Herter | Julia Collection Band 55 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 55, 384 Seiten

Reihe: Julia Collection

Herter Julia Collection Band 55

... und vielleicht ein Happy End
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-507-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

... und vielleicht ein Happy End

E-Book, Deutsch, Band 55, 384 Seiten

Reihe: Julia Collection

ISBN: 978-3-95446-507-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



EIN MILLIONÄR HAT'S SCHWER von HERTER, LORI
Eingeschlossen im eigenen Kaufhaus! Dem smarten Geschäftsmann Charles Derring bleibt keine andere Wahl, als die Nacht hier zu verbringen. Zusammen mit der hübschen Jennifer, die sein Schicksal teilt - und für wundervolle Stunden ein Bett in der Ausstellung. Doch was ist morgen?
SAN JUAN - INSEL DES BEGEHRENS von HERTER, LORI
Dieses Angebot kann Cheri einfach nicht ausschlagen: Ein Jahr lang auf einer idyllischen Privatinsel leben, verheiratet mit dem wundervollen Jake Derring, und danach von dessen Vater eine Million Dollar kassieren. Ja, sie will - und wünscht sich schon bald, es ginge nie vorbei ...
ICH? DICH HEIRATEN? von HERTER, LORI
Craig Derring erkennt sofort, warum sein Vater die schöne Penelope nach Hawaii eingeladen hat. Natürlich ist sie nicht als Kontrolleurin seines Charterboot-Verleihs gekommen! Aber gut: Craig spielt das Spiel gern mit, von dem Penelope jedoch nichts zu ahnen scheint ...

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1. KAPITEL

Jasper Derring hatte sein Frühstück, bestehend aus Kaffee, Toast und Marmelade, wie immer sehr zeitig zu sich genommen. Nun ging er in das sonnendurchflutete Wohnzimmer seiner Villa, dessen großes Fenster den Blick auf den Lake Michigan freigab. Seine Frau Beatrice, mit der er seit nunmehr vierzig Jahren verheiratet war, brachte ihm die Morgenzeitung. Er schlug sie auf und fand auf Seite fünf, was er gesucht hatte: die ganzseitige Anzeige des Kaufhauses „Derring’s“ zum Beginn der Weihnachtszeit.

Die Werbeabteilung hatte sich große Mühe mit der Gestaltung der Anzeige gegeben. Zwischen riesigen Schneeflocken schien der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren fast herauszuspringen, ganz so, als seien sie lebendig. Auf dem riesigen Sack mit den Geschenken war Folgendes zu lesen:

Derring’s bietet Ihnen diesmal ein ganz besonderes Weihnachtsvergnügen. Keine Modelleisenbahnen wie sonst und auch keinen künstlichen Schnee. Weder tanzende Elfen noch sprechende Bären. Und auch Rudolf, das Rentier, wird dieses Jahr nicht mit blinkender Nase im Schaufenster stehen. Dieses Jahr präsentiert Derring’s als einziges Kaufhaus lebendige Menschen, die Sie betrachten können. Sie werden wirkliche Menschen vorfinden, die in unseren Schaufenstern wohnen werden. Es werden Menschen sein, die bei Derring’s arbeiten und Sie normalerweise mit dem Service versorgen, für den wir berühmt sind. Besuchen Sie uns in der Woche vor Weihnachten in der North Michigan Avenue und sehen Sie selbst. Sagen Sie Hallo zu unseren „Ausstellungsstücken“, und Sie werden feststellen, dass sie Ihnen antworten werden.

Jasper war mit der Arbeit seines Sohnes Charles sehr zufrieden. Die ganze Sache war überhaupt Charles’ Idee gewesen. Am Anfang hatte Jasper die Idee ziemlich ausgefallen gefunden, doch dann waren ihm Möglichkeiten in den Sinn gekommen, an die selbst Charles nicht gedacht hatte.

Charles war überraschend an die Spitze von Derring’s gerückt, nachdem Jasper vor sechs Monaten durch einen Herzinfarkt gezwungen gewesen war, sich fast ganz aus dem Geschäft zurückzuziehen. Es war Jasper schwergefallen, die Leitung an seinen jüngsten Sohn abzutreten. Immerhin hatte er die Firma vor vierzig Jahren zusammen mit seinem Bruder gegründet und seither alle Fäden in der Hand gehalten. Aber von all seinen erwachsenen Kindern war Charles das verlässlichste. Er hatte den nötigen Geschäftssinn und steckte voller neuer Ideen. Außerdem hatte er, im Gegensatz zu seinen Geschwistern, das Kaufhaus geliebt, seit er ein kleiner rotznäsiger Junge gewesen war.

