E-Book, Deutsch, 120 Seiten
Heilpraktiker-Kolleg - Bewegungs- und Stützapparat – Lernmodul 11
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-13-244136-1
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 120 Seiten
ISBN: 978-3-13-244136-1
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Alles für Ausbildung und Prüfung. Und das Glücksgefühl: Bestanden!
Multimedial lernen und gelassen in die schriftliche und mündliche Heilpraktiker-Prüfung gehen:
- jedes Skript zu den insgesamt 18 Lernmodulen vermittelt kompakt das Prüfungswissen zu einem in sich abgeschlossenen Thema
- zusätzliches Lernmaterial online, z.B. Lerngrafiken, Transferbeispiele und Vertiefungsfragen
- kostenlose App HP-Kolleg WISSEN TO GO: Kernfakten jederzeit wiederholen
- optional buchbar: der digitale Heilpraktiker-Prüfungstrainer von Haug
Tschüss Lampenfieber! Mit diesen Lernelementen trainieren und simulieren Sie die Prüfungssituation zu häufig gefragten Aspekten, die unbedingt gewusst werden müssen: Fallgeschichten, Prüfungsdialoge, offene Transferfragen mit Musterlösungen und gezielte Lerntipps. Dazu gibt es Übungs- und Prüfungssitzungen im digitalen Heilpraktiker-Prüfungstrainer.
Inhalte Skript „Bewegungs- und Stützapparat“:
- Anatomie und Physiologie von Bewegungs- und Stützapparat
- Traumatologische Erkrankungen
- Orthopädische und rheumatologische Erkrankungen
Das Heilpraktiker-Kolleg umfasst 18 Lernmodule:
- Beruf Heilpraktiker
- Biologie, Pathologie, Infektiologie
- Der Weg zur Diagnose
- Allopathische Verfahren
- Naturheilkundliche Verfahren
- Hygiene und invasive Techniken
- Herz und Gefäße
- Atmung, Lunge, Blut, Immunsystem
- Ernährung und Verdauung
- Urogenitalsystem
- Bewegungs- und Stützapparat
- Nervensystem
- Sinnesorgane
- Hormone und Stoffwechsel
- Psychiatrische Krankheitsbilder
- Schwangerschaft und Geburt
- Pädiatrie und Geriatrie
- Notfälle und kritische Situationen
Auch als günstiges Komplettpaket erhältlich:
- alle 18 Themenskripte im praktischen Schuber
- 12-monatiger Zugang zum digitalen Heilpraktiker-Prüfungstrainer von Haug
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1 Anatomie des Stütz- und Bewegungsapparates
1.1 Einführung
1.1.1 Aufgaben des Skelettsystems
Das Skelett eines Erwachsenen besteht aus 223 Knochen ( ? Abb. 1.1). Die Hauptaufgabe dieses „Gerüsts“ ist eine Stütz- und Schutzfunktion für den Körper. Grundlage für die Stabilität des ganzen Systems ist das im Knochen gebundene Kalzium. 99 % des Kalziums in unserem Körper ist dort „verbaut“. Der Kalziumhaushalt wird über die Hormone Kalzitonin aus der Schilddrüse und Parathormon aus der Nebenschilddrüse gesteuert. Das rote Knochenmark, in dem die Blutbildung stattfindet, ist vor allem in den Epiphysen der langen Röhrenknochen und den platten Knochen zu finden. Nur bei Kindern findet sich rotes Knochenmark auch in den Diaphysen.
Skelett.
Abb. 1.1
Abb. 1.1a Menschliches Skelett von ventral: der linke Unterarm ist proniert und beide Füße sind plantarflektiert.
(Abb. aus: Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem). Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018)
Abb. 1.1b Menschliches Skelett von dorsal: der linke Unterarm ist proniert und beide Füße sind plantarflektiert.
(Abb. aus: Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem). Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018)
1.1.2 Knochentypen
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Röhrenknochen ( ? Abb. 1.2): Die Röhrenknochen werden in 2 Gruppen eingeteilt: die langen Röhrenknochen, wie z. B. die Oberarm- und Unterarmknochen und die Oberschenkel- und Unterschenkelknochen, und die kurzen Röhrenknochen, zu denen die Mittelhand- und Mittelfußknochen und die Finger- und Zehenknochen zählen. Röhrenknochen haben einen typischen Aufbau und gliedern sich in:
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Epiphysen: Es handelt sich um die Abschnitte an den beiden Knochenenden. Man unterscheidet eine proximale von einer distalen Epiphyse.
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Diaphyse: Sie verbindet als Knochenschaft die beiden Epiphysen miteinander. In der Diaphyse liegt die Markhöhle mit dem Knochenmark.
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Metaphysen: Sie liegen zwischen den Epiphysen und der Diaphyse und bestehen aus Knorpelgewebe. Da von ihnen das Knochenwachstum ausgeht, werden sie auch während der Wachstumsphase als Wachstumsfugen oder Epiphysenfugen bezeichnet.
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Apophysen: So werden Knochenvorsprünge genannt, an denen z. B. Sehnen und Bänder ansetzen, so z.B. der große Rollhügel (Trochanter major) am Oberschenkelknochen, der als Ansatzpunkt für eine Reihe wichtiger Muskeln dient.
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Platte Knochen: Schädelknochen, Schulterblätter, Brustbein und Hüftbeine.
