Förster / Evans / van der Geest | Pink Christmas 10 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Förster / Evans / van der Geest Pink Christmas 10

Andere Weihnachtsgeschichten
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-86361-862-9
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Andere Weihnachtsgeschichten

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

ISBN: 978-3-86361-862-9
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nun zum zehnten Mal.
Auch in diesem Jahr nun wieder viele unterhaltsam, spannende und sexy Geschichten von unseren Autoren

Und vielleicht haben einige Leser ja bemerkt, dass wir mit dem Coverfoto nun einen großen Schritt gemacht haben: Es ist nicht mehr ein netter, gutaussehender junger Mann zu sehen – sondern gleich drei! – und dazu noch eine nette junge Frau.
Wir wollen damit die große, breite Leserschaft widerspiegeln. Denn unsere Weihnachtsgeschichten werden längst nicht mehr nur von der Gay Community gelesen, sondern erfreuen sich einer breiten Leserschaft queer durch alle Gruppen. Geblieben ist allerdings das gay Thema, dass alle Geschichten beherrscht.
Und noch eine Änderung: Nicht alle Geschichten haben zwangsläufig Weihnachten zum Thema. Viele unserer Autoren hatten sich diese Öffnung gewünscht. Grade in den aktuellen „Corona“ Zeiten, die hoffentlich zum Jahresende überstanden, oder zumindest beherrschbarer geworden sind, gibt es genug zu erzählen.

