Frank | Shadowdwellers - Trace | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 01, 384 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 180 mm

Reihe: Shadowdwellers

Frank Shadowdwellers - Trace


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8025-8745-0
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 01, 384 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 180 mm

Reihe: Shadowdwellers

ISBN: 978-3-8025-8745-0
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Krieger Trace lebt in der Schattenwelt, verborgen vor den Augen der Menschen. Doch als er bei einem Schwertkampf mit einem Auftragsmörder tödlich verwundet wird, ist es eine Menschenfrau, die ihn rettet. Ashla Townsend verfügt über besondere Heilkräfte und ist durch einen Unfall in die Schattenwelt gelangt. Wider besseren Wissens fühlt sich Trace zu der sinnlichen und mutigen Ashla hingezogen. Doch kann ein Bewohner der Schattenwelt eine Menschenfrau lieben? Da wird erneut ein Anschlag auf Traces Leben verübt. Trace muss den Schuldigen finden, bevor auch Ashla in Gefahr gerät.



Jacquelyn Frank wurde in New York geboren und lebt heute in North Carolina. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Christine Feehan, J. R. Ward, Kresley Cole und Sherrilyn Kenyon.

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1

Ashla stand zitternd in den dunklen Straßen des Times Square.

Sie hatte sich schon beinahe an das fehlende Licht gewöhnt, und sogar an die gespenstische Stille in einer Stadt, die stets von Lärm erfüllt gewesen war, doch woran sie sich nicht gewöhnen konnte, war, dass es überhaupt keine Menschen gab.

Wie lange war sie schon in dieser surrealen, postapokalyptischen Version von New York? Eine Woche? Oder drei? Sie hatte den Überblick verloren. Eine der bevölkerungsreichsten Städte Amerikas, und sie war noch keiner Menschenseele begegnet.

Ashla hatte nur noch eine vage Vorstellung davon, wann das alles angefangen hatte und wie und warum die Welt sich in eine so bizarre und öde Landschaft verwandelt hatte, doch sie erinnerte sich noch daran, dass ihre erste Reaktion nackte Panik gewesen war. Sie wusste noch genau, wie sie überallhin gerannt war, wo eigentlich Kollegen, Freunde oder auch Verwandte sein sollten.

Queens. Die Bronx. Östliches Long Island. Und schließlich Manhattan.

Doch da war niemand.

Oh, alles funktionierte. Die U-Bahn. Autos. Maschinen. Alles war so, als würden die normalen Bewohner jeden Augenblick zurückkommen und weitermachen wie vorher. Nur dass ein paar Dinge fehlten. Es gab keinen Fernsehempfang. Glühbirnen, Neonlichter und überhaupt jede Art von Beleuchtung funktionierte nicht. Das hatte sie am Anfang wirklich verrückt gemacht. Das fehlende Licht hatte die großen Plätze in der Stadt irgendwie klaustrophobisch und lähmend wirken lassen. Das war Gott sei Dank besser geworden, nachdem ihre Augen sich überraschend schnell an die völlige Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie hatte sich sogar daran gewöhnt, dass immer Nacht war und dass es nie Tag wurde, wie es eigentlich sollte.

Alles war jedenfalls besser geworden, als sie aufhörte, nach Gründen dafür zu suchen, warum es wohl keine Sonne gab.

Noch so eine seltsame Sache war das mit dem Essen. Das Essen war immer frisch zubereitet, füllte sich irgendwie von selbst auf, so als würden unsichtbare Angestellte noch immer ihren täglichen Pflichten nachgehen. Sie sah nie, wie es passierte, es passierte einfach.

Sie war zu dem Schluss gekommen, dass es am besten war, wenn sie nicht zu viel Zeit damit verbrachte, darüber nachzudenken. Sie bekam keine Antworten, und sie erschreckte sich damit nur selbst zu Tode. Sie fand keine Erklärung für diese und für viele andere unnormale Dinge, und sie war das panische Herzrasen leid, das sie jedes Mal überfiel, wenn sie über ihre düstere Umgebung nachdachte. Stattdessen lernte sie, manche Dinge zu genießen wie Essen, das sie noch nie probiert hatte, oder sich in Häuser in Chinatown zu schleichen, einfach um zu sehen, wie anders sie waren.

