Gracie | Eine geheimnisvolle Lady | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3

Reihe: Duke's Angels-Reihe

Gracie Eine geheimnisvolle Lady


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-98637-137-1
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3

Reihe: Duke's Angels-Reihe

ISBN: 978-3-98637-137-1
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein Ex-Offizier auf der Flucht und eine schöne Lady, deren Maskerade aufzufliegen droht …
Band 3 der prickelnden Regency Romance-Reihe von Erfolgsautorin Anne Gracie

Rafe Ramsey, der Sohn des Earl of Axerbridge, liebt die Frauen und seinen ausschweifenden Lebensstil, doch nun droht ihm eine Vernunfts-Ehe. Um diese noch etwas aufzuschieben sucht er eine Ausrede und findet sie in der Suche nach der verschollenen Enkelin einer Bekannten. Zu seiner Freude führt ihn sein Abenteuer nach Kairo und zu der schönen und temperamentvollen Ayisha …

Um in Kairo unterzutauchen hat Ayisha einen neuen Namen angenommen. Doch wenn sogar dieser so attraktive wie aufdringliche Engländer es schafft, ihr nachzustellen, schaffen das auch andere und sie kann nicht nach England zurückkehren. Denn im Gegensatz zu Rafe ist Ayisha vor etwas viel schlimmerem auf der Flucht als einer ungewollten Verlobung …

Weitere Titel dieser Reihe
(ISBN: 9783986371340)
(ISBN: 9783986371364)

Erste Leser:innenstimmen
„Sprüht nur so vor Leidenschaft und herzerwärmender Romantik.“
„Mit Ägypten wurde ein sehr spannender Schauplatz für eine ebenso spannende Liebesgeschichte gewählt.“
„Eine unvergleichlich fesselnde historische Liebesroman-Reihe!“
„Anne Gracie schreibt einfach die wunderbarsten Charaktere und Dialoge.“



Anne Gracie ist die preisgekrönte Autorin von 19 Werken, die bei Berkley USA, Penguin Australia und Harlequin International veröffentlicht wurden. Sie ist eine nationale Bestsellerautorin in den USA und ihre Regency-Liebesromane wurden in mehr als 18 Sprachen übersetzt, inklusive japanischer Manga-Editionen (was sie ziemlich cool findet). Als lebenslange Verfechterin weltumfassender Alphabetisierung schreibt sie auch Lese-Lern-Bücher für Erwachsene.
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Weitere Infos & Material


Prolog


England

Dezember 1817

Das Geräusch einer laut knallenden Peitsche zerschnitt die Idylle der ruhigen Winterlandschaft. Zwei offene Karriolen, die von je zwei Pferden gezogen wurden, preschten mit donnerndem Hufgeklapper heran. Die Männer darin lieferten sich ein halsbrecherisches Kopf-an-Kopf-Rennen. Ohne ihr Tempo zu drosseln hielten sie auf die Wegbiegung zu. Die Straße war schmal, die Kurve scharf, aber keiner der Männer verzichtete auf die Führung.

Die Pferde galoppierten mit gestreckten Hälsen. Ihr Fell war schweißnass und um ihren schaumbedeckten Nüstern bildeten sich frostige Atemwolken.

In der Kurve streiften die Räder der bordeauxrot-silbernen Karriole die des schwarz-gelben Wagens.

„Um Himmels willen, Rafe! Fahr vorsichtiger! Nimm wenigstens ein bisschen Rücksicht auf meinen neuen Wagen“, brüllte Luke Ripton, der im schwarz-gelben Zweispänner saß.

Statt zu antworten, knallte Rafe Ramsey die Peitsche knapp über den Flanken seiner Pferde.

„Du fährst wie ein Wahnsinniger, Mann.“

„Ich muss zu einer Hochzeit.“ Rafe knallte erneut mit der Peitsche und trieb seine Pferde noch schneller an.

„Ich dachte, du wolltest lebend dort ankommen!“, rief Luke atemlos.

Rafe warf seinem Freund einen vernichtenden Seitenblick zu. Beim Anblick dieser eiskalten blauen Augen ließ Luke seinen Freund nur zu gerne vorbeiziehen. Er und Rafe lieferten sich solche Wettrennen oft aus purer Abenteuerlust.

Aber in der Stimmung, in der sich Rafe heute befand, waren alle Mühen vergebens.

Luke wusste, dass es nicht an ihm lag. Rafe war bereits schlechtgelaunt am Treffpunkt erschienen. Nichts hatte ihn bisher aufheitern können. Rafe reagierte auf jede witzige Bemerkung kühl und mühsam beherrscht.