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Sag niemals nie
Welches Hemd soll ich anziehen? Das Graue oder das Blaue? Ich kann mich wieder einmal nicht entscheiden. Schließlich wähle ich ein T-Shirt und eine Jeans. Dann blicke ich mich kurz im Spiegel an und bin zufrieden mit meinem Ebenbild. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass Marius mich gleich abholen wird. Ich bin bereit und freue mich auf meinen Freund, aber auch ebenso sehr auf den neuen Kinofilm aus dem Hause Marvel. In diesem Moment meldet sich mein Smartphone. Eine Nachricht erreicht mich. Vermutlich sitzt mein armer Freund in einem Stau und will mich vorwarnen, dass wir zu spät zur Kinovorstellung kommen könnten. Ich kenne Marius. Wie immer wird er zu spät losgefahren sein! Ich lese also seine Nachricht und erstarre. „Carsten! Es tut mir leid, ich komme nicht. In den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass wir uns immer mehr voneinander entfernt haben. Ich brauche nun etwas Zeit für mich. Bitte melde dich nicht bei mir! Ich lasse von mir hören, wenn ich weiß, wie es weitergehen soll. Tschüss, Marius“ Ich lasse mein Telefon los und es schlägt ziemlich hart auf dem Boden auf. Aber das nehme ich gar nicht zur Kenntnis. Ich bin wie betäubt und kann nicht glauben, was ich gerade gelesen habe. Marius will eine Auszeit. Das kommt wirklich überraschend. Noch letztes Wochenende war er bei mir und hat auch in meinem Bett übernachtet. Gut, wir hatten keinen Sex. Aber wir sind nun schon über acht Jahre zusammen. Da wird man wohl nicht jede Woche mit dem Partner Sex haben müssen. Gestritten haben wir eigentlich nie, aber auch nie wirklich über unsere Wünsche diskutiert. Marius ist eher der schweigsame Typ, der all seine Probleme nie wirklich mit mir geteilt hat. Vielleicht hätte ich öfters nachfragen sollen. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, warum mein Freund gerade heute Schluss mit mir macht. Okay, er hat nichts von einem Beziehungsende geschrieben. Es ist nur eine vorübergehende Pause. Soll ich ihm eine Antwort senden? Soll ich eine Aussprache verlangen? Soll ich ihn anflehen, sofort zu mir zu kommen? Nein, dazu bin ich zu stolz. Ich bin im Sternzeichen Stier geboren und habe deshalb einen sogenannten Sturkopf. Wenn der Herr Marius eine Pause wünscht, dann soll er sie kriegen. Ich werde mich nicht bei ihm melden. Wenn er etwas von mir will, weiß er, wo er mich findet. Ich bin sicher, schon nächste Woche wird er zu Kreuze kriechen und mich anflehen, ihn wieder zurückzunehmen. Aber dann lass ich ihn zuerst ein paar Tage schmoren, bevor ich ihm die Absolution erteile. Mit mir kann man so nicht umgehen. Nein, mein Freundchen, ich werde dir schon zeigen, wer hier das Sagen hat!   Drei Jahre später Ich sitze gelangweilt an unserem kleinen Zweiertisch und blicke auf die wogende Masse der tanzenden Kerle, die den Dancefloor bevölkern. „Na, hast du schon ein interessantes Objekt gesichtet?“, fragt mich mein bester Freund Urs und ich schüttle den Kopf und erkläre ihm zum wohl schon tausendsten Male, dass ich keinen Freund suche. „Vergiss doch diesen Arsch von Marius!“, findet Urs. „Dem solltest du wirklich nicht nachtrauern. Du bist nun schon drei Jahre Single, während dein Freund schon zwei Wochen nach eurer sogenannten Pause wieder in festen Händen war.“ „Erwähne Marius nie wieder in meiner Gegenwart! Er hat mir das Herz gebrochen. Ein weiteres Mal wird mir das nicht passieren. Ich brauche und will keinen Freund mehr. Wozu auch? Ich bin ganz gerne allein. Nie wieder werde ich mich an einen Kerl binden!“ Ich erhebe mich schwerfällig, beuge mich aber nochmals zu Urs herunter und knurre: „Außerdem bin ich nun schon 48. Wer will überhaupt einen Opa als Freund? Mich schaut sowieso kein Kerl mehr an. Schau dir das junge Gemüse auf der Tanzfläche an! Für die bin ich unsichtbar.“ Mit diesen Worten verlasse ich meinen Kumpel und stapfe auf den Dancefloor zu, wo gerade eine Hymne von Lady Gaga die Tanzwütigen in Ektase bringt. Ich kämpfe mich durch die schwitzenden Körper und beginne schließlich ebenfalls zum donnernden Rhythmus meinen Körper zu bewegen. Zuerst halte ich meine Augen geschlossen, um mich besser dem Song hingeben zu können. Doch dann stoße ich etwas unsanft mit jemandem zusammen und reiße meine Augen auf. Ein Lederkerl schüttelt wenig begeistert den Kopf und wendet sich wieder von mir ab. Auch ich drehe mich um und starre in das Gesicht eines jungen Mannes, der wie ich mit geschlossenen Augen tanzt. Er ist ein wenig größer als ich, sehr schlank, hat hellbraunes, kurzes Haar und lächelt selig vor sich hin. Ein Schauer rinnt mir den Rücken herunter. Aber nicht vor Entsetzen, sondern vor Ehrfurcht! Dieser Kerl ist wunderschön. