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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 432 Seiten

Reihe: Psychologin Frieda Klein als Ermittlerin

French Mörderischer Freitag

Thriller - Frieda Kleins härtester Fall Bd. 5
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-15502-5
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller - Frieda Kleins härtester Fall Bd. 5

E-Book, Deutsch, Band 5, 432 Seiten

Reihe: Psychologin Frieda Klein als Ermittlerin

ISBN: 978-3-641-15502-5
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Frieda Kleins Ex-Lebensgefährte Sandy wird ermordet in der Themse aufgefunden. An seinem Handgelenk befindet sich ein Patientenarmband mit ihrem Namen. Frieda ist tief getroffen und gerät noch dazu bald ins Visier der Polizei, bei der sie an wichtigen Stellen höchst unbeliebt ist. Doch bevor es zur Anklage kommt, hat Frieda Klein sich abgesetzt und ermittelt auf eigene Faust. Wie hat Sandy nach der Trennung von ihr gelebt? Wer waren seine Geliebten, Freunde, Kollegen? Frieda stellt fest, wie wenig sie ihren Ex-Partner kannte, nd als sie hinter das Geheimnis kommt, schwebt sie in höchster Gefahr ...

Ein psychologischer Thriller, der Frieda in dunkle Lebenswelten führt und sie von ihrer verletzlichsten Seite zeigt ...

Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben im Süden Englands.

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2

Detective Chief Inspector Sarah Hussein und Detective Constable Glen Bryant stiegen aus dem Wagen. Hussein fischte ihr Handy aus der Tasche, während Bryant eine Zigarettenschachtel und ein rosa Plastikfeuerzeug aus der seinen zog. Er war ein hochgewachsener, kräftig gebauter Mann mit kurz geschorenem Haar, großen Händen und Füßen und breiten Schultern wie ein Rugbyspieler. Im Moment schwitzte er ziemlich. Neben ihm wirkte Hussein klein, kühl und kompakt.

»Es wird heute später«, sagte sie in ihr Telefon. »Ich weiß. Es tut mir leid. Du kannst den Mädchen Nudeln machen. Oder Pizza, es sind welche in der Gefriertruhe. Keine Ahnung, bis wann ich es nach Hause schaffe. Sie sollten nicht aufbleiben und auf mich warten. Du auch nicht.« Sie sah einen Mann auf sie beide zusteuern. »Nick, ich muss aufhören. Tut mir leid.«

Der Mann trat zu ihnen. Sein Gesicht war gerötet, sein Haar zerzaust. Er hatte mehr Ähnlichkeit mit einem Trawlerfischer als mit einem Polizeibeamten.

»Hallo.« Er streckte Bryant eine Hand hin. Letzterer blickte zwar leicht betreten drein, griff aber trotzdem danach. »Ich bin Detective Constable O’Neill. Sie müssen DCI Hussein sein.«

»Eigentlich …«, begann Bryant.

»Das ist Detective Constable Bryant«, erklärte Hussein kühl. »Ich bin DCI Hussein.«

»Oh! Entschuldigen Sie. Ich dachte …«

»Keine Sorge, daran bin ich schon gewöhnt.«

Husseins Blick wanderte den Fluss entlang, nach rechts zur Tower Bridge und nach links zum Canary Wharf und dann hinüber zu den schicken neuen Wohnungen von Rotherhithe, direkt an der Themse.

»Schöne Wohnlage«, bemerkte sie.

»Sie sollten das Ganze mal im November sehen.«

»Mich wundert, dass man diese Seite noch nicht für Wohnungen verkauft hat. Gelände in so erstklassiger Lage, hier ganz vorne am Fluss.«

»Wir bräuchten trotzdem noch Platz für unsere Boote.« DC O’Neill deutete auf ein Gebilde, das aussah wie ein großes quadratisches Zelt aus blauer Plastikplane. Hussein zog ein Gesicht.