Ein Licht gab es allerdings. Das Mondlicht. Es war das Einzige, was Erleichterung in diese dunkle Welt brachte. Der zunehmende Mond, der immer größer wurde, verströmte immer mehr wunderbar blasses Licht auf die Welt um sie herum. Ashla machten nicht einmal die unheimlichen Schatten etwas aus, die in langen schwarzen und grauen Streifen auf die Erde fielen. Sie wusste ja schon, dass niemand sich darin versteckte.

Ihre Wirklichkeit blieb vollkommen menschenleer, so wie es schon den größten Teil des Monats gewesen war. Oder waren es zwei Monate? Oder noch mehr? Selbst die Zeit schien aufgegeben zu haben in dieser leblosen Ödnis, die keinen Sinn ergab. Und sie selbst hatte anscheinend ebenfalls aufgegeben und sich schließlich gelöst von der überwältigenden Trauer über geliebte Menschen, die sie verloren hatte, und sogar ihre wütende Verzweiflung über eine plötzlich sinnlos gewordene Welt überwunden. Jetzt streifte sie einfach durch New York und das restliche Dreiländereck und versuchte sich ein bisschen die Zeit zu vertreiben.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ihr nicht bewusst gewesen, wie elementar wichtig die Gegenwart von anderen Menschen für das Wohlergehen war.

Eine Weile hatte es sogar Spaß gemacht, Wege entlangzugehen und Plätze aufzusuchen, die normalerweise streng bewacht wurden, und die verborgene Funktionsweise von Dingen zu untersuchen, nach denen sie sich noch nie gefragt hatte. Zumindest war es so lange unterhaltsam gewesen, bis sie in einer U-Bahn-Station gestürzt war und ihr der Gedanke kam, dass ihr niemand zu Hilfe kommen würde, wenn sie schwer verletzt wäre; niemand würde sie zur Behandlung in ein Krankenhaus bringen; niemand würde sich darum kümmern, dass sie nicht allein in einem dunklen, gefliesten Tunnel vor Hunger und Durst krepierte.

Seit diesem Panikanfall war sie nicht mehr im Untergrund gewesen. Oberirdisch war es vielleicht nicht weniger gefahrvoll, doch es war nicht so beengt, und sie zog Trost aus allem, was nur möglich war. Doch Ashlas Gefühl von Sicherheit oben auf den Straßen war relativ. Sie war zwar sicher vor dunklen und unheimlichen unterirdischen Gefahren, aber sie fühlte sich noch einsamer, wenn Gebäudetürme über ihr aufragten und ihr das Gefühl gaben, dass sie winzig klein war und am Grund eines riesigen verlassenen Canyons stand. Sie musste gegen die wachsende Furcht ankämpfen, dass irgendwann womöglich etwas passieren würde und sie nicht wüsste, wie sie sich selbst helfen sollte.

Und dann, wenn sie einen ganz schlechten Moment hatte, erinnerte sie sich manchmal nicht einmal mehr an die Namen der Menschen, die sie kannte. Dann wurde ihr richtig angst und bange. Dann fürchtete sie, dass sie einfach den Verstand verloren hatte. Welche Erklärung sollte es sonst geben? Wie sollte sie sonst ihre geliebte Schwester Cristine vergessen? Oder ihre Brüder Malcolm und Joseph? Ihre Eltern. Es erschreckte sie, wenn sie sich vorstellte, dass irgendetwas sie dazu bringen konnte, zu vergessen, wie es gewesen war, unter der Fürsorge ihrer Mutter aufzuwachsen.

Es tröstete sie, dass sie sich am heutigen Tag an alles erinnern konnte, und sie versuchte, nicht an den nächsten Tag zu denken.

Von dem allen abgesehen

New York City war ihr Spielplatz.

