Huston | Killing Game | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Huston Killing Game

Thriller - »Liest sich wie >Stand by me< auf Speed«, sagt Bestsellerautor Stephen King
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-473-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Thriller - »Liest sich wie >Stand by me< auf Speed«, sagt Bestsellerautor Stephen King

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-98690-473-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Diesen Sommer werden sie nie vergessen: Der abgründige Thriller »Killing Game« von Charlie Huston jetzt als eBook bei dotbooks. Vier Freunde - vier verlorene Seelen in einem Strudel aus Gewalt ... Im Sommer '83 ändert sich das Leben der vier Jugendfreunde Paul, Hector, Andy und George in ihrer öden kalifornischen Heimat schlagartig: Als sie in das verrammelte Haus einer berüchtigten mexikanischen Gang einsteigen, um sich ein gestohlenes Rad zurückzuholen, machen sie zwischen Müllsäcken und rostigem Altmetall eine folgenschwere Entdeckung - ein voll ausgestattetes Meth-Labor! Anstatt abzuhauen, schnappt sich die Clique kurzentschlossen die Drogen - und setzt damit eine Spirale der Gewalt in Gang, aus der es kein Entkommen gibt. Plötzlich wird aus der gewagten Mutprobe ein Kampf auf Leben und Tod ... Bestsellerautor Stephen King sagt: »Huston ist einer der brillantesten Stilisten dieses Jahrhunderts.« Der Stern urteilt: »Cool, blutig, hart muss ein Krimi sein, nicht wahr? Wenn Sie das auch so sehen, ist der Amerikaner Charlie Huston definitiv der richtige Autor für Sie.« Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der nervenaufreibende Thriller »Killing Game « von Charlie Huston wird alle Fans von »Breaking Bad« begeistern! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Charlie Huston wurde 1968 in Oakland, Kalifornien geboren. Nach einem Theaterstudium zog er nach New York, wo er als Schauspieler und Barkeeper arbeitete, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine »Vyrus«-Reihe, für die er unter anderem mit dem wichtigsten amerikanischem Krimipreis, dem Edgar-Award, nominiert wurde, erzählt den Überlebenskampf von Privatermittler Joe Pitt in der New Yorker Unterwelt. Charlie Huston lebt mit seiner Frau, einer bekannten Schauspielerin, in Los Angeles. Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine packende Serie um den New Yorker Privatermittler Joe Pitt: »The Vyrus: Stadt aus Blut« »The Vyrus: Blutrausch« »The Vyrus: Das Blut von Brooklyn« »The Vyrus: Bis zum letzten Tropfen« »The Vyrus: Ausgesaugt« Außerdem bei dotbooks erschienen ist sein Thriller »Killing Game«.
Huston Killing Game jetzt bestellen!

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KAPITEL 2
DAS SCHROTTRAD


Alles begann mit Andys Schrottrad.

? Warum verdammt hast du’s nicht abgeschlossen?

? Ich wollte nur mal kurz rein.

? Ich wollte nur mal kurz rein. Wie lange braucht man, um ein Rad zu klauen, Pissnelke?

? Es stand aber direkt vorm Fenster.

? Klar doch, logisch. Weil kein Mensch je was klaut, das vorm Fenster steht. Schwachkopf.

George kniet vor einem Eimer und drückt den halb aufgepumpten Schlauch seines Vorderrads unter Wasser. Er blickt kurz zu Paul auf, dann wieder in den Eimer.

? Sei nicht so ’n Idiot. Er hat sein Rad verloren.

Paul schnappt sich einen Kieselstein von dem Haufen, der fast die ganze Auffahrt blockiert. Er wiegt ihn in der Hand.

? Er hat sein Rad nicht verloren.

Der Stein prallt an Andys Rücken ab.

? Er hat sich’s klauen lassen.

Andy spürt den wachsenden Druck hinter den Augen und kämpft dagegen an. Er hat heute schon mal geheult, als er aus dem Laden kam und sein Rad weg war. Ein zweites Mal kann er das einfach nicht bringen.

Auch er hebt einen Stein auf.

? Ich hab’s mir nicht klauen lassen.

Er schmeißt den Stein in Pauls Richtung.

? Es wurde gestohlen.

Paul bleibt ungerührt sitzen, während der Kiesel über den Gehweg auf die Straße hüpft, ohne auch nur in seine Nähe zu kommen.

? Riesenunterschied, echt.

George dreht weiter den Schlauch und sucht nach einer Kette feiner Bläschen aus dem winzigen Loch, das ihn seit Tagen nervt.

? Schmeiß nicht mit den verfluchten Steinen, sonst kriegt Dad wieder ’nen Tobsuchtsanfall.

