Howard / Moeller | Conan der Cimmerier | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 160 Seiten

Reihe: Conan der Cimmerier

Howard / Moeller Conan der Cimmerier

Band 1: Der Turm des Elefanten und andere Geschichten
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-3849-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 1: Der Turm des Elefanten und andere Geschichten

E-Book, Deutsch, Band 1, 160 Seiten

Reihe: Conan der Cimmerier

ISBN: 978-3-8192-3849-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Conan ist ein Krieger, Abenteurer, Dieb und Pirat, der aus Cimmerien im hohen Norden stammt und schließlich König von Aquilonien wird. Seine wesentlichen Merkmale sind seine körperliche Stärke, sein Mut und sein barbarischer Ehrenkodex. Conan war der erste Held der Sword and Sorcery. Er ist eine Ikone der modernen Fantasy, dessen Taten die Grundlage für Kinofilme, Comics und neue Geschichten bildeten. Dieser Band enthält die folgenden Originalwerke von Robert E. Howard: Cimmerien, Der Phönix auf dem Schwert, Die Scharlachrote Zitadelle, Die Tochter des Frostriesen, Der Gott in der Schale, Der Turm des Elefanten und Der Schwarze Fremde.

Robert Ervin Howard (1906-1936) wurde in Texas/USA geboren und verbrachte dort sein Leben. Er erfand das fiktive Hyboreische Zeitalter, in dem die Geschichten um Conan den Cimmerier spielen. Er schrieb 21 Geschichten über Conan sowie ein Gedicht und einen Essay über die Welt, in der er lebt. Darüber hinaus schuf er weitere berühmte Charaktere wie Kull den Eroberer und Salomon Kane. Er gilt als Vater des Sword and Sorcery-Subgenres.
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Weitere Infos & Material


Der Phoenix auf dem Schwert


Erstmals veröffentlicht in Weird Tales, Dezember 1932

KAPITEL 1


„Wisse, oh Prinz, dass es zwischen den Jahren, in denen die Ozeane Atlantis und die strahlenden Städte ertränkten, und den Jahren des Aufstiegs der Söhne von Aryas ein vergessenes Zeitalter gab, in dem leuchtende Königreiche wie blaue Gewänder unter den Sternen über die Welt verteilt lagen - Nemedien, Ophir, Brythunien, Hyperborea, Zamora mit seinen dunkelhaarigen Frauen und von Spinnen heimgesuchten Türmen voller Geheimnisse, Zingara mit seiner Ritterlichkeit, Koth, das an die Hirtenländer von Shem angrenzte, Stygien mit seinen schattenbewachten Gräbern und Hyrkanien, dessen Reiter Stahl, Seide und Gold trugen. Aber das stolzeste Königreich der Welt war Aquilonien, das den traumhaften Westen vor allen anderen beherrschte. Hierher kam Conan, der Cimmerier, schwarzhaarig, mürrisch dreinblickend, mit dem Schwert in der Hand, ein Dieb, ein Räuber, ein Schlächter, mit gigantischer Melancholie und ebenso gigantischer Fröhlichkeit, um mit seinen Sandalen tragenden Füßen die juwelenbesetzten Throne der Erde zu besteigen.“ - Die nemedischen Chroniken

Über schattigen Dachspitzen und glänzenden Türmen lag die gespenstische Dunkelheit und Stille, die vor der Morgendämmerung herrscht. In einer düsteren Gasse, die Teil eines wahren Labyrinths aus geheimnisvollen, verwinkelten Wegen war, traten vier maskierte Gestalten eilig aus einer Tür heraus, die eine in Düsternis getauchte Hand heimlich öffnete. Sie sprachen nichts, sondern gingen schnell in die Dunkelheit hinaus, die Umhänge fest um sich geschlungen; so lautlos wie die Geister ermordeter Männer verschwanden sie in der Nacht. Hinter ihnen war in der teilweise geöffneten Tür ein sardonisches Gesicht zu sehen; ein Paar böser Augen glitzerte heimtückisch in der Finsternis.

