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E-Book, Deutsch, Band 22, 130 Seiten

Reihe: Die QuinnsDigital Edition

Hoffmann Die Quinns: Dex


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5861-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 22, 130 Seiten

Reihe: Die QuinnsDigital Edition

ISBN: 978-3-7337-5861-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Ich will Sie.' Für die junge Produzentin Marlie kommt nur ein Kameramann in Frage: Dex Kennedy. Doch der aufregende Ire lehnt seit einem tödlichen Dreh jedes Angebot ab. Auch ihres. Nun, wenn ihr Film ihn nicht reizt, vielleicht können ihn ihre Küsse überzeugen?



Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
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1. KAPITEL

Schweißgebadet wachte er auf. Die Dunkelheit schien ihn wie ein gigantischer schwarzer Strudel zu verschlucken. Dex Kennedy rang nach Luft, setzte sich auf und warf die Bettdecke beiseite.

Wo war er? Wie spät war es? Er holte tief Luft und versuchte, irgendeinen Geruch wahrzunehmen, der ihm einen Hinweis liefern könnte. Er war weder in der Wüste noch im Dschungel. Die Laken dufteten nach Lavendel, und da erinnerte er sich, dass er in Irland war, in der Wohnung seiner Schwester in Killarney. Ihm drohte keine Gefahr. Er befand sich in Sicherheit.

Dex schaltete die Nachttischlampe ein und rieb sich die Augen. Wann hören diese Albträume endlich auf? fragte er sich. Beinahe ein Jahr war inzwischen vergangen. Obwohl er sich körperlich von den beiden Schusswunden erholt hatte, war er gedanklich immer noch auf der Landepiste mitten im Dschungel Kolumbiens.

Er und sein Partner Matt Crenshaw waren dorthin geflogen, um Filmmaterial für eine Dokumentation über die Drogenkriege im Land zu sammeln. Mithilfe einiger Einheimischer hatten sie es geschafft, belastendes Material über eins der mächtigsten Kartelle zu filmen. Sie waren schon fast am Flugzeug und in Sicherheit gewesen, als Handlanger der Drogenbosse aus dem Hinterhalt auf sie geschossen hatten.

Matt war ins Bein getroffen worden, bevor sie in die wartende Maschine einsteigen und fliehen konnten. Seine Oberschenkelarterie war verletzt worden. Er war vor Dex’ Augen verblutet, auf ihrem Flug hoch über dem Dschungel.

Dex atmete rasselnd ein und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Eine kleine Glasflasche mit Schlaftabletten stand ungeöffnet auf dem Nachttisch. Vielleicht sollte er doch ein paar davon nehmen. Die Aussicht, eine Nacht durchzuschlafen, war beinahe unwiderstehlich. Er sehnte sich danach, das Gedankenkarussell endlich stoppen zu können.

Dex schüttete die Pillen in seine hohle Hand und starrte sie an. Er konnte verstehen, dass manch einer einfach alle auf einmal schluckte. Schlafmangel stellte seltsame Dinge mit dem Verstand an und konnte einen zu verzweifelten Mitteln greifen lassen, nur um für ein paar Momente Frieden zu finden.

Leise fluchend warf er die Tabletten an die Wand.

„Dex?“ Gedämpft drang die Stimme seiner Schwester durch die Tür. „Bist du noch wach?“

„Ja!“, rief er.

„Bist du … Bist du okay?“

„Alles ist gut.“ Er schwang die Beine über die Bettkante, stand auf und stieg in seine Hose. Die Blutflecken auf ihr waren immer noch sichtbar, aber während der vergangenen Monate verblasst.

Er hätte die Hose wegwerfen sollen. Sie war eine ständige Erinnerung an das, was geschehen war. Doch Dex wollte erinnert werden. Matt war sein bester Freund gewesen und der Einzige, mit dem er je als Partner hatte zusammenarbeiten wollen. Schmerzhaft verkrampfte sich seine Brust. Er würde niemals vergessen.

