Hannay | Ein Kuss, ein Wunsch - ein Baby? | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1763, 144 Seiten

Reihe: Bianca

Hannay Ein Kuss, ein Wunsch - ein Baby?


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86349-444-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1763, 144 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86349-444-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ihr Kuss damals bei der Abschiedsparty vor seiner Reise um die Welt war schon wie ein süßer Wahnsinn. Aber das, was die schöne Tierärztin ihm jetzt vorschlägt, lässt den Abenteuer gewohnten Will Carruthers völlig die Fassung verlieren: Lucy wünscht sich ein Baby. Dazu braucht sie einen Vater, und der soll er sein! Ist das nicht verrückt? Zuerst will er ablehnen, schließlich erklärt er sich doch bereit. Es ist ja nur ein Freundschaftsdienst, sagt Will sich. Aber als er Lucy beim vereinbarten Rendezvous trifft, spricht sein Herz plötzlich eine ganz andere Sprache ...



Die Kreativität war immer schon ein Teil von Barbara Hannays Leben: Als Kind erzählte sie ihren jüngeren Schwestern Geschichten und dachte sich Filmhandlungen aus, als Teenager verfasste sie Gedichte und Kurzgeschichten. Auch für ihre vier Kinder schrieb sie und ermutigte sie stets dazu, ihren kreativen Neigungen nachzugehen. Doch erst als sich die beruflichen Träume ihre Kinder erfüllt hatten, dachte Barbara Hannay ernsthaft darüber nach, ihre eigenen künstlerischen Ambitionen zu verfolgen. Zu diesem Zeitpunkt unterrichtete sie eine elfte Klasse in zeitgenössischer Literatur und entdeckte dabei eher zufällig das Genre Liebesgeschichten. Romances begeisterten sie - sie las sie leidenschaftlich gern, und wenig später begann sie mit ihrem ersten Manuskript. Um hauptberuflich als Autorin zu arbeiten, brach sie sogar ihr weiterführendes Studium an der University of Queensland ab. Der bevorzugte Schauplatz für ihre Romances ist das australische Outback. Wie schön diese Landschaft ist, hat sie bei verschiedenen Campingurlauben und Kanutouren erlebt. Barbaras Ehemann, der früher Journalist und Herausgeber einer Zeitschrift war, hat sie immer sehr unterstützt. Inzwischen wohnen sie auf Magnetic Island, einer paradiesischen Insel, die zum Great Barrier Reef gehört und ein geschütztes Landschaftsdenkmal ist. Für Barbara ist es einer der schönsten, unberührtesten Plätze der Welt und zudem nur 20 Minuten mit der Fähre vom lebhaften Townsville entfernt.

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1. KAPITEL

Es gab Tage, an denen Lucy McKenty überzeugt war, dass sie den falschen Beruf hatte. Eine Frau in den Dreißigern, deren biologische Uhr unüberhörbar tickte, sollte ihre Zeit nicht damit verbringen, bezaubernden Babys auf die Welt zu helfen.

Zugegeben, die Babys, mit denen Lucy bei ihrer Arbeit zu tun hatte, waren meist vierbeinig und hatten einen Schwanz. Aber sie waren trotzdem unsagbar niedlich, und sie spürte immer wieder die Sehnsucht nach einem eigenen Kind. Ein Baby, das sie lieben und umsorgen konnte.

Diese Sehnsucht war auch jetzt da, als sie neben dem kleinen Kalb kniete, das sie gerade entbunden hatte. Die Geburt war schwierig gewesen und hatte sie viel Schweiß gekostet, aber nun, da sie das Neugeborene näher an seine Mutter heranschob, spürte sie den vertrauten Schmerz in ihrer Brust.

Die erschöpfte Kuh öffnete die Augen und begann, ihr Junges langsam und sorgfältig zu lecken. Lucy lächelte. Das war ein Anblick, der sie immer wieder in Staunen versetzte.

Es gab nichts, was der Freude über ein neues Leben gleichkam.

Abgesehen davon, dass diese idyllische Szene ihr einmal mehr in Erinnerung rief, dass sie selbst kaum Chancen hatte, Mutter zu werden. Sie hatte eine Fehlgeburt gehabt und außerdem eine gescheiterte künstliche Befruchtung hinter sich. Lucy war überzeugt, dass ihr die Zeit davonlief. Sie konnte ihre biologische Uhr förmlich hören.

Tick tack, tick tack.