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so schönen Mann gesehen zu haben. Okay, mein Ex war auch recht ansehnlich, aber nicht zu vergleichen mit diesem Exemplar. Während ich über die Tanzfläche schwebe und mein Herz in meiner Brust hämmert, ruht mein Blick unentwegt auf dem Jüngling. Dann öffnet dieser seine blauen Augen und mustert mich für drei Sekunden. Ein kleines Lächeln erscheint in seinem Gesicht und ich glaube sogar ein Zunicken seinerseits bemerkt zu haben. Bevor ich aber irgendwie darauf reagieren kann, dreht er sich um und verschwindet in der Masse. Soll ich ihm folgen? Aber wie soll ich ihn überhaupt ansprechen? Was, wenn an der Bar sein Freund auf ihn wartet? Wer so gut ausschaut, muss in festen Händen sein. Und wenn er tatsächlich noch Single wäre, würde er wohl kein Interesse an einem alten Knacker wie mir haben. Meine Chancen sind also gleich null. Deshalb bleibe ich noch eine Weile auf der Tanzfläche, bevor ich Urs aufsuche und mich auf dem freien Stuhl neben ihm niederlasse. „Und fündig geworden?“ Urs grinst mich an. „Vielleicht!“ „Was heißt denn vielleicht? Hast du jemanden kennengelernt?“ Urs ist völlig aus dem Häuschen und will natürlich mehr wissen. Ich spanne ihn nicht auf die Folter, sondern erzähle ihm, während mein verträumter Blick die Diskokugel streift, dass ich gerade den niedlichsten Typen der ganzen Welt beim Tanzen entdeckt habe. „Wie heißt er?“, will Urs sofort wissen. Ich jedoch zucke mit der Schulter und gestehe Urs, dass ich kein Wort mit dem unbekannten Schönling gesprochen habe. „Aber“, sage ich mit feierlichem Ton, „sollte ich irgendwann doch nochmals einen Freund haben, dann wird es dieser hübsche Mann sein. Keinem anderen Kerl werde ich mein Herz schenken.“ Und meine Worte tönen wie ein Schwur, während Urs mich mitleidig anlächelt.   Fünf Wochen später Es ist Samstagabend und ich sitze an der Bar in meinem Lieblingsclub. Noch sind nur wenige Gäste anwesend. Urs hat mir vor fünf Minuten eine SMS geschickt, dass er sich um mindestens eine Stunde verspätet, weil er sich nach dem Abendessen noch kurz hingelegt hat und dabei eingeschlafen ist. Ich blättere gelangweilt in der neusten Ausgabe des Display, einer schwulen Zeitschrift, die monatlich erscheint. Ich habe mir die Ausgabe beim Eingang geschnappt, um mich irgendwie zu beschäftigen. Die Minuten verrinnen äußerst träge. Immerhin ist der Sound gut und ich wippe mit meinem Fuß zu einem Klassiker der Backstreet Boys. Plötzlich bemerke ich aus den Augenwinkeln, dass sich eine Person auf dem Barhocker links von mir niederlässt. Warum muss sich der Typ so nah neben mich setzen? Es gibt doch noch so viele freie Plätze. Ich fühle mich eingeschränkt und will dem Eindringling einen abschätzigen Blick zuwerfen, den ich mir aber sofort spare. Denn neben mir sitzt der junge Mann, der mich vor fünf Wochen auf der Tanzfläche so begeistert hat. Was für ein unwahrscheinlicher Zufall! Jedes Wochenende war ich hier im Club, immer in der Hoffnung, diesen Jüngling wiederzusehen. Aber immer ohne Erfolg! Und nun setzt er sich direkt neben mich. Fortuna scheint mir heute Abend hold zu sein. Ich schiele weiterhin zu ihm hinüber. Er hat sich beim Eingang desselben Magazins bedient wie ich und blättert darin. Bei einem Artikel über Madonna hält er inne und beginnt zu lesen. Ob er Madonna auch super findet? Ich jedenfalls stehe voll auf diese Sängerin und kenne alle ihre Songs und sämtliche Details aus ihrem erfolgreichen Leben. Damit hätte ich ein passendes Gesprächsthema. Aber wie soll ich ihn am besten ansprechen? „Findest du Madonna auch toll?“ „Was hältst du von Madonnas neuem Album?“ „Magst du lieber die alten oder neuen Songs der begnadeten Sängerin?“ Bevor ich mich entscheiden kann, welche Frage sich eignet, blättert der hübsche Bengel weiter und verlässt den Artikel, um nun die Veranstaltungshinweise der nächsten Wochen zu studieren. Längere Zeit ruht sein Blick auf dem Inserat, das für die nächste Black Party Werbung macht. Ich überlege mir gerade eine passende Frage dazu, die ich ihm stellen könnte, als der Barkeeper erscheint und den neuen Gast nach seinem Wunsch fragt. Soll ich mich einmischen und dem Barkeeper erklären, dass der bestellte Drink...



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