Holzhäuer | Holy Mountain | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Holzhäuer Holy Mountain

Von den Bergen für unsere Jesus-Nachfolge lernen
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7751-7663-7
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Von den Bergen für unsere Jesus-Nachfolge lernen

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-7751-7663-7
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Samuel Holzhäuer nimmt uns mit in die Welt der Felsen und Gipfel, um anschließend einen Bogen zum Evangelium und dem Wort Gottes zu schlagen. Dabei macht er auch vor Tälern nicht Halt. Egal, ob man in seinem Leben gerade einen Gipfel erklimmt oder nicht: Dieses Buch ist eine Einladung, neu zu entdecken, was es bedeutet, Jesus nachzufolgen - und was es heißt, in eine tiefe Beziehung mit dem zu treten, der die Schönheit der Berge geschaffen hat. Sehr authentisch und mutig, voller anschaulicher Beispiele und Outdoor-Geschichten!

Samuel Holzhäuer (Jg. 1983) wohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Württembergischen Allgäu. Als junger Erwachsener absolvierte er zunächst einen fünfmonatigen Jüngerschaftskurs in England und arbeitete anschließend für vierzehn Monate in einem Altenheim für Holocaustüberlebende in Israel. Der studierte Realschullehrer war Stellvertretender Schulleiter und ist inzwischen evangelischer Schuldekan für den Kirchenbezirk Ravensburg. Im Jahr 2003 gründete er gemeinsam mit Weggefährten die überregionale Jugend- und Junge-Erwachsenen-Bewegung 'SoulDevotion e.V.' mit dem Ziel, junge Menschen in ihrer Jesus-Nachfolge zu ermutigen und zu befähigen. Von 2007 bis 2012 war er Teil der Leitung der 'Jugendgemeinde' einer landeskirchlichen Gemeinde. In seiner Freizeit schreibt er gerne Lieder. Außerdem ist er sowohl im Sommer wie auch im Winter gerne in den Bergen aktiv.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Aufbrechen

Die Gebirge sind stumme Meister
und machen schweigsame Schüler.
1
Johann Wolfgang von Goethe

TOURENTAGEBUCH


Juni 2014 – Weißseespitze, Ötztaler Alpen, Österreich/Italien

Es herrscht konzentrierte Stille. Wir überprüfen alle noch einmal unsere Rucksäcke und gehen das Material durch, bevor wir uns um den kleinen Küchentisch zwängen und mehr aus Pflichtbewusstsein als aus Appetit unser Frühstück verspeisen. Wenig später stehen wir am Parkplatz auf 1 900 Metern Höhe und machen uns nach einem kurzen gemeinsamen Gebet auf den Weg. Wir haben uns lange auf diese Tour gefreut, gemeinsam geplant und uns vorbereitet. Jetzt, da es losgeht, fühlt sich mein Magen nach der kurzen Nacht flau an. Es ist 04:30 Uhr.

An den Berghängen links und rechts von uns erstrecken sich ausgedehnte Wiesen und Latschenkieferfelder. Im Licht unserer Stirnlampen lassen sich diese zwar nur schemenhaft wahrnehmen, aber ihr süßlich-herber Geruch liegt auch im Dunkel des frühen Morgens in der Luft. Ich nehme einen tiefen Atemzug und spüre, wie sich bei meinen ersten Schritten ein vorfreudiges Kribbeln in mir breitmacht. Die Nacht ist klar, aber mondlos, und so lassen sich die Konturen der gewaltigen Bergriesen, die uns umgeben, nur erahnen. Nach dem ersten Kilometer beruhigt sich mein Magen und meine Atmung synchronisiert sich zunehmend mit dem Rhythmus meiner Schritte. Wir sprechen wenig und genießen die Stille dieses Morgens. Der Weg wird steiler und langsam zeigt sich uns im ersten Licht des neuen Tages die ganze Pracht der Bergwelt, in der wir uns hier bewegen dürfen.

Unsere Unterkunft in Langtaufers liegt in einem urigen Bergsteigerdorf, fernab vom Trubel der Außenwelt. Wir befinden uns im ersten Tal hinter der österreichisch-italienischen Grenze. Als wir gestern anreisten, ragte kurz vor unserer Unterkunft der berühmte Kirchturm von Altgraun als stummer Zeuge der Vergangenheit aus dem angestauten Reschensee heraus.

Unser heutiges Ziel ist die Weißseespitze. Ein eher unbekannter Berg im Weißkamm der Ötztaler Alpen, an der Grenze von Tirol zu Südtirol. Die Tour ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, bietet uns aber aufgrund der Länge und des Anstiegs auf 3 498 Meter definitiv genug Herausforderung.