Luke kannte diese Seite an seinem Freund. Er gab es auf, Rafe aufmuntern zu wollen. Sein alter Freund war im Grunde ein friedliebender Mensch, doch gelegentlich verfiel er in eine ganz düstere Stimmung, in der man ihn besser zufrieden ließ.

Schuld daran war wie immer Axebridge.

Rafe ließ seine Wut nur selten an seinen Freunden aus. Sein Zorn schwelte eher im Verborgenen und zerfraß Rafe von innen. Im Krieg hatte er diesen Zorn ausleben können. Nun waren riskante Wagenrennen sein wirksamstes Ventil.

In der Hoffnung, Rafes Zorn würde sich legen, hatte Luke seinen Freund heute noch härter gefordert. Sie waren auf dem Weg zu Harrys Hochzeit und Luke hatte gehofft, dort mit seinem charmanten, friedfertigen Freund aufzukreuzen.

Stattdessen verschanzte sich Rafe hinter einem eiskalten Panzer der Wut. In seinem Blick lag eine seltsame Leere und mit seinen Gedanken war er in irgendwelchen fremden Sphären. Luke fuhr langsamer, um seinen Freund wachzurütteln, der wie ein Besessener voranpreschte.

Die Einfahrt zu Alverleigh tauchte vor ihnen auf. In der hohen Steinmauer vor dem Park war ein imposantes schmiedeeisernes Tor eingelassen, das zu beiden Seiten von zwei mächtigen Säulen flankiert wurde. Heute standen die Torflügel offen, denn der Earl erwartete zahlreiche Gäste zur Vermählung seines Halbruders Harry mit Lady Helen Freymore.

Rafe raste mit seinem offenen Zweispänner so schnell die abschüssige Straße hinab auf die Tore zu, dass der leichte Wagen über die Schlaglöcher holperte und ins Schlingern geriet.

Er fährt viel zu schnell, dachte Luke. „Pass auf die vereisten Stellen auf“, schrie er.

Rafe reagierte nicht. Er war anscheinend vollkommen in seinen düsteren Gedanken versunken.

Plötzlich huschte ein kleines Tier direkt vor den Nasen der Pferde quer über die Straße. Ein Pferd erschrak und scheute. Es drängte sich tänzelnd an das zweite Pferd und brachte den Wagen dadurch ins Schleudern. Die Räder blockierten auf einer vereisten Stelle und schlitterten in einem weiten Bogen auf die Steinsäulen und Eisentore zu.

„Spring ab!“, brüllte Luke aus Leibeskräften. Er fürchtete, Rafe könnte im nächsten Moment gegen die Steinmauer prallen oder von einem Eisenpfahl aufgespießt werden.

Rafe jedoch zog mit einer Hand die Bremse an, nahm die Zügel kurz und zwang die erschrockenen Tiere wieder in seine Gewalt. Das Bremsmanöver verkürzte den Schleuderbogen, ohne Tempo herauszunehmen. Die Räder fanden noch immer keinen Halt auf dem Eis.

Rafe löste die Bremse und jagte sein Gespann waghalsig auf die Tore zu. Das Gewicht der schlitternden Kutsche zerrte die erschrockenen Pferde seitlich nach hinten.

Wieder knallte Rafe die Peitsche zischend durch die Luft. Die Tiere stürmten vorwärts. Luke hörte ein lautes Knirschen von Holz, das gegen Stein und Eisen ratschte. Die Kutsche schlingerte nun heftiger. Sie neigte sich gefährlich zur Seite und stand bald auf nur noch einem Rad. In der nächsten Sekunde würde sie seitlich kippen.

„Spring ab, du Narr, spring!“, brüllte Luke.

Rafe aber warf sich auf die andere Seite und lehnte sich weit aus dem Wagen, um mit seinem Körper ein Gegengewicht zu schaffen. Endlos lange Sekunden schwankte das Fahrzeug auf einem Rad und landete dann ächzend und quietschend auf beiden Rädern.

Rafe sah Luke über die Schulter hinweg an, tippte mit der Gerte grüßend an die Mütze und jagte seine schweißbedeckten Pferde die Auffahrt entlang.

Als Luke an den Stallungen eintraf, wies Rafe den Stallburschen bereits an, seine Pferde abzukühlen, tüchtig abzureiben und ihnen eine Extraportion Hafer zu geben.

