Flint | Knalltütenwunder. Was nicht ist, kann ja noch peinlich werden! | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Emma Flint

Flint Knalltütenwunder. Was nicht ist, kann ja noch peinlich werden!

Humorvoller Tagebuchroman für alle ab 10
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-401-80992-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Humorvoller Tagebuchroman für alle ab 10

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Emma Flint

ISBN: 978-3-401-80992-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie erziehe ich meine Eltern zu unpeinlichen Leuten? Endlich neues Lesefutter für alle ab 10 - von Erfolgsautorin Emma Flint! Marlas Familie ist super - im Blamieren! Wo die Kampmanns auftauchen, wird es peinlich. Besonders für Marla! Ihre Mutter macht Stepptanz in der Eisdiele, der Vater kleidet sich wie ein englischer Lord, die kleine Schwester Julia hält ihre Kuscheltiere für Geheimagenten und die große Schwester Valerie ist mit ihren TikTok-Clips sowieso zum Fremdschämen. Besonders, seit sie sich wegen des neuen Nachbarsjungen Fritz in Marlas geliebten Wissenschaftsclub gedrängt hat. Und nicht mal auf ihre beste Freundin ist noch Verlass! Henrike will plötzlich eine Rockband gründen. Doch Marla ist fest entschlossen, sich nicht ebenfalls verrückt machen zu lassen. Im Gegenteil! Sie hat einen Plan: Sie muss ihre Familie zu unpeinlichen Leuten erziehen! Aber wie bringt man seinen Eltern Vernunft bei? Dieser Tagebuchroman macht selbstbewusst und gute Laune und ist perfekt für alle, die lustig-chaotische Geschichten lieben! Erfolgsautorin Emma Flint weiß genau, was sich Kinder ab 10 wünschen. Mit süßen Vignetten und einem tollen Glitzer-Cover von Eva-Schöffmann-Davidov.

Emma Flint, geboren 1975, arbeitete schon als Hausbotin, Bademeisterin, Basketballtrainerin, Regaleinräumerin und Fernseh- und Radioreporterin. Dann hatte sie genug von vernünftigen Jobs und wurde Schriftstellerin. Flint lebt mit ihrer Familie in Köln.
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Weitere Infos & Material


Kapitel 2: Der Clever Kids Club (CKC)


2.1 Das Gebäude


Der Clever Kids Club ist in einem Seitenanbau vom Jugendtreff. Er hat also eine Extratür und man muss nicht durch den normalen Eingang gehen. Das ist gut, weil da hängen so viele von den Älteren rum, die sich selbst für wahnsinnig cool und uns für die totalen Pfeifen halten. Diese Coolprotze lauern im normalen Jugendtreff überall. Wenn wir an denen vorbeigehen, ignorieren sie uns oder gucken spöttisch auf uns herab. Ich hab auch schon welche gehört, die uns »Mikroskop-Freaks« und »Forscherfuzzis« genannt und gelacht haben. Klar, dass ich keine Lust hab, an denen vorbeizulaufen. Aber das brauchen wir nicht, weil wir ja zum Glück den Extra-Eingang haben.

Wir haben drei Räume. Im größeren gibt es einen Elektrobasteltisch und zwei Laborpulte. Auf einem steht ein Mikroskop, das andere hat eine Abzugshaube für chemische Dämpfe. Nebenan ist eine Werkstatt, wo man von Sägen und Schraubenziehern bis Holz, Draht und Plexiglas allerhand Sachen findet, mit denen man Versuchsanordnungen bauen kann. Außerdem haben wir noch einen Ruheraum, der zum Lesen oder für Interviews (ob mit und ohne Kamera) genutzt wird. Alles in allem ein Paradies!

2.2 Die Leitung


Dr. Bernd Schnabel ist ein pensionierter Professor für Elektrotechnik, der sich mit allen Naturwissenschaften ein bisschen auskennt. Alle nennen ihn nur Doc. Er trägt einen grauen Kittel und seine weißgrauen Haare sind so lang, dass er sie zu einem Pferdeschwanz bindet. Er bringt immer seinen Laptop mit, an dem wir auch im Internet recherchieren können.

Blöde Fragen gibt es nicht, sagt der Doc immer. Denn Neugier ist das wichtigste Instrument für einen Forscher.

