Buch, Deutsch, 112 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 297 g
Buch, Deutsch, 112 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 297 g
ISBN: 978-3-95935-540-7
Verlag: disserta verlag
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Technische Wissenschaften Sonstige Technologien | Angewandte Technik Medizintechnik, Biomedizintechnik
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Medizintechnik, Biomedizintechnik, Medizinische Werkstoffe
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Labormedizin
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Klinische und Innere Medizin Medizinische Diagnose und Diagnostik
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Public Health, Gesundheitsmanagement, Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik
Weitere Infos & Material
Textprobe:
2.3, Stand der Forschung:
Die epidemiologische Forschung zu Medical Devices steht im Kontext der Patientensicherheit noch am Anfang. International fehlt es an einem verbindlichen Goldstandard zur Messung vermeidbarer medizinproduktassoziierter Ereignisse. Nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung reichen die bisherigen Methoden nicht aus, um dieses weite Feld erschöpfend behandeln zu können (Lessing, 2009, S. 624). Erste Forschungen zum Thema "Safer Health System" begannen 1999 mit der Publikation "To Err is Human: Building a Safer Health System". In dieser Studie wurden erstmalig Zusammenhänge von Behandlungsfehlern erforscht. Dieser Report gilt als Meilenstein in der Thematik Patientensicherheit (Kohn et al., 1999). Die erste Studie, die sich gezielt mit Risiken im Zusammenhang mit Medical Devices beschäftigt hat, wurde 2004 unter dem Titel "Surveillance of Medical Device - Related Hazards and Adverse Events in Hospitalized Patients", von der American Medical Association veröffentlicht. Diese Studie wurde von Januar bis September 200 in einem 520-Betten-Krankenhaus in den USA mit 20.441 Patienten durchgeführt. Während dieser Studie wurden computerunterstützte Einträge nach ihrer Häufigkeit mit unterschiedlichen Vorkommnissen und Umfragen verglichen. In dieser Studie konnte schlussendlich eine Häufigkeit von 8% an medizinproduktassoziierten Risiken, bei einem Konfidenzintervall von 95%, nachgewiesen werden (Samore et al., 2004). In Deutschland wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes eine Recherche über die Häufigkeit unerwünschter Medizinproduktereignisse durchgeführt. Zu diesem Thema sichtete eine Forschungsgruppe systematisch die Datenbanken Pubmed und Embase und erfasste insgesamt 241 Arbeiten im Zeitraum von 1995 bis 2007 zu diesem Thema. Unter den 241 Originalarbeiten konnten 148 Studien zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit und lediglich eine Studie zur Thematik unerwünschter Medizinprodukteereignisse ermittelt werden (Lessing, 2009, S. 620). Laufende Recherchen und statistische Erhebungen werden von nationalen Meldesystemen, wie z.B. die Food and Drug Administration in den USA (FDA), das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Deutschland (BfArM), swissmedic in der Schweiz, etc. durchgeführt. Diese erfassen regelmäßig Vorkommnisse und Risikomeldungen, untersuchen diese und werten sie statistisch aus. Der Fokus bei diesen Erhebungen ist unterschiedlich und reicht z.B. beim BfArM von der Anzahl der Risikomeldungen bis zu Fehlerursachen bei Medizinprodukten (BfArM, 2019). Als Basiswissenschaft von Public Health wurden 2007 umfangreiche Studien in der Publikation "Medical Device Epidemiology and Surveillance" zusammengefasst und von der Arbeitsgruppe um S. Lori Brown herausgegeben. Diese haben sich u.a. mit der Regulierung von Medical Devices beschäftigt (Brown et al., 2007). Mit den Rückrufen von kardiologischen Implantaten befasste sich die Studie "Recalls of Cardiac Implants in the last Decade: What Lessons can we learn?" Experten von der Universität Erlangen-Nürnberg (Deutschland), interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH) und der Universität von Akron (United States of Amerika) haben in den Jahren von 2004-2014 systematisch Rückrufinformationen von kardiologischen Implantaten in den Datenbanken PubMed, ScienceDirect und Scopus databases untersucht. Außerdem wurden weitere Datenquellen von Regulierungsbehörden aus 193 UN Mitgliederstaaten gesichtet und untersucht. Hier konnten vor allem Mängel in Meldesystemen aufgezeigt werden (Zhang et al., 2015). Eine sehr umfangreiche Studie zum Thema Risikomeldungen und Vorkommnisse mit Implantaten wurde über den Zeitraum von mehreren Jahren bis November 2018 durchgeführt. An dieser Studie, unter dem Titel "The Implant Files", waren mehr als 250 Journalisten von rund 60 verschiedenen Medien aus 36 Ländern beteiligt. Darunter sind die BBC, Le Monde, AP sowie Medien