Buch, Deutsch, 169 Seiten, Format (B × H): 139 mm x 216 mm, Gewicht: 273 g
Der Indianer-Junge und sein Wolf
Buch, Deutsch, 169 Seiten, Format (B × H): 139 mm x 216 mm, Gewicht: 273 g
ISBN: 978-3-941485-58-7
Verlag: Traumfänger Verlag
Adlerkralle ist ein Indianerjunge vom Volk der Menominee und lebt mitten im Wald an den Großen Seen. Zusammen mit seinen Freunden geht er zur Jagd und zum Fischfang und findet dabei einen kleinen Wolf. Adlerkralle beschließt, den Wolf aufzuziehen und muss feststellen, dass das ganz schön anstrengend ist. Zudem ärgert ihn ein größerer Junge, sodass er einen Streich ausheckt, um diesem Angst einzujagen. Aber das ist keine gute Idee …
Eine spannende Geschichte über das Leben eines Waldland-Indianerjungen.
Zielgruppe
Kinder ab 9 Jahren, die sich für Indianer interessieren
Weitere Infos & Material
... Die Jungen stellten sich auf einige Felsen, die im Wasser herausragten,
und warteten auf die Beute. Wenn die Fische stromabwärts schwammen,
bemerkten sie die Jungen nicht, weil sich das Wasser vor den Felsen
kräuselte. Die Fische gründelten hinter den Felsen und konnten so
leicht aufgespießt werden. Auf diese Weise hatten die Jungen nach einer
Weile an die zehn Forellen aus dem Wasser geholt. Das würde leicht
für ein gutes Essen reichen! Sie spießten die Forellen auf einen langen
Stock auf, um ihn zu zweit ins Dorf zu tragen. Die Fische waren wirklich
schwer! Der dritte Junge sollte die Waffen tragen und den Rückweg
sichern. Es konnte immer wieder passieren, dass ein wildes Tier auftauchte
und sie sich verteidigen mussten. Die Wälder steckten voller
Bären und Pumas. So ein Fisch würde auch einem Bären schmecken!
Adlerkralle und Weißer-Wolf arbeiteten vor sich hin, als sie von einem
Hilferuf aufgeschreckt wurden. Es war Stehender-Bär, der im Wasser
stand und an seinem Speer zerrte, der tief im Rücken eines riesigen Störs
steckte. „Helft mir!“, schrie der Junge verzweifelt.
Der Stör, der größer als ein ausgewachsener Mann war, wand sich wie
ein riesiger Wurm und brachte dabei den Jungen aus dem Gleichgewicht.
„Lass los!“, brüllte Adlerkralle voller Angst. „Lass doch los!“
„Mein Speer!“, schrie Stehender-Bär. „Wenn ich loslasse, ist mein Speer
weg. Helft mir doch!“
Adlerkralle schüttelte entsetzt den Kopf. Sein Freund musste verrückt
sein, gegen dieses Untier zu kämpfen. Es war viel zu gefährlich. „Lass
los!“, wiederholte er seinen Befehl. „Du bringst uns alle in Gefahr.“
Stehender-Bär sah kurz hoch, dann trat der Übermut in seine Augen. Er
würde diesen Fang nicht aufgeben! „Holt lieber eure Speere. Wenn wir
ihn töten, können wir ihn ganz leicht aus dem Wasser ziehen!“
Weißer-Wolf folgte bereits dieser Anweisung und watete mit seinem
Speer auf den riesigen Stör zu, der mit seinen Bewegungen den Grund
des Flusses aufwirbelte. Der Junge geriet dabei in immer tieferes Gewässer.
Die Strömung war hier stark und drohte ihn mitzureißen. „Es wird
zu tief!“, warnte er seinen Freund.
Stehender-Bär zerrte verzweifelt an dem Speer und versuchte, den viel
zu schweren Fang wieder ins seichtere Wasser zu ziehen. „Komm her!“,
schrie er lauthals. „Er entwischt mir!“