Für eine Hochtour2 sind wir früh dran im Jahr und so sind wir mit zunehmender Höhe nur noch im Schnee unterwegs. Der Himmel ist wolkenlos und strahlt in einem kräftigen Dunkelblau. Auf der anderen Talseite erhebt sich das majestätische Massiv der Weißkugel mit ihrem ausgedehnten Gletscher. Auch wir befinden uns inzwischen auf einem Gletscher, der hier aber relativ spaltenfrei ist und auf dem wir uns aufgrund der guten Schneeauflage sicher bewegen können. Die 40 Grad steile Flanke, die wir nun knietief im Schnee erklimmen müssen, ist herausfordernd. Um auf Nummer sicher zu gehen, sind wir nun angeseilt. Mein Atem geht in dieser Höhe immer schwerer, während ich den Tritten meines Vordermanns folge. Nach diesem Aufschwung dehnt sich ein großes Hochplateau aus, von dem aus wir bis zum Gipfel aufsteigen.

Dort angekommen ist der Ausblick atemberaubend. Wir haben eine 360-Grad-Sicht über die ganzen Zentralalpen. Worte braucht es in diesem Moment keine. Wir saugen die Szenerie förmlich in uns auf und genießen diesen Augenblick in vollen Zügen. Wir geben uns der Stille hin und lauschen schweigend den „stummen Meistern“, während wir unseren Blick schweifen lassen.

ABENTEUER ALLTAG


Auf dem Gipfel eines Berges zu stehen, ist mit wenig anderem auf dieser Welt vergleichbar. Die Berge sind erhaben. Gewaltig. Furcht einflößend. Majestätisch. Ihre Größe ist unter allen Formationen dieser Erde unübertroffen. Auf unserer Welt gibt es nichts, was ihnen gleichkommt. Nichts Menschengemachtes kann sich auch nur annähernd mit ihnen messen. In den Bergen findet sich grazile Schönheit in verschwenderischer Vielfalt – Milliarden von Blumen blühen im Sommer auf den Almwiesen um die Wette. Gleichzeitig sind Gebirge so massiv, dass sie unser Wetter maßgeblich beeinflussen und den Trinkwasserspeicher für einen Großteil der Weltbevölkerung darstellen. Schnee, Wasser und Felsen können eine unbändige Kraft entfalten und ganze Landstriche verwüsten. Alles kann tosen – und doch findet sich hier auch absolute Stille. Die Berge sind nicht zu zähmen – und dennoch geht von ihnen eine unglaubliche Anziehungskraft aus, nicht nur auf Wanderer und Alpentouristen, sondern auch auf Alpinisten und Pioniere. Hier können noch wahre Heldentaten vollbracht werden und Erstbesteigungen locken immer noch, neues Land zu erobern.

Der Berg ruft


Hörst du seinen Ruf? Da ist diese Sehnsucht, die sich weder durch eine Outdoorzeitschrift auf dem Nachttisch noch durch das Konsumieren von Bergsendungen oder durch unsere neueste Errungenschaft an Outdoorbekleidung stillen lässt. Die Berge berühren uns, auch wenn sie am Ende unverfügbar bleiben. Wir werden wahrscheinlich gerade von den Dingen wirklich tief berührt, die wir nicht bis ins Letzte kontrollieren können. Ich glaube, wir Menschen haben ein Gespür dafür, dass wir genau solche Begegnungen und Erfahrungen brauchen. Deshalb empfinden wir die Echtheit und Wildheit der Natur und im Speziellen der Bergwelt als faszinierend und anziehend. „The mountains are calling – and I must go!“ (Deutsch: „Die Berge rufen – und ich muss los!“)3 So bringt der amerikanische Philosoph und Abenteurer John Muir diesen Ruf der Berge auf den Punkt.

Ich bin überzeugt, dass die Natur und insbesondere die Berge uns deshalb so tief berühren und etwas in uns zum Schwingen bringen, weil sie letztlich auf ihren Schöpfer hinweisen. Ich verstehe die ganze Schöpfung als Dauerwerbesendung für Gott, den Schöpfer. Paulus beschreibt die Natur in Römer 1,20 als einen sichtbaren Hinweis auf den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Schöpfung ist deshalb letztlich wie ein Vorgeschmack auf etwas, das noch kommen wird, wie ein erster Blick durch das Schlüsselloch der Ewigkeit.4 Genauso wie ein Schlüsselloch nur ein sehr begrenztes Sichtfeld freigibt, erhaschen wir beim Blick in die Schöpfung nur einen Bruchteil der Schönheit, Größe und Majestät ihres Schöpfers.

Ich wohne mit meiner Familie im Allgäu in Sichtweite der Berge und es ist jeden Morgen neu ein Geschenk, aus dem Fenster zu schauen und die Berge zu sehen. Beim Blick auf die Berge wird mir aber immer wieder bewusst, dass ihre Größe und all ihre Schönheit nur ein Abglanz dessen sind, der sie gemacht hat. So herrlich und mächtig die Berge auch sind, Gott stellt sie bei Weitem in den Schatten. Der Psalmist stellt ohne Übertreibung fest:

Du bist herrlicher und mächtiger als die ewigen Berge.
Psalm 76,5

Gott war da, bevor sich auch nur der erste Gipfel erhoben hat.5 Die Berge rauchen und beben vor ihm, ihrem Schöpfer.6 Sie zerschmelzen wie Wachs vor ihrem Herrn, dem Herrscher der ganzen Erde.7 Und die Berge werden sogar weichen und die Hügel hinfallen, während er und seine Gnade ewig sind.8

