Gfrörer | Das Operationsteam | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 315 Seiten, eBook

Reihe: Gesundheits- und Qualitätsmanagement

Gfrörer Das Operationsteam

Eine Analyse der Verhältnisse der Zusammenarbeit im Operationssaal
2008
ISBN: 978-3-8350-5526-1
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine Analyse der Verhältnisse der Zusammenarbeit im Operationssaal

E-Book, Deutsch, 315 Seiten, eBook

Reihe: Gesundheits- und Qualitätsmanagement

ISBN: 978-3-8350-5526-1
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Roger Gfrörer analysiert die Verhältnisse der Zusammenarbeit im Operationssaal anhand eines Frameworks, das die Einflussfaktoren auf das Teamverhalten in zwei handlungsleitende Dimensionen systematisiert. Mittels einer Umfrage bei 210 OPS-Mitarbeitenden wird die Bedeutung dieser Faktoren für das Gelingen der Zusammenarbeit erhoben. Aus den Resultaten der Analyse werden direkte Handlungsempfehlungen für das Management des OPS-Teams abgeleitet.

Dr. Roger Gfrörer ist Oberassistent von Prof. Dr. Bruno Staffelbach am Institut für Strategie und Unternehmensökonomik der Universität Zürich.

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1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Abbildungsverzeichnis;16
5;Tabellenverzeichnis;18
6;Abkürzungsverzeichnis;20
7;1 Einleitung;21
7.1;1.1 Ausgangslage;21
7.1.1;1.1.1 Auswirkungen politisch-ökonomischer Entwicklungen auf den Spitalsektor;21
7.1.2;1.1.2 Stand der Literatur;23
7.1.3;1.1.3 Das Team als theoretische Grundlage zur Betrachtung der Arbeit im OPS;25
7.2;1.2 Zielsetzung der Arbeit;27
7.3;1.3 Vorgehen;28
7.3.1;1.3.1 BWL-Verständnis als Grundlage des methodischen und inhaltlichen Vorgehens;28
7.3.2;1.3.2 Methodisches Vorgehen;29
7.3.3;1.3.3 Inhaltlicher Aufbau;34
7.4;1.4 Abgrenzungen;35
8;2 Team – Definition und Framework;37
8.1;2.1 Begriffsbestimmung;37
8.1.1;2.1.1 Einleitung;37
8.1.2;2.1.2 Die Gruppe als übergeordneter Denkrahmen;38
8.1.3;2.1.3 Deduktion zum Teambegriff;48
8.2;2.2 Systematik der Betrachtung der Teammerkmale;52
8.2.1;2.2.1 Erklärungsmodelle des Teamverhaltens;53
8.2.2;2.2.2 Herleitung des Frameworks;57
9;3 Teammerkmale;60
9.1;3.1 Teamexterne, indirekt gestaltbare Einflussfaktoren auf das Teamverhalten;60
9.1.1;3.1.1 Der Stakeholderansatz als Grundlage zur Betrachtung indirekt gestaltbarer teamexterner Einflussfaktoren;61
9.1.2;3.1.2 Organisationsexterne Stakeholder des Teams;63
9.1.3;3.1.3 Organisationsinterne Stakeholder des Teams;66
9.1.4;3.1.4 Nutzung des Teamvorteils als Determinante des Teamverhaltens;69
9.2;3.2 Teamexterne, direkt gestaltbare Einflussfaktoren auf das Teamverhalten;80
9.2.1;3.2.1 Teamgründung;80
9.2.2;3.2.2 Gestaltung der Teamaufgabe;86
9.2.3;3.2.3 Strukturelle Einbindung;89
9.2.4;3.2.4 Beziehungen zwischen Teams;96
9.2.5;3.2.5 Anreizsysteme für Teams;102
9.3;3.3 Teaminterne, direkt gestaltbare Einflussfaktoren auf das Teamverhalten;112
9.3.1;3.3.1 Teammitglieder;112
9.3.2;3.3.2 Arbeitsorganisation im Team;123
9.3.3;3.3.3 Teamgrösse;135
9.4;3.4 Teaminterne, indirekt gestaltbare Einflussfaktoren auf das Teamverhalten;141
9.4.1;3.4.1 Phasen der Teamentwicklung;141
9.4.2;3.4.2 Teamstrukturen;145
9.4.3;3.4.3 Werte und Normen;173
9.4.4;3.4.4 Kohäsion und Attraktion;176
9.4.5;3.4.5 Teamkultur;179
10;4 Das Operationsteam;182
10.1;4.1 Stakeholder des OP-Teams als teamexterne, indirekt gestaltbare Einflussfaktoren;183
10.1.1;4.1.1 Organisationsexterne Stakeholder des OP-Teams;183