»Ist das Ihr Ernst?«

»Wir legen sie da hinein, um einen schnellen ersten Blick auf sie zu werfen. Damit wir entscheiden können, ob wir Sie rufen sollen oder nicht.« O’Neill zog die Plane zur Seite und ließ Hussein eintreten. Drinnen bewegten sich zwei Gestalten mit Plastikhauben, Überschuhen und weißen Kitteln vorsichtig um die Leiche herum. »Manchmal sind wir nicht sicher. Aber diesem Kandidaten hier wurde die Kehle durchgeschnitten.«

Bryant sog tief und hörbar die Luft ein, während O’Neill sich mit einem Lächeln nach ihm umwandte. »Sie halten das für schlimm? Sie sollten sie sehen, wenn sie ein, zwei Monate im Wasser waren. In manchen Fällen kann man nicht mal mehr sagen, welches Geschlecht sie haben. Selbst ohne Klamotten.«

Die Leiche lag in einem großen, flachen Metallbecken. Der ganze Körper wirkte aufgedunsen, als hätte man ihn mit einer Pumpe voll Luft geblasen. Das Fleisch war unnatürlich bleich, zugleich aber auch fleckig, wie marmoriert. Gesicht und Hände wiesen Blutergüsse auf. Der Leichnam trug noch Kleidung, ein dunkles Hemd, eine graue Hose und feste Lederschuhe, eher schon Stiefel. Beim Anblick der nach wie vor doppelt verknoteten Schuhbänder konnte Hussein nicht umhin, sich vorzustellen, wie er sich hinuntergebeugt und sie fest zugezogen hatte.

Sie zwang sich, das Gesicht zu betrachten. Es waren Überreste der Nase vorhanden, allerdings kaum noch mehr als freigelegte Knorpel. Die Gesichtszüge wirkten verschwommen, wie zerfressen, doch die durchgeschnittene Kehle war deutlich zu erkennen.

»Er sieht übel zugerichtet aus«, stellte sie schließlich fest.

Bryant gab neben ihr ein kleines, zustimmendes Geräusch von sich. Er hatte sein Taschentuch gezückt und tat, als würde er sich die Nase putzen.

»Das hat gar nichts zu sagen«, erklärte O’Neill, »abgesehen von der Kehle. Der Fluss beutelt sie ziemlich, und die Vögel machen sich über sie her. Hinzu kommt, dass im Sommer manches schneller geht.«

»Wo wurde er gefunden?«

»Nahe der HMS Belfast, oben an der London Bridge. Aber das muss ebenfalls nichts heißen. Er könnte überall in den Fluss gefallen sein, irgendwo zwischen Richmond und Woolwich.«

»Haben Sie schon eine Ahnung, wie lange er im Wasser lag?«

O’Neill neigte den Kopf zur Seite, als stellte er im Geiste Berechnungen an.

»Er trieb an der Oberfläche. Wir sprechen also von rund einer Woche. Nicht länger als zehn Tage, seinem Zustand nach zu urteilen.«

»Das bringt uns nicht viel weiter.«

»Es ist eine gute Art, eine Leiche loszuwerden«, entgegnete O’Neill. »Viel besser, als sie zu vergraben.«

»Befand sich irgendetwas in seinen Taschen?«

»Kein Portemonnaie, kein Telefon, kein Schlüssel, nicht mal ein Taschentuch. Auch keine Uhr.«

»Sie haben also gar nichts?«

»Sie meinen, Sie haben gar nichts. Er ist jetzt Ihr Baby. Aber doch, es gibt etwas. Sehen Sie sich sein Handgelenk an.«

Hussein zog ihre Plastikhandschuhe an und beugte sich über den Leichnam. Sofort stieg ihr ein schwacher, süßlicher Geruch in die Nase, über den sie gar nicht erst nachdenken wollte. Ums linke Handgelenk trug der Mann ein Plastikband. Sanft hob sie es an.

»Sieht aus wie eines von den Dingern, die man im Krankenhaus bekommt.«

»Das war auch unser Gedanke. Allem Anschein nach steht sein Name drauf.«

Hussein beugte sich tiefer hinunter. Die Schrift war kaum noch zu lesen. Nur mit Mühe gelang es ihr, sie zu entziffern, Buchstabe für Buchstabe.

»Klein«, sagte sie schließlich. »Dr. F. Klein.«

Während sie auf das Eintreffen des Wagens warteten, blickten sie hinaus auf den Fluss, der in der Spätnachmittagssonne funkelte. Es hatte zu regnen aufgehört. Der Himmel war inzwischen blassblau, durchzogen von rosaroten Wolkenstreifen.

