Gryl | Kartenlesekompetenz | Buch | 978-3-900830-68-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 22, 181 Seiten, PB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 460 g

Reihe: Materialien zur Didaktik der Geographie und Wirtschaftskunde

Gryl

Kartenlesekompetenz

Ein Beitrag zum konstruktivistischen Geographieunterricht
1., Auflage
ISBN: 978-3-900830-68-7
Verlag: Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung

Ein Beitrag zum konstruktivistischen Geographieunterricht

Buch, Deutsch, Band 22, 181 Seiten, PB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 460 g

Reihe: Materialien zur Didaktik der Geographie und Wirtschaftskunde

ISBN: 978-3-900830-68-7
Verlag: Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung


Karten sind als „Leitmedium“ des Geographieunterrichts ein beliebtes Arbeitsmittel. Sie bei der schulischen Kartenarbeit jedoch lediglich als Informationsspeicher zu betrachten, bedeutet, die Vielschichtigkeit dieses Mediums zu unterschätzen. Karten sind vielmehr auch – gemäß dem Paradigma des Konstruktivismus – subjektive Konstruktionen: Sie können sowohl in Hinblick auf die Begrenztheit der menschlichen Wahrnehmung als auch in Bezug auf die technischen Grenzen der Kartenproduktion kein Abbild der „Wirklichkeit“ sein. Darüber hinaus sollen sie dies oft gar nicht, da sie auch der zielgerichteten Reduktion von Komplexität dienen. Dies impliziert aber zwangsläufig Entscheidungen zur Selektion und zum Verschweigen von Inhalten sowie über spezifische Darstellungsmittel. Diese Entscheidungen sind nicht wertfrei, sondern werden – in hohem Maß auch unbewusst – durch individuelle Weltbilder der Kartenautoren ebenso wie durch gesellschaftliche Kontexte und Diskurse geprägt.

Kartenleser/innen müssen sich dieses konstruierten Charakters von Karten bewusst sein, da andernfalls die Gefahr der unreflektierten Übernahme einseitiger Weltbildkonstruktionen besteht. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der umfangreichen Nutzung von Karten in den Massenmedien von Relevanz. Der Geographieunterricht muss daher in Ergänzung zur Informationsentnahme aus Karten eine erweiterte, medienkritische Kartelesekompetenz vermitteln, die zum Enttarnen verborgener Intentionen und Diskurse in Karten – zur sogenannten „Dekonstruktion“ des Mediums – befähigt, um die Bewertung der gegebenen Informationen zu ermöglichen.

Im Hinblick auf Unterrichtsvorschläge in der didaktischen Literatur wird diese Aufgabe bisher kaum realisiert, obgleich eine derartige Kompetenz bereits in den Bildungsstandards der „Deutschen Gesellschaft für Geographie“ (DGfG) Erwähnung findet. Daher möchte der vorliegende Band erste Ansätze zur Vermittlung einer solchen „konstruktivistischen Kartenlesekompetenz“ im Unterricht aufzeigen. Dazu wird ein Bogen von der theoretischen Reflexion der Hintergründe der Karte als Konstrukt hin zu einer didaktisch verdichteten „Werkzeugkiste“ für den Unterricht gespannt. Während im Theorieteil mit Exkursen zu Konstruktivismus, Diskurstheorie und kognitiven Karten, illustriert an anschaulichen Beispielen, eine Legitimationsbasis der „konstruktivistischen Kartenlesekompetenz“ formuliert wird, regt die „Werkzeugkiste“ mit theoretisch fundierten und praktisch nutzbar gemachten Ideen und Anregungen sowie einem ausführlich betrachteten Beispiel zur konkreten Umsetzung im Unterricht bis hin zur eigenen Aufgabenformulierung an.

Gryl Kartenlesekompetenz jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort

1. Einleitung
1.1 Karte als. Zur konstruktivistischen Sichtweise auf Karten
1.2 Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit
1.3 Aufbau der vorliegenden Arbeit

2. Was ist der Stand der Dinge? Das Verständnis der Funktion von Karten im Geographieunterricht
2.1 Grundlegend. Das technische Kartenverständnis
2.2 Aufbauend. Orientierung und Verortung mittels Karten
2.3 Angewandt. Karten als Informationsträger
2.4 Umzusetzen. Der Kompetenzbereich „Räumliche Orientierung“

3. Was bildet die Grundlage? Die Karte als Gegenstand konstruktivistischer Theorien
3.1 Legitimation eines Karte als … Der Begriff der Karte
3.2 Karte als Zeichen zwischen Bild und Text
3.3 Karte als Konstruktion
3.4 Karte als Abbild und Trägerin von Diskursen
3.5 Karte als Quelle von Weltbildern
3.6 Karte als Gestalterin der materiellen Welt
3.7 Dekonstruktion von Karten

4. Was ist das Ergebnis? Kategorien der konstruktivistischen Kartenlesekompetenz. Ein Definitionsversuch

5. Was ermöglicht die Umsetzung? Anwendung der Kategorien zur konstruktivistischen Kartenlesekompetenz
5.1 Inhaltliche Hintergrundinformationen. Wirtschaft und Politik in Westafrika
5.2 Friedliches Westafrika? Dekonstruktion einer Schulatlaskarte
5.3 Der unpolitische Atlas. Erkennen von Defiziten als mögliches Ergebnis der Dekonstruktion
5.4 Weitere Ideen. Elemente der Dekonstruktion in Aufgabenbeispielen

6. Was ist zu beachten? Anwendungshilfen zu einer konstruktivistischen Kartenlesekompetenz
6.1 Die Rolle des (De-)Konstrukteurs. Notwendigkeit einer Beobachtung dritter Ordnung
6.2 Verknüpfungen der konstruktivistischen Kartenlesekompetenz mit den Bildungsstandards
6.3 Ansätze zur Anwendung. Grundzüge eines Lehrgangs für konstruktivistische Kartenlesekompetenz

7. Was bleibt zu tun? Zusammenfassung und Ausblick

Literatur

Anhang



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.