10.1.2;4.1.2 Organisationsinterne Stakeholder;184
10.1.3;4.1.3 Aufgabe und Ziele des OP-Teams;185
10.2;4.2 Teamexterne, direkt gestaltbare Einflussfaktoren auf das OP-Teamverhalten;193
10.2.1;4.2.1 Gründung von OP-Teams;193
10.2.2;4.2.2 Teamaufgabe im OPS;196
10.2.3;4.2.3 Strukturelle Einbindung des OP-Teams;200
10.2.4;4.2.4 Beziehungen zwischen Teams;202
10.2.5;4.2.5 Anreizsysteme im OPS;203
10.3;4.3 Teaminterne, direkt gestaltbare Einflussfaktoren auf das OP-Teamverhalten;208
10.3.1;4.3.1 Mitglieder des OP-Teams;208
10.3.2;4.3.2 Arbeitsorganisation im Team;216
10.3.3;4.3.3 Teamgrösse;227
10.4;4.4 Entwicklung teaminterner, nicht direkt beeinflussbarer Einflussfaktoren auf das Verhalten von OP- Teams;229
10.4.1;4.4.1 Teamentwicklung;229
10.4.2;4.4.2 Teamstrukturen;231
10.4.3;4.4.3 Werte und Normen;238
10.4.4;4.4.4 Kohäsion, Attraktion;239
10.4.5;4.4.5 Teamkultur;240
11;5 Implikationen für das Management von OP-Teams;243
11.1;5.1 Definition von OP-Aufgabe und -ziel;244
11.2;5.2 Massnahmen bzgl. organisatorischer Rahmenbedingungen des OP-Teams;247
11.2.1;5.2.1 Massnahmen bei der Gründung von OP-Teams;248
11.2.2;5.2.2 Gestaltung der Teamaufgabe im OPS;250
11.2.3;5.2.3 Strukturelle Einbindung und Autonomie des OP-Teams;252
11.2.4;5.2.4 Teambeziehungen;253
11.2.5;5.2.5 Anreizsysteme für das OP-Team;255
11.3;5.3 Massnahmen der Teamgestaltung;260
11.3.1;5.3.1 Teammitglieder;260
11.3.2;5.3.2 Arbeitsorganisation;263
11.3.3;5.3.3 Teamgrösse;266
11.4;5.4 Massnahmen zur Entwicklung von OP-Teams;266
11.4.1;5.4.1 Teamentwicklung als gesteuerter Prozess;266
11.4.2;5.4.2 Entwicklung der Teamstrukturen;271
11.4.3;5.4.3 Aufbau von und Schutz vor Teamnormen;274
11.4.4;5.4.4 Kohäsion und Attraktivität;275
11.4.5;5.4.5 Teamkultur;275
12;6 Schlussbetrachtung;277
12.1;6.1 Zusammenfassung;277
12.1.1;6.1.1 Ausgangslage und Zielsetzung;277
12.1.2;6.1.2 Team – Definition und Framework;278
12.1.3;6.1.3 Teammerkmale;279
12.1.4;6.1.4 Das OP-Team;280
12.1.5;6.1.5 Implikationen für das Management von OP-Teams;281
12.2;6.2 Kritik;283
12.3;6.3 Ausblick;285
13;Literaturverzeichnis;289
14;Anhang;307
14.1;Anhang 1: Fragebogen;307
14.2;Anhang 2: Nennungen positiver Einflussfaktoren (Frage 1.4);311
14.3;Anhang 3: Nennungen negativer Einflussfaktoren (Frage 1.5);313
14.4;Anhang 4: Auswertung der Einschätzungen (Fragen 2.01 – 2.27);315
14.5;Anhang 5: Erhebung der Rollensets;317

Team – Definition und Framework

Teammerkmale

Das Operationsteam

Implikationen für das Management von OP-Teams: Definition von OP-Aufgabe und Ziel, Maßnahmen bezüglich organisatorischer Rahmenbedingungen des OP-Teams, Maßnahmen der Teamgestaltung, Maßnahmen zur Entwicklung von OP-Teams


2 Team – Definition und Framework (S. 17)

2.1 Begriffsbestimmung

Die in der Literatur vielseitig verwendeten Begriffe ‚Gruppe’ und ‚Team’ werden an dieser Stelle definiert und voneinander abgegrenzt, obwohl eine solche Differenzierung nicht überall vorgenommen wird. Aufgrund der ausserordentlich grossen Anzahl von bestehenden unterschiedlichen Teamdefinitionen wird folgend eine eigene Arbeitsdefinition hergeleitet mit der Absicht, das in dieser Arbeit vorherrschende Teamverständnis zu bestimmen. Dabei werden in dieser Arbeit ‚Team’ und ‚Teamarbeit’ als Konstrukte betrachtet, deren Bedeutung sich erst durch die Darlegung der zugrundeliegenden theoretischen Überlegungen erschliesst, und die erst dann zur Analyse von Erscheinungen einer sozialen betrieblichen Realität herbeigezogen werden können.