Jasper legte die Zeitung beiseite. Der Tag war einfach zu schön, um sich mit politischen Skandalen oder den Börsenkursen zu belasten. Draußen funkelte der Schnee in der Sonne, und ein Buchfink pickte eifrig Körner am Futterhäuschen. Also wandte Jasper sich lieber seinem neuen Stickmuster zu.

Nach seinem Herzinfarkt hatte er sich das Hobby seiner Frau zu eigen gemacht. Sie war es auch gewesen, die ihm den Vorschlag gemacht hatte, mit der Kunststickerei anzufangen, nachdem er zu Hause immer unruhiger geworden war. Sticken übte auf sie immer eine beruhigende Wirkung aus. Beatrice hatte ihm die beiden gängigsten Stiche gezeigt, und er hatte sich sofort an ein kleines Weihnachtsmotiv gemacht. Zur großen Überraschung seiner Ehefrau hatte ihn die Stickerei so begeistert, dass er einfach nicht mehr davon lassen konnte. Und genau, wie seine Frau dies seit Jahren tat, hatte auch er begonnen, kleine Geschenke für die Verwandtschaft herzustellen. Es ging sogar so weit, dass Jasper das örtliche Handarbeitsgeschäft fast leer gekauft hatte. Nun besaß er genug Material für die nächsten drei Jahre.

Merkwürdigerweise hatte er sich besonders viele Vorlagen gekauft, die Hochzeitsmotive darstellten. Dabei plante in seiner Verwandtschaft überhaupt niemand eine Hochzeit. Vielleicht war dies ja dem heimlichen Wunsch entsprungen, seine dickköpfigen, ledigen Kinder vor seinem noch Tod heiraten zu sehen. Denen aber gefiel ihr Leben als Singles. Sein Doktor versichert ihm zwar, dass es wieder mit ihm aufwärtsginge, aber der Herzinfarkt hatte Jasper vor Augen geführt, dass er nicht ewig leben würde.

Er nahm sich einen Stickrahmen mit einem fast fertigen Bild vor. Auch dieses Stück zeigte Hochzeitsglocken und Blumensträuße, aber in der Mitte des Bildes fehlten noch die Namen der Neuvermählten und das Datum der Trauung. Jasper überlegte sich, das Bild erst einmal beiseitezulegen, bis jemand in der Verwandtschaft heiraten wollte. Seine Frau hielt es genauso und hatte dadurch immer einen Vorrat an Geschenken parat.

Aber dann entschied er sich, das Projekt voranzutreiben. Ganz so, wie er es auch immer im Geschäftsleben gehalten hatte. Aus Erfahrung wusste er, dass Ziele, die man nur halbherzig verfolgt, selten erreicht werden. Nein, er würde die Sache selbst in die Hand nehmen, und so begann er, die Namen hineinzusticken. Das Datum konnte er noch später einfügen. Für den Namen des voraussichtlichen Bräutigams wählte er leuchtend rote Perlen aus, die er zu einem großen „C“ aneinanderreihte. Charles würde bestimmt sehr überrascht sein! Jasper lachte bei dem Gedanken leise in sich hinein. Und seine Überraschung würde sicherlich noch wachsen, wenn er den Namen der Braut las, den Jasper einzusticken plante.

Jennifer Westgate gähnte herzhaft und schlug die Chicago Tribune auf, die sie an der U-Bahn-Station gekauft hatte. Doch als sie den vertrauten Namen „Derring’s“ in riesigen Lettern gedruckt sah, riss sie erstaunt die Augen auf.

Sie las den Text und dachte: Die Gerüchte waren also wahr!

Ungläubig starrte sie aus dem U-Bahn-Fenster, aber sie nahm die schneebedeckten Häuser nicht wahr. Sie konnte nur an die Anzeige denken. Schon seit Wochen gab es Gerüchte über eine neue Werbekampagne. Jennifer konnte nicht glauben, dass die Geschäftsleitung tatsächlich vorhatte, Angestellte des Hauses als lebende Schaufensterpuppen einzusetzen. Wenn sie schon etwas Derartiges planten, wieso engagierten sie dann nicht Schauspieler oder richtige Models?

