Häupl / Schicker | Wien – Gerechtigkeit findet Stadt | Buch | 978-3-902900-64-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 80 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

Häupl / Schicker

Wien – Gerechtigkeit findet Stadt

Wiener Perspektiven – Band 3
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-902900-64-7
Verlag: echomedia buchverlag

Wiener Perspektiven – Band 3

Buch, Deutsch, 80 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-902900-64-7
Verlag: echomedia buchverlag


Die Wiener SPÖ-Sommerakademie 2013 setzte sich mit dem Thema „Soziale Gerechtigkeit aus spezifisch sozialdemokratischer Perspektive“ auseinander. Impulsreferate von Mitgliedern der Bundes- und Wiener Landesregierung zu sozialer Gerechtigkeit und Verteilungsgerechtigkeit sowie Kurzvideos mit Interviews boten eine möglichst breite Diskussionsgrundlage. Die Veranstaltung Ende August war ein offenes Forum im Museumsquartier, einem der meistfrequentierten Orte Wiens. Die daraus hervor – gegangenen Beiträge finden sich in diesem Buch.

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Weitere Infos & Material


Rudolf Hundstorfer:

DER SOZIALSTAAT ALS RAHMEN FÜR SOZIALE GERECHTIGKEIT

Michael Dauderstädt:

DER WOHLFAHRTSSTAAT ALS GRUNDLAGE FÜR SOZIALE GERECHTIGKEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM

Renate Brauner:

DER WIENER WEG B AKTIV FÜR DIE MENSCHEN

Susanne Halmer:

WAS DIE STRATEGIE „EUROPA 2020“ FÜR DIE ÖSTERREICHISCHE ARMUTSBEKÄMPFUNG BEDEUTET

Sonja Wehsely:

SOZIALE GERECHTIGKEIT

Silvia Angelo:

VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT oder: Was haben Donald und Dagobert mit der Millionärssteuer zu tun?

Sabine Oberhauser:

„WIR WOLLEN KEIN GRÖSSERES STÜCK VOM KUCHEN, WIR WOLLEN DIE HÄLFTE DER BÄCKEREI!“

Susanne Halmer, Barbara Hauenschild:

ARMUT UND REICHTUM – DIE GEGENPOLE DER GESELLSCHAFT

Andreas Schieder:

BESCHÄFTIGUNG UND WACHSTUM DURCH MEHR VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT.


Vorwort Dr. Michael Häupl:

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Die Erwartungen an die Sozialdemokratie und ihre politischen Perspektiven sind groß. Denn zu dramatisch haben sich neoliberale, kapitalistische Politikkonzepte als Irrweg erwiesen. Sie haben in eine globale wirtschaftliche Krise gefü¨hrt und die soziale Balance nicht nur in Europa ins Wanken gebracht.

Die Wiener Sozialdemokratie steht fü¨r den Erhalt der sozialen Balance. Seit jeher steht das Rote Wien fü¨r soziale Gerechtigkeit und gegen soziale Ausgrenzung – angefangen beim sozialen Wohnbau bis zum Gratiskindergarten heute. Alle Wienerinnen und Wiener erhalten die bestmögliche medizinische Versorgung, unabhängig von Einkommen oder Herkunft. Allen Kindern und Jugendlichen stehen die bestmöglichen Ausbildungschancen offen.

In den letzten 20 Jahren hat sich viel getan in Wien. Zahlreiche Infrastrukturprojekte wie der Wiener Hauptbahnhof, weitreichende U-Bahn-Verlängerungen, die Schaffung des Biosphärenparks Wienerwald oder die Erschließung neuer Stadtteile wurden verwirklicht. Wien gilt längst als eine Stadt der Innovation und des Wissens, in der soziale Gerechtigkeit kein Schlagwort ist, sondern Realität – sei es im Gesundheits- und Sozialbereich oder beim Wohnen. Und so ist unsere Stadt zahlreichen internationalen Studien zufolge die lebenswerteste Stadt der Welt.

In einem Bericht von UN-HABITAT ü¨ber die Lage der Städte der Welt, wurden Städte hinsichtlich ihres Wohlstandes gereiht. Wohlstand umfasste dabei die Kategorien Lebensqualität, soziale Gleichheit, Zustand der Infrastruktur, Umweltzustand und Produktivität. Wien belegte in allen Kategorien Spitzenplätze und verwies damit andere sehr lebenswerte Metropolen auf ihre Plätze. Besondere Erwähnung fand u. a. auch die Wiener Charta zum Zusammenleben, die erst im vergangenen Dezember zum zweiten Mal international ausgezeichnet worden ist.