Andy tritt gegen ein paar Kiesel und kickt sie zurück auf den Haufen. Vor zwei Wochen hat sie ihr Vater das Zeug von der Ladefläche seines Pick-ups schaufeln lassen. Nächstes Wochenende will er einen Motorpflug ausleihen, um den hinteren Garten umzugraben, und danach sollen sie die ganzen dämlichen Steine mit dem Schubkarren nach hinten schaffen und verteilen. Eine Scheißarbeit, und das auch noch für lau. Dad meint, eigentlich müssten sie noch dankbar sein, dass er den Garten durchpflügt und ihnen so das Rasenmähen und Unkrautjäten erspart.

Ein Faden Luftbläschen perlt an die Oberfläche. Sofort bedeckt George das Loch mit der Fingerspitze und hebt den Schlauch aus dem Wasser.

? Gib mir den Lappen.

Andy bückt sich, um den Fetzen Kunstleder neben dem Werkzeugkasten aufzuheben. Paul macht einen raschen Schritt und setzt den Fuß darauf.

? George, lass dir nicht von dem Typen helfen. Bringt nur Unglück. Fasst einmal dein Rad an, und Peng ist es verschwunden.

Andy zieht am Lappen.

? Runter da, du Dödel.

? Werf mich doch runter.

? Run-ter-da.

Andy zerrt fester, Paul hebt den Fuß und Andy landet auf dem Hintern.

? Du bist so eine Vollspacke.

? Blödmann.

George streckt die Hand aus.

? Gib mir den Lappen.

Andy wirft den Lederfetzen nach ihm.

Toller großer Bruder. Könnte ihn wenigstens einmal gegen Paul in Schutz nehmen. Zumindest heute. Verfluchtes Rad. Wie konnte er nur so bescheuert sein, es nicht abzuschließen?

George hebt den Finger von dem winzigen Loch und beginnt, den Gummi rundherum trockenzureiben.

? Hast du gesehen, wer’s genommen hat?

Andy rappelt sich auf, kramt das Döschen mit Flickzeug aus dem Werkzeugkasten und schnippt den kleinen Blechdeckel von dem zylinderförmigen Pappbehälter.

? Nein. Aber wenn ich sie gesehen hätte, hätte ich ihnen einen Tritt in den Arsch verpasst.

Paul langt nach oben, greift sich den herabhängenden Ast des Ahornbaums neben der Einfahrt und stützt sein Kinn darauf.

? Klar doch. George, was meinst du? Wenn er die Typen gesehen hätte, hätte er ihnen sicher brutal in den Arsch getreten, oder? Dein Bruder hier ist nämlich ein ganz übler Arschtreter. Ärsche in der ganzen Stadt zittern vor ihm.

Andy zeigt ihm den Mittelfinger und reicht George den Deckel des Flickzeugs.

Mit der geriffelten Oberseite des Deckels raut George den Gummi rund um das Loch auf.

Paul schwingt sich auf den Ast, hakt die Knie ein und lässt sich kopfüber herunterbaumeln. Seine langen Locken fallen ihm übers Gesicht.

? Komm schon, verpass mir ’nen Arschtritt, Andy. Ich häng hier, und du versuchst, mich zu treten.

Andy rührt sich nicht von der Stelle und beobachtet, wie George das Loch flickt. Schließlich nimmt er den Deckel wieder entgegen und reicht ihm dafür die kleine Metalltube mit Klebstoff.

Er stellt sich vor, wie er sich den Hammer aus dem Werkzeugkasten schnappt und ihn in Pauls Richtung schleudert. Malt sich aus, wie er den Typen aufspürt, der sein Rad geklaut hat, und ihm den Schraubenzieher in die Kehle rammt.

Paul legt einen Arm auf den Rücken.

? Komm schon, einhändig und kopfüber am Ast! Kannst meinen Arsch echt nicht verfehlen.

George verreibt den Klebstoff auf dem Loch.

Paul verschränkt beide Arme hinter dem Rücken.

? Ohne Hände, Mann. Ganz ohne Hände. So leicht wird’s nie wieder. Komm schon, versuch dein Glück. Du bist doch ganz scharf drauf. Erinnerst du dich an deinen Striptease auf dem Schulhof? Hier ist die perfekte Gelegenheit, Rache zu nehmen.

Und ob Andy sich erinnert. Sein erster Tag an der Highschool. Schon schlimm genug, dass er ein Jahr überspringen und vorzeitig dort antreten musste, aber dann war da auch noch Paul. Gleich zur Begrüßung stürmte er auf ihn zu und riss ihm Hose und Unterhose runter. Mitten auf dem vollen Schulhof, wo alle zu ihren neuen Klassen unterwegs waren.

