Buch, Deutsch, 182 Seiten, broschiert, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 247 g
Konrad Adenauer und die westdeutsche Bevölkerung 1950
Buch, Deutsch, 182 Seiten, broschiert, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 247 g
ISBN: 978-3-8288-3213-8
Verlag: Tectum
?Nat?rlich, dass man die Schw?chen der Menschen, mit denen sie nun mal behaftet sind, als Kalk?l bei allen ?berlegungen einschaltet, das ist wohl klar.? Konrad Adenauer Jeder wei?, wie sich Angst anf?hlt, doch Historiker wollten von ?schwachen? Faktoren wie ?Gef?hlen? in der ?rationalen? Geschichtswissenschaft lange Zeit nichts wissen. Dass Emotionen bedeutsame Faktoren der Geschichte sind, zeigte sich an Ereignissen wie 9/11. Nach Ausbruch des Koreakrieges am 25. Juni 1950 erlebte die junge Bundesrepublik Deutschland eine ?hnliche Welle der Angst. Die Frontlinie des Kalten Krieges verlief mitten durch das geteilte Korea ? die Sorge, dass nach Korea das geteilte Deutschland erneut einen Krieg erleben w?rde, lag also nahe. Sascha Foerster zeigt am Beispiel der Angst vor einem ?Dritten Weltkrieg? den Mehrwert der Betrachtung von Emotionen f?r die Geschichtswissenschaft: Wie kann die Angst der westdeutschen Bev?lkerung 1950 untersucht und belegt werden? Welche Regeln galten im Umgang mit dieser Emotion? Instrumentalisierte Konrad Adenauer die ?ngste der Bev?lkerung zur Durchsetzung seiner politischen Ziele ?Westbindung? und ?Wiederaufr?stung??
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Internationale Beziehungen Konflikt- und Friedensforschung, Rüstungskontrolle, Abrüstung
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Friedens- und Konfliktforschung
Weitere Infos & Material
1 Einleitung
2 Theorien und Methoden der Emotions- und Angstforschung
2.1 Die Erforschung der Emotionen
2.1.1 Philosophie der Emotionen
2.1.2 Die kulturelle „Revolution“ der Emotionsforschung
2.1.3 Die kognitive Wende der Emotionsforschung
2.1.4 Gefühl und Gehirn: Emotionen in den Neurowissenschaften
2.1.5 Interdisziplinäre Perspektiven
2.2 Geschichtswissenschaft und Emotionen
2.2.1 Die Vorläufer: Schule der Annales und Psychohistorie
2.2.2 Peter N. Stearns: „emotionology“
2.2.3 William Reddy: „emotional regime“
2.2.4 Barbara Rosenwein: „emotional communities“
2.2.5 Ute Frevert: Emotionsforschung in Deutschland
2.2.6 Forschungsperspektiven der Emotionsforschung
2.3 Die Erforschung der Angst
2.3.1 Angst in Religion und Philosophie
2.3.2 Biologie und Psychologie der Angst
2.4 Geschichtswissenschaft und Angst
2.4.1 Angst als Mentalität
2.4.2 „German Angst“: Ängstlichkeit als nationale Eigenschaft
2.4.3 Joanna Bourke: „aesthesiology of fear”
2.4.4 Politik der Angst: Kalter Krieg und Internationale Beziehungen
3 Der Faktor „Angst“ vor dem Koreakrieg
3.1 Politische Situation im Jahr 1950
3.1.1 Kalter Krieg und Koreakrieg: Internationale Beziehungen
3.1.2 Wiederaufbau und Wiederbewaffnung: Deutschland nach dem Krieg
3.2 Die westdeutsche Bevölkerung als „emotional community“
3.2.1 Zeitgenössische Definition von „Angst“
3.2.2 Bevölkerungsumfragen
3.2.3 Hamsterkäufe und Panikverhalten
3.2.4 „Veröffentlichte“ Meinung: Pressemeinungen zum Koreakrieg
3.2.5 „German Angst“ vor einem „deutschen Korea“?
3.3 „Emotionology“: Konrad Adenauer und die Westdeutschen
3.3.1 Die Emotionsnormen Konrad Adenauers
3.3.2 Adenauers Emotionsperzeption der westdeutschen Bevölkerung
3.4 „Emotional regime“: Politische Instrumentalisierung der Angst
3.4.1 Angsttransfer: von Kriegsangst zu Russenangst
3.4.2 Angststimulation: „Die Lage war noch nie so ernst“
3.4.3 Wertorientierung: Sicherheit und Freiheit
3.4.4 „Balance der Angst“: Adenauers politischen Emotionsstrategien
4 Schlussbetrachtungen
5 Literaturverzeichnis