Buch, Deutsch, 416 Seiten, GB, Format (B × H): 145 mm x 221 mm, Gewicht: 715 g
Buch, Deutsch, 416 Seiten, GB, Format (B × H): 145 mm x 221 mm, Gewicht: 715 g
ISBN: 978-3-905894-05-9
Verlag: Rüffer & Rub Sachbuchverlag
August Forel (1848–1931), Schweizer Mediziner und Insektenkundler, war zeitlebens von unermüdlichem Forschungsdrang getrieben: Er gilt als Vater der Schweizer Psychiatrie und als Vorreiter auf dem Gebiet der Sexualforschung, auch wenn seine Arbeit als Eugeniker heute verurteilt wird. Als einer der ersten Wissenschaftler setzte er sich intensiv mit Alkoholkonsum und dessen verheerenden Konsequenzen auseinander. Seine 1889 gegründete 'Trinkerheilstätte Ellikon' behandelt noch heute unter dem Namen 'Forel Klinik' Alkohol-, Nikotin- und Medikamentenabhängige.
In seiner sehr persönlichen Autobiographie beschreibt Forel zahlreiche seiner thematisch breit gefächerten Studien, etwa die Hirnforschung, seine Sexualreform oder die Untersuchungen über Ameisen, die ihn sein Leben lang begeistern sollten. Eingebettet werden diese Erinnerungen in den Kontext seines Privatlebens.
In einem begleitenden Essay beleuchtet Richard Müller, ehemaliger Direktor der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, die Pionierarbeit Forels vor dem Hintergrund der heutigen Kenntnisse.
Weitere Infos & Material
"Charles Darwin hatte den Empfang meines Buches über die Ameisen der Schweiz bestätigt und mir einen langen, sehr schönen und anerkennenden Brief darüber geschrieben. [.] Darwin bedauerte, mir momentan kein eigenes Werk senden zu können; er schicke mir stattdessen ein interessantes Buch seines Landsmanns Belt ('The Naturalist in Nicaragua'). Dabei stellte er die Frage: 'Do you read English easily?' Ich konnte aber überhaupt kein Englisch und wurde durch diese Sendung tief beschämt. Meine Mutter hatte zwar früher versucht, mich Englisch mithilfe der Grammatik zu lehren, aber ich lief nach wenigen Stunden schon aus dem Unterricht weg. Nun hatte Gudden eine alte Oberpflegerin, Fräulein Emma To de Horst, eine Hamburgerin, die sehr gut Englisch sprach. Ich klagte ihr meine Not und sie erklärte sich bereit, mich abends beim Tee Englisch zu lehren, wenn die Arbeit auf der Abteilung getan sei. Ich nahm ihr Angebot dankbar an, unter der Bedingung, dass sie mich mit einer Grammatik verschone, sie brauche mir bloß als lebendes Lexikon zu dienen, während ich übersetze, so gut es eben ginge. So geschah es und wir lasen zusammen das Buch Belts vom Anfang bis zum Ende. [.] Als wir zum Schluss gelangten, konnte ich ziemlich fließend Englisch lesen und lernte es später sogar gebrochen sprechen. Daran war Darwin schuld, und auch hierfür bin ich ihm zeitlebens dankbar."