2.1.1 Einleitung

Eine durch strenge hierarchische Gliederung gekennzeichnete Organisation von Arbeitsgruppen kann deren Mitglieder von Entscheidungen ausklammern, wodurch die Nutzung des Gruppenvorteils für die Arbeitserledigung gefährdet ist. Gruppenarbeit kann mehr als eine blosse organisatorische Zusammenfassung von Arbeit zur gemeinsamen Erledigung beinhalten, wenn sie sich konsequent nach dem Gruppenvorteil ausrichtet, der durch Selbstorganisation, Eigeninitiative und partizipative Führungsstrukturen mit Einbezug möglichst aller Gruppenmitglieder und der Gewährung eines Freiraums zur Umsetzung der Entscheidungen entstehen kann. Stürzl unterscheidet drei verschiedene Begriffe für die gemeinsame Arbeit mehrerer Menschen:

Arbeit in Gruppen (ohne Nutzung des Gruppenvorteils)

Gruppenarbeit mit Nutzung des Gruppenvorteils

Teamarbeit mit Nutzung des Gruppenvorteils

Andere Autoren unterscheiden lediglich zwischen Gruppe und Team, während wiederum andere keine Differenzierung vornehmen oder den Unterschied als „grey area" bezeichnen. Diese Vielzahl von Begriffen und damit verbundenen Inhalten führt zu einer „erheblichen Begriffsverwirrung", denn die Begriffe Team und (Arbeits-)Gruppe werden, „eigentlich völlig unreflektiert und in grosser Breite, [...] synonym verwendet, sie sind austauschbar gemacht worden, was weder im Interesse der Reduzierung logischer Ungenauigkeit noch im Sinne ihrer funktionellen Differenzierung und handhabbaren Zweckorientierung liegen kann". Um dieser Kritik vorzubeugen soll folgend in den hier verwendeten Teambegriff eingeführt und eine Abgrenzung zum Gruppenbegriff vorgenommen werden.

Wie unterschiedlich die Teambegriffe und -definitionen auch sein mögen, gemeinsam ist ihnen die Erfüllung der Bestimmungskriterien zur Gruppe. Folgend wird deshalb zunächst der Gruppenbegriff hergeleitet und seine auch für das Team als spezielle Gruppe geltenden konstituierenden Merkmale betrachtet.

2.1.2 Die Gruppe als übergeordneter Denkrahmen

2.1.2.1 Die Gruppe als Form von „Menschen im Plural"

Es existieren verschiedene Begriffe, die eine Form einer Mehrzahl von Menschen bezeichnen. So wird eine Zusammenfassung von gleichartigen Elementen oder von Trägern einer zum Definitionsmerkmal erhobenen Eigenschaftskombination einer Grundgesamtheit als Klasse (oder Kategorie) bezeichnet. Tritt die Klasse aktiv in Erscheinung ist von ‚Verband’, ‚Interessengemeinschaft’ oder ‚pressure group’ die Rede.

Die aktiven Elemente können dabei die Grundgesamtheit repräsentieren, so dass nicht die gesamte Klasse aktiv sein muss. Interagieren die Klassenmitglieder können Gruppen entstehen. So versteht Hofstede die Gruppe als „eine Anzahl von Menschen, die Kontakt zueinander haben" Die Existenz von gruppenkonstituierenden Kriterien in Klassen darf aber nicht vorausgesetzt werden.

Eine weitere Differenzierungsmöglichkeit zwischen Klassen und Gruppen sieht Lewin in der gegenseitigen Abhängigkeit der Mitglieder, die in der Klasse nicht, in der Gruppe jedoch gegeben ist. Die Abhängigkeit führt dazu, dass das Verhalten eines einzelnen Gruppenmitglieds einerseits die Handlungen der anderen beeinflusst, andererseits auch auf die Aktionen der anderen abgestimmt ist. Weisen mehrere Menschen ausser der räumlichen Nähe keine gemeinsamen Merkmale (wie Wechselbeziehungen und dadurch entwickelte Strukturen oder gemeinsame Normen) auf, wird von einer Menge gesprochen.


Dr. Roger Gfrörer ist Oberassistent von Prof. Dr. Bruno Staffelbach am Institut für Strategie und Unternehmensökonomik der Universität Zürich.



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