Das Beste ist, dass der Doc klare Regeln aufgestellt hat. Die oberste Regel heißt: Hier darf jeder forschen, was er will. Und ausgelacht wird niemand! Das finde ich so beruhigend.

Immer mittwochnachmittags und samstagvormittags ist der CKC für uns offen und ich freu mich jedes Mal darauf, obwohl Henrike leider nicht mehr dabei ist, seit sich das mit ihren Judo-Trainingszeiten überschneidet und sie unbedingt irgendwann den schwarzen Gürtel haben möchte.

2.3 Die Mitglieder


Unsere festen Mitglieder sind:

  • Sayyid der Tüftler (13): liebt Elektrogeräte und bastelt ständig an alten Toastern und Bohrmaschinen rum. Sein Ziel ist, einen Roboter zu entwickeln, der für ihn Hausaufgaben erledigt, mit seinem kleinen Bruder Mensch-ärger-dich-nicht spielt und für seine Mutter einkaufen geht.
  • Ann-Kathrin (12): Sie hatte mal eine Chemiekasten-Phase, aber inzwischen ist Klebstoff ihr Ding. Forscht nach einem ungiftigen, aber starken Alleskleber.
  • Joachim der Besserwisser (10): forscht eigentlich selbst nicht, sondern kommentiert nur die Projekte der anderen. Das ist manchmal nervig, aber oft auch hilfreich, weil er einen mit seinen spitzfindigen Fragen auf neue Ideen bringt. Er möchte später »Besserwisser von Beruf« werden, weswegen er diesen Spitznamen bekommen hat. Ich will ja jetzt nicht besserwisserisch klingen, aber ich glaub nicht, dass Besserwisser ein echter Beruf ist.
  • Lotte (11): Lotte ist fasziniert von Feuerwerk jeder Art, besonders von Knallerbsen, von denen sie immer welche in der Tasche trägt. Sie hat ein Testverfahren zu Lautstärke, Zuverlässigkeit (in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit) und Fallhöhe entwickelt, um herauszufinden, welche Knallerbsen die besten sind.
  • Sina (15): Verhaltensforscherin, die Mimik und Körpersprache analysiert. Dazu interviewt sie uns ständig zu angenehmen (z. B. »Was ist deine Lieblingsverkleidung?«) und unangenehmen Themen (z. B. »Wovor hast du am meisten Angst?«) und nimmt alles mit ihrer Videokamera auf.
  • Kröten-Tom (13): Er ist unser Biologieexperte, der bevorzugt Tiere aus dem Garten zu Forschungszwecken anschleppt. Seit ihm die Nacktschnecken abgehauen sind und ein paar zwischen den Teetassen vertrocknet aufgefunden wurden, haben wir ihm verboten, lebende Tiere reinzubringen. Ein anderes Lieblingsobjekt von ihm: fleischfressende Pflanzen. Er kultiviert am Fensterbrett eine ganze Reihe von Venusfliegenfallen, Sumpfkrug und Sonnentau.

Wie man sieht, sind wir also alle sehr unterschiedlich, aber die Wissenschaft macht uns zu einer eingeschworenen Gemeinschaft.

Jedes Treffen im CKC fängt damit an, dass wir uns in einen Kreis setzen und jeder erzählt, was er heute forschen möchte. Die Forscherrunde ist total wichtig, weil wir uns dabei gegenseitig Tipps geben oder uns als Testpersonen anbieten, wenn welche gebraucht werden. Sina hat sich wieder eine interessante Studie ausgedacht: Sie will verschiedene Phobien untersuchen. Zum Beispiel die Trypophobie, das ist die Angst vor vielen kleinen Löchern. Oder Lachanophobie, Angst vor Gemüse. Voll schräg!