Saks. Barneys. Macy’s. Bloomies. Schon richtig, dass es unterhaltsamer gewesen wäre, wenn es ein wenig Beleuchtung gegeben hätte, damit sie etwas sehen konnte, doch sie glich es dadurch aus, dass sie in der Nähe der Fenster blieb, durch die das Mondlicht hereinfiel. Sie ging hinein, wenn ihr der Sinn danach stand, und wieder hinaus, ohne etwas zu bezahlen. Jeden Tag suchte sie sich ein neues Geschäft aus, wo sie sich einkleidete. Sie vertrieb sich die Zeit in Kaufhäusern und ließ sich im Diamond District überwältigen, doch jetzt zog es sie zurück zu den Retro-Läden, die sie schon immer so gemocht hatte. Sie liebte die unbezahlbaren erlesenen Kleider, Spitze und Perlen und die von Hand gefertigten Teile, die in der modernen Welt so selten waren. Also machte sie sich auf den Weg zu ihrem Lieblingsgeschäft und schlüpfte bald in ein elfenbeinfarbenes Kleid mit Empire-Taille im Stil von Jane Austen. Es hatte ein Unterkleid aus Seide und gehäkelte Spitze darüber in einem perfekten Cremeton. Es war einzigartig, zart und wunderschön, und der Stil versetzte sie in eine Zeit, in der sich Männer für die Ehre einer Frau duelliert hatten.

Auf einmal hörte sie den Nachhall von Metall, das gegen Metall klirrte.

Nach der langen Stille war sie so überrascht von dem Geräusch, dass sie sich an die Wand presste und sich dort zusammenkauerte und mit keuchendem Atem und klopfendem Herzen eine volle Minute ausharrte, bis sie den Mut aufbrachte, sich ans Fenster zu schleichen.

»Wahrscheinlich ist irgendetwas heruntergefallen. Oder umgekippt. Du bist wirklich eine Idiotin«, schalt sie sich selbst atemlos.

Das klang einleuchtend, bis zu dem Moment, als sie das zweite Klirren von Metall auf Metall hörte, und der Klang in der düsteren Welt und in den leeren Straßen widerhallte. Die Situation wurde ihr klar, als sie das harte Geräusch schneller Schritte hörte, die auf sie zukamen, und sie bemühte sich, sich zu verstecken und gleichzeitig zu sehen, was vor sich ging.

Sie entdeckte die dunklen Umrisse eines Mannes, kurz bevor ein zweiter Mann sich auf ihn stürzte und sie gemeinsam in ihre Richtung flogen. Ashla duckte sich mit einem Aufschrei und hatte kaum die Arme schützend erhoben, als die beiden in einem Scherbenregen durch die Glasscheibe krachten. Regale und Tische zerbrachen, als die beiden stattlichen Männer dagegenprallten. Ausgerechnet ein Schwert schlitterte über den Boden aus Hartholz und blieb vor Ashlas nackten Füßen liegen.

»Ach ja, Ash, jetzt bist du auf jeden Fall geliefert«, murmelte sie, während sie auf die Waffe hinunterstarrte. Ein Schwert. Keine Uzi. Keine Handfeuerwaffe. Ein Schwert. Ashla erkannte allmählich, dass sie sich auf ihre Fantasie nie verlassen hatte, bis sie verrückt geworden war. Jetzt musste sie sich eingestehen, dass das Schwert ein netter Anschlag auf ihre kleine Fantasiewelt war. Genau wie die Männer übrigens.

Erschrocken sah sie zu, während sich die beiden auf einem Meer aus Scherben wälzten. Sie waren beide dunkelhäutig. Der Größere der beiden trug das lange Haar zu einem Zopf geflochten, der schwarz schimmerte in dem schwachen Mondlicht, das in den Laden fiel. Seine Kleidung spannte über seinem muskulösen Körper, als würden die Nähte einem Test unterzogen. Die schwarze Jeans lag eng an muskulösen Oberschenkeln an, und er stemmte seine Füße mit den Motorradstiefeln in den Boden. Seine Schultern wölbten sich unter dem dunkelgrauen Frackhemd, und eine Art Halskette baumelte beinahe höhnisch an der Wange des unterlegenen Gegners, während sie um das verbliebene eine Schwert kämpften.

»Gib auf!«, spie der...


Frank, Jacquelyn
Jacquelyn Frank wurde in New York geboren und lebt heute in North Carolina. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Christine Feehan, J. R. Ward, Kresley Cole und Sherrilyn Kenyon.

Jacquelyn Frank wurde in New York geboren und lebt heute in North Carolina. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Christine Feehan, J. R. Ward, Kresley Cole und Sherrilyn Kenyon.



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