Die UNO-ExpertInnen kamen bei ihrer Studie u. a. zu dem Schluss, dass die Probleme der Welt – angefangen bei Arbeitslosigkeit bis zu mangelnder Versorgung – nur mithilfe funktionierender Städte zu lösen seien.

Wir mü¨ssen alles daran setzen, die Zukunft dieser Stadt und ihrer Menschen zu sichern – mit Investitionen in Bildung, Forschung, Beschäftigungspolitik, Gesundheit, Technologie und Innovation. Diese Zukunftsinvestitionen sichern Wachstum und Beschäftigung. Nicht nur heute.

Es ist uns mit den Wienerinnen und Wienern gemeinsam gelungen, Wien international in vielen Bereichen als Vorzeigemodell fü¨r Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit zu etablieren.

Sorgen wir dafü¨r, dass es auch in Zukunft so bleibt.

Dr. Michael Häupl

Bü¨rgermeister

Vorwort DI Rudolf Schicker

Liebe Leserin, lieber Leser!

„Als ich vor 40 Jahren studiert habe, waren in etwa zwei Drittel des gesamten BIP-Kuchens Lohn- und Arbeitseinkommen und ein Drittel bestand aus Kapital und Vermögen. Heute halten wir bei 50 Prozent Kapital- und Vermögenseinkommen und 50 Prozent der Haushalte teilen sich nur mehr fü¨nf Prozent vom Kuchen! Ist das gerecht? Viele Menschen arbeiten hart und können mit ihrem Einkommen trotzdem nicht auskommen. Auch eine sehr große Zahl der EmpfängerInnen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung in Wien fällt darunter. Und ich frage Sie wieder: Ist das gerecht?

Zum Vergleich: In Niederösterreich werden nur rund 30 Prozent der Armen von der Bedarfsorientierten Mindestsicherung ü¨berhaupt erreicht. Viele Arme trauen sich in diesem ÖVP-dominierten Bundesland nicht, um diese Absicherung anzusuchen. Wir Sozialdemokraten verstehen etwas anderes unter sozialer Absicherung! In Wien wird nichts verschleudert, denn wir unterstü¨tzen effektiv jene, die es notwendig haben – eben die sogenannten „working poor“. Wir kämpfen dafü¨r, dass derartige Armut gar nicht erst entsteht. Auch nicht einzusehen ist, dass die Einkommen von Frauen bei gleicher Leistung immer noch deutlich unter denen der Männer liegen und sie dadurch stärker von Armut betroffen sind.

Aufgrund dieser und ähnlicher Debatten und angesichts des Nationalratswahlkampfes haben wir die heurige SPÖ-Sommerakademie zum Thema soziale Gerechtigkeit, genauer „Sozialdemokratische Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit“, abgehalten. Bei dieser gemeinsamen Veranstaltung des SPÖ Rathausklubs, der Wiener SPÖ Bildung und des Renner Instituts diskutierten Ende August PolitikerInnen und FachexpertInnen in Wien vor rund 200 Gästen ü¨ber den Unterschied der Einkommens- und Vermögensverteilung in Österreich und Deutschland, die Eigen- und Fremdwahrnehmung der sogenannten „Mittelschicht“ und soziale Schieflagen im Land.

Übereinstimmend kamen sie dabei zu dem Ergebnis, dass die Lebens- und Arbeitsrealität in unserer Republik ganz offensichtlich mehr denn je den Ausgleich durch einen starken Sozialstaat erfordert.

Eine langlebige, konservative Binsenweisheit besagt, dass Einkommensverteilung direkt und beinahe uneingeschränkt mit Intelligenz und einem – oft missverständlichen – Leistungsdiktum zu tun hat. Die ÖsterreicherInnen können aber nicht alle so blöd sein, wie Leute wie Frank Stronach ständig behaupten, dass nämlich, wer viel verdient, auch automatisch gescheiter ist. Denn sonst hätte diese Republik nach dem Zweiten Weltkrieg sicherlich nicht einen solchen Aufstieg genommen.

Lassen Sie uns gemeinsam diese konservativen und neoliberalen, ü¨berheblichen Positionen bekämpfen und dazu den Willen fü¨r tiefgreifende Veränderungen demonstrieren. Die Verteilungsgerechtigkeit muss endlich Platz greifen in Österreich und in Europa. Es braucht diese Veränderung, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter aufgeht und das Geld in Zukunft nicht allein die Regeln diktiert.

DI Rudi Schicker

Klubvorsitzender der SPÖ Wien



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