Von meiner Studie zur Saccharitis hab ich nichts erzählt. Das mache ich erst, wenn ich Ergebnisse vorweisen kann. Außerdem gibt es ja noch andere Fragen, denen ich nachgehen will. Zum Beispiel die Eis-Zungen-Klebemechanik. Deswegen hab ich verkündet, dass ich eine Versuchsreihe mit Wassereis plane. Erst haben sich alle als Teilnehmer gemeldet. Als ich aber erklärt habe, dass niemand das Eis essen darf, sondern nur mit der Zunge berühren, um eine Untersuchung über die Dauer vom Zungenfestkleben zu machen, war am Ende nur Kröten-Tom übrig. Er meinte, wenn Zungenfetzen am Eis kleben blieben, dürfte er die aber unter dem Mikroskop untersuchen. Die Vorstellung von Kröten-Toms Zungenfetzen hat mein Interesse an der Wassereisforschung etwas einbrechen lassen. Ich hab also gemurmelt, ich müsste erst noch eine Versuchsanordnung entwickeln, und das könnte etwas dauern.

In dem Moment hat eine blecherne Stimme neben mir gesagt: »Gib mir deinen Müll!«

Überraschenderweise war es der Mülleimer, der neben mir stand und dessen Deckel sich plötzlich von selbst geöffnet hat. »Sauberkeit macht Spaß!«, quäkte er dazu. An Sayyids stolzem Gesichtsausdruck (und der Fernbedienung in seiner Hand) hab ich sofort erkannt, dass er der Vater dieses sprechenden Mülleimers ist. Der kann sogar auch fahren! Sayyid ließ ihn auf der Stelle drehen, dann steuerte er auf Ann-Kathrin zu, die gerade darin vertieft war, ihre Finger von Kleberresten zu befreien. Sie bemerkte den Mülleimer erst, als er gegen ihren Fuß stieß. Ann-Kathrin trat im Reflex zu und der Mülleimer ist umgekippt.

»Wirf nix auf die Straße«, tadelte er dazu, während Sayyid schon aufsprang, um ihm zu Hilfe zu eilen.

»Hey«, murmelte er. »Nur weil der Bewegungssensor noch nicht richtig funktioniert, musst du Trashy ja nicht gleich zu Klump treten!«

»Trashy?«, fragte Sina. »Wieso trashy?«

»Von trash, Englisch für Müll«, hat Sayyid sichtlich stolz geantwortet, während er seinen fahrenden Mülleimer wieder aufgerichtet hat.

»Aber trashy heißt übersetzt hässlich oder minderwertig«, warf Sina ein. »Wieso machst du deine eigene Erfindung schlecht?«

»Mach ich doch gar nicht«, hat Sayyid erwidert und betrübt hinzugefügt, dass er gedacht hätte, das wäre ein guter Name.

Ich hab ihm Mut gemacht und gemeint, dass die Grundidee schon gut sei. »Dass du den Begriff Müll mit aufgenommen hast, ist super. Aber vielleicht findet sich noch was Besseres.«

»Mülli«, warf Lotte ein.

»FaMü«, schlug Joachim vor. »Als Abkürzung für Fahrender Mülleimer. Das ist ein einprägsamer Name, der …«

»Warum nicht einfach Adalbert?«, rief Kröten-Tom dazwischen.

So ging es mit der Namenssuche noch ein bisschen hin und her, bis Lotte auf einmal aus Versehen eine Handfontäne angezündet und pink funkelnden Glitzer versprüht hat. Wir mussten wegen dem Qualm die Fenster aufreißen und Lotte hat einen Anpfiff vom Doc kassiert, weil sie sich nicht an die Kein-Feuerwerk-in-Innenräumen-Regel gehalten hat.

Oh, gleich kommt Henrike. Muss mich noch schnell umziehen.

Samstag, 30. April, 15.39 Uhr

Ich trage jetzt mein »Gewinnerkleid« (O-Ton Mama) beziehungsweise »die Garderobe einer Lady« (O-Ton George O’Connor). Ich hätte einen Laborkittel viel passender gefunden. (Ich hab einen zu Weihnachten geschenkt bekommen.) Aber meine Eltern meinten, ich würde schließlich eine junge, aufstrebende Generation Wissenschaftlerinnen repräsentieren und sollte mich einfach so anziehen, wie es mir gefällt. Nur halt keinen Laborkittel, fügten sie hinzu, als ich den Mund aufklappte. Aber das Kleid finde ich auch wirklich hübsch. Valerie hat mich beraten. Es ist türkis und hat unten am Saum und oben am Ausschnitt ganz viele bunte Blumen. Passt zum Garten. Hab schon...



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