„Geht in die Nacht, Geschöpfe der Nacht“, spottete eine Stimme. „Oh, ihr Narren, euer Verderben ist euch auf den Fersen wie einem blinden Hund, und ihr ahnt nichts davon.“ Der Sprecher schloss die Tür und verriegelte sie, dann drehte er sich um und ging mit der Kerze in der Hand den Korridor hinauf. Er war ein düsterer Riese, dessen dunkle Haut sein stygisches Blut verriet. Er kam in eine innere Kammer, wo ein stattlicher, schlanker Mann in abgenutzter Samtkleidung wie eine große, faule Katze auf einem seidenen Sofa lag und Wein aus einem enormen, goldenen Kelch nippte.

„Nun, Ascalante“, sagte der Stygier und stellte die Kerze ab, „deine Dummköpfe sind wie Ratten aus ihren Höhlen auf die Straße geschlichen. Du arbeitest mit seltsamen Werkzeugen.“

„Werkzeuge?“, antwortete Ascalante. „Warum nicht, man betrachtet mich auf diese Weise. Seit Monaten, seit die rebellischen Vier mich aus der südlichen Wüste gerufen haben, lebe ich im Herzen meiner Feinde, verstecke mich tagsüber in diesem obskuren Haus und schleiche durch dunkle Gassen und noch dunklere Korridore bei Nacht. Und ich habe das erreicht, was diese rebellischen Adligen nicht geschafft haben. Indem ich durch sie und durch andere Agenten gearbeitet habe, von denen viele noch niemals mein Gesicht gesehen haben, habe ich das Reich mit Aufruhr und Unruhe erfüllt. Kurz gesagt habe ich dem Untergang des Königs, der in der Sonne thront, im Verborgenen den Weg geebnet. Bei Mitra, ich war ein Staatsmann, bevor ich ein Gesetzloser wurde.“

„Und diese Dummköpfe, die sich für deine Herren halten?“

„Sie werden weiterhin denken, dass ich ihnen diene, bis unsere gegenwärtige Aufgabe erfüllt ist. Wer sind sie, dass sie es mit Ascalante aufnehmen könnten? Volmana, der zwergenhafte Graf von Karaban; Gromel, der riesige Kommandeur der Schwarzen Legion; Dion, der dicke Baron von Attalus; Rinaldo, der verrückte Minnesänger. Ich bin die Kraft, die den Stahl in jedem von ihnen geschweißt hat, und ich werde sie zermalmen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber das liegt in der Zukunft; heute Nacht stirbt der König.“

„Vor Tagen sah ich die kaiserlichen Schwadronen aus der Stadt reiten“, sagte der Stygier.

„Sie ritten bis zur Grenze, die die heidnischen Pikten angreifen – dank des starken Alkohols, den ich über die Grenzen geschmuggelt habe, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Dions großer Reichtum machte das möglich. Und Volmana ermöglichte es, den Rest der kaiserlichen Truppen loszuwerden. Durch seine fürstlichen Verwandten in Nemedien war es leicht, König Numa davon zu überzeugen, die Anwesenheit des Grafen Trocero von Poitain, des Seneschalls von Aquilonien, zu erbitten; und natürlich gebot es dessen Ehre, sich von einer kaiserlichen Eskorte begleiten zu lassen, sowohl von seinen eigenen Truppen als auch von Prospero, König Conans rechter Hand. Damit bleibt nur die persönliche Leibwache des Königs in der Stadt – abgesehen von der Schwarzen Legion. Durch Gromel habe ich einen verschwenderischen Offizier dieser Wache korrumpiert und ihn dazu bestochen, seine Männer um Mitternacht von der Tür des Königs abzuziehen.

Danach betreten wir mit sechzehn meiner zu allem bereiten Schurken den Palast durch einen geheimen Tunnel. Nachdem die Tat vollbracht ist, wird Gromels Schwarze Legion ausreichen, um die Stadt und die Krone zu halten, selbst wenn sich das Volk nicht anschickt, uns willkommen zu heißen.“

„Und Dion glaubt, dass ihm die Krone gegeben wird?“

„Ja. Der dicke Narr verlangt danach aufgrund einer Spur königlichen Blutes in seinen Adern. Conan begeht einen schweren Fehler, indem er Männer am Leben lässt, die sich immer noch ihrer Abstammung von der alten Dynastie rühmen, der er die Krone von Aquilonien entrissen hat.