Lucy seufzte auf und erhob sich langsam. Ihr Rücken schmerzte von der Arbeit während der anstrengenden Geburt. Sie blickte durch das geöffnete Scheunentor, die Schatten über den grünen Weiden waren lang geworden.

„Wie spät ist es denn?“, fragte sie Jock Evans. Der Farmer hatte sie vor einigen Stunden in großer Sorge angerufen. Jetzt sah er nicht auf seine Armbanduhr, sondern warf nur einen prüfenden Blick gen Himmel. „Kurz nach fünf, würde ich sagen.“

„So spät schon?“ Lucy ging zu ihrer Tasche, die sie in der Ecke abgestellt hatte, und suchte nach ihrer Uhr. Jock lag genau richtig. „Ich muss um halb sechs bei einer Hochzeitsprobe sein.“

Jock riss die Augen auf. „Heiraten Sie etwa, Lucy?“

„Nein! Ich doch nicht.“ Sie streifte die Handschuhe ab. „Mattie Carey ist die glückliche Braut“, sagte sie mit betont munterer Stimme. „Ich bin nur die Brautjungfer.“

Mal wieder, fügte sie innerlich hinzu.

Der Farmer war sichtlich erleichtert. „Na, ich bin froh, dass Sie uns noch niemand weggeschnappt hat. Wir brauchen Sie hier in Willow Creek. Sie sind die beste Tierärztin, die wir je hatten.“

„Danke, Jock.“ Lucy lächelte. „Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“

Sie liebte ihren Beruf, und es hatte sie viel Mühe gekostet, von den örtlichen Farmern akzeptiert zu werden. Jetzt da es ihr endlich gelungen war, sollte sie eigentlich zufrieden sein, aber in letzter Zeit füllte ihr Job sie nicht mehr aus.

Und auf gar keinen Fall wollte sie mit ihrer Arbeit verheiratet sein!

Wenn er nach Willowbank zurückkam, hatte Will Carruthers immer das Gefühl, in die Vergangenheit zu reisen. Der kleine Ort schien sich in den vergangenen zehn Jahren kein bisschen verändert zu haben.

Die Blumenbeete an der Hauptstraße waren noch dieselben. Die Bank, das Rathaus, die Post und der Friseur – alles war noch genauso wie damals, als er seine Heimatstadt zum ersten Mal verlassen hatte.

Als er jetzt aus dem alten Pick-up seines Vaters stieg, hatte er das Gefühl zu träumen. Er öffnete das Holztor, das zu der alten weißen Holzkirche des Ortes führte. Morgen würden sich hier Wills bester Freund und eine seiner ältesten Freundinnen das Jawort geben. Manche Dinge blieben eben doch nicht gleich.

Die Landschaft und die Gebäude waren vielleicht dieselben, aber das Leben der Menschen hier hatte sich verändert. Oh ja, die Menschen, die Will am Herzen lagen, hatten sich sogar sehr verändert.

Will hatte es damals nicht abwarten können, Willowbank hinter sich zu lassen und endlich die Welt zu sehen. Inzwischen war er in mehr Ländern gewesen, als er zählen konnte, aber das Seltsame war, dass er sich noch immer so fühlte wie der Will, der damals aufgebrochen war.

Aus dem Inneren der Kirche ertönte das Schreien eines Babys. Noch ein Zeichen von Veränderung. Wills Schwester Gina erschien in der geöffneten Tür, im Arm hielt sie ein heulendes rothaariges Kind.

Als sie Will sah, lächelte sie. „Will, ich bin so froh, dich zu sehen.“ Sie streckte einen Arm aus und zog ihn an sich. „Meine Güte, großer Bruder. Wächst du etwa noch, oder bin ich geschrumpft?“

„Das muss die Last der Mutterschaft sein, die dich niederdrückt.“ Will küsste seine Schwester und betrachtete sie lächelnd. „Nein, das nehme ich sofort zurück. Du hast nie glücklicher ausgesehen.“

„Ja, ich weiß.“ Gina grinste. „Vielleicht ist an den Theorien von der Großen Mutter doch was dran.“

Will strich über den molligen Arm des Babys. „Das ist dann wohl Jasper. Das Haar ist unverkennbar.“ Der Kleine war seinem Vater Tom wie aus dem Gesicht geschnitten. „Hallo, mein Süßer.“

Jasper hörte auf zu weinen und starrte Will aus riesigen blauen Augen an.