Der Gedanke, man könnte eventuell sie für diesen Job auswählen, machte sie krank. Sie war zwar nicht schüchtern, aber auch keine Exhibitionistin. Und was würde Peter dazu sagen? Jennifer beruhigte sich mit dem Gedanken, dass Derring’s Hunderte von Angestellten hatte und es eher unwahrscheinlich war, dass man ausgerechnet sie für diese Aktion aussuchen würde.

Aber irgendwie beschlich sie ein ungutes Gefühl. Erst letzte Woche hatte Mr James, der Kosmetikexperte, sie überraschenderweise in der Haushaltswarenabteilung, in der sie arbeitete, besucht. Er war geradewegs zu ihr gekommen und hatte sie in ein Gespräch über Kaffeemaschinen verwickelt. Doch sie hatte sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass er sie dabei heimlich in Augenschein nahm. Schließlich hatte er das Gespräch auf Kosmetik gelenkt und ihr vorgeschlagen, einen malvenfarbigen Lidschatten zu benutzen, um ihre grünen Augen besser zur Geltung zu bringen. Daraufhin hatte sie ihm erklärt, dass sie Make-up rundheraus ablehne. Für sie war Make-up nur eine Maske, hinter der sich Menschen versteckten, und sie wollte, dass die Menschen sie so nahmen, wie sie war. Mr James hatte sie erst verwundert, dann belustigt angeschaut und war mit einem hintergründigen Lächeln gegangen.

Aber das war nicht der einzige Grund, weshalb sie misstrauisch war. Vor etwa einem Monat hatte Jasper Derring sie selbst begutachtet. Es war einer dieser gelegentlichen Besuche gewesen, die Jasper sich auch nach seinem Herzinfarkt nicht nehmen ließ. Der gedrungene, launische Millionär war einfach so in die Haushaltswarenabteilung gekommen. Er hatte seinen gewohnten Tweedhut mit der Feder aufgehabt. Als er Jennifer entdeckte, hielt er inne und musterte sie eingehend. Sie hatte zögerlich zurückgelächelt, ohne eine Ahnung zu haben, worum es ihm wohl gehen mochte. Er hatte ihr zugenickt, irgendetwas über das schöne Wetter gesagt und war dann einfach wieder verschwunden. Das Wetter an diesem Tag war alles andere als schön gewesen.

Jennifer konnte sich seinen Besuch nicht erklären. Früher hatte er sich auch von Zeit zu Zeit mit ihr unterhalten, aber diesmal war es anders gewesen. Es kam ihr so vor, als ob der Seniorchef ein Geheimnis vor ihr hätte. Und dann waren die Gerüchte über die lebenden Schaufensterpuppen aufgekommen.

Aber vielleicht litt sie auch nur unter Verfolgungswahn. Es wäre bestimmt angenehmer, sich von einem Psychiater untersuchen zu lassen, als als lebende Schaufensterpuppe die Passanten der North Michigan Avenue zu unterhalten und sich von ihnen anstarren zu lassen.

Sie war jetzt sechsundzwanzig und arbeitete seit fünf Jahren als Verkäuferin für Derring’s. Seit Kurzem trug sie stolz den Titel der stellvertretenden Leiterin der Haushaltswarenabteilung. Sie mochte das Kaufhaus wirklich sehr und auch die meisten ihrer Kollegen. Jasper Derring war dafür berühmt, in seinem Kaufhaus ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, und er belohnte die Treue seiner Angestellten mit anständiger Bezahlung und fairen Aufstiegschancen. Jennifer konnte sich im gesamten Einzelhandel keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen.

Doch in den letzten Monaten hatte sich einiges verändert. Obwohl Jasper Derring noch immer Teilhaber der Firma war, so war er doch nicht mehr der Direktor. Seit seinem Herzinfarkt im Juli hatte er die Geschäftsführung an seinen Sohn, Charles Derring, abgegeben. Seither war dieser nicht nur der neue Direktor des Kaufhauses, sondern auch gleichberechtigter Teilhaber.

Nichts war geblieben, wie es war. Das Gesicht des Kaufhauses hatte...



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