Haaker | IFRS - Irrtümer, Widersprüche und unerwünschte Konsequenzen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 308 Seiten

Reihe: NWB Studium Betriebswirtschaft

Haaker IFRS - Irrtümer, Widersprüche und unerwünschte Konsequenzen

Ein Lehrbuch zur kritischen Analyse der internationalen Rechnungslegung
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-482-75891-1
Verlag: NWB Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

Ein Lehrbuch zur kritischen Analyse der internationalen Rechnungslegung

E-Book, Deutsch, 308 Seiten

Reihe: NWB Studium Betriebswirtschaft

ISBN: 978-3-482-75891-1
Verlag: NWB Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Kritische Analyse der internationalen Rechnungslegung für Studium und Praxis. Sich kritisch mit den IFRS auseinanderzusetzen ist der einzige Weg, ein hinreichendes Problemverständnis für die internationale Rechnungslegung zu entwickeln. Kritiklose Akzeptanz führt zu 'Halbwissen', das weder bei der Lösung von praktischen noch beim Verständnis von theoretischen Problemen hilft. Es ist fast trivial: Wer die Schwachpunkte eines Rechnungslegungsstandards entdeckt, macht sich auch mit dessen wesentlichem Inhalt vertraut. Dieses Lehrbuch hinterfragt zunächst den Prozess der internationalen Harmonisierung sowie das institutionelle Umfeld und die Anwendungsbedingungen der IFRS. In einem kritischen und lösungsorientierten Kommentierungsstil bringt es dem Leser darauf aufbauend das IFRS-Rahmenkonzept und die anzuwendenden Standards nahe. Anwendungsschwierigkeiten und Absurditäten legt der Autor mittels einfacher und teilweise pointierter Beispiele offen. Die Kenntnis der Schwachstellen der Regelungen ermöglicht dem Praktiker, Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen und Bilanzierungsprobleme zu lösen. Studierende schärfen mit dem Buch ihr kritisches Urteilsvermögen, was von großem Vorteil für ihre wissenschaftlichen und (späteren) praktischen Tätigkeiten ist. Aus dem Inhalt: 1. Grundlagen der internationalen Rechnungslegung. 2. Institutioneller Rahmen und Anwendung der IFRS. 3. Konzeptionelle Grundlagen der IFRS-Rechnungslegung. 4. Wesentliche Rechnungslegungssachverhalte nach IFRS. 5. Rechnungslegungsinstrumente nach IFRS. 6. Konzernrechnungslegung nach IFRS. 7. Kritischer Prolog.