„Du bist von Sinnen“, sagte Luke. Er sprang von seinem Zweispänner und warf einem zweiten Burschen die Zügel zu. „Du hättest dich umbringen können.“

Rafe verzog den Mund zu einem freudlosen Lächeln. „Das hätte für einige Aufregung gesorgt und die Pläne der Erbfolge ruiniert.“

„Mit Sicherheit hätte es die Hochzeit von Harry und Nell ruiniert!“, entgegnete Luke scharf. „Mir ist die Erbfolge von Axebridge auch einerlei, aber hier bist du unter Freunden, also reiß dich zusammen!“

Rafe blinzelte verlegen. Allmählich wich das kalte Glitzern aus seinen Augen und er entspannte sich: „Du hast ja recht, Luke. An Harry und Nell habe ich nicht gedacht.“

„Du hast an gar nichts gedacht“, erwiderte Luke bitter.

Rafe sah seinen Freund forschend an und seufzte. „War ich so schlimm?“

Luke atmete erleichtert aus. „Schlimmer denn je. Ich glaube, wir brauchen einen Drink.“

„Einverstanden.“ Rafe löste den Knoten seines Seidenschals und streifte die Lederhandschuhe ab. „Du schuldest mir übrigens fünfhundert Pfund, weil ich gewonnen habe.“

„Ich weiß“, knurrte Luke. Er ging auf das Portal von Alverleigh zu. „So ungern ich es auch zugebe, aber dein Rennen eben war ein Meisterstück. Ich dachte, du krachst gegen die Steinquader. Alle Achtung, du hast Prachtpferde.“

„Sie vereinen Eleganz und Mut gepaart mit Feuer“, pflichtete Rafe ihm bei. „Wann findet die Trauung statt? Ich weiß nicht, ob ich im Moment Lust auf eine Hochzeit habe.“

„Du hast keine Wahl, also reiß dich zusammen“, warnte Luke.

Rafe lächelte fahl. „Keine Angst, ich tu es für Nell und Harry. Ihre Hochzeit ist ein Grund zum Feiern.“

Während sie miteinander sprachen, eilte ihnen ihr Freund Gabriel Renfrew entgegen, um sie zu begrüßen. Gabriel war der Bruder des Earls und Halbbruder des Bräutigams „Wie war eure Fahrt?“, fragt er.

„Grauenhaft“, antwortete Luke.

Gabriel zog fragend eine Augenbraue hoch. „Eure Wettrennen sind doch immer grauenhaft. Was war diesmal denn anders?“

Luke wies mit dem Kinn zu Rafe. „Er kommt gerade aus Axebridge.“

Gabe musterte Rafe. „Verstehe. Du hast den Ehevertrag unterschrieben, nehme ich an?“

Rafe schwieg, nur ein Muskel in seiner Wange zog sich gefährlich zusammen und zuckte.

„Ich glaube, wir brauchen einen Drink“, sagte Gabriel.

„Mehr als nur einen“, pflichtete Luke ihm bei. „Und schenk gut ein. Rafe hat es nötig.“

„Unsinn“, erwiderte Rafe kühl, „ich bin vollkommen ruhig.“

„Ich weiß, mein Junge“, sagte Gabriel. „Das ist ja das Problem.“

Wenige Stunden später saß Rafe auf der schmalen Kirchenbank und beobachtete seinen Freund Harry, der unruhig vor dem Altar auf und ab ging und unruhig auf seine Braut wartete.

Am Portal wurden nun Stimmen laut. Mehrere Frauen und Männer wisperten und tuschelten. Rafe wusste, was es zu bedeuten hatte. Die Braut betrat nun die Kirche. Harrys graue, sonst so traurige Augen leuchteten beim Anblick von Nell voller Liebe auf. Rafe senkte schnell den Blick.

Kurz darauf sprach Harry ruhig und überzeugt und voller Stolz das Gelübde, in dem er versprach, seine Braut zu lieben und zu ehren.

Gabriel erinnerte sich an seine eigene Hochzeit und sah Callie, die Prinzessin seines Herzens, verliebt an.

Rafe spürte, wie ihm die Kälte bis ins Mark kroch.

Könnte er das jemals einer Frau versprechen? Auf jeden Fall nicht Lady Lavinia. Nicht nach allem, was er in Axebridge erfahren hatte.

Aber könnte er dieses Gelöbnis überhaupt jemals ablegen?

In Rafe war keine Liebe. In ihm war niemals Liebe gewesen.

Er war nicht wie sein Freund Gabriel, der die Liebe leicht genommen und genossen hatte, bis er Callie getroffen und sich unwiderruflich in sie verliebt hatte.

Er war auch nicht wie Harry, der seine wahre Liebe erst fand, nachdem eine Frau ihm das Herz gebrochen hatte. Harry wäre daran beinahe zugrunde gegangen. Und nun stand er vor dem Altar und sah seine Braut...



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