Groos / Schnell | Das ‚Debrecener Pflanzen- und Tierbuch‘ | Buch | 978-3-95490-270-5 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 384 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 864 g

Groos / Schnell

Das ‚Debrecener Pflanzen- und Tierbuch‘

Die illustrierte deutsche Ps.-Apuleius Handschrift Debrecen R 459. Faksimile, Edition, Übersetzung und Kommentare
Erscheinungsjahr 2018
ISBN: 978-3-95490-270-5
Verlag: Reichert Verlag

Die illustrierte deutsche Ps.-Apuleius Handschrift Debrecen R 459. Faksimile, Edition, Übersetzung und Kommentare

Buch, Deutsch, 384 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 864 g

ISBN: 978-3-95490-270-5
Verlag: Reichert Verlag


Das ‚Debrecener Pflanzen- und Tierbuch‘ ist eine illustrierte deutsche Pergamenthandschrift aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts, die sich im Besitz der Bibliothek des Reformierten Kollegiums zu Debrecen (Ungarn) befindet. Von der Forschung wurde das Werk bisher kaum beachtet. Zu unrecht, handelt es sich doch um die einzige illustrierte deutsche Übersetzung des am verbreitesten Herbarienkorpus des lateinischen Mittelalters. Das Korpus, eine Sammlung von Rezepten für die Behandlung verschiedenster Krankheiten, enthält vier spätantike Texte. In den beiden ersten Werken, Ps.-Musas ,De herba vettonica’ und Ps.-Apuleius’, werden pflanzliche Arzneimittel behandelt, während die beiden folgenden Schriften ,Liber de taxone’ und Sextus Placidus’ ,Liber medicinae ex animalibus’, tierische Drogen zum Gegenstand haben.
Im Gegensatz zu den schematischen Illustrationen der lateinischen Überlieferung, enthält die Debrecener Handschrift kolorierte Federzeichnungen von einer außerordentlichen Qualität. Das Bestreben des Malers, sich bei seinen Illustrationen auf die Darstellung der distinktiven Merkmale der einzelnen Pflanzen zu konzentrierten und diese so „naturgetreu“ wie möglich darzustellen, hat dazu geführt, dass die Genauigkeit seiner Abbildungen ein im deutschsprachigen Raum vorher noch nicht erreichtes Maß erzielte. Das Kernstück des Buches ist ein Faksimile der Handschrift: der faksimilierten Seite wird jeweils auf der anderen Seite in zwei Spalten der bereinigte Handschriftenabdruck und eine englische Übersetzung gegenübergestellt; damit können Faksimile, Text und Übersetzung wechselseitig verglichen werden. Begleitet werden Edition und Übersetzung von einem Kommentar, der Probleme der lateinischen Quellen und der deutschen Übersetzung erörtert. Ergänzt wird die Ausgabe durch ein Glossar, das den bairischen Wortschatz erschließt, und ein Register der Pflanzenbezeichnungen. Dem Editionsteil vorangestellt ist ein umfangreicher Untersuchungsteil: Hier wird zuerst die Überlieferung und Wirkungsgeschichte des lateinischen Ausgangstextes auf eine völlig neue Grundlage gestellt, die Überlieferungsdaten des Textzeugen vorgestellt und versucht das Umfeld der lateinischen Vorlage aufzuspüren, um so die Übersetzungsstrategie des deutschen Bearbeiters analysieren zu können. Marian Polhill (Professor und Leiterin des Seminars für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universidad de Puerto Rico) unternimmt eine Verortung des ‚puchs von den tieren‘ innerhalb der bislang wenig erforschten Tradition von tierischen Drogen im arabischen und abendländischen Raum. Irmgard Müller (Professor für Geschichte der Medizin an der Ruhr-Universität Bochum) bietet schließlich eine medizin-pharmakologische Untersuchung zum Herbar und erläutert die Krankheiten und ihre Behandlung im Kontext der mittelalterlichen Medizin. Durch diese fachübergreifende Zusammenarbeit vereint der Band literaturwissenschaftlich-philologische, medizinhistorische, pharmazeutische und kunsthistorische Forschungen.
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Weitere Infos & Material