Vor einigen Jahren habe ich einen Freund in der französischsprachigen Schweiz besucht, der in einem kleinen Ort oberhalb des Genfer Sees gelebt hat. Die Gegend dort ist wunderschön. Auf der einen Seite des Sees erheben sich sanfte Weinberge, auf der anderen Seite das mächtige Mont-Blanc-Massiv mit seinen schneebedeckten Gipfeln. An einem wunderschönen Frühlingsnachmittag habe ich mich mit meiner Gitarre in die Natur gesetzt und begonnen, diese Eindrücke und das Staunen über den Schöpfer in Worte zu fassen:

Ein Wort von dir macht Dunkelheit zu Licht,
Dein Pinselstrich schafft Galaxien aus dem Nichts,
Und ich bin hier, steh staunend vor dir. […]
All das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was kommt,
All das ist nur ein erster Blick durchs Schlüsselloch.9

TOURENTAGEBUCH


Mai 2016 – Banff, Rocky Mountains, Kanada

Meine Frau, unser einjähriger Sohn und ich befinden uns unweit von Banff auf einem Campingplatz mitten in den Rocky Mountains. Der Blick vom Aussichtspunkt am Rand des Campingplatzes über den Bow River und den dahintergelegenen Mount Rundle ist traumhaft schön. Der Bow River windet sich gesäumt von Birken und Nadelbäumen durch sein breites Tal. Flussaufwärts ist in der Ferne das schlossähnliche Fairmont Banff Springs Hotel zu erkennen.

Ganz besonders haben es mir die Hoodoos angetan. Diese kegelförmigen Felsformationen liegen direkt unterhalb des Aussichtspunktes und eigentlich würde ich zu gern hinabsteigen, um sie mir aus der Nähe anzuschauen. Doch zunächst einmal muss ich mich um unser Abendessen kümmern und mache mich deshalb auf den Weg zurück zu unserem Stellplatz. Wie fast jeder Campingplatz, auf dem wir hier in Kanada waren, ist auch dieser Platz sehr geräumig und naturnah gestaltet. Zu unserem Stellplatz gehören – wie üblich – eine eigene Feuerstelle und ein Holztisch mit Bänken. Die Outdoorküche steht also bereit, ich muss nur noch das Brennholz besorgen und schon kann es losgehen.

Mit dem Wohnmobil in Kanada unterwegs zu sein, ist ein Traum. Ein Jahr nach der Geburt unseres Sohnes dürfen wir diesen Traum im Rahmen meiner zweimonatigen Elternzeit in die Realität umsetzen. Nachdem wir erst Verwandte in Toronto und Winnipeg besucht haben, haben wir die vergangenen Wochen auf vier Rädern verbracht. In dieser Zeit durften wir eine Vielfalt an Schönheit erleben, die wir gar nicht so schnell verarbeiten können. Auf unserer Reise von Vancouver Island über den...


Holzhäuer, Samuel
Samuel Holzhäuer (Jg. 1983) wohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Württembergischen Allgäu. Als junger Erwachsener absolvierte er zunächst einen fünfmonatigen Jüngerschaftskurs in England und arbeitete anschließend für vierzehn Monate in einem Altenheim für Holocaustüberlebende in Israel. Der studierte Realschullehrer war Stellvertretender Schulleiter und ist inzwischen evangelischer Schuldekan für den Kirchenbezirk Ravensburg. Im Jahr 2003 gründete er gemeinsam mit Weggefährten die überregionale Jugend- und Junge-Erwachsenen-Bewegung "SoulDevotion e.V." mit dem Ziel, junge Menschen in ihrer Jesus-Nachfolge zu ermutigen und zu befähigen. Von 2007 bis 2012 war er Teil der Leitung der "Jugendgemeinde" einer landeskirchlichen Gemeinde. In seiner Freizeit schreibt er gerne Lieder. Außerdem ist er sowohl im Sommer wie auch im Winter gerne in den Bergen aktiv.

Samuel Holzhäuer (Jg. 1983) wohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Württembergischen Allgäu. Als junger Erwachsener absolvierte er zunächst einen fünfmonatigen Jüngerschaftskurs in England und arbeitete anschließend für vierzehn Monate in einem Altenheim für Holocaustüberlebende in Israel. Der studierte Realschullehrer war Stellvertretender Schulleiter und ist inzwischen evangelischer Schuldekan für den Kirchenbezirk Ravensburg. Im Jahr 2003 gründete er gemeinsam mit Weggefährten die überregionale Jugend- und Junge-Erwachsenen-Bewegung "SoulDevotion e.V." mit dem Ziel, junge Menschen in ihrer Jesus-Nachfolge zu ermutigen und zu befähigen. Von 2007 bis 2012 war er Teil der Leitung der "Jugendgemeinde" einer landeskirchlichen Gemeinde. In seiner Freizeit schreibt er gerne Lieder. Außerdem ist er sowohl im Sommer wie auch im Winter gerne in den Bergen aktiv.



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