Volmana möchte wieder in königlicher Gunst stehen, so wie es unter dem alten Regime der Fall war, damit er seinen von Armut geplagten Ländereien zu ihrer früheren Größe verhelfen kann. Gromel hasst Pallantides, den Kommandeur der Schwarzen Drachen, und wünscht sich mit der Verbissenheit eines Bossoniers das Kommando über die gesamte Armee. Als einziger von allen hat Rinaldo keinen persönlichen Ehrgeiz. Er sieht in Conan einen dahergelaufenen, grobfüßigen Barbaren, der aus dem Norden kam, um ein zivilisiertes Land zu plündern. Er idealisiert den König, den Conan tötete, um die Krone zu bekommen, wobei er sich nur daran erinnert, dass dieser gelegentlich die Künste förderte, und dabei die Übel dessen Herrschaft vergisst; außerdem macht er, dass das Volk vergisst. Schon jetzt singen sie offen Das Klagelied für den König, in welchem Rinaldo den Schurken als Heiligen lobt und Conan als den ‚schwarzherzigen Wilden aus dem Abyssus‘ anprangert. Conan lacht darüber, aber das Volk beginnt zu murren.“

„Warum hasst er Conan?“

„Dichter hassen immer diejenigen, die an der Macht sind. Für sie liegt Perfektion immer hinter der letzten Ecke oder direkt an der nächsten. Sie entfliehen der Gegenwart in Träumen von Vergangenheit und Zukunft. Rinaldo hält sich für eine brennende Fackel des Idealismus, die sich erhebt, um einen Tyrannen zu stürzen und das Volk zu befreien. Und was mich angeht – nun, vor ein paar Monaten hatte ich jeden Ehrgeiz verloren, außer für den Rest meines Lebens Karawanen zu überfallen; jetzt aber erwachen alte Träume in mir. Conan wird sterben; Dion wird den Thron besteigen. Dann wird auch er sterben. Einer nach dem anderen, jeder, der sich mir widersetzt, wird sterben – durch Feuer oder durch Stahl oder durch einen dieser tödlichen Weine, die du so gut brauen kannst. Ascalante, König von Aquilonien, wie gefällt dir dieser Klang?“

Der Stygier zuckte mit den breiten Schultern.

„Es gab eine Zeit“, sagte er mit unverhohlener Bitterkeit, „da hatte auch ich meine Ambitionen, neben denen deine kitschig und kindisch wirken. In was für einen Zustand bin ich geraten! Meine alten Verbündeten und Rivalen würden nicht schlecht darüber staunen, dass Thoth-amon vom Ring als Sklave eines Fremden und noch dazu eines Gesetzloser dient; und außerdem die kleinen Ambitionen von Baronen und Königen unterstützt!“

„Du hast dein Vertrauen in Magie und Mummenschanz gesetzt“, antwortete Ascalante leichthin. „Ich vertraue meinem Verstand und meinem Schwert.“

„Verstand und Schwerter sind wie Strohhalme gegen die Weisheit der Dunkelheit“, knurrte der Stygier, und in seinen dunklen Augen flackerten bedrohliche Lichter und Schatten. „Hätte ich den Ring nicht verloren, wären unsere Positionen vielleicht umgekehrt.“

„Dennoch“, antwortete der Gesetzlose ungehalten, „trägst du die Streifen meiner Peitsche auf deinem Rücken und wirst sie wahrscheinlich auch weiterhin tragen.“

„Sei dir nicht so sicher!“ Der teuflische Hass des Stygiers glitzerte einen Moment lang rot in seinen Augen. „Eines Tages, auf irgendeine Weise, werde ich den Ring wiederfinden, und wenn ich ihn finde, bei den Schlangenzähnen von Set, wirst du dafür bezahlen –“

Der heißblütige Aquilonier sprang auf und schlug...



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