»Ich wünschte, es wäre nicht ausgerechnet an einem Freitag passiert«, meine Bryant.

»Da kann man nichts machen.«

»Normalerweise ist das mein Lieblingstag, fast schon ein zusätzliches Stück Wochenende.«

Hussein zog ihre Handschuhe aus. Sie dachte an die Verabredungen, die sie nun absagen musste, die tief enttäuschten Gesichter ihrer Töchter und den Groll von Nick. Er würde versuchen, sich nichts anmerken zu lassen, aber das machte es nur noch schlimmer. Gleichzeitig ging sie im Geiste bereits die Liste von Aufgaben durch, die vor ihr lagen, und sortierte sie nach ihrer Dringlichkeit. Zu Beginn eines Falls war das immer so.

»Ich fahre mit in die Rechtsmedizin. Finde du währenddessen schon mal heraus, wer dieser Doktor Klein ist und aus welchem Krankenhaus das Namensschild stammt, falls es sich überhaupt um ein Krankenhaus handelt. Du hast ja ein Foto davon gemacht, oder?«

Bryant hob sein Telefon hoch.

Dem Plastikband zufolge war Dr. Klein am 18. November geboren, doch das Geburtsjahr konnten sie nicht entziffern. Unter dem Namen befanden sich zwei Buchstaben und dann eine Reihe von kaum lesbaren Zahlen, außerdem so etwas wie ein Strichcode.

»Überprüfe die vermissten Personen«, fügte Hussein hinzu, »männlich, mittleren Alters, vermisst gemeldet irgendwann in den letzten zwei Wochen.«

»Ich rufe dich an, wenn ich etwas herausfinde.«

»Ruf mich auf jeden Fall an.«

»Klar, meine ich ja.«

Das Plastikband mit dem Namen stammte aus dem New End Hospital in Hampstead. Bryant rief dort an und wurde von einer Abteilung zur nächsten weitergereicht, bis er schließlich bei einer Assistentin des medizinischen Direktors landete. Ihm wurde sehr entschieden erklärt, dass er mit einem solchen Anliegen persönlich erscheinen müsse, weil sie andernfalls keine persönlichen Informationen über Angestellte oder Patienten herausgäben.

Also zuckelte er schwitzend und voller Ungeduld im dichten Berufsverkehr den Hügel hinauf. Wahrscheinlich wäre er zu Fuß schneller gewesen; er sollte sich einen Roller zulegen, ging ihm durch den Kopf, oder ein Motorrad. Im Büro des medizinischen Direktors überprüfte eine dünne Frau in einem roten Kostüm erst einmal gewissenhaft seinen Ausweis. Anschließend wiederholte er sein Anliegen und zeigte ihr das Foto auf seinem Telefondisplay.

»Mein Gedanke war, dass es sich um jemanden handeln muss, der hier arbeitet.«

Die Frau wirkte unbeeindruckt.

»Diese Armbänder sind für Patienten, nicht für Angestellte.«

»Ach ja, klar. Sie müssen entschuldigen.«

»Die Angestellten tragen laminierte Ausweise.«

»Ich interessiere mich mehr für den Träger dieses Bands hier.«

Er wurde gebeten zu warten. Der Minutenzeiger der großen Wanduhr rückte vor. Bryant fühlte sich verschwitzt und schmutzig. Vor seinem geistigen Auge sah er immer wieder das aufgedunsene, mit Wasser vollgesogene Etwas, das einmal ein Mann gewesen war. Die Frau kehrte mit einem bedruckten Blatt in der Hand zurück.

»Die betreffende Person wurde hier vor drei Jahren aufgenommen«, erklärte sie, »und zwar als Notfall.« Sie blickte auf das Blatt hinunter. »Mit schlimmen Riss- und Stichwunden. Scheußliche Sache.«

»Vor drei Jahren?«, wiederholte Bryant stirnrunzelnd. Eher an sich selbst gewandt, fügte er hinzu: »Warum hat er dann immer noch sein Krankenhausarmband getragen?«

»Es war kein Er, sondern eine Frau, eine Patientin. Doktor Frieda Klein.«

»Haben Sie eine Adresse?«

»Adresse,...


French, Nicci
Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben im Süden Englands.



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