Arthur Groos, geb. 1943, studierte Germanistik und Mediävistik (Princeton University, FU Berlin, Cornell University), unterrichtete nach der Promotion an der University of California (Los Angeles), dann an der Cornell University, zuletzt als Avalon Foundation Professor in the Humanities. 1978-79 war er John Simon Guggenheim Preisträger und Fulbright Senior Fellow in München, 2001-02 Alexander von Humboldt Forschungspreisträger an der FU Berlin. Seine Forschungsgebiete sind mittelalterliche Literatur und Musikwissenschaft (Oper). Zu seinen mediävistischen Publikationen gehören u. a. Medieval Christian Literary Imagery (1988), Romancing the Grail: Genre, Science, and Quest in Wolfram’s Parzival (1995) und mehrere Tagungsbände. Er ist Mitherausgeber der Transatlantischen Studien zu Mittelalter und früher Neuzeit.

Bernhard Schnell, geb. 1942, Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität München; 1981 Promotion zum Dr. phil. mit einer Edition und Untersuchung zu Thomas Peuntners ‚Büchlein von der Liebhabung Gottes‘ (1984 als Bd. 81 der „Münchener Texte und Untersuchungen“ erschienenen. Berufliche Laufbahn: 1974-1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter zuerst in der Würzburger Forschergruppe ‚Prosa des deutschen Mittelalters‘, dann im Sonderforschungsbereich 226 ‚Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter‘; 1990 Habilitation im Fach Geschichte der Medizin mit text- und überlieferungsgeschichtlichen Studien zur pharmakographischen deutschen Literatur des Mittelalters; 1990-1994 Akademischer Oberrat am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg; 1995-2007 Arbeitsstellenleiter des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs an der Akademie der Wissenschaften in Göttingen.
Forschungsschwerpunkte: Mittelhochdeutsche Lexikographie – Text- und Überlieferungs-geschichte – Deutsche Medizinliteratur des Mittelalters.
Publikationen in Auswahl: (Mithg.) ‚Vocabularius Ex quo‘, 5 Bde., Tübingen 1988 (Texte und Textgeschichte 22-26); Der deutsche ‚Macer‘, kritisch herausgegeben in Zusammenarbeit mit William Crossgrove. Tübingen 2003 (Texte und Textgeschichte 50); (Mithg.) Johannes Hartlieb, ‚Kräuterbuch‘, Wiesbaden 2010 (Wissensliteratur im Mittelalter 47).

Arthur Groos (born 1943) studied German and Medieval Studies at Princeton University, the Free University of Berlin, and Cornell University, taught first at UCLA and then at Cornell, where he is Avalon Foundation Professor in the Humanities. In 1978-79 he was a John Simon Guggenheim Fellow and Fulbright Senior Fellow at the University of Munich, and in 2001-02 held a Humboldt Research Prize at the Free University of Berlin. His principal research interests are medieval literature and musicology (opera). Medieval publications include Medieval Christian Literary Imagery (1988), Romancing the Grail: Genre, Science, and Quest in Wolfram’s Parzival (1995) and several edited volumes. He is also co-editor of Transatlantic Studies on Medieval and Early Modern Literature and Culture.

Bernhard Schnell (born 1942) studied German and History at the University of Munich, receiving a Ph.D. in 1981 with an edition and study of Thomas Peuntner’s Büchlein von der Liebhabung Gottes (published as vol. 81 of the „Münchener Texte und Untersuchungen“ [1984]). Professional career: 1974-1990, Research Associate in the Wurzburg research group ‚Prose of the German Middle Ages‘, then in the Sonderforschungsbereich 226 (‚Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter‘); 1990 Habilitation in the History of Medicine with textual and transmission studies on the pharmaceutical literature of the German Middle Ages; 1990-94 Akademischer Oberrat at the Institute for History of Medicine at the University of Würzburg; 1995-2007 project leader of the Middle High German Dictionary at the Göttingen Academy of Sciences and Humanities.
Research areas: Middle High German lexicography, text and transmission history, German medical literature of the Middle Ages
Selected publications: co-ed., Vocabularius Ex quo, 5 vols., Texte und Textgeschichte 22-26 (Tübingen, 1988); Der deutsche ‚Macer‘, critical ed. in collaboration with William Crossgrove, Texte und Textgeschichte 50 (Tübingen, 2003); co-ed., Johannes Hartlieb, ,Kräuterbuch,‘ Wissensliteratur im Mittelalter 47 (Wiesbaden, 2010).



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