Als er aus dem Zimmer kam, stand seine Zwillingsschwester Claire vor der Tür und musterte ihn besorgt. Ihr kurzes dunkles Haar stand ihr wirr vom Kopf ab, und ihr sonst sorgfältig geschminktes Gesicht war frisch gewaschen.

„Du siehst furchtbar aus“, stellte sie fest. „Wirklich, Dex. Wie lange willst du noch so weitermachen, bevor du dir endlich Hilfe suchst?“

„Ich bin in der Apotheke gewesen und habe mir Schlaftabletten gekauft“, entgegnete er auf dem Weg in die Küche.

„Haben sie nicht gewirkt?“

„Ich habe sie nicht genommen.“

Sie warf die Hände in die Luft. „Nun, wahrscheinlich haben sie deshalb nicht gewirkt. Es wird Zeit, dass du wieder ein geregeltes Leben führst und ein paar Nächte schläfst.“

Dex holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und ging ins Wohnzimmer, wo er die Fernbedienung des Fernsehers nahm und einen Sportkanal einschaltete.

Claire sank neben ihm aufs Sofa und faltete die Hände im Schoß. Schweigend starrte sie ihn an. Als er sie ansah, bemerkte er Tränen in ihren Augen. „Nicht“, murmelte er. „Ich werde wieder okay. Es wird nur eine Weile dauern.“

„Vielleicht solltest du dir eine Aufgabe suchen“, schlug sie vor. „Untätig hier herumzuhängen tut dir nicht gut.“

„Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Ich bin Filmemacher. Das ist alles, was ich je sein wollte, seit ich vierzehn war. Ich weiß nicht, ob ich dazu geeignet bin, Autos zu verkaufen oder in einem Pub zu kellnern.“

„Das meinte ich auch nicht. Ich habe auf dein Handy geguckt. Dein Agent simst dich wegen aller möglichen Projekte an. Außerdem habe ich diverse Anrufe für dich entgegengenommen. Warum redest du nicht einfach mal mit diesen Leuten? Hörst dir an, was sie für dich haben? Es kann nicht schaden.“

Dex trank einen Schluck Bier. Dass Claire sein Handy überprüft hatte, überraschte ihn nicht. Zwischen ihnen hatte es noch nie Geheimnisse gegeben. „Es wäre nicht dasselbe. Ich bin zwar ein guter Kameramann, aber Matt war derjenige, der die Geschichten erzählt hat. Ich kann eine Geschichte nur mit Bildern erzählen, nicht mit Worten.“

Claire nahm einen Zettel vom Tisch und reichte ihn ihm. „Ian Stephens. Er hat dreimal angerufen. Ein netter Mann, mit einem britischen Akzent, der sehr sexy klingt. Hier hast du seine Nummer und die von der Frau, mit der er zusammenarbeitet, Marlena Jenner. Sie ist die Produzentin des Projekts.“

Er starrte auf die beiden Nummern. „Was ist das für ein Projekt? Hast du gefragt?“

„Ein Film über Aileen Quinn.“

„Die Schriftstellerin?“

Sie nickte. „Meine Lieblingsautorin. Irlands Lieblingsautorin.“

„Das ist nicht die Art Arbeit, die ich normalerweise mache.“

„Das ist vielleicht gerade das Gute daran. Niemand würde auf dich schießen.“

„Ich bin noch nicht so weit, wieder zu arbeiten“, erwiderte er.

„Aber du hast es gerade gesagt, Dex. Du bist Filmemacher, wolltest nie etwas anderes sein.“

„Verdammt, ich bin mir nicht mehr sicher, was ich bin“, flüsterte er gequält. „Ich … Ich weiß einfach nicht, was ich will.“ Er schüttelte den Kopf. „Doch, ich weiß genau, was ich will – eine Nacht durchschlafen. Das ist mein größter Wunsch.“

Claire legte den Arm um seine Schultern und blieb neben ihm sitzen. So war es immer zwischen ihnen gewesen. Sie hatten schwere Zeiten durchgemacht, aber sie hatten sich stets gegenseitig gestützt.