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Unregelmäßige Knochen: Diese Knochen können wegen ihrer Form keinem anderen Knochentyp zugeordnet werden. Zu den unregelmäßigen Knochen zählen z. B. die Wirbel.
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Lufthaltige Knochen: Diese Knochen besitzen mit Luft gefüllte Hohlräume, welche mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Beispiele sind die Schädelknochen, die eine Höhle besitzen (Kiefer-, Stirn-, Keilbeinhöhlen, Paukenhöhle, Siebbeinzellen und Hohlräume im Warzenfortsatz).
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Kurze Knochen: Zu den kurzen Knochen zählen die Hand- und Fußwurzelknochen.
Zusatzinfo
Knochenmarkpunktion
Hüftbeine und das Brustbein eignen sich zur Entnahme kleiner Mengen roten Knochenmarks zur Untersuchung und zum Ausschluss bzw. zur Diagnose von Knochenerkrankungen, wie z.B. der Leukämie.
Fazit – Das müssen Sie wissen
Funktion und Aufbau der Knochen
Die Knochen stabilisieren den Körper, schützen die Organe und speichern nahezu das gesamte Körperkalzium. Außerdem enthalten sie das Knochenmark.
Die Röhrenknochen besitzen einen langen Knochenschaft (Diaphyse), der die beiden Knochenenden (Epiphysen) miteinander verbindet. Dort, wo die Dia- in die Epiphyse übergeht, liegt die Wachstumsfuge (Epiphysenfuge, Methaphyse während der Wachstumsphase).
Weitere Knochentypen sind: kurze Knochen, platte Knochen und unregelmäßige Knochen. Luftgefüllte Knochen enthalten einen kleinen, luftgefüllten Hohlraum.
Transferbeispiel
Überprüfungssituation
Prüfer: Das Skelettsystem besteht aus vielen Knochen. Welche Aufgaben übernimmt das Skelettsystem?
HP-Anwärter: Die Hauptaufgabe unserer Knochen besteht in der Stützfunktion. Ohne diese könnten wir uns nicht aufrecht halten und bewegen. Die Knochen haben aber auch die Aufgabe zu schützen, vor allem das Zentralnervensystem, das Herz und die Lungen. Aber auch die beiden Blutorgane Milz und Leber werden durch den Rippenbogen geschützt. In den platten Knochen und den Epiphysen der langen Röhrenknochen findet die Blutbildung, die Hämatopoese, statt. Der Kalziumhaushalt der Knochen wird über die Hormone Kalzitonin aus der Schilddrüse und Parathormon aus der Nebenschilddrüse gesteuert.
Prüfungsdialog frei erfunden.
Bau eines Röhrenknochens.
Abb. 1.2
Abb. 1.2a Frontaler Sägeschnitt durch den proximalen und distalen Teil des Oberschenkelknochens (Os femoris) eines Erwachsenen (der mittlere Diaphysenbereich ist als Ganzes erhalten).
(Abb. aus: Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem). Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018)
Abb. 1.2b Ausschnittsvergrößerung aus a: Räumliche Darstellung der Substan-tia compacta (kurz als Compacta bezeichnet), in der als Bauein heiten die etwa 1 cm langen gefäßführenden Osteone (Durchmesser 250–350 µm) verlaufen. Die Havers-Kanäle, die vorzugsweise in Längsrichtung des Knochens verlaufen, stehen durch kurze, quer und schräg laufende Volkmann-Kanäle untereinander sowie mit den Gefäßen des Periosts und des Markraums in Verbindung.
(Abb. aus: Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem). Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018)
1.1.3 Hilfseinrichtungen des Bewegungsapparates
Damit das Skelett, die Knochen und die an ihnen ansetzenden Muskeln ihre Hauptaufgabe – unseren Körper zu stützen und zu bewegen – erfüllen können, brauchen sie sogenannte „Hilfseinrichtungen“. Diese unterstützenden Strukturen des Bewegungsapparates sind:
Sehnen. Die Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen und bewirken so, dass aus Muskelkraft eine Bewegung entsteht oder ein Teil des Skelettsystems fixiert wird. Da die Sehnen aus dem Bindegewebe hervorgehen, das den Muskel und die Muskelfasern umgibt, gelten sie anatomisch als Teil des Muskels.
Sehnenscheiden. Sehnenscheiden sind Führungskanäle von Sehnen und dienen der Reibungsverminderung entlang von Knochen, Muskeln und Bindegewebe. Im Inneren wird von der Synovialhaut Flüssigkeit (Synovia) produziert, die ein Gleiten ermöglicht. Sehnenscheiden sind z. B. am Handgelenk für die Sehnen, die zur Hand ziehen, ausgebildet. Auch die Achillessehne läuft in einer Sehnenscheide.
Aponeurosen. Aponeurosen sind flächenhafte Sehnen, wie z.B. die Sehnenplatte der Hohlhand (Palmaraponeurose), der Fußsohle (Plantaraponeurose), die Zwerchfellkuppen und die Sehnen in der Bauchmuskulatur.
Bänder. Bänder verbinden Knochen, Gelenkanteile und Organe miteinander und begrenzen dadurch ihre Beweglichkeit. Sie bestehen aus geflechtartigen Fasern und besitzen eine größere Elastizität als Sehnen. Haltebänder sind im Allgemeinen ringförmig angelegt und sorgen dafür, dass die Sehnen auch bei Beugung oder Streckung eines Gelenks eng am Knochen verlaufen und entsprechend umgelenkt werden. Sie kommen am Handgelenk, an Hand...