„Sehr gut, du hast ihn zum Schweigen gebracht. Ich wusste, dass du der perfekte Onkel sein würdest.“

Will lachte auf, um die unerwarteten Gefühle zu überspielen, die ihn durchfuhren. Das Baby mit seiner weichen Haut, den großen Augen und den goldigen Grübchen war unglaublich niedlich.

„Er ist wirklich süß“, sagte er mit einer Stimme, als hätte er einen Frosch im Hals.

Gina musterte ihn aufmerksam. „Na, bekommst du da nicht Lust, selbst Vater zu werden?“

„Oh, wir wissen doch beide, dass ich dafür viel zu ruhelos bin“, seufzte Will und wich dem forschenden Blick seiner Schwester aus. Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu einer Kirche in Kanada, wo er erst vor wenigen Tagen dem Begräbnis eines Kollegen beigewohnt hatte. Das ernste Gesicht des zehnjährigen Sohnes seines toten Freundes stand ihm noch immer vor Augen. Der Kleine hatte tapfer vor der Trauergemeinde gestanden und allen erklärt, wie sehr er seinen Dad geliebt hatte.

Über diese Vater-Sohn-Beziehung durfte er jetzt auf keinen Fall weiter nachdenken. Um von sich abzulenken, wies Will mit dem Kopf in Richtung Kirche. „Ich hoffe, ich bin nicht zu spät?“

„Nein, keine Sorge.“ Gina drehte sich um. „He Leute, schaut mal, wer hier ist.“

Alle wandten sich ihm zu. Als er in die lächelnden Gesichter seiner alten Freunde sah, musste Will schlucken.

Da war Tom, Ginas handfester Ehemann. Der Farmer grinste breit und hielt Mia, Jaspers Zwillingsschwester, im Arm. Die glückliche Braut, Mattie, strahlte über das ganze Gesicht. Neben ihr stand ihr künftiger Ehemann Jake Devlin.

Will konnte es noch immer nicht fassen, wie sehr Jake sich verändert hatte. Sie hatten zusammen in einer Mine in der Mongolei gearbeitet und waren enge Freunde, aber niemand war überraschter als Will, als ausgerechnet Jake, der Herzensbrecher, sich in Mattie Carey verliebte.

Doch ein Blick in Jakes Gesicht verriet ihm, dass sein Freund rundum glücklich und mit sich im Reinen war.

Und Mattie … Will kannte sie schon sein ganzes Leben, aber heute sah sie aus wie neugeboren. Sie schien von innen heraus zu strahlen und wirkte viel selbstbewusster als früher.

Man konnte es ihr nicht ansehen, dass sie erst vor Kurzem Zwillinge zur Welt gebracht hatte – genau die Zwillinge, die Gina und Tom im Arm hielten. Die ungewöhnliche Leihmutterschaft hatte sich als absoluter Glücksfall für alle Beteiligten erwiesen.

All das ging Will durch den Kopf, als er seine Freunde begrüßte. „He, ich bin so froh, dass du gekommen bist.“ Jake klopfte ihm auf die Schulter.

„Um nichts in der Welt hätte ich mir entgehen lassen, wie du unter die Haube kommst, Kumpel.“

„Wir warten noch auf den Pastor“, sagte Mattie. „Und auf Lucy natürlich.“

Lucy.

Es war eine Ewigkeit her, seit er sie zuletzt gesehen hatte. Er bedauerte, dass sie einander aus den Augen verloren hatten, aber damals schien es die richtige Entscheidung zu sein. „Lucy kommt also zur Hochzeitsprobe?“

Mattie lachte. „Natürlich. Sie ist schließlich meine Brautjungfer.“

„Als Trauzeuge solltest du das wissen“, sagte Gina grinsend.

Natürlich hätte Will sich denken können, dass Lucy Matties Brautjungfer war. Die beiden waren schließlich enge Freundinnen. Er sah dem Wiedersehen mit ihr gelassen entgegen, auch wenn ihre Beziehung seit dem Tod seines Bruders vor acht Jahren schwierig war.

Aber das Pochen seines Herzens bei der Aussicht, Lucy zu begegnen, war alles andere als gelassen.

Lucy warf einen prüfenden Blick in den Rückspiegel, während sie in ihrem Jeep über die holprige Landstraße Richtung Kirche fuhr. Oh, Mist. Ihre Haare hingen ihr strähnig ins Gesicht, und sie sah total erschöpft aus.

Sie hatte sich zwar nach der Entbindung des Kalbs sorgfältig gewaschen, aber sicher steckte noch irgendwo ein Strohhalm in ihrem...



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