In seiner Vorstellung steht er auf dem Schulhof, ein Maschinengewehr in der Hand, drückt den Abzug und dreht sich einmal langsam im Kreis, bis er allein und alles um ihn herum still ist.

Er ruckt ein paarmal scharf mit dem Kopf, um die Bilder abzuschütteln. Vergeblich.

Er nimmt George den Klebstoff ab, dreht die Tube zu und verstaut sie beim übrigen Flickzeug. Seine Zähne graben sich tief in die Innenseiten seiner Wangen.

Paul schwingt ein paarmal hin und her.

? Was ist los, Spinner? Tickst du schon langsam aus da drüben? Rastest du gleich aus und schmeißt Zeug durch die Gegend?

George hebt einen Kiesel auf, platziert ihn auf der Handfläche wie eine Murmel und schnippt ihn in Pauls Richtung. Der Stein prallt an Pauls Stirn ab.

Paul lacht.

? Ey, du bist aus’m Schneider, Andy, dein Bruder trägt’s mal wieder für dich aus.

Vorsichtig hängt George den Schlauch über den Rahmen seines auf Sattel und Lenker aufgebockten Rads. Andy reicht ihm einen großen Gummiflicken und eine Schere.

George schneidet ein kleines Quadrat zurecht.

? Ich trag überhaupt nichts für ihn aus, Sackgesicht. Mich nervt nur dein blödes Gequatsche. Unser Alter wird ihn heute Abend schon genug zusammenscheißen, und ich werd dabei sein und mir das anhören müssen.

George strafft die Schultern und senkt die Stimme.

? Gelegenheit, Jungs, das ist es, wonach jeder Dieb Ausschau hält. Kehrst du deinem Eigentum auch nur einen Moment den Rücken zu, ist es verschwunden. Also, schließ dein Rad immer ab. Es ist nicht irgendein Spielzeug, es ist ein Stück Verantwortung.

Paul reibt sich über die Stelle, wo ihn der Stein erwischt hat.

? Na, egal.

George zupft die leuchtend blaue Rückseite des Flickens ab, ganz vorsichtig, um die klebrige Unterseite nicht zu berühren, und greift sich den Schlauch. Er presst das kleine Gummiquadrat auf das Loch, streicht mit dem Daumen die Luftbläschen darunter aus und mustert Andy.

? Was wirst du ihm erzählen?

Andy starrt auf den Flicken. Während er das Blut aus seiner Wange saugt, verziehen sich langsam die Bilder aus seinem Kopf. Warum hat er immer so grausige Visionen? Er ist doch gar nicht so ein Typ wie Paul. Paul steht aufs Kämpfen. Aber Kämpfen ist für’n Arsch. Und Verprügeltwerden ist auch für’n Arsch. Aber am meisten für’n Arsch ist, selbst jemandem wehzutun.

George tritt ihm vors Schienbein.

? Hey, was wirst du Dad erzählen?

Andy zuckt mit den Achseln.

? Keinen Schimmer.

Pauls Beine lösen sich plötzlich vom Ast, er stürzt zu Boden und muss sich mit den Armen abfangen.

Andy reckt den Mittelfinger.

? Echt gekonnt, ey.

Paul bleibt mit geschlossenen Augen liegen, das Gesicht bleich und verschwitzt, die Haut straff über der Stirn gespannt.

Über seinen Schlauch gebeugt, kriegt George nichts davon mit.

Andy schon.

? Alles in Ordnung?

Paul rührt sich nicht, keucht nur.

Andy tritt einen Schritt näher.

? Migräne?

Paul öffnet die Augen, wischt sich den Schweiß von der Stirn, setzt sich langsam auf.

? Mir geht’s bestens. Wenn hier jemand ein Problem hat, dann du. Sag deinem Dad lieber, du hast es an irgendwas drangeschlossen.

Andy bückt sich, um die Abziehfolie des Gummiflickens aufzulesen, die George weggeschmissen hat.

? Wird er mir nicht glauben, dass jemand direkt vorm Laden ein angeschlossenes Rad klaut.

George nickt.

? Dann sag ihm einfach, du hast das Vorderrad an den Rahmen gekettet, aber nirgendwo angesperrt. Der Dieb hätte es auf die Pritsche von ’nem Pick-up werfen können. Das wird er dir abkaufen.

? Vielleicht. Trotzdem muss ich jetzt überall zu Fuß hinlatschen.

Ein Wagen biegt um die Kurve, ein 78er Firebird T-Top. Aus den Lautsprechern dröhnt »Another Brick in the Wall Part II«. Fachmännisch begutachten sie den Wagen.

? Wenn wir ein verfluchtes Auto hätten, müsstest du...



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