Ihre Eltern waren Schauspieler, die in Irlands kleiner Filmbranche ziemlich erfolgreich gewesen waren. Die Familie hatte in London, New York City, Toronto und dann wieder in Dublin gelebt. Doch als ihr Vater eine Rolle in einer amerikanischen Fernsehserie bekam, waren sie nach Kalifornien gezogen. Eine irische Familie unter Filmstars, Palmen und ewigem Sonnenschein.

Für Dex und Claire, die damals schon in die Schule gingen, war die Umstellung schwierig gewesen. Sie fanden nicht leicht Anschluss und verbrachten viel Zeit miteinander. Als die vierte Staffel der Serie gedreht wurde und die Zwillinge auf die Highschool wechseln konnten, beschlossen sie, nach County Kerry zurückzukehren. Dort lebten sie bei der Mutter ihres Vaters, die sie liebevoll Nana Dee nannten.

Dierdre O’Meara Kennedy hatte sie durch ihre Teenagerjahre begleitet, bis sie mit dem Studium begonnen hatten – Dex am Filminstitut der UCLA und Claire am Historischen Seminar des Trinity College in Dublin. Aber das kleine Cottage auf der Halbinsel Iveragh war immer das einzige richtige Zuhause der Geschwister geblieben. Vor drei Jahren war Nana Dee gestorben und hatte ihnen das Häuschen, voll mit Erinnerungen an ihr Leben, hinterlassen.

„Es gibt etwas, das du für mich tun könntest“, sagte Claire.

„Ich werde dir nicht helfen, Klassenarbeiten zu korrigieren“, erwiderte Dex. „Oder das Chaos auf deinem Laptop entwirren. Oder deine Klapperkiste von Auto reparieren.“

„Wir müssen Nanas Haus ausräumen“, erklärte sie. „Ich habe mir überlegt, dass wir es vermieten könnten. Dazu müssten wir allerdings vorher alles durchsehen und entscheiden, was wir behalten möchten und was wir für den Gemeindeflohmarkt spenden könnten.“

„Sie hat über fünfzig Jahre in dem Haus gelebt“, entgegnete er.

„Ich weiß. Aber du hast Zeit, und es wird dich ablenken. Außerdem könnten wir die zusätzlichen Mieteinnahmen wirklich gebrauchen. Mit meinem Hungerlohn als Geschichtslehrerin kann ich deinen Bier- und Whiskeykonsum nicht mehr lange finanzieren.“ Sie nahm ihm die Flasche aus der Hand und trank einen Schluck. „Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dass du hier bist. Doch du wirst immer blasser und kriegst einen Bauch. Du musst raus. Geh an die Sonne und trainiere.“

Dex lachte leise. „Na schön. Ich mach es. Was wollen wir behalten?“

„Wir lassen die Möbel stehen, damit wir das Haus möbliert vermieten können. Die Kleidung sehe ich durch. Sortier du die Erinnerungsstücke vor, die alten Fotos und Andenken, und lass sie uns später gemeinsam durchgehen.“

Die Idee gefiel ihm. Er musste sich auf etwas anderes konzentrieren als auf seine ungewisse Zukunft. Und wenn er bis zum Umfallen in Nanas Haus arbeitete, würde er vielleicht endlich Schlaf finden – auch das war eine Perspektive.

„In Wahrheit habe ich schon jemanden, der sich das Haus morgen anschauen möchte“, fuhr Claire fort. „Es ist eine Austauschlehrerin, die für ein Halbjahr an unsere Schule kommt. Zeig ihr alles, und sag ihr, dass bis zu ihrem Einzug im Januar alles fertig sein wird.“

„Okay.“

Claire umarmte ihn und...



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