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Teil II Institutioneller Rahmen und Anwendung der IFRS
1 Vorbemerkung und Lernziele
Nachdem im Teil I grundlegende Aspekte der (internationalen) Rechnungslegungsregulierung und -harmonisierung kritisch behandelt wurden, werden darauf aufbauend im vorliegenden Kapitel der institutionelle Rahmen und die Anwendung der IFRS diskutiert. Lernziele Nach dem Studium des Teil II sollte man den institutionellen Rahmen der IFRS sowie die Anwendung der IFRS in Deutschland verstehen und kritisch beurteilen können. Daneben sollte man mit der Entwicklung des IASB vertraut sein und die Bedeutung des IASB als privaten Standardsetzer kritisch einschätzen können. 2 Merkmale und Entwicklung des IASB
2.1 Aufgaben und Ziele des IASB
„Es ist kaum übertrieben, wenn wir zu sagen wagen: für den engen Kreis der
echten Glasperlenspieler war das Spiel nahezu gleichbedeutend mit Gottesdienst,
während es sich jeder eigenen Theologie enthielt.“ Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel1) Die hier als internationales Rechnungslegungssystem im Fokus stehenden International Financial Reporting Standards (IFRS) werden vom International Accounting Standard Board (IASB) herausgegeben. Beim IASB handelt es sich um einen privaten Rechnungslegungsstandardsetzer mit Sitz in London. Das IASB hat derzeit 14 (vorher 16) Mitglieder, welche dort gleichsam das Glasperlenspiel der Standardentwicklung betreiben. Der Vergleich zum Glasperlenspiel hinkt zwar einerseits wegen der wirtschaftlichen Konsequenzen der Rechnungslegung. Da diese aber andererseits bei der Standardsetzung weitgehend ignoriert zu werden scheinen, ist dieser Vergleich zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen. Ziel des IASB ist die Entwicklung, Etablierung und Verbreitung weltweit einheitlicher Rechnungslegungsstandards. Dabei soll infolge einer globalen Akzeptanz die (Voll-)Harmonisierung bzw. die Standardisierung der Rechnungslegung gefördert werden. Als schon fast utopische Zielsetzung soll eine international einheitliche und vergleichbare Rechnungslegung angestrebt werden.2) Das IASB ist organisatorisch in die IFRS Foundation eingebettet.3) Bevor die organisatorischen Grundlagen erörtert werden, sollen im Folgenden die Aufgaben und Bedeutung sowie die entsprechende Entwicklung des IASB dargestellt werden. Das IASB hieß in seiner Entwicklungsgeschichte zunächst IASC (International Accounting Standards Committee) und die IFRS Foundation wurde erst später (zunächst als IASCF – International Accounting Standards Committee Foundation) gegründet. Laut Satzung der IFRS Foundation obliegen dem IASB die fachlichen Angelegenheiten der IFRS Foundation. Hierbei hat er im Einzelnen die Verantwortung hinsichtlich der Entwicklung und Abarbeitung seines Arbeitsprogramms, vorbehaltlich der Konsultationserfordernisse mit den Treuhändern und der Öffentlichkeit, die Ausarbeitung und Herausgabe der IFRS sowie der betreffenden Standardentwürfe unter Berücksichtigung des Konsultationsprozesses zu erledigen sowie für die Verabschiedung und Herausgabe der vom IFRS Interpretations Committee entwickelten Interpretationen Sorge zu tragen. Für die Erfüllung dieser Aufgaben ist neben den damit betreuten Personen (IASB-Mitglieder) die Zielsetzung relevant. Als Zielsetzung für die genannten Aufgaben nennt die Organisation die „Entwicklung eines einheitlichen Regelwerks hochwertiger, verständlicher, durchsetzbarer und weltweit anerkannter Rechnungslegungsstandards, die auf klar formulierten Grundsätzen basieren.“4) Der globale Expansionsdrang der IFRS lässt sich durch den folgenden, an einen alten Ingenieurswitz angelehnten „Volksmythos“ veranschaulichen. Beispiel Kürzlich sprang ein IASB-Mitglied in ein Taxi und sagte: „Fahren Sie schnell los!“ Verblüfft fragte der Taxifahrer: „Wohin soll es denn gehen?“ Darauf das IASB-Mitglied: „Völlig egal, ich werde überall auf der Welt gebraucht!“ Das IASB sieht das alles natürlich alles andere als kritisch und die Standardsetzung „auf einem guten Wege”. Nur die (bösen anderen) Besitzstandwahrer hätten etwas gegen die Zielsetzung, was der IASB-Vorsitzende Hoogervorst wie folgt zum Ausdruck bringt: „I do believe that IFRSs will become global standards. I also believe that standardsetters will continue to remain unpopular, because change is rarely popular – even if it is change for the better. There are just too many people that profit from status quo.“5) Das Gretchen würde fragen: Wer profitiert von einer dem IASB genehmen Veränderung des Status quo? Warum sind die betreffenden IFRS-Interessen wichtiger? Wo liegen denn eigentlich die Vorteile der IFRS? Daher müsste man als IASB weg von quasireligiösen Glaubensbekenntnissen (Do not believe in belief!) und sich statt mit ideologischen Bekundungen auch einmal mit sachlichen Argumenten auseinandersetzen. Der Eintritt ins vermeintliche Paradies der globalen Standards darf jedenfalls kein Selbstzweck sein. Der IASB-Vorsitzende meint also, die IFRS werden sich weltweit durchsetzen und dass diese „beste aller Rechnungslegungswelten“ (Leibniz) nur deshalb auf Widerstand stößt, weil einige der alten Nutznießer der nationalen Regelungen egoistisch auf Bestandsschutz hoffen. Es ist jedoch zu befürchten, dass nur wenige von den IFRS profitieren, während die Mehrzahl der Betroffenen Nachteile erleiden. Für eine Kritik hinsichtlich der Hochwertigkeit und Verständlichkeit kann auf die späteren Ausführungen zu den einzelnen Regelungsbereichen verwiesen werden, die so manchen Mangel verdeutlichen werden. Dies hängt damit zusammen, dass gerade keine Prinzipienorientierung vorherrscht. Dass die Grundsätze alles andere als klar formuliert sind und es sich eher um Faseleien als um theoretisch fundierte Prinzipien handelt, wird ebenfalls noch gezeigt. Vorab nur so viel: Ballwieser spricht völlig zu Recht von einer „Konzeptlosigkeit des International Accounting Standards Board (IASB)“.6) Erreicht werden soll die genannte (fast utopische) Zielsetzung nach eigenen Angaben der IFRS Foundation und des IASB durch7) „[e]in unabhängiges Standardisierungsgremium, das von einer geografisch und fachlich breit gefächerten Gruppe von Treuhändern beaufsichtigt wird. Die Treuhänder sind ...



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