;Zusammenfassung;463
18;18 P. Walter Jacobs Ausscheiden aus dem Dortmunder Intendantenamt und sein Werdegang nach 1962;465
18.1;Das Amtsende in Dortmund;467
18.2;Werdegang nach 1962: Jacob als freier Schauspieler und Regisseur;477
18.3;Anerkennung von Verdiensten im Exil und im Nachkriegsdeutschland;485
18.4;Schlussbemerkung;491
19;Abkürzungen;495
20;Literatur und Quellen;497
20.1;Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteraturan der Universität Hamburg;497
20.2;Weitere Archivbestände;499
20.3;P. Walter Jacob??/??Walter Jacob??/??P. W.: veröffentlichte und unveröffentlichte Schriften;501
20.4;Periodika;505
20.5;Artikel aus Zeitungen, Zeitschriften, Bühnenblättern und anderen Periodika;505
20.6;Literatur und Quellen;518
21;Abbildungen;537
22;Namensregister;541
